ist das nicht wieder mal „die westliche Naivität“?
ist es naiv, Vertragstreue zu erwarten?
Auch Russlands Vertreter hat 1994 das "Budapester Memorandum" unterzeichnet. Im Vertrauen darauf hat die Ukraine ihre Nuklearwaffen aufgelöst.
20 Jahre später - 2014 - wurde die Krim besetzt, nochmal 8 Jahre später der Donbass (u.a. Regionen) als russisches Territorium annektiert.
Das halte ich für bedenklich und schwierig.
Man kann jetzt natürlich der Ukraine "Naivität" vorwerfen. Das würde aber bedeuten, dass die Naivität in der Erwartung liegt, dass Russland vertragstreu agiert. Und dass man in der Konsequenz keinen Vereinbarungen mit diesem Staat vertrauen kann - denn Russland würde demach die Vereinbarungen ohnehin nach einer gewissen "Schamfrist" brechen.
Aber um zum Thema zurück zu kommen:
Zumindest seit dem letzten Jahr ist es dann nicht mehr "naiv", die Hoffnung auf Vertragstreue durch entsprechende Rüstungsanstrengungen zu ergänzen. Und dann müssten die beschafften Systeme natürlich unabhängig vom Wohlwollen des misstrauisch beäugten Vertragspartners funktionieren.
Damit wäre es ein Zeichen von "Naivitätsaufgabe", nun die Nachbarstaaten Russlands und insbesondere die Ukraine möglichst bald und möglichst umfangreich mit allen erforderlichen Verteidigungssystemen aufzurüsten. Das schließt dann tatsächlich auch westliche Kampfflugzeuge, westliche Kampfhubschrauber und was sonst noch kreucht und fleucht mit ein.
Die Alternativen bei dem genannten Vertrauensverlust wären entweder die genannte konventionelle Aufrüstung - oder die komplette Negierung der genannten Vereinbarung bis hin zur atomaren Wiederbewaffnung der Ukraine. Letzteres halte ich für gar keine prickelnde Möglichkeit.