Holmlose Tragflächen II

[Doppelnik]

Da mein erster Thread zwischenzeitlich leider geschlossen wurde, hier noch eine interessante Bauweise von John Northorb (Ab Minute 8:40):

Man könnte dies als Tragfläche mit 7 Holmen interpretiereren, dabei ist das eher ein Raster ein Raster aus längst und quer verlaufenden Spanden. Die "Holme" oder Längsspanten sind aufgrund der großen Löcher schlecht geeignet um Schubkräfte zu übertragen, dies erfolgt hier in erster Linie durch die Außenhaut. Ähnlich wie bei dem Flügel der Junkers J1 mit innenliegenden Wellblech in Tragflächenlängstrichtung (also Flugzeugquerrichtung) wird die Aussenhaut hier durch Blechprofile gegen Beulen und Knicken verstärkt. Die Bauweise ist also recht nahe am ersten Ganzmetallflügel von Junkers, bei dem auch versucht wurde, möglichst alle Kräfte und Momente über die Außenhaut zu übertragen.

Es würde mich interessieren, ob diese Bauweise damals für andere Flugzeuge übernommen worden ist. Es wird in dem Video ja von einer neuen Bauweise für Ganzmetallflugzeuge gesprochen welche eine verbesserte Stabilität aufweisen sollen, auch wenn der Bezug nicht 100 % klar ist, bezieht er sich wohl auf die gezeigte Tragflächenbauweise.

 

[Jubernd]

Man kann eine Tragfläche auf vielerlei Art stabilisieren. Junkers erfand den "dicken Flügel" nicht nur, um alle Verspannungen und Verstrebungen dem Luftstrom zu entziehen. Er wollte den Hohlraum für Antriebe und Fahrgasträume nutzen. Das geht mit den vielen Längsholmen im Hohlraum nicht zu realisieren.

 

[Doppelnik]

Ich glaube an der erschwerten Innenraumnutzung ist dieses Konzept letzten Endes eingeschlafen. Die meisten Einziehfahrwerke wurden damals ja auch in die Flügel integiert und man hätte viele kleine Tanks statt wenige große benutzen müssen. Die ganzen Klappen die später immer komplizierter und leistungsfähiger worden waren, wie schon im Ursprungsthread erwähnt, sicher auch ein Grund. Mechanisch ist das aber so ziemlich das Optimum was sich mit Blech erreichen läßt.

Ich finde es aber interessant zu sehen, wie Northorp das Junkerskonzept weiterentwickelt hat.

 

[atlantic]

und man hätte viele kleine Tanks statt wenige große benutzen müssen.

das mit den Tanks ist längst geregelt, heute ist das meiste vom Innenraum der Flächen gleichzeitig der Tank.

 

[Doppelnik]

So wie ich es verstehe, sind die Tanks aber fast immer gesonderte Behälter, wirklich nasse Flügel (die T6 hatte z.B. wohl so etwas) bei denen die Außenhaut auch der Tank ist, sind die absolute Außbahme. Mit einem Geflecht von Längst und Querträgern müsste man eine Vielzahl von Tanks einsetzen was sicher zu mehr Gewicht un komplizierteren Verbindungen führen würde.

 

[Kenneth]

Wet wing - Wikipedia

en.m.wikipedia.org

 

[Doppelnik]

OK, ich hatte die großen Flieger nicht so im Blick, da scheint es standart zu sein, bei den kleinen isses ja eher ungewöhnlich