Sczepanski
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Gestern häuften sich Meldungen über intensive Gefechte der beiden "ineinander verzahnten" (kleinen und schwachen) Staaten in Zentralasien
Kirgisistan und Tadschikistan melden schwere Kämpfe - DER SPIEGEL
Tadschikistan und Kirgistan: Schwere Gefechte an der Grenze - YouTube (Video)
Auch wenn beide Staaten nicht unbedingt im Zentrum der globalen oder europäischen Interessen liegen: die explosive Lage in der Nähe zu einer schwierigen Konfliktregion (Afghanistan) einerseits und das Interesse nahebei liegender Atommächte (Russland, China, Indien) wie regionaler Akteure (Afghanistan, Iran, Türkei) in der Region andererseits erlaubt nicht, diese Meldungen einfach zu übergehen.
Zumal sich auch hier der Einsatz von Drohnen ähnlich wie bei der Region Berg-Karabach (Armenien und Aserbaidschan) anbahnt (s.u.). und damit ein entsprechender Luftfahrtbezug gegeben ist. Der Präsident der Kirgisischen Republik, Sadyr Japarov, hat nämlich erst vor vier Tagen die erste Basis der türkischen Bayraktar TB2-Drohnen eingeweiht.
Allgemeine Hintergrundinformation:
Der Kirgisisch-Tadschikischer Grenzkonflikt besteht schon länger.
Offenbar setzt die im Zuge des Ukraine-Krieges zunehmend schwindende Klammerkraft dominanter russischer (ex sowjetischer) Kräfte nun bei den ehemaligen Sowjetrepubliken weitere "Entfesselungstendenzen" frei, die entlang der ethnisch schwierigen Grenzen zu explosiven Entwicklungen führen.
Dazu sind in Tadschikistan - als unmittelbarer Nachbar der afghanischen Taliban - auch russische und indische Kräfte stationiert, um radikale islamistische Gruppierungen fern zu halten.
Weiter hat Usbekistan territoriale Exklaven im kirgisischen Staatsgebiet. Und da auch noch China mit seiner "Unruheprovinz" benachbart ist, und sich der Iran um die Tadschiken bemüht, trägt die explosive Lage den Keim einer übergreifenden Eskalation in sich.
Mehr Infos: Inaugural-Dissertation von Marina Tsoi an der KU Eichstätt
Nun aber zum Luftfahrtbezug:
Bei einem Blick auf "Tante Wiki" scheinen die beiden Staaten ziemlich vergleichbar gerüstet zu sein. Insbesondere die Luftwaffe - eigentlich nur bestehend aus Hubschraubern einschließlich der omnipräsenten Hind - lässt danach keine deutliche Überlegenheit einer Seite erkennen.
Kirgisistan:
"Die russische Militärpräsenz stellt eine wichtige Stütze der kirgisischen Luftwaffe dar und ist einer der zentralen Punkte in der Kooperation der beiden Länder" (Quelle).
Was allerdings in der Auflistung fehlt ist die Beschaffung russischer und insbesondere türkischer Drohnen durch die Kirgisen, die seit einem Jahr erfolgt (Quelle und nachfolgend Zitat vom Januar letzten Jahres):
Tadschikistan:
Kirgisistan und Tadschikistan melden schwere Kämpfe - DER SPIEGEL
Tadschikistan und Kirgistan: Schwere Gefechte an der Grenze - YouTube (Video)
Auch wenn beide Staaten nicht unbedingt im Zentrum der globalen oder europäischen Interessen liegen: die explosive Lage in der Nähe zu einer schwierigen Konfliktregion (Afghanistan) einerseits und das Interesse nahebei liegender Atommächte (Russland, China, Indien) wie regionaler Akteure (Afghanistan, Iran, Türkei) in der Region andererseits erlaubt nicht, diese Meldungen einfach zu übergehen.
Zumal sich auch hier der Einsatz von Drohnen ähnlich wie bei der Region Berg-Karabach (Armenien und Aserbaidschan) anbahnt (s.u.). und damit ein entsprechender Luftfahrtbezug gegeben ist. Der Präsident der Kirgisischen Republik, Sadyr Japarov, hat nämlich erst vor vier Tagen die erste Basis der türkischen Bayraktar TB2-Drohnen eingeweiht.
Allgemeine Hintergrundinformation:
Der Kirgisisch-Tadschikischer Grenzkonflikt besteht schon länger.
Offenbar setzt die im Zuge des Ukraine-Krieges zunehmend schwindende Klammerkraft dominanter russischer (ex sowjetischer) Kräfte nun bei den ehemaligen Sowjetrepubliken weitere "Entfesselungstendenzen" frei, die entlang der ethnisch schwierigen Grenzen zu explosiven Entwicklungen führen.
Dazu sind in Tadschikistan - als unmittelbarer Nachbar der afghanischen Taliban - auch russische und indische Kräfte stationiert, um radikale islamistische Gruppierungen fern zu halten.
Auch in der Nähe der nördlichen kirgisischen Stadt Kant befindet sich eine russische Militär-/Luftwaffenbasis.Das russische Heer hat seine 201. motSchützendivision in Tadschikistan stationiert, die indische Luftwaffe verfügt über einen Militärflugplatz im Lande.
Weiter hat Usbekistan territoriale Exklaven im kirgisischen Staatsgebiet. Und da auch noch China mit seiner "Unruheprovinz" benachbart ist, und sich der Iran um die Tadschiken bemüht, trägt die explosive Lage den Keim einer übergreifenden Eskalation in sich.
Mehr Infos: Inaugural-Dissertation von Marina Tsoi an der KU Eichstätt
Nun aber zum Luftfahrtbezug:
Bei einem Blick auf "Tante Wiki" scheinen die beiden Staaten ziemlich vergleichbar gerüstet zu sein. Insbesondere die Luftwaffe - eigentlich nur bestehend aus Hubschraubern einschließlich der omnipräsenten Hind - lässt danach keine deutliche Überlegenheit einer Seite erkennen.
Kirgisistan:
Quelle: Kirgisische Streitkräfte – WikipediaDie 2.400 Soldaten umfassenden Luftwaffe sind mit sieben Flugzeugen (vier Strahltrainer Aero L-39C „Albatros“, deren Einsatzbereitschaft fraglich ist und drei Transportflugzeugen An-26) und mit Hubschraubern (Kampfhubschrauber Mi-24 und Transporthubschrauber Mi-8, deren Einsatzbereitschaft fraglich sind) ausgestattet.
"Die russische Militärpräsenz stellt eine wichtige Stütze der kirgisischen Luftwaffe dar und ist einer der zentralen Punkte in der Kooperation der beiden Länder" (Quelle).
Was allerdings in der Auflistung fehlt ist die Beschaffung russischer und insbesondere türkischer Drohnen durch die Kirgisen, die seit einem Jahr erfolgt (Quelle und nachfolgend Zitat vom Januar letzten Jahres):
Die Kirgisen scheinen sich an Aserbaidschan ein Beispiel genommen zu haben:„Wir hatten während des (letzten) Konflikts kein einziges Flugzeug, das wir in die Luft bringen konnten“, beklagte (Anm.: der kirgisische Präsident) Japarov. „Jetzt werden wir sowohl Flugzeuge als auch UAVs (Unmanned Aerial Vehicles) kaufen. Diese Einkäufe werden wir aus dem Budget decken.“
Zwei Tage zuvor hatte Kamchybek Tashiev, der Vorsitzende des Staatskomitees für Nationale Sicherheit Kirgisistans, angekündigt, dass Bischkek Bayraktar TB2-Drohnen aus der Türkei und Orlan-10 aus Russland beschafft.
Tadschikistan:
Quelle: Tadschikische Streitkräfte – WikipediaDie Luftwaffe mit ihren 1500 Angehörigen ... verfügt über eine zivil registrierte Tu-134A (CRUSTY), vier Mi-24 (HIND)-Kampfhubschrauber und zwölf Mi-8/-17TM-Transporthubschrauber.
Zur Luftabwehr besitzt die Luftwaffe Boden-Luft-Raketen der Systeme FIM-92 Stinger, SA-7 Grail, SA-2 Guideline und SA-3 Goa.