Konflikt in Libyen wird weiter internationalisiert

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Sczepanski

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wieder ein russischer Verbindungsflug von Syrien nach Libyen

ich habe zunehmend den Eindruck, dass sich unter russischer Führung eine neue Achse Libyen (Haftar), Ägypten, Syrien (Assad) bildet
 

Sczepanski

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Die ZEIT nimmt das Thema auf: Krieg in Libyen: Scheitert der Berliner Friedensplan?
Eigentlich dürfte es diese Flüge gar nicht geben. Und doch heben fast täglich große Frachtflugzeuge, Boeing- und Antonow-Maschinen, in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab. Fliegen über Saudi-Arabien und Ägypten nach Libyen und landen im Machtbereich des libyschen Generals Chalifa Haftar. Auch von Norden kommen Flugzeuge. Sie starten in der Türkei und landen in Tripolis, bei Haftars Gegnern. Verfolgen lässt sich das alles in Echtzeit auf Seiten im Netz, die aktuelle Flugrouten abbilden. Sie zeigen: Das UN-Waffenembargo wird dreist gebrochen. "Viele Fracht- und andere Flugzeuge wurden bei der Landung auf libyschen Flughäfen im Westen und Osten des Landes beobachtet, welche die Parteien mit modernen Waffen, gepanzerten Fahrzeugen, Beratern und Kämpfern versorgten", warnten die Vereinten Nationen vor wenigen Tagen eindringlich.
...
 

Sczepanski

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nur so nebenbei - da geht's schließlich auch um Öl
 
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Sczepanski

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als ob die EU mit Waffengewalt französische oder türkische Waffenlieferungen verhindern würde; und die Grenze zu Ägypten und Sudan dürfte ohnehin nicht lückenlos kontrollierbar sein
 

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als ob die EU mit Waffengewalt französische oder türkische Waffenlieferungen verhindern würde; und die Grenze zu Ägypten und Sudan dürfte ohnehin nicht lückenlos kontrollierbar sein
diese militärische Mission dürfte ein zahnloser Tiger werden
...
Jeder mit Internetanschluss kann fast täglich auf handelsüblichen Flight-Trackern zum Beispiel die verdächtige Route einer in Kasachstan registrierten Iljuschin in Richtung Libyen beobachten.

Fast täglich fliegt das riesige Transportflugzeug oder eine gecharterte Boeing 747 vom Luftwaffenstützpunkt Sweihan bei Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, über Ägypten in Richtung Bengasi. Dort liegt die Machtzentrale des abtrünnigen libyschen Generals Khalifa Haftar. Nach einer kurzen Zeit zum Entladen starten die Jets dann wieder zurück in die Emirate. Ähnlich leicht sind auch Waffenlieferungen der Türkei an die Zentralregierung in Tripolis übers Mittelmeer nachzuvollziehen. Ägypten wiederum karrt Waffen und Munition mit Konvois nach Bengasi.
...
 

Sens

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Warum nennt er nicht einfach die Adressaten beim Namen ?
Weil er dann die Konsequenzen aufzeigen müsste, die auch uns betreffen. So bleibt es bei einer Mahnung mit der diplomatischen Hoffnung, es käme aus Scham zu einer Einsicht.
 
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Weil er dann die Konsequenzen aufzeigen müsste, die auch uns betreffen. So bleibt es bei einer Mahnung mit der diplomatischen Hoffnung, es käme aus Scham zu einer Einsicht.
Für unsere Nicht-Freunde gelten eben andere Regeln. Da wird medial draufgehauen, was das Zeug hält.
 

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Für unsere Nicht-Freunde gelten eben andere Regeln. Da wird medial draufgehauen, was das Zeug hält.
Wer sollen denn unsere Freunde sein? In der internationalen Politik gilt noch immer der Satz des früheren französischen Staatsmannes Charles de Gaulle: Staaten haben keine Freunde, sie haben Interessen. Und diese werden mit allen verfügbaren Mitteln durchgesetzt.
 

Sczepanski

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Die Türken lernen auf schmerzliche Weise, dass sie sich nicht nur in Syrien verkalkuliert haben. #syria #syrien #libya #libyen #erdogan #tripolis Erdogan musste nach Protesten in Türkei zugeben, dass Chef der Libyen-TSK, General Hilal Soysal (Spitzname "Schwarzkralle"/Black Claw), bei Angriff von Haftars Armee auf Türkenschiff in Tripolis getötet wurde.
Es gibt längst Absprachen der Beteiligten zur Machtübernahme unter Haftar.



@LibyaReview

·
19. Feb.

#BREAKING Russian Defence Ministry: Minister Sergey Shoygu met LNA General Commander Field Marshal Khalifa Haftar. #Libya

Die Zeit bis dahin wird mit "Waffenstillstands Verhandlungen" überbrückt, während die Türken darum kämpfen, noch einen politischen Preis für ihre Einwilligung zu erzielen.
 
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Da geht es Italien nicht um die Flüchtlinge, denn der türkische Nachschub nach Libyen läuft über die See und dessen Unterbindung wäre nicht im Sinne Italiens.
 

Philipus II

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Ich finde es erschreckend, dass die türkische Führung eigene Kräfte außerhalb der Größenordnung von Special Forces in Regionen verlegt, in denen man nicht die Luftüberlegenheit und auch keine funktionierende Flugabwehr hat. Insbesondere Hochwert-Ziele wie hochrangige Befehlshaber und ihre Stäbe ohne Schutz in Bereichen zu positionieren, in denen die feindliche Luftwaffe recht uneingeschränkt operieren kann ist doch einfach grob fahrlässig. Mit etwas mehr Kriegsglück hätte Haftars Luftwaffe auch ganze Frachter versenken können. Hat die Türkei nicht aus dem Falklandkonflikt gelernt?

Westliche Streitkräfte sind es doch praktisch seit der Endphase des Zweiten Weltkriegs gewohnt, auf Basis der dauerhaften Luftüberlegenheit zu agieren. Selbst Russland hat für den Syrienkrieg immer ausreichend Kapazität für Luftraumüberwachung und mögliche Abfangmissionen herangeschafft. Warum geht die Türkei solche Risiken halbherzig ein?
 

Sczepanski

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….

Westliche Streitkräfte sind es doch praktisch seit der Endphase des Zweiten Weltkriegs gewohnt, auf Basis der dauerhaften Luftüberlegenheit zu agieren. Selbst Russland hat für den Syrienkrieg immer ausreichend Kapazität für Luftraumüberwachung und mögliche Abfangmissionen herangeschafft. Warum geht die Türkei solche Risiken halbherzig ein?
das frage ich mich seit einiger Zeit auch in Syrien. Die türkische Luftwaffe ist dort faktisch nicht in Erscheinung.
Kann es sein, dass die Säuberungen nach dem letzten "Umsturz" die türkische Luftwaffe so massiv getroffen haben, dass die nicht wirklich einsatzfähig ist?
Kann es sein, dass Erdogan seine Armee (aus politischer Ignoranz?) dem Feuer einer überlegenen gegnerischen Luftkontrolle aussetzt?
 

Philipus II

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Wenn ich so darüber nachdenke: Die Türkei hat ganze 7 KC-135R im Dienst. Selbst ohne Stationierung auf Flugfehldern ln Libyien sollte man regelmäßige Patroullien zur Luftraumüberwachung und Angriffe auf aufgeklärte Ziele und unter feindlicher Kontrolle befindlicher Infrastruktur wie Flugfelder bewerkstelligen können. Das politische Risiko des Einsatz der Luftwaffe von heimatlichen Basen aus ist doch viel geringer, als vor Ort Bodentruppen in relevanter Größenordnung einzusetzen. Bei 2000km Flugstrecke (Umweg um den griechischen Luftraum beachten) zu Orten mit massiven Kampfhandlungen bekommt man auch mit 7 Tankern brutto eine relevante Menge an Wirkmitteln ins Ziel. Irgendwie wirkt die türkische Interventionspolitik wenig durchdacht sowohl bezüglich der Zielsetzung als auch der Umsetzung.
 

D-HUBI

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Wenn ich so darüber nachdenke: Die Türkei hat ganze 7 KC-135R im Dienst. Selbst ohne Stationierung auf Flugfehldern ln Libyien sollte man regelmäßige Patroullien zur Luftraumüberwachung und Angriffe auf aufgeklärte Ziele und unter feindlicher Kontrolle befindlicher Infrastruktur wie Flugfelder bewerkstelligen können. Das politische Risiko des Einsatz der Luftwaffe von heimatlichen Basen aus ist doch viel geringer, als vor Ort Bodentruppen in relevanter Größenordnung einzusetzen. Bei 2000km Flugstrecke (Umweg um den griechischen Luftraum beachten) zu Orten mit massiven Kampfhandlungen bekommt man auch mit 7 Tankern brutto eine relevante Menge an Wirkmitteln ins Ziel. Irgendwie wirkt die türkische Interventionspolitik wenig durchdacht sowohl bezüglich der Zielsetzung als auch der Umsetzung.
Türkische Luftangriffe würden die Ägypter aber mit großer Wahrscheinlichkeit effektiv zu verhindern wissen!
 

Philipus II

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Ehrlich gesagt traue ich das der ägyptischen Luftwaffe nicht zu. Man wird nicht auf türkische Flugzeuge feuern, solange diese nicht ägyptische eigene Kräfte angreifen. Ägypten hat genug eigene Probleme, als dass man eine Luftschlacht gegen die Türkei über dem Mittelmeer anfangen würde. Solange man im internationalen Luftraum bleibt ist das Risiko sehr überschaubar. Falls du aber Recht hast, bestätigt das mein Gesamtfazit eigentlich sogar: Scheut die türkische Luftwaffe oder die politische Führung aber schon hypthetische Zwischenfälle mit den Ägyptern gibt es erst recht keinen Grund, eigene Bodentruppen und Führungseinrichtungen ins Kampfgebiet (und damit ungeschützt in den Wirkungsbereich einer feindlichen Luftwaffe) zu verlegen. Eine Invasion ohne Luftüberlegenheit ist einfach selbstmörderisch. Alleine eine solche in Erwägung zu ziehen wäre ein desaströses Zeichen für die strategischen Fähigkeiten der türkischen Führung.
 
Mercur

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Mittlerweile hat die Türkei auch zugegeben, dass sie in Libyen auch mit syrischen "Soldaten" arbeitet. Zum einen hält man ja die eigenen Opferzahlen niedrig und zum anderen hat man für einige dieser Gruppierungen aktuell keine "Sinnvolle" Verwendung in Syrien... Kurden dürfen die momentan nicht vertreiben und bei Idlib hat man wohl Angst, dass die ehemalige Nähe bzw. gar Mitgliedschaft im IS einiger dieser Kämpfer sowohl die Verbündeten mehr schwächt als stärkt und auch von den Gegnern schnell instrumentalisiert werden könnte. Vielleicht hoffen die Türken aber einfach auch nur, das man sie so unauffällig los wird?
 
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