Acrokoffer
Berufspilot
Dieses Modell habe ich zwar schon vor rund 4 Jahren gebaut, damals war ich aber noch nicht hier im Forum aktiv. Ich hoffe, ich verstoße gegen keine Regel wenn ich es jetzt erst zeige. Vor Corona war das Modell auch schon auf ein paar Ausstellungen dabei. Gut möglich, dass der eine oder andere es dort schon live gesehen hat.
Zum Vorbild dieses Modells gibt es eine persönliche Geschichte, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Zwischen 2006 und 2010 war ich mehrmals geschäftlich in Kanada, genauer gesagt in der Nähe von Toronto. Mehrere dieser Reisen erstreckten sich über jeweils 2 Wochen, was mir dann immer ein freies Wochenende vor Ort eingebracht hat. Zeit die ich selbstverständlich ausgiebig genutzt habe um Land und Leute kennen zu lernen. So auch im April 2008: zu Hause in Deutschland hat gerade die Segelflug-Saison begonnen, das Wetter war schön und nach einer Woche Arbeit in Kanada bekam ich Sehnsucht nach Flugplatzluft. So landete ich auf dem Flugplatz Rockton, auf dem die Southern Ontario Soaring Association (kurz: SOSA) zu Hause ist, angeblich der größte Segelflugverein Kanadas. Am Tag meines Besuchs war leider kein Flugbetrieb sondern „Spring Cleaning“ (also Frühjahrsputz) in Vorbereitung auf die neue Saison, überall wurde emsig gearbeitet. Vereinsheim und Hangar wurden ausgeräumt und geputzt, die Flugzeuge wurden nach der Winterarbeit aufgerüstet, flugklar gemacht und poliert. Letzteres war für mich etwas ungewöhnlich: bei uns werden die Einzelteile des Flugzeugs vor dem Aufrüsten in der Werkstatt poliert, hier machte man das am montierten Flugzeug auf dem Vorfeld. Warum auch nicht, andere Länder, andere Sitten. Als ich also auf dem Gelände ankam und auf ein Flugzeug zulief, wurde ich direkt angesprochen: „Du suchst Arbeit? Hier sind Lappen, da drüben steht Politur.“ Nun, ich bin auf dem Flugplatz groß geworden und kenne den Umgangston, also habe ich mit den Schultern gezuckt, einen Lappen genommen und angefangen zu polieren. Dann fingen wir an, uns zu unterhalten. Als ich erzählte wo ich herkomme, wurde der Kanadier ganz verlegen: „Du bist ein Besucher aus Deutschland? Sorry, ich dachte Du wärst einer unserer neuen Flugschüler…“ Wir haben dann herzlich gelacht und weiter poliert. Ich blieb noch den ganzen Tag, habe hier und da mit angepackt und hatte viele schöne und nette Gespräche. Segelflieger sind halt eine einzige riesengroße Familie, egal wo auf der Welt. Auch wenn ich an diesem Tag nicht in die Luft gekommen bin: als ich abends wieder im Hotel war, war ich entspannt wie nach einem Kurzurlaub. Viele Flieger werden dieses Gefühl kennen :-)
Rund 10 Jahre später erstand ich den Special Hobby Bausatz der Blanik in 1:72. Als wir „Schwobabaschdler“ uns kurze Zeit später für das Gruppenbauthema „Kanada“ entschieden haben, kam mir mein Besuch bei SOSA wieder in den Sinn. Hatten die nicht eine Blanik? Habe ich davon nicht Bilder gemacht? Die Antwort ist in beiden Fällen ja und die gute Nachricht: das Flugzeug trägt noch die Original Zierlinien, die auch auf dem Decalbogen von Special Hobby zu finden sind. Lediglich das relativ dezente Kennzeichen am Leitwerk wäre zu ergänzen.
Das Modell habe ich dann weitgehend out-of-the-box gebaut. Die Haube war einen knappen mm zu breit, deshalb wurde sie aufgeklebt, anschließend in Form geschliffen und dann wieder aufpoliert. Nach dem Lackieren kann man nicht mehr erkennen, dass die dabei abgeschliffenen Streben nur noch auflackiert sind. Die Blanik war übrigens das erste Modell, dem ich mit den damals relativ neuen Metall-Farben von Vallejo ein Ganzmetall-Finish spendiert habe. Mittlerweile habe ich damit etwas mehr Übung. Die Decals kamen wie gesagt aus dem Bausatz, lediglich das Kennzeichen und ein Vereinsemblem am Seitenleitwerk sind durch selbst gedruckte Decals ergänzt.
Der Segler bekam ein einfaches Diorama mit ein paar Figuren, das ich in der Ecke mit dem Vereinsemblem von SOSA versehen habe. Natürlich habe ich eine Szene nachgebildet, bei der das Flugzeug von mehreren Helfern poliert wird auch wenn ich heute nicht mehr sagen kann, ob es die Blanik war die ich damals polieren half.
Die Dame, die den Flügel hält ist ein modellbauerischer Gestaltungstrick: So ist es möglich, das Segelflugzeug mit waagrechten Flügeln darzustellen, eine wohltuende Abwechslung zu all den Fällen in denen ein Flügel wie üblich am Boden abgelegt ist. Diesen Trick werde ich in Zukunft sicher noch öfter in der einen oder anderen Form anwenden.
Zum Vorbild dieses Modells gibt es eine persönliche Geschichte, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Zwischen 2006 und 2010 war ich mehrmals geschäftlich in Kanada, genauer gesagt in der Nähe von Toronto. Mehrere dieser Reisen erstreckten sich über jeweils 2 Wochen, was mir dann immer ein freies Wochenende vor Ort eingebracht hat. Zeit die ich selbstverständlich ausgiebig genutzt habe um Land und Leute kennen zu lernen. So auch im April 2008: zu Hause in Deutschland hat gerade die Segelflug-Saison begonnen, das Wetter war schön und nach einer Woche Arbeit in Kanada bekam ich Sehnsucht nach Flugplatzluft. So landete ich auf dem Flugplatz Rockton, auf dem die Southern Ontario Soaring Association (kurz: SOSA) zu Hause ist, angeblich der größte Segelflugverein Kanadas. Am Tag meines Besuchs war leider kein Flugbetrieb sondern „Spring Cleaning“ (also Frühjahrsputz) in Vorbereitung auf die neue Saison, überall wurde emsig gearbeitet. Vereinsheim und Hangar wurden ausgeräumt und geputzt, die Flugzeuge wurden nach der Winterarbeit aufgerüstet, flugklar gemacht und poliert. Letzteres war für mich etwas ungewöhnlich: bei uns werden die Einzelteile des Flugzeugs vor dem Aufrüsten in der Werkstatt poliert, hier machte man das am montierten Flugzeug auf dem Vorfeld. Warum auch nicht, andere Länder, andere Sitten. Als ich also auf dem Gelände ankam und auf ein Flugzeug zulief, wurde ich direkt angesprochen: „Du suchst Arbeit? Hier sind Lappen, da drüben steht Politur.“ Nun, ich bin auf dem Flugplatz groß geworden und kenne den Umgangston, also habe ich mit den Schultern gezuckt, einen Lappen genommen und angefangen zu polieren. Dann fingen wir an, uns zu unterhalten. Als ich erzählte wo ich herkomme, wurde der Kanadier ganz verlegen: „Du bist ein Besucher aus Deutschland? Sorry, ich dachte Du wärst einer unserer neuen Flugschüler…“ Wir haben dann herzlich gelacht und weiter poliert. Ich blieb noch den ganzen Tag, habe hier und da mit angepackt und hatte viele schöne und nette Gespräche. Segelflieger sind halt eine einzige riesengroße Familie, egal wo auf der Welt. Auch wenn ich an diesem Tag nicht in die Luft gekommen bin: als ich abends wieder im Hotel war, war ich entspannt wie nach einem Kurzurlaub. Viele Flieger werden dieses Gefühl kennen :-)
Rund 10 Jahre später erstand ich den Special Hobby Bausatz der Blanik in 1:72. Als wir „Schwobabaschdler“ uns kurze Zeit später für das Gruppenbauthema „Kanada“ entschieden haben, kam mir mein Besuch bei SOSA wieder in den Sinn. Hatten die nicht eine Blanik? Habe ich davon nicht Bilder gemacht? Die Antwort ist in beiden Fällen ja und die gute Nachricht: das Flugzeug trägt noch die Original Zierlinien, die auch auf dem Decalbogen von Special Hobby zu finden sind. Lediglich das relativ dezente Kennzeichen am Leitwerk wäre zu ergänzen.
Das Modell habe ich dann weitgehend out-of-the-box gebaut. Die Haube war einen knappen mm zu breit, deshalb wurde sie aufgeklebt, anschließend in Form geschliffen und dann wieder aufpoliert. Nach dem Lackieren kann man nicht mehr erkennen, dass die dabei abgeschliffenen Streben nur noch auflackiert sind. Die Blanik war übrigens das erste Modell, dem ich mit den damals relativ neuen Metall-Farben von Vallejo ein Ganzmetall-Finish spendiert habe. Mittlerweile habe ich damit etwas mehr Übung. Die Decals kamen wie gesagt aus dem Bausatz, lediglich das Kennzeichen und ein Vereinsemblem am Seitenleitwerk sind durch selbst gedruckte Decals ergänzt.
Der Segler bekam ein einfaches Diorama mit ein paar Figuren, das ich in der Ecke mit dem Vereinsemblem von SOSA versehen habe. Natürlich habe ich eine Szene nachgebildet, bei der das Flugzeug von mehreren Helfern poliert wird auch wenn ich heute nicht mehr sagen kann, ob es die Blanik war die ich damals polieren half.
Die Dame, die den Flügel hält ist ein modellbauerischer Gestaltungstrick: So ist es möglich, das Segelflugzeug mit waagrechten Flügeln darzustellen, eine wohltuende Abwechslung zu all den Fällen in denen ein Flügel wie üblich am Boden abgelegt ist. Diesen Trick werde ich in Zukunft sicher noch öfter in der einen oder anderen Form anwenden.