Ist der
Prototyp der Jak-44 überhaupt fertig gebaut worden? Aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit könnte man genauso eine Kopie der
Grumman E-2 unterstellen. Dabei bedingen die Ausgangsdaten (schiffsgestützt, begrenzte Start- und Landebahnlänge) und die Aufgabe (Frühwarnflugzeug) schon gleichartige Lösungen.
Die Ausgangsdaten führen zu einer maximalen Größe des Flugzeugs,
bei der E-2 (Daten jeweils nach Wikipedia)
Länge | 17,6 m |
Spannweite | 24,56 m (8,94 m Tragflächen eingeklappt) |
Höhe | 5,58 m |
Flügelfläche | 65,03 m² |
Tankkapazität | 6.900 l |
Leergewicht | 18.090 kg (18.365 kg E-2D) |
Maximales Startgewicht | 23.850 kg bis 26.080 kg (E-2D) |
Bei der Jak-44
Länge | 20,5 m |
Spannweite | 25,7 m |
Höhe | 5,8 m |
Flügelfläche | 88,0 m² |
Startmasse | 40.000 kg |
Das Flugzeug muss als Flächenflugzeug ohne Senkrechtstartmöglichkeit (Do-31) über Langsamflugeigenschaften bei relativ hohem Gewicht verfügen. Das führt nicht zum Düsenantrieb sondern zur (Turbo-)Prop Lösung mit 2 Triebwerken, und vergleichbaren Leistungen:
bei der E-2
Marschgeschwindigkeit | 480 km/h (Langstrecke) |
Maximale Reisegeschwindigkeit | 602 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 593 km/h (E-2A) bis 626 km/h (E-2C, E-2D) |
Steigzeit auf 9.390 m | 33,5 min |
Dienstgipfelhöhe | 9.100 m (E-2A), 9.390 m (E-2C), 11.275 m (E-2D) |
Überführungsreichweite | 3.065 km (E-2A) bis 2.855 km (E-2C, E-2D) |
Maximale Einsatzdauer | 6 h 15 min |
Antrieb: | zwei Allison T56-A427-Turboprop-Triebwerke mit je 3.800 kW Leistung (je nach Version auch T56-A8/8, T56-A425, T56-A427A) |
bei der Jak-44:
Triebwerke | 2 × Iwtschenko Progress D-27 |
Leistung | je 14.000 PS (10.297 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | maximal 740 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 500–650 km/h bei Patrouille |
Landegeschwindigkeit | 185 km/h |
Gipfelhöhe | praktisch 13.000 m |
Patrouillenhöhe | 3.000–11.000 m |
Reichweite | 4.000 km |
Flugdauer | 3,6–6,5 h |
Der Teller über dem Rumpf beeinflusst nicht nur das Gewicht, sondern auch das Flugverhalten.
Das Leitwerk darf auch nicht zu groß sein, um nicht über den Radarteller zu ragen und dessen Erfassungsfeld zu beeinträchtigen - daher sind mehrere Seitenleitwerke wie bei der E-2 nötig.
Kurzum:
Soweit nicht Sonderentwicklungen wie die Do-31 genutzt werden, muss ein in Design und Konzeption ähnliches Flugzeug raus kommen - Physik ist global gleich, und da kochen alle mit den gleichen Grundlagen.
Bei der Gelegenheit:
Ja, ich hätte die Do-31 gerne in dieser AEW-Rolle und der Transportaufgabe bei Trägern gesehen, gebe aber zu, dass die Turboprops trotz größerer Reichweite kleiner sind und daher eine echte Alternative. Zum Vergleich die Leistungsdaten der Do-31:
Länge | 20,70 m |
Spannweite über alles | 18,06 m |
Spannweite Tragfläche | 17,14 m |
Höhe | 8,53 m |
Flügelfläche | 57 m² |
Beladung | 5 t Nutzlast |
Leermasse | 13.868 kg |
max. Startmasse | 24.500 kg (V/STOL 21.000 kg) |
max. Landemasse | 21.800 kg (V/STOL 21.000 kg) |
Höchstgeschwindigkeit | 750 km/h |
Gipfelhöhe | 10.700 m |
Reichweite | 1800 km |
Marschtriebwerke | zwei Bristol Siddeley Pegasus 5–2 mit je 69 kN (7035 kp) |
Hubtriebwerke | acht Rolls-Royce RB.162-4D mit je 19,6 kN (2000 kp) |