Höchstabwurfgeschwindigkeit der Hs 293?

Diskutiere Höchstabwurfgeschwindigkeit der Hs 293? im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo zusammen, leider kann ich nichts über eine mögliche Höchstabwurfgeschwindigkeit der Hs 293 finden. Hintergrund ist, ein Bekannter...

HolgerXX

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Hallo zusammen,

leider kann ich nichts über eine mögliche Höchstabwurfgeschwindigkeit der Hs 293 finden. Hintergrund ist, ein Bekannter behauptet, wäre das Trägerflugzeug schnell genug gewesen, um alliierten Jägern zu entgehen, wäre die Hs 293 die entscheidende Waffe in der Nordatlantikschlacht geworden.
Ich dagegen bin der Ansicht, dass es schwierig geworden wäre, die Hs 293 bei einer Geschwindigkeit von 600 km/h des Trägerlugzeugs, soweit die überhaupt erreicht werden konnte, ins Ziel zu bringen. Schließlich muss der Bombenschütze eine gewisse Zeit zum Zielen bekommen. Mehr als sehr grob schätzen kann ich allerdings nicht.
Bitte nur Antworten zur Abwurftechnik. Die Diskussion um ein derart schnelles Trägerflugzeug wäre müßig.

Grüße, Holger
 
FREDO

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In der Tat, die Vmax einer Do 217 läßt sich erkugeln. Kann auch dein Bekannter, wenn er kann...

Und das andere: zum Starten von Bombenflugzeugen bedarf es auch einer notwendigen Bodenlogistik, die angreifbar ist...
 
AHDG

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Moinsen Holger ,

Hs 293 A-1

Marsch Geschw. 230 m/sec.
Max. Geschw. 260 m/sec.
Verbrauch K-Stoff: 5,8 g./sec.
Reichweite vs. Abwurf H:
2.2km aus 4k /H
4km aus 5.5k /H
5km aus 8.5k /H

Abwurfgeschw. des Flugzeugs : min. Fluggeschw.: He 111 = 334km/h, He 177 (sowie Do 217) min = 400km/h.
Über max. Geschwindigkeit des Flugzeugs habe ich nirgendwo gelesen. Nehme an war es egal gewesen, denn
man achtete eh nicht unter Minimum zu sein.

Gruß,
Stefan
 
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Tester U3L

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Weiterhin ist wohl auch zu beachten, dass die Gegenseite ab einem gewissen Zeitpunkt in der Lage war, die Funksteuerung der Bombe zu stören. Da hilft dann auch eine hohe Geschwindigkeit nichts. Dann fliegt die teure Bombe halt schnell, aber vorbei.
 

HolgerXX

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Hallo Tester, dagegen wurde eine Drahtsteuerung entwickelt.

Grüße, Holger
 

alois

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Die Drahtsteuerung würde die Geschwindigkeit auf alle Fälle noch weiter beschränken. Nach damaliger Technik wäre die Geschwindigkeit damaliger Kolbenflugzeuge ausgereizt. Mag sein, dass es mit Funksteuerung 100 Km/h schneller gewesen hätte sein können.

Aber die Probleme im Atlantikkrieg lagen ganz wo anders als bei einer Lenkwaffe, bzw einer Waffe überhaupt.
 
Tracer

Tracer

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Als Atlantikschlachtlaie frage ich mich folgendes: war die Hs 293 so erfolglos, weil die Trägerflugzeuge ständig von Jägern abgeschossen wurden, oder lag es an vielen anderen Gründen. Denn dann kann die Geschwindigkeit des Trägerflugzeugs auch nicht von kriegsentscheidender Relevanz gewesen sein.
 

HolgerXX

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Hallo Alois, es gibt aber anscheinend keine Dokumente oder Handbücher, die die Rahmenbedingungen für den Hs 293-Einsatz im Detail schildern. Also bleibt die Sache spekulativ.
Hallo Tracer, für sich gesehen war die Hs 293 keineswegs erfolglos. Sie war vor der Exocet die erfolgreichste Schiffsbekämpfungsrakete.

Grüße, Holger
 

alois

Space Cadet
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Das Problem war, dass die Ziele so weit draußen lagen, dass man Do-217 aufwärts brauchte, um überhaupt dort hin zu gelangen. Die Küstenschifffahrt war gut über GB aus gedeckt und weiter draußen fuhren die Konvois ab rund der Hälfte des Krieges mit Geleitträgern. Deren Flugzeuge haben kräftig Fw-200 und Konsorten abgeschossen. Aber einzelne Großflugzeuge nutzen einem auch nix mehr, auch wenn man die beste Waffe hat. Man hatte nicht mal mehr genug Langstreckenjäger um sie an der Biskaya zu stationieren, damit sie die Marschwege von und zu den U-Boot-Basen in Frankreich schützen konnten. Wie sollte man da noch genug Träger für die Lenkwaffen zusammen bekommen?
 

HolgerXX

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Hallo Alois, die Diskussion des Trägerflugzeugs und der militärischen Begleitumstände sind andere Baustellen. Ich bitte um Verständnis, wenn ich die hier nicht aufmachen möchte.

Grüße, Holger
 
eggersdorf

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Do 217, He 111 und He 117 wurden genannt, was ist mit Fw 200 und Ju 290?
 

Ta152

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< snip >
Hallo Tracer, für sich gesehen war die Hs 293 keineswegs erfolglos. Sie war vor der Exocet die erfolgreichste Schiffsbekämpfungsrakete.

< snip >
Da würde ich aber die SS-N-2 Styx dazwischen setzen. Vielleicht nicht von der Anzahl der Schiffe oder der Tonnage. Aber zwei Zerstörer (1967 und 1971) als "Beute" haben gezeigt zu was Seezielflugkörper fähig sind.


---


Zur Hs 293. Im englischen Wikipedia Artikel steht "Hs 293-U6, the short wingspan variant, fitted with a solid fuel motor and intended for launching from the Arado Ar 234 jet bomber at 720 km/h (447 mph). The missile did not proceed past the design stage. " allerdings als Quelle nur ein Buch von Ian Hogg.


In die deutsche Luftfahr "Flugkörper und Lenkraketen" heist es "Hs 293 V-5 "Neuauflagee der Hs 293 H (1944), für schnelle Träger (z.B. Arado 234) ausgelegt. Keine Produktion"


Im Text wird auch darauf hingewiesen das man die Aerodynamik der Hs 293 auf die Geschwindkeit der eingeplaten Trägerflugzeuge in kombination mit dem Antrieb abgestimmt hat. Ich vermute als das eine deutlich hörer abwurfgeschwindigkeit als mit Do 217 und Co nicht möglich gewesen wäre.


Grundsätzlich bezweifele ich auch das man noch vernüftige Trefferchancen mit dem gegebenen Zielverfahren gehabt hätte wenn man deutlich schneller geflogen wäre. Wenn ich mir die Skizze im Buch zum Angriffsverfahren auf eine höhere Flugzeuggeschwindigkeit hochdenke wird das beobachten des Flugkörpers eindeutig schwerer da die Abstände zunehmen und die Winkel ungünstiger werden. Mit "Tonne", also TV-Gelenkt wäre das vielleicht eher machbar gewesen.
 

HolgerXX

Fluglehrer
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Hallo Ta 152, Dein Beitrag (danke dafür) zeigt, dass die Hs 293 vom Prinzip her durchaus auch bei hohen Fluggeschwindigkeiten hätte abgeworfen werden können. Für Düsenmaschinen als Träger musste man das Design anpassen, nicht das Funktionsprinzip ändern. Für eine Abwurfgeschwindigkeit von 600 km/h, erzielt von einer Art Super-He 177 (rein theoretisch), wäre das aber wohl nicht nötig gewesen.

Grüße, Holger
 
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