Vor Jahren auf der Website einer mittlerweile nicht mehr existierenden Flugschule hatte ich drei kleine bewegte Bilder, die drei unterschiedliche Arten von Landungen anschaulich machen sollten. (Fast alle) Flugzeuge haben, wenn sie langsam fliegen, eine erhobene Flugzeugnase bzw. einen großen Anstellwinkel. Und beim Aufsetzen müssen sie langsam sein, denn sonst haben die Räder keine Haftung und würden sofort blockieren, wenn man nur die Bremse antippt.
Während des Endanfluges zeigt die Flugzeugnase allerdings je nach Bauart mal nach oben und mal nach unten. Und wie der Endanflug in das ausrollen übergeht, ist je nach geforderter Zielgenauigkeit und Fahrwerksfestigkeit sehr unterschiedlich.
1. Variante
Kleinflugzeuglandung:
Die Anfluggeschwindigkeit ist so hoch, dass der Anstellwinkel nahe 0° liegt und der Flugzeugrumpf quasi der Neigung des Anfluges folgt. VFR-Anflüge aus der Platzrunde neigen sich oft mit -6° oder steiler, entsprechend weist die Flugzeugnase nach unten. Dem muss ein Abfangbogen und das Ausschweben folgen, denn Kleinflugzeuge haben kleine Bremsen, die mehr für den Notfall gedacht sind und weniger für die reguläre Verzögerung. Deshalb immer Aufsetzen mit Mindestfahrt (maximaler Anstellwinkel und hoch erhobenes Bugrad) und nur ganz sparsamer Einsatz der Bremsen.
2. Variante
Airlinerlandung:
Bis auf wenige Ausnahmen (Canadairjet z.B.) ist der Anstellwinkel im kurzen Endanflug größer als 3°, sodass bei einer Neigung von -3° eine insgesamt erhobene Flugzeugnase zu sehen ist, die mit dem Abfangbogen nochmal ein wenig erhoben wird. Bei Airlinern ist es verpönt, mit Mindestfahrt aufzusetzen, der überzogene Flugzustand darf nicht annähernd erreicht sein. Diese Flugzeuge werden zu Boden geflogen, den Landestoß verarbeitet das mächtige Fahrwerk. Und sie werden nicht ausgeschwebt, die vorhandene kinetische Energie vernichten groß dimensionierte Bremsen und eventuell die Schubumkehr oder ein Bremsfallschirm.
3. Variante
Trägerlandung:
Abfangbogen und Ausschweben schonen das Material, verhindern aber einen punktgenauen Aufsetzpunkt. Also baut man Trägerflugzeuge so stabil, dass der Anflug direkt im Ausrollen enden kann. Bei allen anderen Methoden liegt der Aufsetzpunkt mehr oder weniger weit hinter dem Visierpunkt, auf den der Anflug zielte. Hier ist der Visierpunkt auch der Aufsetzpunkt mit entsprechend brutaler Materialbeanspruchung.