Wenn es nur um ein intern getriebenes Lern-Wachstum gehen würde, würde ich dir völlig recht geben, aber Deutschland (und auch andere westliche Nationen) exportieren eben nicht nur Güter, sondern auch Wissen und Wissende, und dies nicht zu knapp und über mehr als einen Kanal. Wir reden hiernicht über ein paar Söldner, die für Geld ins Ausland wechseln, sondern über ganze Auswanderer-Wellen. Ich meine damit nicht nur die sprichwörtlichen 500 deutschen Drucker, die mit ihren Heidelberger-Maschinen als Ausbilder nach China ausgewandert sind, auch viele abgebaute Arbeitskräfte 50+ sind angesichts der Aussichtlosigkeit in Deutschland als Senior-Ausbilder ausgewandert, oft über zwei-drei Stationen. In manchen afrikanischen Luftwaffen soll man in bestimmten Instandhaltungs-Einheiten mit Sächsisch weiterkommen, als mit Französisch oder Englisch und nicht zuletzt haben wir über div. Entwicklungshilfe-Programme in den letzten Jahrzehnten massenhaft Leute ausgebildet, studieren lassen und examiniert, die dann irgendwann in ihr Heimatland zurück mussten, wo sie oft nicht die erhoffte, gut bezahlte Arbeit gefunden haben, bis sie dann plötzlich ein guthonoriertes Angebot aus dem Ausland bekommen haben. Man munkelt da was von 15-35 000 "freie ex-Pats" allein aus Deutschland. Die Geheimdienste versuchen die im Auge zu behalten und die Rentenüberweisungen ins Ausland helfen ein wenig den Überblick zu behalten, wer sich wo ungefähr rumtreibt. Natürlich ist nicht jeder in einem sicherheitsrelevanten Bereich tätig, aber in Afrika und Teilen Asien wird bei der Besetzung von Stellen gerne mit einem sog. "Siemens-Zertifikat" hantiert. Das hat zwar nur histrorisch was mit Siemens zu tun, aber bedeutet, dass diese Person von europäischen Ausbildern nach westlichen Standards ausgebildet wurde. Natürlich ist dies nicht die breite Masse, aber heutzutage sind manchmal Spitzenleistung an so manch unerwartetem Ort möglich.