Um beider Seiten´s Gesicht zu wahren, wäre der Kompromiss denkbar die USA stationieren F-22 in Japan.
Wirklich ?
Mir kommen da erhebliche Zweifel an der Tauglichkeit eines solchen Unterfangens auf.
Wer übernimmt die nicht unerheblichen Kosten ? -> Japan
Wer erhält das Oberkommando über die Maschinen ? -> USA
Welchen Technologiegewinn hätte Japan ? keinen
Welche Arbeitsplätze würden damit in Japan geschaffen/gesichert ? sehr wenige
Bleiben die Maschinen auch auf ihren Basen, wenn die USA in anderen Bereichen der Welt akuten Bedarf erkennen ? - sicher eine (teuer zu bezahlende) Vertragsfrage
Japan müßte die eigenen Streitkräfte kräftig rupfen und mit viel Geld einen Verbündeten sponsorn. Die eigene Industrie - mit der Hauptgrund für die oft aus westlicher Sicht obskuren Lizenzproduktionen - würde auch leer ausgehen.
Mir fällt da wenig ein was Japan zum Vorteil gereichen würde. Bei den vielen Lizenzproduktionen amerikanischer Produkte bleiben wenigstens erhebliche Anteile der finanziellen Mittel im eigenen Lande. Solch eine Lösung bietet wenig.
Damit schließe ich nicht aus, daß die USA gerne ein paar Staffeln dort stationieren mögen. Aber diese sind letztlich mehr volatile Masse zur schnellen Reaktion auf mögliche Brandherde als denn fest eingebunden.
Ich Frage mich gerade ob und in welchen Umfang man die F-22 für Japan evtl. abspecken könnte. Quasi eine F-22J respective F-15J ???
Und ob man zu welchen Kosten auch immer, japanische Avionik einrüsten kann ??? Ob dies ganze Sinn machen würde....?!?
Technisch ist vieles machbar - aber die Frage der Kosten sprichst Du ja selber schon an.
Für mich spricht so ziemlich alles dagegen. Der Softwareumfang der F-22 ist erheblich. Im Quellcode ist diese mit Sicherheit nicht zu bekommen - bei der F-2 wurde ja schon bei weniger empfindlichen Bereichen dicht gemacht. Wesentliche Teile neu zu coden ist kein Projekt welches sich in 3-4 Jahren realisieren läßt. Man braucht sich nur anschauen in welchem Maße bei den aktuellen Projekt - ob nun F-22, Rafale oder auch Eurofighter - die Erprobung der Software Raum einnimmt (und da hat es bereits einen erheblichen zeitlichen Vorlauf an den Entwicklermaschinen gegeben). Ein anderes typisches Beispiel ist das Radar, welches in seiner Charakteristik auf die verminderte Signatur abgestimmt wurde. Einfach ein Derivat des Modells aus der F-2 nehmen (welches mir durchaus leistungsfähig erscheint) würde das Problem nicht lösen. Zumal ich davon ausgehe, daß das APG-77 sicherlich auch spürbar leistungsfähiger ist. Eine Neuentwicklung läßt sich auf die Schnelle auch nicht realisieren. Nicht zuletzt muß man davon ausgehen, daß zu den erheblichen zeitlichen Verzögerungen auch Einbußen in der Leistung dazukommen. Die Flottenwirksamkeit einer solchen Lösung im Vergleich zu einer z.B. aufgewerteten F-15 wird nicht so dramatisch besser sein - insbesondere wenn man berücksichtigt, daß bei "konventionellen" Lösungen mit weniger Mitteln auch deutlich mehr Maschinen zur Verfügung stehen könnten.
Also mein Meinung - kaufen von der Stange (kleine Modifikationen eingeschlossen) - oder eine andere Maschine bekommt den Zuschlag.
Gruß,
Tom