JG-9 Peenemünde

Diskutiere JG-9 Peenemünde im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Flugvorkommnisse oder Ansätze zu Flugvorkommnissen wurden tiefgründig untersucht und dokumentiert. Die sind in den Archiven noch heute vorhanden.
Pirat

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Flugvorkommnisse oder Ansätze zu Flugvorkommnissen wurden tiefgründig untersucht und dokumentiert. Die sind in den Archiven noch heute vorhanden.
 
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Kerry

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12.04.1972
Verletzung des schwedischen Luftraums durch 2 MiG-21 des JG-9 im Zeitraum zwischen 10.28 und 10.52 Uhr
Nach Start auf dem Flugplatz Garz fliegt das Paar in einer Sperreflugzone, Aufgabe: abfangen von Luftzielen auf unbekannten Flugstrecken.
Durch Mängel in der Jägerleitung wird die Sperreflugzone nach Norden verlassen.
Das Paar wird durch 2 Saab-35 angeflogen und bis zum Ausflug aus dem Luftraum Schwedens begleitet (ca. 3 Minuten).
Einflug Schweden 10.28 Uhr
Landung Paar in Garz 11.12 Uhr
Hier die entsprechende Meldung an den Genossen Minister im Wortlaut:

+++
Geheime Verschlußsache!

Minister für Nationale Verteidigung
Genossen Armeegeneral H o f f m a n n



Verletzung des schwedischen Luftraumes

Am 12. 04. 1972 verletzten zwei Flugzeuge vom Typ MiG-21 des Jagdfliegergeschwaders 9 im Zeitraum von 10.28 bis 10.52 Uhr den Luftraum Schwedens.

Das Jagdfliegerpaar (Hauptmann xxxxxxxxxx - Stellvertreter für fliegerische Ausbildung des Jagdfliegergeschwaders 9 und Oberleutnant xxxxxxxxxx - Oberflieger der 1. Jagdfliegerstaffel des Jagdfliegergeschwaders 9) war um 10.04 Uhr vom Flugplatz Garz aus zur Bekämpfung von Luftzielen auf unbekannten Flugstrecken in eine Sperrflugzone mit dem Zentrum FRANZBURG gestartet.

Beim Anflug der Sperrflugzone verletzte der Steuermannsleitoffizier auf dem Gefechtsstand des Jagdfliegergeschwaders, Hauptmann xxxxxxxxxx, die festgelegte Ordnung des Auffassens und Überwachens von Jagdflugzeugen. Er erteilte ohne Kenntnis des Standortes der Flugzeuge Kommandos zum Flug in nördlicher Richtung. Im Ergebnis dessen geriet das Jagdfliegerpaar außer Kontrolle, flog über den Wolken aus dem Luftraum der DDR aus und geriet gegen 10.28 Uhr in schwedischen Luftraum.

Auf Hinweise der Flugzeugführer, daß ihr Flug zu weit nördlich verlaufe, reagierte der Steuermannsleitoffizier nicht. Die Flugzeugführer beurteilten ihren Standort nicht genau mit Hilfe der Funknavigation und unternahmen ungenügend energisch Maßnahmen zur Rückkehr zum eigenen Flugplatz.

Im schwedischen Luftraum wurde das Jagdfliegerpaar von zwei schwedischen Jagdflugzeugen SAAB I-35 angeflogen und bis zum Ausflug aus dem schwedischen Luftraum ca. 3 Minuten begleitet. Das Signal "Sie sind Grenzverletzer" und Landeaufforderung wurde nicht gegeben. Die Flugzeugführer flogen selbständig den Flugplatz GARZ an und landeten um 11.12 Uhr.

Die Ursachen für das Zustandekommen des Vorkommnisses liegen in Verletzungen der Vorschriften und der Ordnung der Funkmeßsicherstellung der Jägerleitung sowie unzureichender Führung des Prozesses der Jägerleitung und deren Funkmeßsicherstellung bei gleichzeitiger falscher Verhaltensweise der Flugzeugführer.

Aus der Untersuchung ergeben sich folgende Schlußfolgerungen:
  1. Das Vorkommnis war bei Einhaltung der gültigen Dienstvorschriften und Befehle sowie der Dienstpflichten aller Beteiligten vermeidbar.

  2. Die Grenzverletzung erfolgte, weil der Organisation und Führung der Erfüllung der Gefechtsaufgaben und der Gefechtsausbildung durch die 3. Luftverteidigungsdivision und die Kommandeure des Jagdfliegergeschwaders 9 und des Funktechnischen Bataillons 33 nicht die größte Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
    An Maßnahmen wurden bereits durchgeführt bzw. werden eingeleitet:

  3. Eine stufenweise Auswertung mit den Kommandeuren der Verbände und ihren Stellvertretern, mit den Kommandeuren der Truppenteile und ihren Stellvertretern, mit dem fliegenden Personal und mit den Besatzungen der Gefechtsstände;

  4. Festlegung und Präzisierung von Maßnahmen zur «Überwachung der Flüge im Grenzsperrstreifen, zur Durchführung des Diensthabenden Systems und zur Erhöhung der fachlichen Qualifikation der Besatzungen der Gefechtsstände durch den Kom7andeur der 3. Luftverteidigungsdivision;

  5. Festlegung von Maßnahmen zur konsequenten Durchsetzung der Arbeitsordnung zur Zusammenarbeit der Gefechtsstände;

  6. Aussprechen von Bestrafungen entsprechend der DV-10/6 durch den Chef der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung und den Kommandeur der
    3. Luftverteidigungsdivision gegenüber dem schuldhaft beteiligten Personenkreis.

Reinhold
Generalmajor
+++
 
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29.04.1982
Verletzung des Luftraums des Königreichs Schweden um 11.46 Uhr durch eine MiG-21MF des JG-9 im Raum Trelleborg bei einem Abfangflug; Eindringtiefe 25...30 km.
Meldung durch GO Reinhold an Chef Hauptstab am 30.04.1982
Infoschreiben von Armeegeneral Hoffmann an Außenminister Fischer am 03.05.1982
Eindringtiefe 12 km; sollte eine Protestnote kommen, so wird ein Entschuldigungsschreiben empfohlen
Hier der Schriftverkehr zum genannten Vorkommnis
++++

MINISTERRAT
DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK
MINISTERIUM FÜR NATIONALE VERTEIDIGUNG

Stellvertreter des Ministers und
Chef der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung


Vertrauliche Verschlußsache

Minister für Nationale Verteidigung
Meldung über Verletzung des Luftraumes des Königreiches SCHWEDEN


Am 29. 04. 1982, 11.46 Uhr verletzte ein Flugzeugführer des JG-9 mit einem Flugzeug MiG-21MF, der vom Flugplatz PEENEMÜNDE zur Durchführung eines Übungsfluges zum Abfangen in den Wolken über der OSTSEE gestartet war, im Raum TRELLEBORG das Hoheitsgebiet des Königreiches SCHWEDEN.

Flugzeugführer:
Oberstleutnant xxxxxxxxxxx
Oberflieger, Leistungsklasse I

Nach den Funkmeßwerten betrug die max. Einflugtiefe in den Luftraum über den Territorialgewässern und dem Festland des Königreiches SCHWEDEN ca. 25 - 30 km.

Der Flug erfolgte auf einer Standardflugstrecke zur Gefechtsausbildung über der OSTSEE in einer Höhe von 1850 m. Zum Zeitpunkt des Fluges waren schwierige Wetterbedingungen (300 - 600 m Wolkenuntergrenze, Sicht 4 - 6 km, geschlossene Bewölkung).

Der Flugzeugführer überflog den nördlichen Wendepunkt (27 km nördlich KAP ARKONA) um ca. 4 Flugminuten, was einem Flugweg von 50 km entspricht.

Die bisherigen Untersuchungen ergaben, daß der Flugzeugführer und die Bodenleitstellen den Flugweg unzureichend kontrollierten und beim Erkennen der Abweichungen nicht energisch genug handelten.

Zur Untersuchung des Vorkommnisses wurde eine Untersuchungskommission unter Leitung des Obersteuermanns der 3. LVD befohlen.

Reinhold
Generaloberst

++++


Und hier noch die Meldung mit Handlungsempfehlung an den Genossen Außenminister


++++

Minister
für Auswärtige Angelegenheiten
Genossen F i s c h e r

Werter Genosse Fischer!
Gestatten Sie mir, Ihnen folgendes zur Kenntnis zu geben.
Am 29. 04. 1982, 11.46 Uhr, verletzte ein Flugzeugführer der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee bei der Durchführung eines Übungsfluges in den Wolken infolge Funkausfall das Hoheitsgebiet des Königreichs Schweden im Raum Trelleborg in einer Tiefe von ca. 12 km.

In diesem Zusammenhang schlage ich vor, im Moment nichts zu unternehmen. Sollte eine Protestnote von schwedischer Seite eintreffen, schlage ich vor, mit einer Entschuldigung zu reagieren.

Mit sozialistischem Gruß
Hoffmann
Ameegeneral

++++
 
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Kleine allgemeine Frage am Rande, die mir beim Mitlesen einfiel,

das NVA Flugbuch war ja aus Geheimhaltungsgründen ziemlich undetailliert gehalten und gab keine der sonst üblichen Informationen preis. Kein Kennzeichen, weder Start noch Landeort, nur das Datum und Tag oder Nacht - aber keine genauen Start- und Landezeiten, keine genaue Modifikation des Luftfahrzeuges, keine Details zu Flugstrecken, Waffeneinsatz, Waffentyp, Schießplatz, Name des Mitpiloten, Fluglehrers- oder Flugschülers, nur Übungsnummern ....

Sicherlich flogen die meisten Piloten nur auf den Maschinen ihrer Staffel, aber es gab ja auch gar nicht so wenige Piloten, die in verschiedenen Staffeln, dann auf verschiedenen Modifikationen und verschiedenen Flugplätzen flogen oder unterschiedliche Bewaffnung einsetzten.

Woher wisst ihr dann nach >30 Jahren immer noch so viele Details zu den Flügen?

Danke!
Hier ein par Bilder. LG
 
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Tom

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Minister
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Genossen F i s c h e r

Werter Genosse Fischer!
Gestatten Sie mir, Ihnen folgendes zur Kenntnis zu geben.
Am 29. 04. 1982, 11.46 Uhr, verletzte ein Flugzeugführer der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee bei der Durchführung eines Übungsfluges in den Wolken infolge Funkausfall das Hoheitsgebiet des Königreichs Schweden im Raum Trelleborg in einer Tiefe von ca. 12 km.

In diesem Zusammenhang schlage ich vor, im Moment nichts zu unternehmen. Sollte eine Protestnote von schwedischer Seite eintreffen, schlage ich vor, mit einer Entschuldigung zu reagieren.

Mit sozialistischem Gruß
Hoffmann
Ameegeneral

++++
Interessant finde ich, dass der Genosse Armeegeneral den Genossen Minister offensichtlich anlog (Funkausfall, Eindringtiefe).

Fakt ist aber, dass mit meiner Erinnerung wohl was nicht stimmt. Dann waren wohl die 1.JS und die 3.JS nicht gleichzeitig in der Umschulung? Kann mal einer bei Kanetzki nachschauen, vielleicht steht da was (bin nicht zu Hause).
Brennend interessieren würde mich natürlich, wer der Gen. OSL xxxx war...
 
Cirrus

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Udo, lange ist es her! Mein Flugbuch "sagt" - letzter Flug auf einer "SPS" am 10.06.1982. Das passt mit der Aussage von Eugen Rudolph "Von der MiG-19 zur MiG-29 ..." auf Seite 201 zusammen, wonach im Juni 1982 die 3. Staffel mit MF ausgerüstet wurde, zusammen. Interessant (wusste ich so auch nicht mehr): Die 2. Staffel wurde erst im Oktober 1982 mit MF (aus dem JG-9 - ebenda S. 217) ausgerüstet! Die flogen bis dahin "M", wohin diese Mühlen gingen, geht aber aus Eugens Aufstellung leider nicht hervor. Ich kann man mich aber noch an ein / zwei Flüge auf einer "M" erinnern, war im Vergleich zu den SPS - speziell beim Kunstflug recht "gewöhnungsbedürftig". Der Unterschied SPS - MF fiehl (wegen des R13-300) nicht auf, aber die schweren "M" mit dem Triebwerk der leichten SPS (R11) schon!
Es wäre also theoretisch möglich, dass Ende April 1982 im JG-9 doch noch MF flogen...

Andere Hypothese: Es gab mal unter Beteiligung des JG-3, ich glaube von Garz aus, eine Begegnung über der Ostsee (nahe Bornholm). Das Happening wurde auch gern als "Schwedenpunsch" bezeichnet. Ich kann nur nicht mehr sagen, wann das war. :headscratch:

Ha, wer sucht der findet! Hier: Schwedenpunsch , also war es zwar 1982, aber im Sommer!

HR
Die meisten der MiG-21M wurden wohl zum JG-7 abgegeben. Doch gab es auf der so genannten "Grobmüllplatte" im Bereich der 2. JS noch so einige MiG-21M, die auch regelmäßig geflogen werden mussten. Das war aufgrund der von dir schon beschriebenen Triebwerksleistung nicht gerade beliebt.
Als die TAFS-47 im Sommer 1985 (oder war es 1986?) ihre MiG-21F-13 ausmusterte, gingen die MiG-21M der Grobmüllplatte zur TAFS-47. Wahrscheinlich ergänzt von MiG-21M aus Drewitz. Die MiG-21U der TAFS-47 gingen damals zum JAG-15 nach Rothenburg.
 
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Als die TAFS-47 im Sommer 1985 (oder war es 1986?) ihre MiG-21F-13 ausmusterte, gingen die MiG-21M der Grobmüllplatte zur TAFS-47. Wahrscheinlich ergänzt von MiG-21M aus Drewitz. Die MiG-21U der TAFS-47 gingen damals zum JAG-15 nach Rothenburg.
Gab es 86 wirklich noch M´s in Preschen ? ich würd sagen nein.
Wir sind doch 86 :confused1: aus der Dez. der 1. Staffel in den Bereich der 2. Staffel gewandert und da gabs nur MF´s
oder war das doch erst 87 ? und 88:confused1: sind wir dann entgültig in die 3. Staffel gezogen.

Uwe............... Hilf mal mit deinem Wissen und Gedächnis.......
 
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Die meisten der MiG-21M wurden wohl zum JG-7 abgegeben. Doch gab es auf der so genannten "Grobmüllplatte" im Bereich der 2. JS noch so einige MiG-21M, die auch regelmäßig geflogen werden mussten. Das war aufgrund der von dir schon beschriebenen Triebwerksleistung nicht gerade beliebt.
Als die TAFS-47 im Sommer 1985 (oder war es 1986?) ihre MiG-21F-13 ausmusterte, gingen die MiG-21M der Grobmüllplatte zur TAFS-47. Wahrscheinlich ergänzt von MiG-21M aus Drewitz. Die MiG-21U der TAFS-47 gingen damals zum JAG-15 nach Rothenburg.
@ Udo,
die Geschichte der (Preschener) "M" ist wohl nicht so gut dokumentiert. Eugen führt zwar einige auf, schreibt aber auch (Seite 216): "Anmerkung: Nachweis ist z.Z. noch unvollständig." Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es ab Oktober 1982 keine "M" mehr in Preschen gab, denn man war doch immer ganz stolz darauf, dass das Geschwader "Modifikationsrein", alle Staffeln flogen MF, war.
Die TAFS-47 hatte ihren letzten Flugdienst mit F-13 am 03.10.85 (Seite 204) und erhält im Oktober 16 MiG-21M. Die Herkunft dieser Maschinen findet man zwar auf Seite 221, aber dass im Oktober 1985 allein 9 Maschinen direkt aus dem JG-9 gekommen sein sollen, darf stark in Zweifel gestellt werden. Offensichtlich ist die Quellenlage zu den "M" insgesamt recht schlecht, denn auch in Freundt "MiG, Mi, Su & Co.", Aerolit 2002, findet man dies so dargestellt.
Mutmaßung von mir: Eventuell ist die Quellenlage der "M" so schlecht, weil wegen der "Militärhilfe Syrien" (1973) die Dislozierungen der "M" kräftig durcheinander geriet und die Geheimhaltung darüber ein weiteres zur schlechten heutigen Quellenlage beitrug? Mutmaßung Ende!

HR
 
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Hi Dennis,

Gruß Stephan
P.S. bei Interesse kannst Du auf Youtube meinen alten Film „Mein letzter Flug MiG-23“ anschauen. Er war Teil der DVD „Die letzten Tage des JG-9“ von 1990.
Hi Stephan und Frage:
saß zu deiner Zeit Mike Daberkow auf dem Tower? Der Sohn von Hubertus Daberkow..
 
Cirrus

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@ Udo,
die Geschichte der (Preschener) "M" ist wohl nicht so gut dokumentiert. Eugen führt zwar einige auf, schreibt aber auch (Seite 216): "Anmerkung: Nachweis ist z.Z. noch unvollständig." Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es ab Oktober 1982 keine "M" mehr in Preschen gab, denn man war doch immer ganz stolz darauf, dass das Geschwader "Modifikationsrein", alle Staffeln flogen MF, war.
Die TAFS-47 hatte ihren letzten Flugdienst mit F-13 am 03.10.85 (Seite 204) und erhält im Oktober 16 MiG-21M. Die Herkunft dieser Maschinen findet man zwar auf Seite 221, aber dass im Oktober 1985 allein 9 Maschinen direkt aus dem JG-9 gekommen sein sollen, darf stark in Zweifel gestellt werden. Offensichtlich ist die Quellenlage zu den "M" insgesamt recht schlecht, denn auch in Freundt "MiG, Mi, Su & Co.", Aerolit 2002, findet man dies so dargestellt.
Mutmaßung von mir: Eventuell ist die Quellenlage der "M" so schlecht, weil wegen der "Militärhilfe Syrien" (1973) die Dislozierungen der "M" kräftig durcheinander geriet und die Geheimhaltung darüber ein weiteres zur schlechten heutigen Quellenlage beitrug? Mutmaßung Ende!

HR
Das ist zwar hier im JG-9 etwas off topic, aber da es nun hier einmal angesprochen wurde:
Natürlich hatten alle 3 Staffeln in Preschen bereits im Sommer 1983 nur noch MiG-21MF im regulären Bestand. Das hatte ich bereits schon geschrieben. Die ersten Monate nach der Versetzung sind wir auch nur MiG-21MF geflogen. Nach einem Jahr bin ich dann in die 2. JS versetzt worden. Und da hatte man ab und zu eine solche MiG-21M zu bewegen. Also waren 1984 definitiv noch überzählige MiG-21M auf der Grobmüllplatte. Wegen dieser wenigen Flüge wurden diese im Flugbuch leider unter MF geführt, um die Buchführung nicht unnötig kompliziert zu machen. Schade, so hätte ich auch den schriftlichen Beweis...
Also: ich bin definitiv noch die MiG-21M in Preschen geflogen!
 
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Gab es 86 wirklich noch M´s in Preschen ? ich würd sagen nein.
Wir sind doch 86 :confused1: aus der Dez. der 1. Staffel in den Bereich der 2. Staffel gewandert und da gabs nur MF´s
oder war das doch erst 87 ? und 88:confused1: sind wir dann entgültig in die 3. Staffel gezogen.

Uwe............... Hilf mal mit deinem Wissen und Gedächnis.......
Ja, es gab 1986 noch MiG-21M in Preschen. Allerdings nur noch bei der TAFS-47. Da nun klar ist, dass die TAFS-47 bereits 1985 auf die MiG-21M umgerüstet wurde, gab es 1986 keine MiG-21M mehr im Bestand des JG-3.
 
Klaus04

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Verletzung des schwedischen Luftraums durch 2 MiG-21 des JG-9 im Zeitraum zwischen 10.28 und 10.52 Uhr
Nach Start auf dem Flugplatz Garz fliegt das Paar in einer Sperreflugzone, Aufgabe: abfangen von Luftzielen auf unbekannten Flugstrecken.
Durch Mängel in der Jägerleitung wird die Sperreflugzone nach Norden verlassen.
Das Paar wird durch 2 Saab-35 angeflogen und bis zum Ausflug aus dem Luftraum Schwedens begleitet (ca. 3 Minuten).
Einflug Schweden 10.28 Uhr
Landung Paar in Garz 11.12 Uhr
Mein Vater, der bis 1975 im JG3 flog, erzählte mir mal, das wenn sie beim JG 9 flogen, die Schweden und Dänen sofort in der Luft waren, während die Luftwaffe da eher recht langsam war, was das abfangen betrifft.
 

koehlerbv

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Das sollte sich aber zwanglos aus der jeweiligen Entfernung der Hoheitszonen zu den JG-9-Flugrouten und vor allem Übungszonen erklären.
 
Tom

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Standen die so auch im DHS? Wenn ja, 2 x R-24 oder eine R-23 auf der anderen Seite?
 
Tom

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Ich habe gerade gemerkt, dass das eine blöde Frage war. Ich meinte natürlich T und R.
Danke Dir!
 
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