Iran: Kampfbomber stürzt nahe Atomkraftwerk ab

Diskutiere Iran: Kampfbomber stürzt nahe Atomkraftwerk ab im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; :rolleyes: Oh Oh, darf man die Wahrheit so sagen? Wird wohl rote Punkte hageln. ;)
Schorsch

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Ob das Filmchen mit der F4 einfach auf eine grosse Hülle übertragbar ist ?

Ich habe da auch schon anderes gelesen.Insbesondere bezüglich des Aufpralls von Grossraumflugzeugen.Min Faktor 10 an Masse zu veranschlagen,projezierter Eindringquerschnitt vielleicht Faktor 3.

Wie funktioniert der Mechanismus eines solchen Eindringvorganges genau ?
Was macht die grosse Hülle dynamisch ?
Wie verteilen sich die Kräfte, genauer die Spannungen ?

Mal so einfach da etwas zu behaupten ist einfach.

Man könnte das nur in einem Grossversuch nachweisen.Dieser hat bisher meines Wissens nicht stattgefunden.

Kann halten, muss aber nicht.
Tut es aber wohl. Es gab nach 9/11 dazu umfangreiche Studien. Am gefährlichsten sind die Wellen der Triebwerke, weil diese eben den Beton durchschlagen können. Die restliche Leichtbaustruktur (und auch eine Phantom ist Leichtbau) faltet sich und ist einfach weg. Sieht man auch gut auf dem Video.
Ein Airliner ist nicht unbedingt gefährlicher als ein Jet. Deswegen ist die Gefährdung von KKWs wie Brunsbüttel auch kaum höher. Bei Brunsbüttel ist der Anflug relativ leicht, wobei die vielen Windräder drumherum die Sache es inzwischen etwas schwerer machen.

Auslegungsfall war seinerzeit übrigens ein Flugzeug F-104 nahe Schallgeschwindigkeit im Tiefflug.
 

Philipus II

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Das Angriffszenario Flugzeug auf Kernkraftwerk wird völlig überschätzt.
Selbst ein Treffer in den Primärbereich setzt nur verhältnismässig geringe Mengen Radioaktivität frei.
Die Kettenreaktion in den bei uns üblichen wassermoderierten Reaktoren wird sehr schnell unterbrochen. Die Restwärme wird u.U. den Reaktor zerstören. Das Kernkraftwerk wird in einigen Bereichen möglicherweise stark kontaminiert. Auch eine Freisetzung ist möglich, aber von der Grössenordnung her eher wenig beunruhigend.
Das lohnendere Ziel für ein Selbstmordkommando sind Ziele wie Chemiefabriken oder klassisch Menschenansammlungen.
 
MiG-Mech

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Die Frage ist ja auch bei einem Flugzeugabsturz und einem KKW:
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Flugzeug ausgerechnet da abstürzt, wo ein KKW steht und dann auch noch ganz genau diesen kleinen Punkt in der Landschaft trifft ?

Bei einem gezielten Einflug ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Lfz in einem idealen Winkel auftrifft, denke ich, auch sehr gering (siehe Pentagon z.B.).
Dazu kommt, dass eben nicht gesagt ist, dass ein Durchbruch gelingt, weshalb es, wegen der geringeren Wahrscheinlichkeit des Gelingens, als Ziel für Attentäter unattraktiv ist.
 

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Hat der Pilot überlebt?
 

Reinhard

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Bisher haben zig-tausende andere Menschen überlebt, da spielt der Pilot eigentlich keine besondere Rolle.
 

Reinhard

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Weil die Frage, zusammen mit einigen anderen Beiträgen zur gleichen Zeit, offensichtlich nicht dem Wohle des Piloten galt.
 

ESSENER

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Ob das Filmchen mit der F4 einfach auf eine grosse Hülle übertragbar ist ?

Ich habe da auch schon anderes gelesen.Insbesondere bezüglich des Aufpralls von Grossraumflugzeugen.Min Faktor 10 an Masse zu veranschlagen,projezierter Eindringquerschnitt vielleicht Faktor 3.

Wie funktioniert der Mechanismus eines solchen Eindringvorganges genau ?
Was macht die grosse Hülle dynamisch ?
Wie verteilen sich die Kräfte, genauer die Spannungen ?

Mal so einfach da etwas zu behaupten ist einfach.

Man könnte das nur in einem Grossversuch nachweisen.Dieser hat bisher meines Wissens nicht stattgefunden.

Kann halten,
muss aber nicht.

Guter Einwand !!!

Grundsätzlich halte ich den Aufprall eines Kampfjets auf ein KKW für mehr als unwahrscheinlich (auch wenn gerade bei KKWs solche Unwahrscheinlichkeiten berücksichtigt werden müssen). Dennoch halte ich gerade das Video nicht unbedingt für Übertragbar und auch fragwürdig:
- Die Betonwand ist im ganzen Video nicht nach dem Unfall gezeigt worden
- Die Betonwand schwingt deutlich zurück (ist also dynamisch gelagert), klappt das auch bei einem großen Betonei wie in Biblis?
- Wie war der Jet konfiguriert?
- War das nur die Hülle einer Phantom oder inkl. Triebwerk und allen Anbauteilen?
- War der Jet aufgetankt?
- Was passiert wenn der Jet bestimmte Waffen trägt (GBUs oder andere Penetratoren)?
Grundsätzlich ist es gut zu wissen, dass ein schwerer Jet wie die Phantom die Mauer anscheinend nicht durchbricht, Fragen bleiben aber dennoch offen.
- Lässt sich das wirklich 1:1 auf große Passagier oder Cargo-Maschinen übertragen?

Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt ist es nicht immer der Kern, welcher beim KKW getroffen werden muss um eine Katastrophe zu initiieren. Sind die Kühlanlagen, die Schaltzentralen, die Stromversorgung so redundant bzw. geschützt, dass bei einem Flugzeugaufprall der Reaktor sicher runterfährt? Lässt sich der Reaktor nach einem Ausfall so einer Komponente nicht mehr beherrschen, ist der beste Betonschutz für den Kern unwirksam.

Seit den Bildern von 9/11 bin ich doch sehr erstaunt was Gebäude abkönnen. Die Flugzeuge wurden ja förmlich geschluckt aber auch das lässt sich ja nicht 1:1 übertragen da ein ganz andere Konstruktion hinter den Twintowers steckt als hinter einem Betonei. Dennoch denke ich, dass große Flugzeuge konstrutionsbedingt (und bei richtiger umsetzung solcher Pläne) über so ein Betonei abgehalten werden können. Wie schon oben erwähnt ist allerdings nicht immer der Kern ausschlaggebend :(

Gruß aus Essen
 

ESSENER

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Das Angriffszenario Flugzeug auf Kernkraftwerk wird völlig überschätzt.
Selbst ein Treffer in den Primärbereich setzt nur verhältnismässig geringe Mengen Radioaktivität frei.
Man muss nicht unbedingt den Primärbereich treffen !!!
 

jackrabbit

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Hallo,

Man muss nicht unbedingt den Primärbereich treffen !!!
was werden denn hier wieder für "gefühlte" Horrorszenarios initiiert?
Den größten Personen-Schaden wird es wohl geben, wenn "die Mühle" bei Schichtwechsel auf den Bediensteten-Parkplatz landet.

Die AKW wurden halt auf Militär-Jets bemessen, weil man damals von normalen Unfällen ausging und sich keiner vorstellen konnte, daß jemand einen Passagier-Jet für einen terroristischen Akt benutzt.

Anmerkung: da Güterzüge eine große Masse (und entsprechend hohe Energie) haben,
wurden die Gleisanschlüsse einiger AKW-Gelände zwischenzeitlich geändert ;)


Grüsse
 
Schorsch

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Alien
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Übrigens: Der "Kampfbomber" in der Überschrift ist wieder Spitzenklasse. Wäre ein "Friedensbomber", "Verhandlungsjäger" oder ein "Kriegsaufklärer" (letzteres klingt auch irgendwie investigativ) abgestürzt, die Gefahr wäre irgendwie vom Gefühl her geringer.
So ist die Gefahr halt einfach nur so null-komma-null.
 

Philipus II

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Man muss nicht unbedingt den Primärbereich treffen !!!
Treffer im Sekundärbereich sind nochmal weniger wirksam, zumindest bei wassermoderierten Reaktoren.

Man kann Ziele wie Kernkraftwerke, Chemiebetriebe oder auch Volksfeste nicht vor Angriffen durch bauliche Massnahmen schützen.
Die Hülle der Deutschen KKWs kann weder mittleren Bunkerbrechern standhalten noch bietet sie zuverlässigen Schutz gegen schwere Flugzeuge wie zivile Großraumflugzeuge. Auch die Einnebelungsausrüstung ist nur zur Beruhigung- Satelitennavigation und andere Hilfsmittel ermöglichen einen ordentlichen "Endanflug" auch bei Sichtbehinderung. Selbst leichte Flugabwehrraketen wie Manpads können ein grosses Flugzeug nicht sinnvoll aufhalten.

Trotzdem sind Kernkraftwerke wohl die Ziele für Terroristen, die die wenigsten Verluste verursachen. Einen so geringen Schaden wie ein Einschlag auf den Reaktor "ermöglicht" kaum ein anderes Ziel.
 
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