Eine Grundierung macht das Modell wesentlich homogener.
Und: jede zusätzliche Farbschicht ist eine zusätzliche Farbschicht. Was ist denn, wenn das Modell schon homogen ist? Ich 'grundiere':
-Wenn wirklich grosse Spachtelstellen vorhanden sind, zB an Flügelwurzeln. Spachtel kann manchmal tückisch sein, seidenmatte Farben matt machen etc.
- Starke Farbunterschiede auszugleichen sind. ZB durch Resinteile, Um- und fremde Anbauteile oder durch abgeschliffenen Farbe. Ist aber nur bei hellen und nicht stark deckenden Schlusslackierungen nötig.
- bei zu erwartenden Haftungsproblemen. In der Praxis sind das bei mir aber nur Metall- oder Resinteile und dann auch nur, wenn der Decklack ein wasserbasierender Acryllack sein soll. Bereits bei alkoholbasierenden Lacken (also Tamiya/Gunze) ist es nicht nötig.
- Figuren, egal welchen Maßstabs: Hat nur damit zu tun, dass alle folgenden Farbaufträge von mir stark lasierend aufgebracht werden und ich mir nur bei weissem Untergrund über den Farbton im klaren bin.
Bei starken Schleiforgien etc. oder dem berühmten Argument 'Kratzer' (woher kommen die?) grundiere ich nicht. Erstens kann man versuchen, sauber zu schleifen und zweitens ist ein guter Kontrolltrick, die entsprechende Stelle zu polieren, zB mit einer Polierfeile ( 1 - 2 Euro im Drogeriemarkt beim Fingernagelzubehör für Mädels). Dann erkennt man bei Gegenlichtbetrachtung auch alles.
Worauf ich hinaus will: Es gibt aus meiner Erfahrung keinen Grund, grundsätzlich und immer zu grundieren. Wenn, reicht in fast allen Fällen eine erste Farbschicht des Schlusslackes aus. Bei Bearbeitungsproblemen ( 'Kratzer') reicht ein Nacharbeiten und ein zweiter Farbauftrag aus. Wirkliche Grundierung zur Erzielung einer höheren Homogenität: Nur bei wirklich inhomogenen Modellen. Das gibts bei neueren Modellen, oob noch dazu, eigentlich nur selten.
H