Kongo

Diskutiere Kongo im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; @veit: Danke der Artikel der taz ist sehr interresant. Ich will jetzt nicht deine Meinung zu diesem Thema kritisieren aber könntest du das...

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@veit: Danke der Artikel der taz ist sehr interresant.
Ich will jetzt nicht deine Meinung zu diesem Thema kritisieren aber könntest du das nächste mal den kompletten Artikel posten als nur die Auszüge die dir gefallen? Wennst du deine Kommentare dazu in einem ganzen Text extra schreiben würdest, und nicht zwischendrinnen, wäre das ganze noch dazu übersichtlicher. :engel:

edit: Hat schon wer Informationen welche Einheiten mit welcher Ausrüstung geschickt werden?
 
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Jaguar

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Als sicher steht wohl der EGV Berlin fest, der gerade mit dem DESEX-Verband Südafrika verlassen hat und somit schnell verfügbar ist. Ansonsten tippe ich mal auf die Fallschirmjägereinheiten, die im Moment der EU-Einsatztruppe (oder wie das auch sonst heißt) unterstellt sind
 
Veith

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Nun, da die Bundeswehr selbst nur in Kinshasa eingesetzt werden soll, haben sie wohl die Aufgabe "den Flughafen von Kinshasa so weit kontrollieren, dass Reservetruppen einfliegen können" - Reservetruppen im Falle einer möglichen Eskalation.

Damit stellt sich für mich nicht nur die Frage, ob Fallschirmjägereinheiten die FP-Sicherung leisten können, sondern auch welche "Reservetruppen" und in welcher Dimension vorgesehen sind.:?!
 

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@jaguar: Meinst du vieleicht die Battlegroups? Dieser Einsatz wird von keiner Battlegroup gemacht und ich dachte eigendlich die Battlegroups brauchen erst 2007 einsatzbereit sein.


ein paar interressante Artikel über den Kongo:

Nur kein zweites Ruanda

EU-Beauftragter Ajello: Europa muss sich in Kongo engagieren, um eine neue Katastrophe zu verhindern
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/08.04.2006/2460083.asp


„Wir sind nicht da, um Kongo zu befrieden“

Was liegt im deutschen Sicherheitsinteresse, Herr Jung? Der Verteidigungsminister über Terrorbekämpfung, die Fußball-WM und das Risiko von Auslandseinsätzen
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/05.04.2006/2453172.asp#

Swedish soldiers join EU Congo force

http://www.thelocal.se/article.php?ID=3508&date=20060408

Zusammenfassung: die Schweden werden 40-50 Mann von der Special Protection Group (SSG) schicken.

64 schwedische Soldaten waren schon an der Operation Artemis, dem ersten gemeinsamen Einsatz der europäischen Staaten unter der Flagge der 12 Sternen überhaupt, in der Republik Kongo beteiligt

Congo-Kinshasa: UN Airdrops Food Into Embattled Katanga Province

http://allafrica.com/stories/200604070344.html

Zusammenfassung: Die ersten Luftabwürfe von Lebensmitteln außerhalb des Sudan in den letzten 8 Jahren wurden in der Province Katanga gemacht. Eine An-22 im Auftrag der WFP hat 38t auf einem Flugfeld in Dubia abgeworfen. Ingesamt sollen 80t abgeworfen werden die dann von NGOs an 13000 Hilfsbedürftige verteilt werden.
Normal werden Lebensmittel mit Lkws transportiert aber wegen starke Regen und Überfälle brauchen sie zu lange. Ingesamt gibt es in der Province 220000 Menschen die Nahrung brauchen und die WFP will alle versorgen. Es hängt aber von der Zugänglichkeit, Sicherheit und den Ressourcen ab. In den nächsten Wochen sollen 200t abgeworfen werden.


kleine Nachsatz von mir: Aus einem Interview mit dem politischen Direktor der Munoc-Mission den ich im Beitrag #57 gepostet habe:

Werden nicht in anderen Regionen wie der Katanga-Provinz viel dringender Schutztruppen gebraucht?

Tatsächlich wären in Katanga Blauhelme bitter nötig - das hat aber nichts mit den EU-Truppen für Kinshasa zu tun. Leider hat der Sicherheitsrat die Bitte des UN-Generalsekretärs nach einer Blauhelm-Brigade für Katanga im vergangenen Jahr zweimal abgelehnt.
 
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@Beistrich
Meinste eigentlich die EU-Eingreiftruppe, die ja wiederrum was anderes als die Battlegroups ist und wohl auch nix mit der NRF der Nato zu tun haben :confused:
Also wenn ich ganz ehrlich bin, blicke ich sowieso nicht durch, welche Einheit der Bundeswehr für wie lange welcher Eingreiftruppe unterstellt ist...
Ich bleibe aber bei der Einschätzung, das die meisten Soldaten der BW aus der DSO kommen werden.

Gruß Karsten
 

beistrich

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Ja, nein, egal.
Du hast Recht warscheinlich kommen die Truppen von denen die für die Eingreiftruppe in Bereitschaft sind.

Zu der Eingreiftruppe und den Battle Groups:
Die Eu-Eingreiftruppe ist ein Planziel (neben anderen im Zusammenhang mit der GASP/ESVP) das die Union ab 2003 in 60tagen bis zu 50.000 - 60.000 mann inkl. allen möglichen notwendigen See- und Luftstreitkräfte in jede ecke der welt verlegen kann die dann für min. 1 Jahr dort bleiben können. Das heißt dass die Mitgliedsstaaten ab 2003 eine entprechende Anzahl Truppen in Bereitschaft haben müssen.

Die Eu-Battlegroups sind eine freiwillige Maßnahme von, zurzeit, 20 Mitgliedsstaaten + Norwegen um 13 Einheiten aufzustellen die jeweils 1500 Mann groß sind, in 5 Tagen einsatzbereit und in 10 Tagen am Einsatzort sein sollen. Das Ziel ist die Fähigkeit zu haben gleichzeitig 2 Einsätze mit Battle Groups für 120 Tage zu machen. Die Zusammenstellung der 13 sind:

-Frankreich
-Italien
-Spanien
-Großbritannien
-Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg
-Frankreich und Belgien
-Deutschland, die Niederlande und Finnland
-Deutschland, Österreich und Tschechien
-Italien, Ungarn und Slowenien
-Italien, Spanien, Griechenland und Portugal
-Polen, Deutschland, Slowakei und Lettland
-Schweden, Finnland und auch Norwegen
-Großbritannien und die Niederlande

2004 haben sich die Staaten dazu entschlossen und 2007 sollen die ersten vollständig einsatzbereit sein. Die Idee dahinter ist das man schnell reagieren kann.

Die Eingreiftruppe und die Battle Group sollen die Peterberg-Aufgaben erfüllen:

-humanitäre Aktionen oder Evakuierungsmaßnahmen,
-friedenserhaltende Maßnahmen,
-Kampfgruppeneinsätze für das Krisenmanagement, einschließlich Maßnahmen zur Wiederherstellung des Friedens.


Zwischen der ESVP und Nato gibt es viele Überschneidungen und auch bei den Battle Groups/NRF werden von Nato-Mitgliedern großteils die gleichen Truppen bereitgestellt. Welche das in Deutschland sind weiß ich leider nicht.
Zumindest in Österreich werden für die ESVP Truppen der Kiop bereitgestellt.
 
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Veith

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Exkurs

»Der Kongo, dass weiß der Präsident, "ist nun einmal ein Land, das allein schon wegen seiner immensen Rohstoffvorkommen Begehrlichkeiten der Außenwelt weckt", und darum sei es Zeit, dass "Europa aufwacht".

Europa ist schon des öfteren aufgewacht. Vor vier Jahrzehnten, lange bevor Generalinspekteur Naumann offiziell die Verteidigungspolitischen Richtlinien zwecks eines "ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt" erließ, gelang es dem deutschen Major Siegfried Müller, genannt Kongo-Müller, "gegen Wehrsold und Plünderungsrecht im Kongo wieder Ordnung zu schaffen", wie damals der Berliner Tagesspiegel ironiefrei schrieb. Müllers Truppe bestand auch aus Bundeswehrreservisten. Schon damals wurden in Hammelburg, in der dortigen "Kampftruppenschule des Heeres", freiwillige "Einzelkämpfer" unter härtesten Bedingungen für den Dschungelkrieg ausgebildet.

Heynowski & Scheumann, die beiden DDR-Dokumentarfilmer, brachten Kongo-Müller vor die Kamera. Der Film hieß Der Lachende Mann und durfte in der Bundesrepublik nicht gezeigt werden. Kongo-Müller zeigte sich gern mit lachendem Gesicht. Wenn seine Truppen aus dem Feld heimkehrten zum Beispiel: "Als sie zurückkamen, kamen sie mit Totenköpfen auf Spießen und lachten und haben sich amüsiert. Käpt´n Müller, hier haben wir einen für Sie. Und dann hat er mir einen Totenkopf gereicht, ich hab ihn auf ´nen Blumenständer gestellt." Müller lacht, und später ziert der ausgekochte Rebellenkopf den Kühler seines Kampfjeeps.

Rebellen übrigens, das waren damals die Anhänger des gewählten Kongo-Premiers Patrice Lumumba - Kongo-Müller arbeitete für Moise Tschombe, der Lumumba im Auftrag Belgiens, das um Rohstoffquellen bangte, umbringen ließ. Müller vor der Kamera: "Man vernimmt jemanden, und wenn man vernimmt, muss er Hiebe kriegen, sonst erzählt er nicht richtig ... Und wenn er erzählt hat, wird er, da er ein Rebell ist und ein Rebell außerhalb des Rechts steht, getötet. Das ist ganz normal, das ist hier die Kriegsregel."

Heute ist alles anders, heute hat Deutschland eine Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul, die vor Rassismus warnt: Wer behaupte, Afrika sei den Einsatz von Bundeswehrsoldaten nicht wert, spreche einem ganzen Kontinent seine Missachtung aus, sagte die SPD-Politikerin dem Tagesspiegel.«
http://www.freitag.de/2006/15/06150702.php
 

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zwar schon älter aber immer noch aktuell (und ich habs erst jetzt gefunden):

Statement attributable to the Spokesman for the Secretary-General on the Democratic Republic of the Congo



The Secretary-General warmly welcomes the decision of the European Union to start planning and preparation for a possible EU support to the United Nations Organization Mission in the Democratic Republic of the Congo (MONUC). Consultations between representatives from the European Union, the UN and the Congolese authorities are presently underway.

The Secretary-General very much appreciates the continuing close cooperation between the United Nations and the European Union in support of peace operations in the Democratic Republic of the Congo and throughout Africa.

http://www.un.org/apps/sg/sgstats.asp?nid=1960

kurz: eine Pressemeldung von Annan wo er "warmly welcomes" die Entscheidung der EU zur Plannung und Vorbereitung einer möglichen Unterstützung der Munoc.

Der Generalsekretär schätzt die enge Zusammenarbeit der EU und UN und die Unterstützung von Friedesoperation in der DR Congo und Afrika

Push against rebels in DR Congo

Government troops and United Nations peacekeepers in eastern Democratic Republic of Congo have launched an offensive against Rwandan Hutu rebels.
The operation in North Kivu province follows reports of increased looting in the area, and involves 750 Congolese soldiers and 100 from the UN force.
Elections in DR Congo, the first in 40 years, are scheduled for June.
Congolese and UN forces are trying to bring peace to the east, which remains unstable after war from 1998 to 2002.
Major Hans Reichen, a spokesman for the UN Mission in Congo, told the BBC that small groups of Rwandan rebels were operating in North Kivu and moving around in small groups, although exact numbers were not clear.
Maj Ajay Dalal of the UN force told AP news agency the force wanted to push members of the Democratic Liberation Forces from their hilltop camps in North Kivu province in a five-day operation.
"We will launch more operations as the elections approach to ensure safe elections," he said.

Instability

Rwandan Hutu rebels fled into the then Zaire, now DR Congo, to escape reprisals following the genocide against Rwanda's Tutsi minority and moderate Hutus in 1994.
Rwanda has twice invaded DR Congo in attempts to dislodge the rebels.
The world's largest United Nations peacekeeping force - nearly 17,000 troops - is tasked with ensuring the elections go smoothly.
A German-led European Union force will be deployed shortly before the polls and will stay for up to four months.
Some 450 soldiers will be based in Kinshasa with another 1,000 on standby outside DR Congo.
In the east of the country, hostilities between rival militias and government forces continue to force hundreds of thousands of displaced people from their homes.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/4905806.stm

kurz: Die UN und die Armee haben in North Kivu einen offensive gegen Hutu-Rebellen aus Ruanda gestartet. Beteiligt sind 100 Blauhelme und 750 Soldaten
 
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»Der Sprecher [der EU-Kommisssion; Veith] bestätigte außerdem einen Bericht des „Pfälzischen Merkur“. Die Zeitung hatte berichtet, dass rund 400 der schätzungsweise bis zu 500 deutschen Soldaten, die für den Kongo-Einsatz in Frage kommen, in Zweibrücken stationiert sind. Etwa 100 Bundeswehrangehörige könnten aus dem Saarland hinzustoßen. In der Hauptsache handele es sich um „Fallschirmjäger, die bereits über wichtige Auslandserfahrung verfügen“, sagte der Mitarbeiter.« http://linkszeitung.de/content/view/25781/45/

Dabei ist die Bundeswehr eine demokratische Schmuse-Armee, die bald alte Frauen im Kongo über die dichtbefahrenen Buschstraßen ins Wahllokal bringt. Das sind doch unsere. Das sind doch die Guten. WamS :TD:
 
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Ein am Donnerstag in Kongo abgestürztes südafrikanisches Transportflugzeug ist nach einem Zeitungsbericht wahrscheinlich abgeschossen worden. Unter Berufung auf UNO-Kreise berichtet die in Johannesburg erscheinende Zeitung "The Saturday Star", die zweimotorige Convair 580 sei im Landeanflug auf Lubutu von einer Flugabwehr-Rakete getroffen worden. "Wir gehen der Information nach und versuchen diejenigen ausfindig zu machen, die für den Abschuss des Flugzeugs verantwortlich sind", zitiert das Blatt einen ungenannten ranghohen Mitarbeiter der Vereinten Nationen.
Die Maschine war am Donnerstag auf dem Flug von der Stadt Goma nach Lubutu verunglückt. Alle acht Insassen kamen ums Leben. In der Region stehen sich UN-Soldaten, Armee-Soldaten und Rebellenmilizen gegenüber. Der Kongo bereitet sich derzeit auf die ersten freien Wahlen seit über vier Jahrzehnten vor, die von einer europäischen Truppe unter deutscher Führung abgesichert werden sollen.
29.04.06
http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=D9D08A04-1208-4059-9E63E3737491F484&startpage=1&ObjectID=E51D0A9B-1422-0CEF-70C3F592E2ACFF39

Noch ein verweis auf aviation-safety mit den Daten zum Flugzeug:
http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20060427-0
 
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Erneut Hilfsflugzeug im Kongo abgestürzt

Nur einen Tag nach dem Absturz eines südafrikanischen Transportflugzeugs im Kongo ist dort ein weiteres Flugzeug aus Südafrika abgestürzt. Alle drei Insassen des Flugzeuges kamen ums Leben.
Die südafrikanische Luftfahrtbehörde bestätigte am Sonntag, dass das Wrack der Maschine im Grenzgebiet zu Uganda in bergigem Gelände (Anmerkung im Rwenzori-Massiv) entdeckt worden sei. Das Flugzeug war am Freitagmorgen im Auftrag des UNO-Welternährungsprogramms (WFP) in Goma - nahe der Grenze zu Ruanda - zu einem Flug nach Bunia gestartet. Kurz danach brach der Kontakt ab.
...
30.04.06

http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=6BF9B4A6-7C45-4B8B-AAC0F6F27F40F7A6&startpage=1&ObjectID=EB37C1A3-1422-0CEF-70E452CEC54C9671

Der Absturz der hier erwähnten Cessna 2008 (ZS-ADL) erfolgt am 28. April 2006
 
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»Die 500 deutschen Soldaten, die im Rahmen einer EU-Mission die UN-Friedenstruppe in der Demokratischen Republik Kongo unterstützen sollen, werden ihren Standort wohl mitten in der Hauptstadt Kinshasa haben, auf dem kleinen Stadtflughafen N'dolo.Vor zehn Jahren erlangte N'dolo traurige Berühmtheit, als eine russische Transportmaschine mitten in einen belebten Markt stürzte und mehrere hundert Menschen in den Tod riss. Hinter diesen Mauern soll nun, nach Informationen aus UN-Kreisen, das Hauptquartier der EU-Mission für Kongo entstehen ... Mitten in der Stadt, das bedeutet: Die Militärs haben nicht den internationalen Flughafen am Stadtrand gewählt. Das hätte einzig das Signal gesendet, dass man lediglich die Evakuierung von Europäern im Sinn hat.« Tagesspiegel vom 03.05.06

»Tatsächlich fürchtet man bei einem fragwürdigen Wahlausgang einen Putsch gegen den brutal agierenden Präsidenten Kabila. ... Und man will nur mehr in der Hauptstadt Kinshasa mit maximal 450 Mann für Ordnung sorgen ... die ganze Operation ist nichts anderes als ein Kniefall vor Paris und Kabila, den man nun mit 500 Millionen Euro unterstützen will.« Friedrich Korkisch in der Wiener Zeitung vom 04.05.06
 
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Kabinett beschliesst Kongo-Einsatz der Bundeswehr

Das Bundeskabinett hat den Einsatz der Bundeswehr im Rahmen einer EU-Truppe zur Sicherung der ersten freien Wahlen im Kongo seit Jahrzehnten beschlossen.
Verteidigungsminister Franz Josef Jung sagte am Mittwoch in Berlin, eingeplant seien insgesamt 780 Soldaten. Davon seien 280 Soldaten Unterstützungskräfte der Einsatztruppen. Das Mandat umfasst nach Angaben Jungs einen Einsatzzeitraum von vier Monaten, der mit dem Wahltag im Kongo am 30. Juli beginnen soll. Ob der 30. Juli als Wahltag gehalten werde, könne er nicht vorhersagen, sagte Jung. Die Kosten werden vorläufig auf 56 Millionen Euro beziffert. Der Einsatz ist in der Koalition wie auch in der Opposition umstritten. Er muss noch vom Bundestag beschlossen werden. Am Freitag berät das Parlament erstmals über das Mandat, das nach Jungs Worten voraussichtlich am 1. Juni verabschiedet werden soll.
...
Mai 17, 2006
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domesticNews&storyID=2006-05-17T093908Z_01_HAG734744_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-KONGO-BUNDESWEHR-KABINETT.xml
 
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"Sicher ist, daß der Einsatz immer größer wird. So war anfangs von 500 Bundeswehrsoldaten die Rede, jetzt sind es 780, davon 500 »Einsatzkräfte«, d. h. schwer bewaffnete Kämpfer, sowie 280 »Unterstützungskräfte«. Teurer wird es auch: Noch Ende März hatte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) die Kosten auf höchstens 20 Millionen Euro geschätzt. Jetzt sind 56 Millionen eingeplant. Die FDP-Politikerin Elke Hoff hält aber eine dreistellige Zahl für realistischer, und auch der rechte SPD-Politiker Johannes Kahrs geht von 80 bis 100 Millionen Euro aus. Das Einsatzgebiet wird größer: Die ursprünglich vorgesehene Beschränkung auf den Flughafen Kinshasa war innerhalb der Koalition umstritten. Während SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold eine Ausweitung gefordert hatte, versprach sein Kollege Gernot Erler dem Verteidigungsausschuß, über die Hauptstadt hinaus werde kein deutscher Soldat seinen Fuß setzen. Der Kabinettsbeschluß spricht nun salomonisch vom »Raum Kinshasa«. Jung erklärte am Donnerstag überdies, die »hauptsächlichen Kräfte« würden im Nachbarland Gabun stationiert, von wo sie im Notfall ihre EU-Kollegen evakuieren sollen. Diese dürfen sich allerdings im ganzen Territorium des Kongo aufhalten – was die Frage aufwirft, wie sich das mit der Beschränkung auf den Raum Kinshasa vereinbaren läßt. Länger dauern soll der Einsatz auch: Die ursprünglich genannten vier Monate bezeichnet Jung jetzt als »Kernzeit« – plus einer unbestimmten Vor- und Nachlaufzeit. Vor Ort wurden bisher weder Unterkünfte organisiert noch Dolmetscher gesucht." jw
 
Tom.rlp

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jetzt sind es 780, davon 500 »Einsatzkräfte«, d. h. schwer bewaffnete Kämpfer,
naja das bezweifle ich sehr, aus guter Quelle habe ich gehört, das es eine Kampfkompanie wird, höchstens noch ein weiterer Zug, von der LL 26.der rest Zahnärzte, Feldwäscherei usw. :rolleyes:

MfG
Tom.rlp
 
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Leider werden die Kosten für Auslandseinsätze nicht mehr explizit ausgewiesen, das war vor Jahren noch anders:
#"Im Verteidigungshaushalt 1999 waren für Maßnahmen der Bundeswehr im
Zusammenhang mit internationalen humanitären und sonstigen Einsätzen 50 Mio. DM veranschlagt. Zusätzlich waren für diesen Zweck 0,4 Mrd. DM im Rahmen der allgemeinen Finanzverwaltung vorgesehen. Im Ergebnis wurden knapp 1,1 Mrd. DM für diesen Zweck ausgegeben, die durch Einsparungen bei anderen Ausgaben sowie durch die Verstärkung der Mittel aus der allgemeinen Finanzverwaltung aufgebracht wurden. Die Ausgaben wurden durch den militärischen Einsatz der Bundeswehr im Zusammenhang mit der Kosovokrise notwendig." [*1]

Insgesamt werden gegenüber 1998 in der Position "Verteidigung" MEHRausgaben gegenüber i.H.v. 1,2 Mrd. DM ausgewiesen [*2]. Gleichzeitig _verringerten_ sich die Ausgaben u.a. für die Bundesanstalt für Arbeit und für den sozialen Wohnungsbau um _jeweils_ 0,4 Mrd. DM...
[*1] Volks- und Finanzwirtschaftliche Berichte, Bundeshaushalt 1999, Seite 32,
[*2] vgl. a.a.O. insbesondere die Seiten 9, 13 und 15#

Andererseits kostet allein der Eurofighter, auch als Jäger 90^^^2000 bekannt, ca. 100 Mio. EUR pro Stück (incl. Bewaffnung) und D-Land will 180 davon ... die Gesamtkosten werden mit 24 Mrd. EU angegeben.
 
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Merkwürdig finde ich, dass Deutschland so viele Truppen stellt. Gehen eigentlich auch irgendwelche Luftwaffen/Heeresfliegerverbände gen Süden?
 
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Schorsch schrieb:
Merkwürdig finde ich, dass Deutschland so viele Truppen stellt. Gehen eigentlich auch irgendwelche Luftwaffen/Heeresfliegerverbände gen Süden?
Habe neulich gelesen, dass Portugal und Griechenland die Transportflugzeuge stellen werden, da keine andere Nation Transporthubschrauber bereitstellen kann/will wird Deutschland wahrscheinlich 8 (???) CH 53 in den Kongo verlegen.
 
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FREDO schrieb:
Gemessen an der Prokopf-Verschuldung sind die Bundesdeutschen wohl vorn!
Hauptgrund dafür war wohl, dass keine Bank der DDR ab Anfang der 80er Jahre mehr Geld geliehen hat. Die Verschuldung der DDR bei der Sowjet Union ist schwer in "metrische" Geldeinheiten umzurechnen.

ramier schrieb:
Habe neulich gelesen, dass Portugal und Griechenland die Transportflugzeuge stellen werden, da keine andere Nation Transporthubschrauber bereitstellen kann/will wird Deutschland wahrscheinlich 8 (???) CH 53 in den Kongo verlegen.
8 CH-53? Ich hatte mal gelesen, dass dies in etwas dem gesamten flugfähigen Heeresbestand entspricht. Wie soll der Transport dorthin erfolgen? Im Gegensatz zu Afghanistan hat Kongo ja einen Meereszugang. Versorgung kann aber wahrscheinlich nur per Lufttransport erfolgen, da die Sicherung des Nachschubes und des Hafens schon wieder hunderte Soldaten erfordern würde.Angehängt eine Karte, welche die Region zeigt. Brazzaville heißt wohl neuerdings Kinshasa.
Gibt es eigentlich noch das Land Kongo neben der Demokratischen Volksrepublik Kongo (oder wie auch immer sich dieses Land nennt)?
 
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Nochmal mit weniger Zoom und anderen Landkartenmodus. Wenn Kinshasa befriedet ist, bleibt nur noch das bisschen Hinterland übrig. :FFTeufel: Aber Rom war auch mal klein.
 
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