Konflikt in Libyen wird weiter internationalisiert

Diskutiere Konflikt in Libyen wird weiter internationalisiert im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Ich sehe keine Quelle, die bestätigt, dass Ägypten MiG-35 besitzt. Denn gekauft wurden im Grunde die Vorläufer MiG-29M/M2 (9-61,9-67), die nicht...

gringo

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Ich sehe keine Quelle, die bestätigt, dass Ägypten MiG-35 besitzt. Denn gekauft wurden im Grunde die Vorläufer MiG-29M/M2 (9-61,9-67), die nicht so gravierend "schlechter" sind..
Hier mal die Timeline dieser Entwicklung:

Quelle: http://www.mig.mariwoj.pl/znaki/mig-timeline-nov2017.jpg
 

D-HUBI

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Ich sehe keine Quelle, die bestätigt, dass Ägypten MiG-35 besitzt. Denn gekauft wurden im Grunde die Vorläufer MiG-29M/M2 (9-61,9-67), die nicht so gravierend "schlechter" sind..
Hier mal die Timeline dieser Entwicklung:

Quelle: http://www.mig.mariwoj.pl/znaki/mig-timeline-nov2017.jpg
Ist wohl mein Fehler, ich war davon ausgegangen, das die MiG-35 die erste Version ist, bei der Ein- und Zweisitzer die gleich höhere Cockpithaube haben und die MiG-29M noch die normale Auslegung ala MiG-29A hat. Und da die neuen ägyptischen MiGs egal um welche Version es sich handelt, sich im Cockpitbereich nicht unterscheiden, war meine Schlussfolgerung -> MiG-35!
Ich dachte immer die MiG-29M sei eine moderne Version der ursprünglichen Version und auch schon deutlich vor 2013 geflogen, aber dann nicht weiterentwickelt worden !?
 

gringo

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Ich dachte immer die MiG-29M sei eine moderne Version der ursprünglichen Version und auch schon deutlich vor 2013 geflogen, aber dann nicht weiterentwickelt worden !?
Die Modernisierungen der "Ur-MiG-29" führten bis zur MiG-29SMT (9-17, 9-18, 9-19, 9-19P und 9-20).
Konzeptionell stammen die Ägypter daher aber von der "Ur-MiG-29M" (9-15) - die nie in Serie ging. Erst mit der MiG-29K gelang der wirkliche Neubeginn für ein MRCA.
Die ägyptischen MiG-29 sind dazu, also zur "K" die Landvariante und sollten m.M.n. "M2" benannt werden.

Um auf die libysche Spur zurückzufinden: Ich sehe einen glaubwürdigen MiG- Einsatz nur:
  • mit der letzten Modernisierungsvariante MiG-29SMT, (wo aus 9-12 oder 9-13 kostengünstig ein Jagdbomber wurde),
  • vergleichbare Export-Modernisierungen (MiG-29SM), die es ja weltweit auch gibt,
  • MiG-29 M2
MiG-29 (9-12, 9-13) gelten als abgeflogen und waren seit 2015 in Ru nicht mehr im Einsatz.
siehe auch hier:
Retirement of the RuAF MiG-29s - EDR Magazine
 
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Sens

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Bei den Spekulationen wird vergessen, dass die Intervention der Türkei nur den Ausgangszustand wieder herstellt wird. Es war ja international vereinbart, das es zunächst eine Teilung der Macht gibt, bis sich die Gruppierungen auf eine gemeinsame Regierung einigen. Wäre der einseitige Vormarsch von Haftar geglückt, dann hätte man es sicher akzeptiert und seine Unterstützer hätten davon profitiert. Er hatte nur ein Problem, er verstieß gegen das Abkommen und so konnte es für ihn keine Unterstützung in Form fremder Streitkräfte geben.
Die Türkei hat diese Problem nicht, da sie die formale Regierung auf deren Wunsch gegen die "Rebellen" unterstützt. Das hat sich Erdogan von Putin abgeschaut.
Er wird nicht den Fehler begehen, den Vormarsch über die einstiege Trennlinie hinaus fort zu setzen. Auf diese Art und Weise sitzt er bei einem militärisch begrenzten Einsatz, bei den zukünftigen Verhandlungen über die Machtverteilung mit am Tisch. Er hat schon seine Interessen gesichert und gleichzeitig Sichergestellt, dass sie nicht ignoriert werden können. Die Italiener sind ja an den Rohstoffen interessiert und freuen sich über die türkischen Kräfte, auch wenn ein Teil davon auch an die Türkei gehen dürfte. Die andere Seite kann da nur hoffen, dass bei einer künftigen Einigung noch Genug für sie abfällt.

LNA fighter jets haven't stopped targeting GNA force's position near Sirte the past couple of hours Libya - Libya live map. Libya civil war news today - libya.liveuamap.com Dazu fehlen noch belastbare Angaben.
Die Drohnen dürften ja weiterhin aktiv sein, so lange es noch keinen akzeptierten Waffenstillstand gibt.
 
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D-HUBI

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Bei den Spekulationen wird vergessen, dass die Intervention der Türkei nur den Ausgangszustand wieder herstellt wird.
...
Die Türkei hat diese Problem nicht, da sie die formale Regierung auf deren Wunsch gegen die "Rebellen" unterstützt. Das hat sich Erdogan von Putin abgeschaut.
Er wird nicht den Fehler begehen, den Vormarsch über die einstiege Trennlinie hinaus fort zu setzen. Auf diese Art und Weise sitzt er bei einem militärisch begrenzten Einsatz, bei den zukünftigen Verhandlungen über die Machtverteilung mit am Tisch. Er hat schon seine Interessen gesichert und gleichzeitig Sichergestellt, dass sie nicht ignoriert werden können. Die Italiener sind ja an den Rohstoffen interessiert und freuen sich über die türkischen Kräfte, auch wenn ein Teil davon auch an die Türkei gehen dürfte. Die andere Seite kann da nur hoffen, dass bei einer künftigen Einigung noch Genug für sie abfällt.
Ich fürchte da unterschätzt Du die typische türkische und erdogansche Überheblichkeit und den Größenwahn der Türken ... und auch die aktuellen Verlautbarungen der GNA und der Türken klingen anders. Warum sich mit einem Teil der Beute begnügen, wenn man glaubt alles bekommen zu können. Nach dem relativ leicht errungenen derzeitigen Erfolgen sieht es eher danach aus, als ob Erdogan versuchen wird, sich ganz Libyen incl. der Ölquellen einzuverleiben ... mit der GNA Regierung als Vasallen oder bessere Provinzgouverneure!
 

Sczepanski

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Inzwischen kennt der Optimismus der Türken keine Grenzen.
der Vormarsch der GNA wird im Eiltempo nach Süden fortgesetzt, wie die optimistische Karte von @Sens auch voraus gesagt hat


btw.:
anscheinend gibt es Interferencen zwischen einem türkischen KORAL EW System bei Misrata (vorher in Tripolis) und einem italienischen Zerstörer vor der Küste
 
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D-HUBI

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Man muss die türkische Regierung nicht mögen, doch ihre Möglichkeiten haben sie genutzt ohne den Bogen zu überspannen. Das folgende Bild ist etwas verkürzt und trifft doch den Kern der Sache.
Du verkennst dabei aber, dass sich die Ölquellen und wichtigen Verladehäfen auf der östlichen der beiden Hälften befinden, warum soll man sich mit Wüste zufrieden geben, wenn man nach dem problemlosen bisherigen Verlauf der Offensive glaubt, auch den lukrativen Rest bekommen zu können.
 

gringo

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Wenn über den möglichen Verlauf dieses Krieges nachgedacht wird, muss man auf "Interessen" schauen.
Da sind die Gasvorkommen, dazu mal verkürzt erwähnt:
Im Januar 2020 haben Griechenland, Zypern und Israel einen Vertrag über eine Pipeline unterzeichnet, mit der Gas vom östlichen Mittelmeer nach Europa transportiert werden soll. Grundlage ist das Leviathan-Projekt, dass in 1999 seinen Anfang nahm.
Turkey-Libya Maritime Deal Upsets Mediterranean Energy Plan
Leviathan – History in the Making
Die Reaktion:
Die türkische Militärintervention in Libyen wurde hauptsächlich als Versuch angesehen, den Zugang zu Ressourcen und Seegrenzen im östlichen Mittelmeerraum im Rahmen der Blue Homeland Doctrine ( türkisch : Mavi Vatan ) zu sichern , insbesondere nach der Ratifizierung des Seeverkehrsabkommens zwischen Libyen und der Türkei . Es wurde auch festgestellt, dass sekundäre türkische Ziele die Bekämpfung des ägyptischen und emiratischen Einflusses in der Region umfassen . [19]
Turkish military intervention in the Second Libyan Civil War - Wikipedia

Dann gibt es noch "alte Ansprüche" hinsichtlich Investitionen in Libyen:
Vor Ghadafis Sturz haben Berichten zufolge etwa hundert türkische Bauunternehmen Verträge in Libyen unterzeichnet. Aufgrund des Konflikts im Arabischen Frühling 2011 mussten sie ihre Projekte jedoch mit einem Verlust von 19 Milliarden US-Dollar unvollständig lassen.
Dann gibt es noch ideologische (religiose) Gründe ....
Why Is Turkey Involved in Libyan Conflict?

Fazit, das Kriegsziel ist der Zugriff auf alle Ressourcen von Förderrechten im Festlandssockel bis zum Zugriff auf Ölförderung und -export. Letzeres wird man der GNA - Regierung zubilligen.
 

Sens

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Du verkennst dabei aber, dass sich die Ölquellen und wichtigen Verladehäfen auf der östlichen der beiden Hälften befinden, warum soll man sich mit Wüste zufrieden geben, wenn man nach dem problemlosen bisherigen Verlauf der Offensive glaubt, auch den lukrativen Rest bekommen zu können.
Die einem rein gar nichts nützen, weil das System bisher untrennbar mit einander verwoben ist. Damit verbunden ist die interne Absprache, dass die Anlagen der Ölindustrie nicht zu attackieren sind. Nur ISIL hatte sich nicht daran gehalten.
Die Einnahmen aus der Ölförderung gehen immer noch an beide Seiten, die ihren Anteil auch an ihre Stämme weiterreichen müssen. Tun sie das nicht, dann haben sie ein ernsthaftes Problem. Jetzt haben auch die Türken ein Mitspracherecht, wenn es darum geht, wer eine Konzession bekommt und etwas ähnliches haben sicherlich auch die Unterstützer von Haftar im Sinn.
Ich dachte, Du würdest das kennen, wenn man sich für den Konflikt und seine Details interessiert?
 
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Sczepanski

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die heftigsten Kämpfe gibt es bei Sirte;
westlich der Stadt ist nur ein schmaler Streifen zwischen dem Meer und Salzseen im Binnenland, der befahrbar ist - dort am "Gate 60" soll anscheinend der Vormarsch der GNA aufgehalten werden


 
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Sens

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Das ist die militärische Sicht der Dinge. Doch wie ich die dort kämpfenden Einheiten einschätze, wird dort schon nach Lösungen gesucht, die ein unnötiges Blutvergießen vermeiden. Die Meldungen vermitteln ein Kampfgeschehen, das die bisherigen Verlustmeldungen nicht verifizieren. Solange die "Ältesten" von Sirte nicht gewonnen sind, wird da wenig passieren. Ohne die mindestens passive Duldung der Bevölkerung ist in Libyen nichts dauerhaft gewonnen. Zur Zeit tobt nur der Propaganda-Krieg.
Bis dahin:

Zur Zeit wird hinter den Kulissen gerungen und ohne Vereinbarungen wäre Sirte wieder nur ein weiterer symbolischer Sieg, egal für welche Seite.
Wer bei Google Earth "Sirte" eingibt und vor allem weiter zoomt, der erkennt schnell, das es weitere gute Straßen gibt, die nach Sirte führen.
 
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die Türkei fliegt entgegen der Berliner Vereinbarung weiter Nachschub nach Libyen (Misrata) - der 22. Flug in den letzten 3 Wochen
Wer fliegt eigentlich trotz Vereinbarung keinen Nachschaub nach Libyen, die Liste dürfte sehr kurz sein.
Und die Staatschefs dieser Welt stellen sich da hin und feiern sich für diese "Vereinbarung" :104:
 

Sczepanski

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Wer fliegt eigentlich trotz Vereinbarung keinen Nachschaub nach Libyen, die Liste dürfte sehr kurz sein.
...
ich vermute mal Ägypten; die brauchen nicht zu fliegen, die brauchen nur über die Landgrenze zu laufen oder zu werfen 🤾‍♂️
 
Thema:

Konflikt in Libyen wird weiter internationalisiert

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