@Sczepanski
Ja, habe meine Formulierung oben auch umgestellt, waren zwei Worte verdreht.
Zum Thema:
Ob die "Nachrichten" auf so etwas hindeuten würde ich mal offen lassen. Eine erfolgreiche (in dem Sinne, dass kein Angreifer mehr durchkommt) Luftabwehr ausschließlich mit stationären Abwehrmitteln ist wohl noch nie in der Geschichte der Kriege und Konflikte gelungen. Einige Länder die das glaubten (GB nach dem Zweiten Weltkrieg z. B.) sind im Lichte späterer Erkenntnisse auch wieder zur Mischung der Abwehrmittel zurückgekehrt.
Sicherlich war die Ukraine bisher mit den (spät gelieferten) vorhandenen Mitteln örtlich erfolgreich. Eine bodengebundene Luftabwehr für das ganze Land hat die Ukraine nicht. Wie viele Manpads für das unterste Höhenband bräuchte es denn dazu? Und wie viele Bediener?? Wieviele Mandpads sind denn noch verfügbar? Wieviele kommen verbindlich nach??
Bislang gibt es wohl nur eine Batterie mit den IRIS-T für das nächsthöhere Höhenband. Etwas an Lieferungen in homöopatischen Dosen mit älteren Systemen ist versprochen (aus Italien z. B., wenn ich mich nicht irre). Der bunte Mix der Systeme ist auch nicht ideal. Die vorhandenen Ex-russichen Systeme sind wohl Auslaufmodelle und nicht so wirksam (die Russen werden wohl am besten wissen, wie man sie stören kann).
Gehen wir ins nächste Höhenband: Einige Patriots sind versprochen, aber es wohl noch nichts tatsächlich da. Die Ausbildung läuft ja noch, bzw. ist gerade erst begonnen. Wieviele Staffeln sind versprochen und wieviele braucht man flächendeckend?
Und außerhalb der Reichweite der Patriots kann ja auch noch was rumfliegen.
Sicherlich ist eine gewisse "Zurückhaltung" der russischen Kampffliegerkräfte über ukrainisch beherrschtem Territorium feststellbar (auch die Geparde konnten wohl insbesondere gegen Hubschrauber erfolgreich sein, wegen der geringen Anzahl aber auch nur örtlich begrenzt). Bei einer Offensive wird es aber wieder anders werden und es werden auch reichlich Kräfte durch die Bodengebundene Abwehr durchkommen. In so einer Situation braucht man zur Verstärkung der Abwehr örtlich schnell einsetzbare flexible Abwehrkräfte, das können nur Flugzeuge sein. Hinter den Raktengürteln der NATO in Westeuropa nannte man sowas die "Ausputzer" (übernommen aus dem Fussball und ganz treffend).
Die Ausstattung hierfür wären dann logischerweise Jagdflugzeuge mit LL-Raketen (keine Tornados oder A-10 z. B.).
Bisher haben wir da aber nur den Aspekt der Abwehr betrachtet. Natürlich muss es auch den Part des Gegenangriffs geben und der muss auch mit vielfältigen und flexiblen Mitteln zu einer schnellen Schwerpunktbildung ausgestattet sein. Also Bodenangriffsflugzeuge.
Die Ukraine wird also auch weiterhin eine komplette Luftwaffe mit allen Fähigkeiten (ohne Einsatz von Atomwaffen) brauchen. Dazu gehört auf weitere Sicht natürlich auch der Lufttransport.
Soweit eine nur kurze Replik auf deine Überlegung/Annahme.