Eher würde die SU-57 für Indien und auch ggf. die SU-75 WIEDER interessant werden können.
1. Langfristiges Ziel, in erster Linie der Technologiertransfer
Indien ist wohl auch damals aus dem Programm der SU-57 ausgestiegen, weil man hier nicht das Entgegenkommen von Russland bekam, was man sich vorstellte. Überhaupt waren die Gegenleistungen für die Inder ob der Kostenbeteiligung nicht zufriedenstellend (mal völlig unabhängig der Gesamtleistung des Jets). Russland braucht aktuell Geld und weiterhin Partner, um zukünftig am Rüstungsmarkt und Außenpolitisch (insbesondere mit Blick auf China) relevant zu bleiben, daher steht es wohl eher mit dem Rücken zur Wand mehr Technologie gegen Geld verscherbeln zu müssen (im Gegensatz zum Zeitpunkt, als Indien aus dem SU-57 Programm ausgestiegen ist).
Daher könnte es für Indien, gerade auch für die eigenen Projekte her sehr attraktiv sein, Russland aktuell so viel Technologiertransfer wie möglich aus dem Kreuz zu leiern (Antriebe, Avionik, usw.). Wenn Indien sich an der Stelle fester an Russland binden wollte, könnte man aus dem SU-75 Programm sogar ein gemeinsames Programm (mindestens Entwicklungsprogramm wie seinerzeit das zwischen Italien/Russland aus dem die M-346 und Jak 130 herausgekommen sind) mit sehr großem Anteil "Made in India" erwachsen lassen.
1. kurzfristiges Ziel
Der Elefant im Raum... eine indische Lizenzproduktion der SU-57 wie bereits bei der SU-30 MKI. Auch hier könnte Indien ggf. für sich die aktuellen Chancen aufgrund der Situation Russlands so bewerten, sehr viel mehr Anteile zu bekommen, als bei der MKI. Dann wäre die SU-57 eine temporäre (wenn auch weitreichendere) Zwischenlösung zwischen der SU-30 MKI und der HAL AMCA (ähnlich wie der ZWECK der F-15 EX).
Selbstverständlich muss Indien für sich bewerten, ob die grundsätzlichen Konzepte der russischen Jets das ist, was Indien im Rahmen seiner Bedarfe/Ansprüche auch haben will oder mindestens als für sich vernünftige Kompromisslösung vorhalten will. Und ja, inwieweit die Erfolgsaussichten zu bewerten währen (vor allem aufgrund Indiens bekannter "Langsamkeit" und hausgemachten Verzögerungen) ist eine ganz eigene Betrachtung.
Ich hoffe aber, dass mein grundsätzlicher Punkt insoweit rüber gekommen ist... Für Indien könnte sich hier eine einmalige Gelegenheit ergeben, an die aktuelle russische Technologie für sein Hauptziel "Made in India" zu kommen (egal wie vergleichbar diese zu westlichen Produkten auch sein mag), da Russland an der Stelle im Moment wahrscheinlich nicht weiter nachgeben würde als heuer. "Made in India" könnte damit zumindest eine Art Boost verpasst werden können.
...von August 2022...
Um in der Rüstungsindustrie die nächsten Jahre überhaupt etwas "modernes" auf die Beine stellen zu können (außer dass X´te Upgrade von irgend etwas Sowjetischem) wird Russland nicht drumherum kommen sein Tafelsilber mit zu verscherbeln, sprich... Verkauf von geistigem Eigentum bei Exportaufträgen in Lizenzfertigung + Genehmigung von kompletten Produktionsstraßen. Nicht aber wie bisher bei z.B. der SU-30 MKI mit Black Box Fertigung für den Abnehmer. Quasi in ähnlicher Weise wie bei der F-15 EX, man lässt sich vielmehr die ausländische Weiterentwicklung im Ausland auf Basis der vorhandenen Konzepte versilbern (+ Nutzungs- und vielleicht sogar Exportrechte der im Ausland vorgenommenen Weiterentwicklung im Nachgang durch Russland).
Auch alle anderen Systeme, insbesondere Landsysteme wie T-14 oder Kurganez und alle anderen High End Produkte wie Triebwerkstechnik usw. wird dies aus meiner Sicht betreffen. Insoweit findet die Weiterentwicklung aus dem Prototypenstadium dann ggf. in anderen Ländern zur Serienreife statt, nicht aber zwingend in Russland. Ist halt nur fraglich, welche Staaten außer China und Indien dafür zum einen die finanziellen Mittel hätten, die industrielle Basis und auch den politischen Willen.