Klemm-Fieber

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Die ursprüngliche Idee, nochmals eine Kl 25, nur mit höherem Leitwerk und Deutschlandflug-Bemalung, zu bauen, konnte sich (noch) nicht durchsetzen. Dafür gibt es zu viele interessantere Alternativen. Eine davon ist die
Daimler (Klemm) L 20, D 1433 „Kamerad“
mit der Ernst Udet 1928 auf dem Zugspitzmassiv landete und Friedrich Karl von Koenig-Warthausen mit einem Nonstopflug von Berlin nach Moskau einen Flugweltrekord aufstellte. Anschließend flog er als erster Alleinflieger 1928/1929 auch gleich noch um die Welt [1][2][3]. Weil die Maschine mit einem Daimler Flugmotor F 7502 ausgestattet war, hängt eine entsprechend ausstaffierte L 20 (nicht das Original) schon seit vielen Jahren im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Untertürkheim [5][6]. Somit haben wir es also nach der D-EDOD erneut mit einem „Museumsflugzeug“ zu tun.
Quellen
[1] https://hannsklemm.wordpress.com/modelle-2/daimler-klemm-l-20/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Daimler_L20
[3] Warthausen
[4] Peter W. Cohausz: Aus der Scheune ins Museum. Restaurierung einer Klemm L 20 in Österreich. Flugzeug Classic 2004/02
[5] Marton Szigeti: Guter Stern am Himmel. Flugzeugreport Daimler L 20. In: Klassiker der Luftfahrt, 03/2018, S. 20–27.
[6] Weltumrundung 1928: Mit 20 PS rund um den Globus.
[7] Category:Klemm L 20 in the Mercedes-Benz-Museum - Wikimedia Commons

Baubericht
Außer einem weiteren Huma-Bausatz für die Kl 25 habe ich mir diesen Kartonmodellbaubogen besorgt. Die Idee ist, Teile daraus auf 1:72 zu verkleinern und als Decals auf das Plastik-Modell zu kleben.

 
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Für den Innenraum habe ich mal eine neue Variante ausprobiert: Spanten aus bemaltem Klebeband. Die Seitenwände selbst sind hell, weil diese nur aus einer Stoffbespannung bestanden, durch die das Licht fiel.



Die Flügelspitze kommt mir beweglich vor. Dann wäre sie mit dem (im Vergleich zur Kl 25 kleineren) Querruder gekoppelt.



Die neuen Querruder habe ich schon mal einseitig ausgelenkt.

 
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In Zeiten von Corona ist bei Uli das Klemm-Fieber ausgebrochen. Geh bloß nicht zum Arzt. Laß das Fieber in Form von weiteren schönen Klemm-Flugzeugen gaaanz laaangsam abklingen.
Viele Grüße aus Attendorn.
 
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Da man die spärlichen Instrumente im Cockpit gut sieht, habe ich mir Instrumente aus dem Schreiber-Bogen besorgt und auf den Holzbrettern aus dem Huma-Bausatz platziert.



Hinten gab’s eine neue SLW-Flosse und vorne eine Motorträgerverkleidung aus Pappelholz. Die Rumpfunterseite ist ein wenig aufgespachtelt, damit sie runder wird.



Damit mir die Höhenleitwerke nicht abfallen, weil sie nur stumpf verklebt sind. Bekommt der Rumpf einen Schlitz für die Aufnahme des Ganzen in einem Stück.

 
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....Braut in Weiß! Und im Hintergrund grüßt Christoph Zahn im Vorbeiflug aus seinem Habicht.
 
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Für die Stofffelder habe ich zwei Varianten gedruckt. Eine hellere, auf der man fast nichts sieht, und eine dunklere, die man weiß überlackieren sollte.



Am Leitwerk habe ich die dunklere verwendet und überlackiert. Am Flügel die hellere, ohne Lack. Auslöser der Aktion ist aber die weiße Schrift „D 1433“. Das Abziehbild ist auf transparentem Träger und der Rumpf ist weiß grundiert. So erspare ich mir, weiße Decals zu kaufen.



Oben hinter der Motorhaube habe ich vergessen, das Blech bis zur dunkelbraunen Verkleidung zu lackieren …



Ein silbernes Decal macht ganz einfach aus Holz ein Blech. Genauso wie am Gepäckraum und an der Wartungsklappe ganz hinten.

 
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Lederwülste ums Cockpit gab’s aus Heißwachs und die ganzen Deckel und Fußtritte auf der Flügelwurzel mit Gelstift. Das geht schneller als Decals machen (die auch nicht mit Garantie perfekt rund oder oval werden).



Die Flügelspitzen sind durch einen Metallbügel geschützt (an der Museumsmaschine ist davon nur noch die Befestigung zu sehen).



Dabei habe ich auch kapiert, wie das mit den beweglichen Flügelspitzen funktioniert: Das Querruder wird „ganz normal“ über Seile und Hebel gesteuert (hinten, in der Mitte des Querruders). Weiter außen verbindet dann eine Stange einen weiteren Hebel am Querruder mit einem Hebel auf der Drehachse der Flügelspitze. Der Einfachheit halber habe ich das Gestänge als Drahtbügel (also ohne die beiden Scharniere in den Ecken) dargestellt.

 
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Aus früheren Aktionen gibt es noch übrige Zylinder (Umbau von drei Siemens-Halske Motoren mit 7 auf zwei mit 9 Zylindern), so dass der Reproduktion des „tapferen“ Daimler F 7502 nichts im Wege steht.



Die Resin-Auspuffkrümmer des Siemens-Motors wurden zu Zuleitungen für den Daimler umfunktioniert und die neuen Auspuffkrümmer sind aus 0,6 mm Silberdraht. Dieser wurde mit dem Messer geschnitten, um scharfe Kanten zu bekommen. Die Maschine im Museum hat nur einen Auspuff pro Zylinder, das ist historisch nicht korrekt.

 
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Angebaut sieht man, dass die Zylinderchen wohl einen Tick zu groß sind. Das müsste dem viel größeren Hubraum des Siemens-Halske Sternmotors geschuldet sein. Das hat mir aber den Anbau von Ventilstangen, Zu- und Abluft-Rohren erleichtert.



Für den Sporn habe den Rest einer Bambus-Strebe verwendet. Der geht innen durch bis zum Höhenleitwerk und sollte daher lange und fest halten. Das zu viel an Länge wird später einfach abgezwickt.

 
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statt dem gekröpften Bausatzknüppel gibt es einen eigenen, geraden ins hintere Cockpit



Da man in der Flügelvorderkante schlecht bohren kann, mache ich die Aufnahme für das Staurohr als kleinen Sägeschnitt. Letzteres (im Hintergrund und daher unscharf) ist aus Draht und gezogenem, transparentem Gussast.



Speichenräder habe ich von Preiser 17161 - Fahrräder, Spur H0 aus dem Eisenbahnzubehör, die aber etwas zu groß sind. Aus der Idee, den Reifen durch Ringe aus Lötdraht zu ersetzen, damit der Raddurchmesser kleiner wird, wird nichts. Ich muss bei den fertigen Rädern bleiben und mir deren Durchmesser „schönrechnen“.

Zu beachten: Hier im Makro sieht das alles ganz anständig und ordentlich aus. Live betrachtet ist es eher so als ob man einen Löwenzahnsamen dazu überreden wollte, als Speichen in den Radreifen zu steigen.

 
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Fertig!



Fazit:
  • wieder ein Klassiker der Luftfahrt
  • gleichzeitig ein Exot und ein weiteres Museumsflugzeug
  • der Aufwand für den Umbau aus der Kl 25 hat sich in Grenzen gehalten
  • am wenigsten glücklich bin ich über die Decals zur Darstellung der Bespannungsfelder. Nicht nur beim Druck, auch später beim Aufbringen war der Wurm drin. Auf der Unterseite habe ich sie wieder entfernt und stattdessen mit Bleistift und Radiergummi gearbeitet.
 
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Im direkten Vergleich sollte man das Ergebnis des Umbaus am besten beurteilen können. :TD:

Für den eiligen Leser: Basis beider Modelle ist der 1:72 Huma-Model Bausatz der Klemm Kl 25. Links haben wir die Kl 25 von Liesel Bach aus dem Jahre 1938 und rechts die Daimler L 20 des Weltfliegers Friedrich Karl Freiherr Koenig von und zu Warthausen aus dem Jahre 1928.

 
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