Die Frage die sich mir jetzt stellt ist folgende:
Wieso hatte sie keine Fahrtanzeige? In einem weitestgehend analogen Flieger würde ich erwarten das es wenigstens ein Backup gibt welches rein mechanisch den Staudruck misst. OK, auch dieser Schlauch könnte beschädigt sein.
Aber wie sind sie an einen AOA gekommen mit dem sie arbeiten konnten? Wenn man rein mechanisch keine Speed hat, dann sehr wahrscheinlich auch keine Höhe und Vario, dafür wird auch Static und Staudruck benötigt. Und ohne Vario oder Höhe wird es extrem schwierig einen halbwegs realistischen AOA zu ermitteln.
Also, wenn ich mir das Cockpit so ansehe, denke ich schon, dass sie als Backup klassische Dosengeräte hatten, d.h. manometrische Fahrt- und barometrischen Höhenmesser und ein klassisches Variometer sehe ich da auch. Das sollte auch ohne Strom doch noch funktioniert haben. Jeweils zwei Staurohre sind ja rechts und links am Rumpf vor den Triebwerken angeordnet und sollten daher keine Beschädigungen gehabt haben.
Ohne Spannung dürften die DAU-72-1-Sensoren (ДАУ-72-1) des Systems UDUA-7 (УДУА-7; AoA)-Sensor (je 2 Stück rechts und links vorn am Rumpf) nicht mehr funktioniert haben, es sei denn, die Not-Schiene, für die Minimalfunktionen über Akku, ging noch und das System hängt da dran.
Ergänzung zu den Dosengeräten:
+ der Kapitän (Kommandant) verfügt links über folgende Geräte
- kombinierten Fahrtmesser/Machmeter USIM-1-7 (УСИМ-1-7; die Geschwindigkeitsanzeige ist mechanisch und funktioniert explizit auch ohne Strom)
- barometrischer Höhenmesser WM-15PB (ВМ-15ПБ)
- kombiniertes Variometer und Wendezeiger DA-30P (ДА-30П; der kreiselbasierte Wendezeiger dürfte bei Stromausfall langsam auslaufen)
+ der 2. Pilot rechts verfügt über folgende Geräte
- kombinierten Fahrtmesser/Machmeter USIM-1-7 (УСИМ-1-7; die Geschwindigkeitsanzeige ist mechanisch und funktioniert explizit auch ohne Strom)
- barometrischer Höhenmesser WR-75MPB (ВР-75МПБ)
- kombiniertes Variometer und Wendezeiger DA-30P (ДА-30П; der kreiselbasierte Wendezeiger dürfte bei Stromausfall langsam auslaufen)
Die Geräte von beiden Piloten werden jeweils von anderen der vier Staurohre versorgt und die Staurohre sind auch noch zusätzlich umschaltbar.
Zusätzlich verfügen der Navigator und der Bordingenieur über ähnliche/gleiche Anzeigegeräte. Das hilft aber nur, wenn die Bordkommunikation (elektrisch) funktioniert