Klemm Kl 35D Spezial, D-EDEX Wolf Hirth – Huma 1:72

[urig]

Hallo Manni,

die Einfederung beträgt zirka 1 Reifendicke. Das Bild habe ich gezeigt, weil es mit großer Brennweite aufgenommen sein sollte, so dass perspektivische Verzerrungen gering sind. Das „Idealfahrwerk“ ist dann der Mittelwert zwischen linkem und rechtem, weil ich den Rumpf auf 1:72 skaliert habe.

Auch bei Deinem Foto spielt uns die Perspektive einen Streich, weil das Huma-Fahrwerk näher an der Kamera ist als das andere. Wenn ich meine beiden nebeneinander lege bzw. nachmessen, dann ist das AZ Model-Fahrwerk einen kleinen Tick größer als das von Huma. Aber leider nicht groß genug nach meiner Einschätzung des Vorbilds. Vergl. das von H-J. Fischer gepostete Bild in Beitrag #5.

 

[urig]

Zeigt her Eure Beinchen! Von links nach rechts: AZ Model, Huma, H.-J. Fischer, urig. Hans-Jürgens Zeichnung passt perfekt zur Seitenansicht der D-EBRA und den Bildern der D-EDEX, also nehme ich diese als Referenz. Eben lese ich in dem Buch von Karl Buck über Wolf Hirth, dass man die Radverkleidungen aus GFK (also neu!) gemacht hat. Auch das bestätigt meine Entscheidung zu einem Neubau.



Schnell montiert und ausgerichtet. Ergebnis: nichts gewonnen, wieder zu kurz! Vergl. das Bild in Post #5 Klemm Kl 35D Spezial, D-EDEX Wolf Hirth – Huma 1:72



Das kommt mir gerade recht, denn der Absatz zwischen Radverkleidung und oberer Strebe war noch nicht deutlich genug. Also mache ich den oberen, festen Fahrwerksteil schnell neu.



Jetzt ist es zumindest besser.

 

[urig]

Dieses Tesaband für empfindliche Untergründe ist einfach genial! Es klebt sanft und gleichmäßig und ist, bezogen auf seine Fläche, sehr preisgünstig. Der Tipp kommt von nexus hier im FF: WB 2019 BB - Hawker Siddeley Kestrel FGA.1, Airfix, 1:72 Damit könnte einer wie ich, der Abkleben hasst, noch zum Airbrush-Lover werden.



Dass sich Wolf Hirth möglicherweise einen Stuka „angeschafft“ hatte, könnte man in dieser Einstellung vermuten.

 

[urig]

Das frühe Farbschema kommt mir sehr entgegen. Keine Kurven, keine Zierstreifen an den Rädern. Alles schön einfach. Nachteil: das Modell wirkt dadurch auch etwas langweiliger.



Für den Stempel zum Tiefziehen der Haube habe ich einen Stewalin-Rest gefunden (das ist so eine Art Modellgips).



probesitzen:

 

[Swordfish]

Dieses Tesaband für empfindliche Untergründe ist einfach genial!

Habe ich mir notiert, vielen Dank!!!

 

[Flugi]

Die Haube musst Du noch besser anpassen.

 

[urig]

Zur Verschönerung gab’s selbst gemachte Abziehbilder. An der Haube habe ich nicht mehr viel weg bekommen, Flugi. Ich habe mit Absicht 0,7 mm dicke Plastikfolie zum Tiefziehen genommen, damit ich unten einen breiten Rand bekomme für die schwarze Gummidichtung zum Rumpf. Das ist überhaupt so eine Besonderheit dieser Maschine: eine strebenlose Vollsichthaube!

 

[urig]

Wie befürchtet ist das Weiß der Decalfolie am Ende nicht weiß genug. Daher mache ich die seitlichen Zierstreifen nochmals mit Papier drüber. Besser!

 

[Zivilist]

Die Decals sind ja fein geworden! Zum Rot: liegt das an der Vergrößerung oder ist da sowas wie Orangenhaut? Oder liegt das an der Vorbereitung für die Decals?

 

[urig]

Ich vermute Orangenhaut, die von der Grundierung kommt. Das Tamiya-Zeugs kommt aus der Spraydose und lässt sich nicht dosieren. Man darf nicht zu lange auf eine Stelle halten, sonst läuft es ab. Also habe ich vorsichtig nur stoßweise grundiert. Ergebnis: Orangenhaut. Man müsste das hinterher glatt schleifen. Nachdem aber alles sehr gleichmäßig weiß war und rot sehr heikel ist bezüglich des Untergrunds, hatte ich Angst, beim Schleifen den grauen Untergrund wieder freizulegen und mir dadurch die homogene Basis fürs Rot zu ruinieren. So blieb der Untergrund rau.

 

[Swordfish]

Sieht man in der Vitrine eh nicht.....

 

[urig]

Zum „Sehen“ und „Wahrnehmen“ kam mir folgende Erkenntnis:

• Auf Modellfotos neigen wir dazu, das gezeigte mit dem Original zu vergleichen. Daher fallen Unstimmigkeiten oder Grobheiten besonders (unangenehm) auf.
• Wenn wir ein Modell vor Augen haben, dann ist von vorneherein klar, dass wir ein Modell betrachten. Da staunen wir dann eher über unerwartete Details als dass wir uns an Unstimmigkeiten oder Grobheiten stören.

 

[urig]

Um nichts zu vergessen, notiere ich mir Details, die ich entdecke, immer gleich auf der Unterlage. Schritt für Schritt werden es zunächst immer mehr und am Ende wieder weniger, so dass man weiß, wann man fertig ist.



Ein Resin-Rad muss für die sichtbaren Teile der selbst angefertigten Fahrwerke „sterben“.



Der Propeller kommt in ein Wattestäbchen, weil er genau reinpasst und dieses wiederum in das Zahnstocher-Loch in der Nase passt. So lässt er sich bei Bedarf in Betrieb setzen.



Am Heck gab es besonders viel zu tun. Leitwerksstreben, Ruderhebel und -Seile, sowie Spornrad und eine Schleppkupplung(?).

 

[urig]

… und dann steht es plötzlich neben Dir:

 

[urig]

Fazit:

• nach dem Lackieren dachte ich, dass das ein arger Langweiler wird
• aber am Ende, mit den spezifischen Details und der doch eleganten Form, finde ich das Modell ausgesprochen interessant
• meine Decals waren diesmal etwas störrisch, einige haben sich am Rand hochgewölbt und ließen sich vom Weichmacher nicht beeindrucken
• die Radverkleidungen haben unerwartet mehr Aufwand bereitet als alles andere
• sowohl bei Huma als auch bei AZ Model scheinen diese zu kurz und zu klein zu sein
• also hat man bei weiteren Modellen mit verkleideten Rädern hier zusätzlichen Aufwand einzuplanen
• als Nächstes hätte ich den AZ-Bausatz für ein Modell von Liesel Bachs D-EDOD, D-EYGR (aus dem Huma-Bausatz) oder D-EBRA vorgesehen
• aufgrund der Problematik mit den Hosenbeinen wird es wohl die D-EDOD werden, die als einzige von den dreien unverkleidete Fahrwerksstreben hat
• da ich von Liesel schon zwei andere Modelle habe (Bücker Bü 133 & Klemm Kl 25), würde ein weiteres dazu passen

 

[Zivilist]

Ist schön geworden: rot kleidet immer vor allem Rot-Weiss, wie schon die Österreicher wissen, nicht nur die Kölner.

Jetzt musst Du nur noch die Liesel daneben stellen: kannst Du auch Figuren?

 

[Flugi]

… und dann steht es plötzlich neben Dir:

Uli, ich stehe manchmal auch neben mir.
Aber in deinem Fall steht da eine äußerst elegante Erscheinung die da steht.
Ich muss auch mal was Rot/Weißes bauen.

 

[mannigausa]

Es ist wieder mal ein wunderschönes Modell entstanden, welches sich von den graubraungrünschwarzen Einerlei abhebt.
Das letzte mal, dass ich das Original in der Luft gesehen habe, war beim OTT auf der Hahnwiede vor einigen Jahren. Da wurde sie von dem viel zu früh verstorbenen Klaus Lenhart in einem exzellenten Kunstflug vorgeführt.

 

[mannigausa]

Ich habe schon einige Rollouts von Klemm 35 Modellen in verschiedenen Foren betrachtet. Uli hat als einziger die Höhenruderhälften korrekt an den Rumpf angepasst. Die anderen Modellbauer haben sie vom Spritzast direkt an den Rumpf angeklebt und so eine "negative" Pfeilung reingebastelt.

 

[urig]

Ich habe bloß versucht, den Ruderspalt beider Seiten in eine Linie zu bringen.