Intrepid
Alien
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Wie man immer so schön sagt "Ruhe bewahren und Luftraum beobachten". Ich hätte an Deiner Stelle bei zurückgehender Fahrtmesseranzeige den Höhenmesser und das Vario beobachtet und die Fluglage registriert. Wäre alles zu meiner Zufriedenheit "normal" gewesen, wäre ich einfach weiter geflogen.Ich habe mehrfach Gefahreneinweisungen mit den Falken- und Dimona-Typen geflogen. Der Sackflug mit steil nach oben gerichteter Nase erzeugt immer wieder Verwunderung, wie sich ein Flugzeug in dieser Lage überhaupt noch in der Luft halten kann.
Mit anderen Flugzeugen ist mir das schon oft passiert.
Kleine Geschichte dazu: einmal war ich als Begleiter an Bord, der Pilot wollte Stunden für seine berufliche Lizenz sammeln. Am Ende des Steigfluges über Münster/Osnabrück hatten wir uns etwas Eis eingefangen und der Fahrtmesser bewegte sich langsam Richtung "0". Wir prüften die übrigen Instrumente, checkten visuell die Tragflächen nach Eisansatz, kalkulierten mit dem Wind aus dem Flugdurchführungsplan und der GPS-Groundspeed die wahre Eigengeschwindigkeit und rechneten sie in eine angezeigte Geschwindigkeit um. Wir prüften noch mit der GPS-Höhe, ob unser Statiksystem plausibele Werte lieferte. Alles war gut, der Geschwindigkeitsverlust durch das Eis minimal, was auch die Zeit über dem nächsten Wegpunkt bestätigte. Also flogen wir weiter, die nächsten 3½ Stunden bis Kristiansand ohne Fahrtmesser. Der Pilot fühlte sich mit der gemeinsam getroffenen Entscheidung wohl.
Dann lenkte ich seinen Blick auf den Flugstundenzähler, das rote Rädchen hatte aufgehört sich zu drehen: "So ein zugeeistes Pitot hat auch was Gutes, der Flug wird richtig günstig" bemerkte ich, "denn Flugstunden werden ja nicht mehr registriert". "Du Idiot" kam als Antwort, "ich muss doch Flugstunden sammeln". Wir haben natürlich die tatsächliche Flugzeit nach unseren Uhren notiert und den funktionslosen Flugstundenzähler ignoriert .