Junkers J1 Wingnut Wings 1:32

Diskutiere Junkers J1 Wingnut Wings 1:32 im Props ab 1/32 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Jeder der mich näher kennt weiß um meine Vorliebe Modelle mit einem bestimmten Bezug und Hintergrund zu bauen und so darf ich euch heute ein just...
quarter

quarter

Astronaut
Dabei seit
03.06.2001
Beiträge
2.637
Zustimmungen
278
Ort
Braunschweig
Jeder der mich näher kennt weiß um meine Vorliebe Modelle mit einem bestimmten Bezug und Hintergrund zu bauen und so darf ich euch heute ein just fertig gewordenes Modell vorstellen, die Junkers J.1 aus dem Hause Wingnut Wingsim Maßstab 1:32

Vorab ein wenig Technik:

Die Konstrukteure Hugo Junkers und Otto Mader haben diesen schweren Eineinhalbdecker ursprünglich als robustes Verbindungs- und Kurierflugzeug konzipiert.
Dem erfolgreichen Erstflug folgte bereits im selben Jahre eine Zulassung und unmittelbar danach erhielt das Flugzeug als Infanterieflugzeug die militärische Bezeichnung Junkers J.1.
Die Serienmaschinen erhielten später zwar noch teilweise einen stärkeren Motor und aerodynamisch ausgeglichene Quer-, Höhen- und Seitenruder aber ansonsten gelangte das Muster unverändert zur Truppe.

Die Maschine bestand in weiten Teilen aus dem damals noch recht unbekanntem Duraluminium wurde aber zusätzlich durch eine 5 mm dicke und 470 kg schwere Panzerplatte, die Besatzung; Motor und Benzintank gegen Abwehrfeuer schützen sollte, verstärkt während der hintere Teil des Rumpfes weiterhin mit Stoff bespannt war.
Das große Gewicht der Maschinen erforderte eine außergewöhnlich große Spannweite, weitere Merkmale waren die kurzen Unterflügel und ein eher kurzes aber robustes Fahrgestell.
Bis zum Waffenstillstand konnten 189 Flugzeuge an die Einsatzverbände geliefert werden, 38 weitere noch im Bau befindliche Flugzeuge mussten nach Kriegsende für die Alliierten fertiggestellt werden.

Historisches:

Die Junkers J.1 mit der Werknummer 852/17 findet sich in der einschlägige Literatur als Bild schon im frühen Baustadium, aufgenommen zwischen den Werkhallen der Firma Junkers wie das Fotos zeigt.
Ihr Verbleib bei der Schlachtstaffel (Schlasta) 17 und ihrer Besatzung Bohnert/ Kleinert ist ebenfalls bekannt.
Ebenfalls überliefert ist das sie bei den Truppen der Entente durchaus bekannt,zu Recht gefürchtet und bis zu ihrem Verlust mit einem geradezu unheimlichen Nimbus der Unverwundbarkeit versehen war.

Im Frühjahr 1918 konnte allein durch ihr rechtzeitiges Eintreffen an der Front die Bildung eines Britischen Brückenkopfes im Deutschen Grabensystem verhindert werden.
Durch mehrmalig geflogene Angriffe gegen die einbrechenden Engländer , deren gezielten Beschuss, den Abwurf von Fliegerpfeilen und diversen anderen Abwurflasten konnte die Besatzung den Einbruch zum völligen Stillstand bringen.

Das nachrücken britischer Tanks konnte durch das setzen von Leuchtmarkierungen für die sich einschießenden deutsche Artillerie ebenfalls vernichtend verhindert werden.

Der genaue Ursprung für die Namensgebung der Maschine ist hingegen nicht vollständig überliefert und nur lückenhaft geklärt.
Während einige Quellen Alliierte Gefangen benennen denen diese auffällige Maschine dadurch in Erinnerung blieb das sie durch ihre wagemutigen Einsätze und vermeidliche Unverwundbarkeit selbst bei schwerstem Beschuß auffiel dürfte der wahre Ursprung des Namens aber wohl in den Reihen der eigenen Staffel oder gar bei der Besatzung selbst zu finden sein.

Sowohl die fliegerischen Leistungen des Piloten Oberlt. Joachim- Karl Bohnert und die Schießkünste seines Beobachters Uffz. Diethard Kleinert, aber auch die für dieses Zeit hohe Zahl ihrer gemeinsamen Einsätze waren herausragend und so fiel oftmals der Ausspruch das : „...die beiden fliegen und schießen wie der Teufel! Die müssen einen Pakt mit ihm haben“.

Bekannt ist hingegen das eher außergewöhnliche Ende von Maschine und Besatzung. Vogelschlag würde vermutlich in den heutigen Untersuchungsberichten stehen was die Sache allerdings nur unzulänglich trifft.

Ein Entenschwarm, aufgescheucht durch die Jagdgesellschaft des Marquis de Dujardin in der Nähe der Ortschaft Duc d´Erpelduc wurde der Besatzung zu Verhängnis und so kam es nachdem der Pilot im Tiefsflug von einem Erpel an der Stirn getroffen wurde zum Verlust vom Maschine und Besatzung an jenem schicksalhaften Tag, heute vor 104 Jahren dem [size=14pt]1. April[/size] des Jahres 1918.

Zum Modell:

Das Modell der Junkers J.1 aus dem Hause Wingnut Wings gehört mit zu einen der ersten Bausätze die diese Firma herausgebracht hat.
Er hat aus meiner Sicht bedauerlicher Weise lange nicht die Popularität gleichzeitig erschienener Kits. Allen gemein ist allerdings das sie längst vergriffen sind.
Trotzdem besticht der Bausatz durch eine nahezu traumwandlerische Passgenauigkeit und lässt sich ohne gröbere Fallstricke bauen; folgt man der Bauanleitung und verläßt sich nicht auf sein eigenes langjähriges Modellbau Bauchgefühl!
Als einen besonderen Reiz für Einsteiger in die Materie WWI wird bei diesem Bausatz oft das nicht vorhanden sein von Spanndrähten genannt und wenn man nun unbedingt Fehler herbei suchen möchte so könnten lediglich die etwas zu kurz geratenen Querruder genannt werden.
Adäquaten Ersatz gab es seinerzeit durch Zukauf entsprechend abgeänderte Resinteile eines leider mittlerweile vom Markt verschwundenen Zurüst Herstellers, das war es dann aber auch sieht man von Kleiteilen wie den Mg´s einmal ab.
Als Alternative kann man sogar durch die im Bausatz beigefügten Teile eine frühe oder späte Version der J1 mit anderen Flächenkühler, Seitenruder und Leitwerk sowie Abgasanlage bauen.
Insgesamt fünf Tarnmuster und Markierungs Varianten lassen im Grunde keine Wünsche offen und um so mehr verwundert es das man nicht gerade viele gebaute Modelle auf Ausstellungen und im WWW findet.

Gebaut von mir diesmal völlig OOB, lediglich durch Zukauf von Tarnstoff Decals und den Eigenentwurf von Schriftzug und Werknummer entstand dieser Bausatz in nicht einmal drei Wochen ohne jegliche größere Probleme.
Lackiert und gealtert wurde wie gewohnt von mir mit Produkten aus dem Hause Tamiya.
Leider habe ich es nicht geschafft dem Bausatz noch eine passende Base zu spendieren, dies hole ich in der nächsten Zeit nach.


Die 852/17 in einem frühen Baustadium zwischen den Werkhallen der Firma Junkes in Dessau
Bildquelle: Vom Lilienthalgleiter zur fliegenden Anneliese







[/url]
Frühe Bauphase, das Cockpit

Das soll es vorerst gewesen sein, ich hoffe ihr hatte euren Spaß, ICH hatte ihn auf jeden Fall.
Für Fragen, Anregungen und Meinungen bin ich natürlich wie mmer offen und freue mich über eure hoffendlich zahlreichen Komentare.

Horrido!
 
JohnSilver

JohnSilver

Alien
Dabei seit
19.01.2003
Beiträge
9.516
Zustimmungen
12.796
Ort
Im Lotter Kreuz links oben
Tolle Geschichte. :-60:
Und ich war immer der Meinung, dass keine J.I verlustig ging, aber ein Vogelschlag - zumal an diesem Datum - zählt dann wohl als Flugunfall :wink2:
Interessant: wenn man Junkers und die Bauauftragsnummer googelt, findet man ausschließlich Treffer, die an einem 1.4. erstellt wurden. :wink2:
 
quarter

quarter

Astronaut
Dabei seit
03.06.2001
Beiträge
2.637
Zustimmungen
278
Ort
Braunschweig
Mag vielleicht am Autor dem Herrn Rainer Zuphall liegen.:biggrin:
 
Airbutsch

Airbutsch

Astronaut
Dabei seit
04.03.2011
Beiträge
3.299
Zustimmungen
7.024
Ort
bei Berlin
Gefällt mir sehr gut. Eine Augenweide :TOP:
 
Thema:

Junkers J1 Wingnut Wings 1:32

Junkers J1 Wingnut Wings 1:32 - Ähnliche Themen

  • 1/72 Junkers EF 110 – My3Dbase

    1/72 Junkers EF 110 – My3Dbase: Heute kam ein kleines Paket bei mir an. Darin etwas für mich ganz neues: ein vollständiger in 3D gedruckter Flugzeugmodell-Bausatz. Er stammt von...
  • Junkers J.1 "Blechesel", Classic Plane

    Junkers J.1 "Blechesel", Classic Plane: Im September 1915 starteten in einem kleinen, durch Bretter vom Badeofenbau abgetrennten Bereich, die ersten Arbeiten der Junkers J.1. Das erste...
  • Junkers A 50 – Dekno Models 1:72

    Junkers A 50 – Dekno Models 1:72: Was für eine Freude! Ein Modell, das lange gefehlt hat und im Flugzeugforum schon hohe Erwartungen geweckt hat! 1/72 Junkers A.50CE Junior –...
  • Junkers J.I von Wingnut Wings in 1/32

    Junkers J.I von Wingnut Wings in 1/32: Ende 1917 erließ die Idflieg, Inspektion der Fliegertruppen, eine Spezifikation für ein gepanzertes Bodenangriffsflugzeug. Junkers reagierte mit...
  • 1/32 Junkers J.I – Wingnut Wings

    1/32 Junkers J.I – Wingnut Wings: Junkers J.I von Wingnut Wings, Art.-Nr. 32001 Mit rund 50 cm Spannweite stellt dieses Modell fertig gebaut ein wahres Monster dar, das den...
  • Ähnliche Themen

    • 1/72 Junkers EF 110 – My3Dbase

      1/72 Junkers EF 110 – My3Dbase: Heute kam ein kleines Paket bei mir an. Darin etwas für mich ganz neues: ein vollständiger in 3D gedruckter Flugzeugmodell-Bausatz. Er stammt von...
    • Junkers J.1 "Blechesel", Classic Plane

      Junkers J.1 "Blechesel", Classic Plane: Im September 1915 starteten in einem kleinen, durch Bretter vom Badeofenbau abgetrennten Bereich, die ersten Arbeiten der Junkers J.1. Das erste...
    • Junkers A 50 – Dekno Models 1:72

      Junkers A 50 – Dekno Models 1:72: Was für eine Freude! Ein Modell, das lange gefehlt hat und im Flugzeugforum schon hohe Erwartungen geweckt hat! 1/72 Junkers A.50CE Junior –...
    • Junkers J.I von Wingnut Wings in 1/32

      Junkers J.I von Wingnut Wings in 1/32: Ende 1917 erließ die Idflieg, Inspektion der Fliegertruppen, eine Spezifikation für ein gepanzertes Bodenangriffsflugzeug. Junkers reagierte mit...
    • 1/32 Junkers J.I – Wingnut Wings

      1/32 Junkers J.I – Wingnut Wings: Junkers J.I von Wingnut Wings, Art.-Nr. 32001 Mit rund 50 cm Spannweite stellt dieses Modell fertig gebaut ein wahres Monster dar, das den...
    Oben