Aus der "Volksstimme"
Cochstedt - Mehr als zwei Jahre nach seiner Stilllegung ist der Verkehrsflughafen Cochstedt (Kreis Aschersleben-Staßfurt) vom Land wieder für den Luftverkehr geöffnet worden. Zunächst müssen die Piloten dort aber noch ohne das Instrumentenlandeanflugsystem auskommen. Ein Pilot eines Airbus A 300 aus Großbritannien wollte die neuen Lande-Möglichkeiten in der vergangenen Woche gleich ausprobieren und mit seiner Maschine in Cochstedt aufsetzen. Das musste man ihm allerdings verwehren und ihn nach Braunschweig beziehungsweise Leipzig/ Halle umdirigieren, weil er sich vorher nicht rechzeitig in Magdeburg angemeldet hatte. Das ist notwendig, weil die Abfertigung in Cochstedt zunächst durch Fluglotsen der Magdeburger Flughafen-Gesellschaft erfolgt, die nicht ständig in Cochstedt sind.
Im Wirtschaftsministerium hat man sich inzwischen darauf verständigt, den stillgelegten Airport im Alleingang wieder flottzumachen und damit die Vermarktungschancen zu verbessern. Als Betreiber soll die Flughafengesellschaft Magdeburg-Cochstedt mbH fungieren, die die landeseigene Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH (GSA) gemeinsam mit der Landeshauptstadt und dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt gründen will. Für die Fertigstellung des Passagierterminals und des Feuerwehrgebäudes stünden die Mittel bereit, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion Detlef Gürth. Beide Objekte waren bis zur Insolvenz der Harz-B örde Flughafen-Betreibergesellschaft mbH Ende 2001 erst rohbaufertig erstellt worden.
Für ein Engagement auf dem Verkehrsflughafen interessieren sich laut Gürth eine Reihe von Investoren. Bisher war allerdings keiner von ihnen in der Lage, den vom Land geforderten Kaufpreis auf den Tisch zu legen.
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) könnte sich vorstellen, Cochstedt für Ausbildungsflüge zu nutzen. An einem solchen Standort seien sowohl die Post-Express-Tochter DHL, die in Leipzig/ Halle ein neues Logistikzentrum errichten will, als auch die Deutsche Lufthansa interessiert, sagte der Regierungschef in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“.
Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) schlug vor, die zurzeit noch auf dem Verkehrslandeplatz Magdeburg stationierte Hubschrauberstaffel der Polizei des Landes und die in Halle-Oppin untergebrachte Helikopterflotte des Bundesgrenzschutzes nach Cochstedt zu verlegen. Mit dem Umzug könnte die Landesregierung ein Zeichen setzen, dass sie sich auf Cochstedt konzentriert, sagte Daehre. Dieser Standort soll zu einem Regionalflughafen für den Großraum Magdeburg entwickelt werden.
Mit der Verlegung würde sich nicht nur die Auslastung des Verkehrsflughafens, sondern auch die Sicherheit im Objekt verbessern, sagte Daehre. Meinung
Von René Kiel
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--ma sehen was das werden soll--