Kleinflugzeug stürzt nahe Osnabrück ab

Diskutiere Kleinflugzeug stürzt nahe Osnabrück ab im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ein Kleinflugzeug ist in Melle nahe Osnabrück abgestürzt. Die Maschine prallte gegen 12.40 Uhr gegen eine Windkraftanlage, wie ein Polizeisprecher...
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JohnSilver

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Laut diesem Artikel eine Katana.

Rätselhaft, wieso fliegt jemand bei gutem Flugwetter mit guten Sichten in einen Gittermast?
 
flieger28

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Also zumindest hier (Cuxhaven) war bis zum Mittag von Guten sichten keine Rede. Aber hier an der Küste ist das Wetter eh immer anders
 
JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Zum Zeitpunkt des Absturzes hatten Münster/Osnabrück, Diepholz und Hannover alle gutes bis sehr gutes Flugwetter (CAVOK).

Melle liegt etwa in der Mitte der drei Flugplätze.
 
Lancer512

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Rätselhaft, wieso fliegt jemand bei gutem Flugwetter mit guten Sichten in einen Gittermast?
Mir stellt sich die Frage, warum er in 2km Entfernung zum Fugplatz in nur 20 Meter Höhe geflogen ist. Das ist noch nicht mal die doppelte Spannweite.
 

LFeldTom

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Ich hab mal einen GoogleEarth Screenshot um ein paar Marker erweitert (ohne großen Zauber), um ein räumlicheres Bild des Geschehens zu bekommen.



Kurze Linie oben die die RWY.
Lange Linie in der Mitte ungefährer Verlauf der Platzrunde für Motorflugzeuge (natürlich nur der kurze Ausschnitt des Gegenanfluges)
Kleine Kreise unten die beiden Windkraftanlagen, die in meinen Augen in Frage kommen (baulich scheinbar ähnlich).

Ablage von der Platzkurve sind ca 1,0-1,1Km

Platzrunde wird da in westlicher Richtung beflogen.

Mir fällt noch auf, dass entlang der Platzkurve laut Sichtanflugkarte eine Anhöhe von 298ft überflogen werden muss - bei Kurs über die Windräder sind das in der Nähe 338ft.

Mal sehen was an Informationen noch so dazu kommt.
 
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Soaring1972

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Mir fällt noch auf, dass entlang der Platzkurve laut Sichtanflugkarte eine Anhöhe von 298ft überflogen werden muss - bei Kurs über die Windräder sind das in der Nähe 338ft. Spielt aber natürlich eigentlich keine Rolle, da hier niemand nach Höhenmesser fliegen wird und schon gar nicht in der Höhe über Grund.
Es ist eine Platzrunde und warum sollte da niemand nach Höhenmesser fliegen?
 
nerbe

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Die vorgeschriebene Platzrundenhöhe beträgt 1300ft, die Anhöhe nahe den Windrädern ist 338ft, die Windräder sind mit 763ft verzeichnet. Nur so zur Ergänzung, ich könnte einen Ausschnit der Anflugkarte zur Erläuterung einfügen, aber ich traue mich nicht wegen einer mögliche Copyright Verletzung. Falls jemand Wert darauf legt, bitte PN.

Gruß
Capo
 

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Guest
Gibt es das Phänomen Handynutzung (Facebook und WhatsApp checken) eigentlich auch bei Piloten? Die Frage stellt sich doch zwangsläufig, wenn bei schönem Wetter jemand in ein bekanntes, gut sichtbares Hindernis reinfliegt.
 
nerbe

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Die Frage ist gar nicht so seltsam! Heutzutage werden iPad und iPhone und auch die Android Gegenstücke sehr häufig zur Flugnavigation bzw. auch Kommunikation/Wetter usw. eingesetzt. Dabei kommen natürlich auch Nachrichten über diverse Kommunikationskanäle auf dem Display an. In aller Regel kümmert man sich nicht darum, wenn keine Relevanz zum Flug besteht. Man muss dazu auch wissen, dass die Antennen der GSM Netze eine relativ flache Abstrahlcharakteristik haben und Flugzeuge in üblichen Höhen nicht erreichen. Man ist sich einig, dass die meisten Empfangsbereiche bei ca. 3000ft AGL aufhören und damit solche Möglichkeiten in der Sache begrenzt sind.
Anders als im erdgebundenen Verkehr ist Kommunikation im Flug aber sowieso normal. Man muss über Funk immer "aufnahmebereit" sein und trotz der fliegerischen Beschäftigung keine zu starke Ablenkung haben. In dieser Weise stellt auch eine schriftliche Kommunikation kein großes Hindernis dar. Das Lesen einer Karte, eines Datenblattes oder einer Naviliste ist ja auch nichts anderes. Wenn man in einer kritischen Situation ist, lässt man sich sowieso nicht ablenken. Aviate, navigate, communikate , first fly the plane. Das ist der Handlungsgrundsatz.
Grob gesagt, eine gelegentliche Kommunikation über iPad oder Telefon ist eher normal und keinesfalls so gefährlich wie im Straßenverkehr wo jederzeit in 1m Abstand jemand entgegen kommen kann. Auch ist im normalen Flug eine sehr schnelle Änderung der Flugsituation eher ungewöhnlich und dher sehr schnell bemerkt. Die Katana sollte sich in der PLatzrunde im Gegenanflug gewesen sein, also in 1300 ft MSL. Der Anprall erfolgte (wenns denn stimmt) in ca 400ft MSL. Das Lesen einer SMS kann kann zeitlich nicht unbemerkt zu einer Höhenänderung um 900ft führen. Sollte der Pilot absichtlich in 100ft Höhe AGL unterwegs gewesen sein, hätte er alles mögliche im Kopf und in den Händen, als sein Handy.

Betrachtet das als rein theoretische Betrachtung. Das kann im Zusammenhang mit dem Vorkommnis auch ganz anders gewesen sein.

AGL= above ground level= über Grund
MSL= mean sea level= gemitteltes Meerespiegel Niveau
 
Chopper80

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Gibt es das Phänomen Handynutzung (Facebook und WhatsApp checken) eigentlich auch bei Piloten? Die Frage stellt sich doch zwangsläufig, wenn bei schönem Wetter jemand in ein bekanntes, gut sichtbares Hindernis reinfliegt.
Ja, es gab mal einen tödlichen Absturz einer Robinson R22 in Neuseeland, da wurde die Nutzung des Handys ausdrücklich erwähnt und die dadurch erfolgte Ablenkung als eine der Hauptursachen vermutet.

http://www.nzherald.co.nz/nz/news/article.cfm?c_id=1&objectid=10552399

C80
 

Flint

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Oder es wurde über eine Geo-Datei die Koordinaten eines (des) Hindernisses aus Versehen als Wegpunkt ins FMS/NAV/AP eingeben...
 
Chopper80

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Oder es wurde über eine Geo-Datei die Koordinaten eines (des) Hindernisses aus Versehen als Wegpunkt ins FMS/NAV/AP eingeben...
Aber einen Wegpunkt fliegt man nicht in 100 Fuss an...
War er nicht auch gerade erst am Platz gestartet?

C80
 

LFeldTom

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Mich erstaunt wie viele die Terrain-Warnung auf ihrem Moving Map nie nutzen. Bei An- und Abflug kann ich das ja nachvollziehen. Aber im Alltag frisst das kein Brot.
 
Nummi

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Kann ja auch sein dass der Pilot ein gesundheitliches Problem hatte.
 
bodo

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Rätselhaft, wieso fliegt jemand bei gutem Flugwetter mit guten Sichten in einen Gittermast?
Prof. Frank Janser von der FH Aachen, der eine Studie zum Thema "Einfluss von Windkraftanlagen auf die Luftfahrt" veröffentlicht hat (https://www.daec.de/fileadmin/user_upload/files/2012/fachbereiche/umwelt/Windenergieanlagen_an_Flugplaetzen_Friedrichshafen__1_-min.pdf) und nach eigener Aussage im Rahmen eines Vortrags am Samstag das Mandat zur wissenschaftlichen Untersuchung des Unfalls erhalten hat, äußerte die Vermutung, dass die Maschine nicht gegen den Gittermast geflogen ist, sondern von einem Flügel getroffen wurde und in der Folge auf dem Gittermast aufgeschlagen ist. Er wies darauf hin, dass der Unfallort genau dort steht, wo man üblicherweise aus der Platzrunde ausfliegt bzw. in diese einfliegt. In seiner Studie hat er auch durch praktische Flugversuche nachgewiesen, dass sich solche "dynamischen Hindernisse" wie Windkraftanlagen von den Piloten deutlich schlechter einschätzen lassen als "statische Hindernisse" wie z.B. ein ähnlich hoher Funkturm. Aus eigener Erfahrung kann ich das durchaus bestätigen. Die durch die Rotornabe verursachten Turbulenzen sind übrigens erheblich und in einer Entfernung bis zum 10-fachen Rotordurchmesser deutlich spürbar.
 
Chopper80

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Die durch die Rotornabe verursachten Turbulenzen sind übrigens erheblich und in einer Entfernung bis zum 10-fachen Rotordurchmesser deutlich spürbar.
Dort hat ja eigentlich normalerweise ein Luftfahrzeug nichts verloren...

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Thema:

Kleinflugzeug stürzt nahe Osnabrück ab

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