Instrumentierung der F/TF-104G und F-104F der Luftwaffe und Marineflieger

[Zippermech]

Moin,
die Verbindungsstelle für die Sauerstoffmaske sowie die Tel/Mic-Connection war am PEC-Pilotenteil an der linken Sitzseite.
Hier ist der Kollege "Zippermech" im Jahre 1986 bei der Überprüfung der MBU-5/P zu sehen...

 

[done_deal]

Beim GQ7 Sitz war das ganze auf der linken Seite angebracht.
Das sogenannte PEC (Personal equipment connector).
Über diese Leiste hat der Pilot sein Sauerstoff, Funk und Anti-G Hose angeschlossen.
Das PEC besteht aus einer Leiste für die Anschlüsse die aus der Zelle kommen, einem Block am Sitz und dem PEC Pilotenteil wo dann Helm, Funk etc angeschlossen werden.

Beim Vorgänger, dem C-2 Sitz war der O2 Schlauch und Funk auf der rechten Seite des Sitzes angebracht. Da habe ich aber gerade kein vernünftiges Bild auf dem Handy.

 

[MikeBravo]

Dann war der GQ-7 Sitz mit der bordeigenen Sauerstoffanlage verbunden, sehe ich das richtig? Wo befand sich die Anschluß- bzw. trennstelle?

 

[Zippermech]

Grobschema des Atemsauerstoffes bei der F-104G:
LOX-Converter - Verdampferschlange - Sauerstoffregler - Wärmetauscher - Trennstelle zellenseitig - PEC-Gerät. Dazwischen natürlich Rohrleitungen.


Hier sieht man den zellenseitigen Übergang von der Rohrleitung zum PEC-Flugzeugteil des GQ7A. Beim C-2 sah das ähnlich aus, nur auf der rechten Seite. Auch da gab es eine Schnelltrennkupplung an der Sitzrückseite für den Einbau-Ausbau-Ausschußfall.

 

[schlund]

Hallo Mike Bravo,
beim C2 Sitz gibt es 3 Trennstellen :
rechts hinten für Sauerstoff A13 Maske und Radio
Mitte unten im Survival Container für Sauerstoff ( bei einigen Kits auch Radio)
links hinten für Anti-G-Anzug ( CSU-3/P bzw. CSU-4/P) und Sitzhöhenversteller
Die Kupplungshälften sind bezeichnet mit :
disconnect, seat half für die Teile am Sitz
disconnect, ship half für die Teile, die im Flieger bleiben.
Gelöst werden sie beim Ausschuss, indem die Klammern an den Drahtseilen ( siehe Foto )
in ein querverlaufendes Seil unter dem Sitz ( siehe pdf der TO mangels eines kompletten Fliegers)
eingehängt sind und bei aufsteigendem Sitz gespannt werden , dadurch die Kugelsperrbolzen ziehen
und die Kupplungshälften voneinander lösen.
Auf den Fotos sind die beiden Trennstellen am Sitz sowie die -ship half- links, container, rechts zu sehen.
Beste Grüße

 

[schlund]

Und hier noch die Fotos, ich weiss nicht , warum hier entweder Fotos oder pdf´s erscheinen....

 

[Zippermech]

Hier zwei Übersichten zur Sauerstoffanlage F-104G, einmal die Ausführung mit C-2-Sitz und die Ausführung mit GQ7A-Sitz.

 

[Zippermech]

Wer aufmerksam geschaut hat, dem wird auf der ersten Übersichtszeichnung (mit C-2) aufgefallen sein, daß die Teilebezeichnungen der Pos. 21 und 22 vertauscht sind. Die TSLw 1-Unterlagen waren also auch nicht immer 100% zuverlässig...
Darum gibt`s hier noch eine korrigierte Übersicht von mir

 

[Zippermech]

Die folgenden Abbildungen zeigen, daß die Rohrleitung für die Atemsauerstoff-Zuführung bei der GQ7A-Variante an den bestehenden Rohrbogen der C-2-Ausführung angeflanscht wurde.

Auszug aus der -4 (Bebilderter Teilekatalog F-104G). Pos.-Nr. 67 ist die Sauerstoffrohrleitung


Blick in`s Cockpit. Im unteren linken Bereich (in Flugrichtung rechte Seite) sind die Sauerstoffleitungen (grüne Oxygen-Banderole) zu sehen; vom Wärmetauscher (schwarzes flaches Bauteil unter dem Sitzkanonen-Befestigungsbeschlag) geht die dünnere Leitung zum Sauerstoffregler, während der Rohrbogen mit angeflanschter Verlängerung zum Anschluß PEC-Flugzeugteil zu sehen ist.

 

[Spooky 37+01]

Thema Master Caution Light:

ich habe zwei Master Caution Lights mit verschiedenen Partnummern. Kann das jemand aufklären? Gab es verschiedene Partnummern für die 104 oder stammt die zweite Nummer sogar von einem anderen LFZ?

 

[schlund]

Moin Martin,

R3158-1 LAC 618375-9 war in den deutschen Einsitzern verbaut.

R4725-1 LAC 618375-11 war in den TF´s und in den belgischen, holländischen Einsitzern.

Beste Grüße

 

[Spooky 37+01]

Vielen Dank für die detailierte Aufklärung.

 

[Zippermech]

Kürzlich ist mir folgendes Bedienteil zugelaufen, das erst nicht zuzuordnen war. Die Bezeichnung AN/ALE-40(N) brachte dann die Erkenntnis, daß es Teil der Passiv-Selbstschutzanlage der Marineflieger-F-104G im letzten Nutzungszeitraum war.



Übersicht der Bedienelemente für die Selbstschutzanlage im Cockpit


Das Bedienteil auf der rechten äußeren Seitenkonsole vorn. Die Abbildungen sind aus einem Supplement zur Dash One von 1985.
Leider finden sich in meiner -4 von 1982 keine Abbildungen zur Chaff/Flare-Anlage.

 

[Zippermech]

Ist zwar nicht unbedingt Instrumente, aber ich pack`s mal mit rein:

In Speyer gab`s die Vordere Antenne für das EL73-ECM-System der F-104G; das System war z.B. auch im deutschen Alpha Jet eingerüstet. Wie sich später anhand der Teilenummer zeigte, war es die Ausführung für den Alpha Jet, die sich aber nur in kleineren Details von der 104-Ausführung unterscheidet.

Die Antenne mit Blinddeckel mit Alpha Jet-Kennung. Der Unterschied zur F-104G-Antenne sind die vier Ausgleichsadapter an den äußeren Ecken, die sich leicht entfernen lassen.


Die vordere Antenne EL73 war im Zellenbereich zwischen dem Druckschott (Fuselage Station 184) und der Hatch (Führerraum-Bodenluke) in Flugrichtung rechts angebracht. Bei nicht angebauter Antenne war die Öffnung mit einem Blinddeckel, hier links zu sehen, verschlossen. Daneben die Anbauposition für die vordere Antenne ("Eistüte") des EL70-Systems.


Der gelöste Blinddeckel mit Zwischenadapterblech und angebautem Hohlleiter.


Links der abgebaute Blinddeckel und rechts die Antenne mit Zwischenadapterblech.


Die provisorisch angebaute Antenne am Rumpf. Die Adapterhülsen an den Ecken werden noch entfernt.


Seitensicht der Anbauposition.

Das EL73-System war ab Anfang der 1980er in ausgewählten F-104G der JaboG 33 und 34 eingebaut.

 

[AARDVARK]

Aus dem Flight Manual Stand 01. Sept. 1962 für die F-104G:

Auch hier ist der kleine Horizont noch auf der linken Seite zu sehen - keiner eine Ahnung, welcher Typ sich dahinter verbirgt?
Hierzu steht im Manual geschrieben: "Bei dem Flugzeug mit der Seriennummer 2067 und den folgenden oder bei bereits modifizierten ist ein Not-Horizont in der oberen-linken Ecke des Hauptinstrumentenbrettes eingebaut"

Manchnal fördern Zufälle etwas zutage:

Der kleine frühe 2“ Nothorizont

 

[AARDVARK]

Hat die Marine TF eigentlich ein eigenes Foldout? Die hatten zwar keine AS30 Leuchten und keine NUG-B Anlage, aber doch zumindest das Marine Radar, oder?

Hallo zusammen,
könnte und würde jemand von euch ein spätes Foldout der TF-104G zur Verfügung stellen bzw. scannen? Gerne sehr groß und zweiseitig überlappend wäre auch kein Problem.
Sofern die Marine ein eingenes hatte (wegen anderem Radar), gerne auch beide.

Schöne Grüße und vielen Dank!

 

[schlund]

Ja, kann ich und mach ich
Bitteschön :

 

[AARDVARK]

Ja, kann ich und mach ich
Bitteschön :

Tausend Dank!

Ich würde die auch wieder zusammenfügen. Soll/darf ich die dann wieder posten?

Was mir ins Auge gesprungen ist, behielt die TF bis zum Ende den Radar-Mode-Leuchtenblock?

Schönen freien Montag

 

[AARDVARK]

Was mir ins Auge gesprungen ist, behielt die TF bis zum Ende den Radar-Mode-Leuchtenblock?

Darf ich die Frage nochmal ins Rampenlicht rücken?

 

[schlund]

Hallo Roman,
soweit ich weiss, bei den deutschen, ja.
Jedenfalls sind bis zum letzten GAF -1 (flt manual) beide Cockpits so aufgefühhrt.
Bei den Belgiern und Holländern waren nicht alle damit ausgestattet.
Beste Grüße