Lämmi
Testpilot
Mastmomentüberschreitung, allgemein. Wie bekommt man den denn hin? Schräglandungen, Schwerpunktauswanderungen über den zulässigen Bereich?
Gruß
Uwe
Gruß
Uwe
Das kann schnell bei unebenen Gelände passieren wenn man nicht aufpasst. Oder bei Schräglandungen am Limit. Wobei die EC145/H145 wohl recht empfindlich ist. Die 135 ist da wohl etwas toleranter, selbst bei einer Überschreitung hat man noch eine Chance auf den Weiterflug. Das System erfasst die Dauer und Stärke der Überschreitung und wenn man da unter einem kumulierten Wert bleibt bekommt man sofort eine Freigabe.Mastmomentüberschreitung, allgemein. Wie bekommt man den denn hin? Schräglandungen, Schwerpunktauswanderungen über den zulässigen Bereich?
Gruß
Uwe
Gilt das auch für die H145 mit dem 4-Blatt-Rotor, der ja noch von der BO105/BK117 stammt ( Titanrotorkopf ) ?Die H145 hat das beste Signalisations- und Warnsystem für das Mastmoment, was je für einen starren Rotor gebaut wurde. Es gibt eine diesbezügliche permanente sehr gute grafische Situations-Anzeige auf dem MFD des/der Piloten, es gibt ein mehrstufiges Eskalationssystem mit nicht geringen zeitlichen Toleranzen bei Mastmomentüberschreitungen und den Piloten, die lieber zum Fenster raus als auf das Display schauen, ruft dazu noch eine kräftige Frauenstimme warnend die lieblichen Worte "Mast Moment" zu, deutlich bevor alle Limits überzogen sind und der Flieger stehen bleiben muss.
Man muss auch nicht bei jeder Überschreitung stehen bleiben. Ganz im Gegenteil. Das Computersystem des Hubschraubers wertet das Mastmoment aus und zeigt die erreichten Werte für eine Flugentscheidung auf Kommastelle und Zehntelsekunde genau an.
Das System ist deutlich besser, genauer und sicherer als bei der EC135 oder erst recht bei der B105. Es ist aber unbestechlich, vergisst nichts und kann auch nicht übersehen werden. Vielleicht waren Hubschrauber deshalb früher toleranter ;)
Vereinfacht gesagt wird die Verbiegung des Hauptrotormasts durch Dehnmessstreifen im hohlen Mast gemessen und angezeigt. Da gibt es dann Limits die nicht überschritten werden dürfen und die Verschraubungen des Kopfes überlasten können.Ich wage es jetzt mal dumm zu fragen, da ich interessierter Laie bin und mein Wissen nicht so tief geht, was genau ist eine Mastmomentüberschreitung? Ich kann es mir zwar einigermaßen denken, aber finde das Thema gerade sehr interessant.
Passiert auch eher bei der Landung auf unebenem Gelände. Ist mir selber auch schon einmal passiert, aber ohne weitere Konsequenzen. Im Flug eher selten, dafür muss man schon ganz schön die Sau raus lassen. Habe das aber von einer BO105 auch schon mal gehört...Ich habe von einem solchen Ereignis bei den RTH / HEMS noch nie gehört. Welche Flugmanöver würden denn zu einer Mastmomentüberschreitung führen, dass eine Sicherheitslandung erforderlich wird und der Hubschrauber dann abtransportiert werden muss?
Es kommt halt auch darauf an wie sauber das Manöver geflogen wird. Dann sind solche Manöver auch hinsichtlich Mastmoment keine große Sache.Das ist dann aber wohl schon eine Schweineherde, die da rausgelassen wird. Ich hatte immer gedacht, dass die Loopings, die früher mit der Bo-105 und jetzt mit dem Ec-665 (oder Turns mit NH-90) bei Bundeswehrveranstaltungen vorgeflogen wurden und werden, die Maschinen und Rotoren am stärksten beanspruchen. Aber das muss dann ja mehr oder weniger Pipifax oder Kindergeburtstag sein, weil das z. B. in Faßberg mit der selben Maschine dann auch mehrmals am Tag gemacht wird...
Ob neu, alt, oder mit Perwoll gewaschen, es kann immer etwas kaputt gehen, bei einem solch Komplexen Gerät wie einem Hubschrauber sowieso! ;)Shit happens.
Neues Muster, da kann auch mal was kaputt gehen.
Thomas
Was meinst du damit? Gab es davor noch ein Versuch den Heli abzutransportieren, welches nicht funktionierte?"Ein voller Erfolg" nach einem nicht ganz billigen Misserfolg. Da war der Presseoffizier aber wieder kreativ.
Die Instandsetzung wird wohl teuer genug. Da wie schon geschrieben, dieser Hubschraubertyp die Daten der Mastmomentüberschreitung/Torsion digital erfasst und speichert, hat man vor der Entscheidung zum nicht ganz unkritischen Lufttransport diese Daten mit Sicherheit ausgelesen. Das kann man per angeschlossenen Notebook problemlos tun und auswerten. Mit einer Schraubenkontrolle dürfte es deshalb nicht abgetan sein. Die hätte man dann sicher vor Ort gemacht. Je nach Grad der Überschreitung und möglicher festgestellter Schäden könnte das durchaus eine erhebliche Instandsetzung bedeuten.Was meinst du damit? Gab es davor noch ein Versuch den Heli abzutransportieren, welches nicht funktionierte?