Leistungsgrenzen LFZ in der Bundeswehr

Diskutiere Leistungsgrenzen LFZ in der Bundeswehr im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; 101% korrekt. Ich wollte die mangelnde Fähigkeit relativieren. Wie genau das die Fähigkeiten hemmte können eventuell unsere Veteranen sagen...
Schorsch

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Ich dachte, die F 4 F hatte nicht die Möglichkeit, die AIM 7 zu verschiessen.....??:?!
101% korrekt.
Ich wollte die mangelnde Fähigkeit relativieren. Wie genau das die Fähigkeiten hemmte können eventuell unsere Veteranen sagen (zwar wurden bisher sehr wenige Sieg mit solchen Raketen erzielt, aber oft war der Abschuss einer Sparrow Einleitung für einen späteren Sieg per AIM-9 oder Bordkanone).
 
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Besagte Phantom (eine F-4J) flog bei besagten Bild nicht Überschall (mit Center Tank drunter wohl auch schwer möglich). Besagte Schockwellen entstehen (je nach Konstruktion) ab M~0.85. Die Grenze "Mach 1" wird am Flugzeug bereits deutlich unter Mach 1 überschritten. Damit kommt es zu einer massiven Widerstandserhöhung (Drag Divergence). Eine Phantom (und auch kein mir bekanntes anderes Flugzeug) verlässt wirklich die Transonik in Bodennähe. Widerstandsspitze bei F-4 ist übrigens bei ~M1.15-1.2, Außenlasten (inklusive leere Pylone) schieben dies deutlich nach vorne.



Hmm, kann natürlich sein, dass die M1.15 ein VMO-Limit darstellen, aber eigentlich sollten Mach 1.2 noch drin sein. Tornado ist glaub ich 750 KIAS Red Line, sind meines Wissens M1.3 auf Knöchelhöhe.
Die Werte sind aus dem offiziellen F-4F Handbuch, Stand allerdings Mitte der 70er (vielleicht hat sich seitdem was verändert :?!).

Schorsch (darf das dich doch so ansprechen?, keine Ahnung wo du Deine Erfahrung zu diesem Thema her nimmst. Ich selbst bin live supersonic unter 1.000 Fuß geflogen, sowohl mit F4F wie auch mit RF-4E mit dem HPC-Centerline-Tank, auch in Goose-Bay. Ich habe mehr als 3000 Flugstunden auf der Phantom. Gut, ich bin seit 1994 pensioniert, aber noch nicht senil.

Ich hab kein Problem damit, wenn meine Aussagen hinterfragt werden, das macht ja ein Forum aus. Der eine mag das Besserwisserisch ansehen, dann muss man auch damit leben. Die Fliegerei ist ein viel zu spannender Themenbereich, und die Fliegerei entwickelt sich auch weiter. Insoweit kann ich meine Aussagen auch immer nur mit Referenz auf meine aktive Zeit bis Ende 1993 beziehen, danach endet meine praktische Erfahrung mit der Militärfliegerei. Aber von 1976 bis 1994 war ich auch aufgrund verschiedener ausgeübter Funktionen mit umfangreichen Kenntnissen und Erfahrungen konfrontiert worden.

http://faculty.randolphcollege.edu/tmichalik/physmov.htm

Die besagte Aufnahme aus deinem AVATAR wurde in Point-Mugu aufgenommen. Es ist ein gerader Überflug (kein Lastvielfaches auf dem Flugzeug) mit klar erkennbaren Shockwaves in Dreiecksform mit dem Zentrum hinter den Tragflächen. Die Schockwave entsteht bei ca. .95 Mach (normales Wetter vorausgesetzt, ist es sehr feucht eventuell auch etwas früher) im vorderen Bereich der Tragflächen kurz nach dem Cockpit und wandert dann beim Durchbrechen der Schallmauer weiter nach hinten, da wo es in der Aufnahme auch ist. Das war sicher so nicht beabsichtigt, da nicht erlaubt. Übrigens hat der Flieger noch nicht mal die MAX-Nachbrenner (eventuell in Min) an, das könnte man sehen. Es kann sich damit jeder vorstellen, dass die Schallmauer zu durchbrechen für eine Phantom auch in niedriger Höhe keine Schwierigkeiten dartellt. Und danach rennt das Teil, Problem macht dann die Erwärmung der Frontscheib durch die Reibung. Dies führt zum Aufleuchten der Warnlampe "Windshield-Heat" , und das sollte man dann respektieren. Sonst gab es Blasen im Panzerglas der Frontscheibe und dieselbige mußte ausgetauscht werden.

Zum Thema Benutzung von besonderen Fliegertypischen Ausdrücken: Fliegerische Spezialbegriffe zu verdeutschen ist für mich wahnsinnig anstrengend und hat nichts damit zu tun, dass man sich damit profilieren will. Mir fallen die deutschen Worte einfach dafür schwer, da 20 Jahre lang nur die englishen Begriffe verwendet wurden. Aber ich gelobe Besserung, werde mich bemühen.


Die Problematik eines erfolgreichen Waffeneinsatzes in niedriger Höhe liegt bei dem immensen Luftwiderstand, der ja mit der Geschwindigkeit unproportional (im Quadrat?) ansteigt. Die AIM 9B hatte nur einen kleinen Treibsatz (Brenndauer meine ich mit 1,4 Sekunden in Erinnerung zu haben) hat einfach nicht die Fahrt aufbehmen können um bei 500 Knoten weiter als eine Meile Distanz zum Ziel zu überwinden.
Übrigens sind die Geschosse der Bordkanone im Tiefflug genauso davon betroffen, man muß schon auf die Mindest-Sicherheitsentfernung von 1000 Fuß ranfliegen, um eine Trefferwahrscheinlichkeit zu erhalten Die Geschosse bremsen danach einfach zu stark ab und fallen aus dem Himmel. Und mit der Menge, ja das ist schon richtig. Da kam einiges an Eisen raus, war aber auch schnell leer. Maximale Munitionskapazität irgendwas mit 630 Schuß, bei einer Kadenz zwischen 3000 - 6.000 Schuß pro Minute hat man eher versucht, so wenig wie möglich auf dem Abzugsgriff zu bleiben. Beim Schießen auf Schleppziele gab es viele enttäuschte Gesichter, weil die mitgeführten 100 Schuß irgendwohin verteilt wurde, obwohl das Schießen in einem geplanten und kontrollierten Umfeld stattfand und der DART (Schleppziel) sich ja nicht wirklich gewehrt hat. Und selbst Spitzenleute hatten von den 100 Geschoßen weniger als 10 im zählbaren Zielbereich - Ausnahmen gabs sicher auch davon-.
Wie schon richtig bemerkt wurde, die Deutschen F4 waren nie für die Sparrows (radargelekte Raketen) ausgerüstet. Auch die Schächte am Rumpf, in denen die halb versenkt aufgehangen waren, sind nicht vorhanden. Aber im Tiefflug mit unserem damaligen Radar wären sie auch nicht einsetzbar gewesen.

Insoweit waren die Optionen des Fighters im Tiefflug begrenzt und die meisten angegriffenen Jabos taten ganau das richtige, sie gaben Stoff und flogen geradeaus weiter.

Aber darin gings ja ursprünglich nicht. Es war ja nur gefragt worden, wie schnell das Teil in großer Höhe und im Tiefflug bewegt werden konnte
Die Lightning war übrigens wirklich ein sauschnelles Flugzeug, und hatte dazu noch eine kleine Silhouettte.

franzl
 
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... Nachteil war die Größe.
Der F-104G ist sicherlich kein wirklicher Jäger, aber seine Vorteile waren die geringe Größe und die Fähigkeiten ohne Außenlasten relativ schnell Fahrt aufzunehmen. So konnte man einer ungünstigen Situation eher mal entkommen.
Nachteil der russischen Modelle war mitunter, dass die Arbeitsbelastung des Piloten sehr hoch war, die Sicht nach draußen mangelhaft und das Training dies nicht ausreichend wett machte. Mit einer (an sich sehr leistungsstarken) MiG-23ML richtig agieren zu können erfordert gewiss mehr Training als für eine F-4F, speziell da der Pilot sein eigener WSO ist. ...
Nachteil der Phantoms war auch der weithin sichtbare smoke-trail / Abgasstrahl (wobei man den "im Ernstfall" durch Erhöhung der Abgastemperatur wegbekommen wollte)... Und Nachteil aller russischen Modelle bzw. der ehemaligen Piloten des Warschauer Pakts war meines Wissens nach (u.a. durch viele Diskussionen mit ehemaligen NVA-Piloten) die Ausbildungsphilosophie... die da meist hiess: eng geführt von einer Leitstelle und wenig eigene Entschedungsfreiheit... (aber das können hier die vielen ehemaligen besser bewerten und darstellen)...

Anyway... als einer, der von einigen Planungen und Szenarien von vor über 20 Jahren weiss, kann ich über die Deutsche Geschichte nur doppelt froh sein, wie sie sich tatsächlich ereignet hat und dass wir nie den realen Luftkampfbedingungen ausgeliefert waren...

So long :TOP:
 
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Nachteil der Phantoms war auch der weithin sichtbare smoke-trail / Abgasstrahl (wobei man den "im Ernstfall" durch Erhöhung der Abgastemperatur wegbekommen wollte)...
Deshalb habe wir immer mit einem Triebwerk in Min- Nachverbrennung einen Luftkampf begonnen. Das hat den smoke-trail nahezu komplett gekillt.


Anyway... als einer, der von einigen Planungen und Szenarien von vor über 20 Jahren weiss, kann ich über die Deutsche Geschichte nur doppelt froh sein, wie sie sich tatsächlich ereignet hat und dass wir nie den realen Luftkampfbedingungen ausgeliefert waren...

So long :TOP:
Dem kann ich nur zustimmen!

franzl
 
Schorsch

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Wie gesagt, Du weißt es besser und somit bin ich korrigiert. Man kann als interessierter Laie eben nur seinen Kram zusammen suchen, dabei ist das Flughandbuch meines Erachtens eine brauchbare Quelle.
[Change 2 - 15 July 1976]

Da entnehme ich dann dies:

Ist übrigens "clean".
Daraus bin ich versucht zu glauben, dass der "Schubüberschuss" Sea Level überhalb Mach 1 eher marginal war (ausgedrückt durch eine Differenz zwischen Min A/B und Max A/B in gerade mal 0.1 Mach, bei einer Erhöhung des Fuel Flow von 950 lbs/min auf 1750 lbs/min).
Anscheinend stimmt das aber nicht.



http://faculty.randolphcollege.edu/tmichalik/physmov.htm

Die besagte Aufnahme aus deinem AVATAR wurde in Point-Mugu aufgenommen. Es ist ein gerader Überflug (kein Lastvielfaches auf dem Flugzeug) mit klar erkennbaren Shockwaves in Dreiecksform mit dem Zentrum hinter den Tragflächen. Die Schockwave entsteht bei ca. .95 Mach (normales Wetter vorausgesetzt, ist es sehr feucht eventuell auch etwas früher) im vorderen Bereich der Tragflächen kurz nach dem Cockpit und wandert dann beim Durchbrechen der Schallmauer weiter nach hinten, da wo es in der Aufnahme auch ist. Das war sicher so nicht beabsichtigt, da nicht erlaubt. Übrigens hat der Flieger noch nicht mal die MAX-Nachbrenner (eventuell in Min) an, das könnte man sehen. Es kann sich damit jeder vorstellen, dass die Schallmauer zu durchbrechen für eine Phantom auch in niedriger Höhe keine Schwierigkeiten dartellt. Und danach rennt das Teil, Problem macht dann die Erwärmung der Frontscheib durch die Reibung. Dies führt zum Aufleuchten der Warnlampe "Windshield-Heat" , und das sollte man dann respektieren. Sonst gab es Blasen im Panzerglas der Frontscheibe und dieselbige mußte ausgetauscht werden.
Gut, ich hatte eigentlich mal irgendwo gelesen das Ding wäre knapp noch Unterschall geflogen. Da im Handbuch für 4 AIM-9 und 2 Wing Tanks die Schallmauer Sea Level nur noch Max A/B ganz knapp überschritten wird (etwa M1.05 bei 1750 lbs/min) ging ich auch davon aus, dass man mit einem Center Tank (wo ich bisher eigentlich dachte der wäre bei den Phantoms idR subsonisch ... sehe aber, der ist es gar nicht ... wobei 600 KIAS nicht Mach 1 sind) auch nicht so schnell über über Mach 1 springt. Gut, kann sein das die F-4J da anders ist.
 
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phantomas2f4

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Schorsch (darf das dich doch so ansprechen?, keine Ahnung wo du Deine Erfahrung zu diesem Thema her nimmst. Ich selbst bin live supersonic unter 1.000 Fuß geflogen, sowohl mit F4F wie auch mit RF-4E mit dem HPC-Centerline-Tank, auch in Goose-Bay. Ich habe mehr als 3000 Flugstunden auf der Phantom. Gut, ich bin seit 1994 pensioniert, aber noch nicht senil.

Wie schon richtig bemerkt wurde, die Deutschen F4 waren nie für die Sparrows (radargelekte Raketen) ausgerüstet. Auch die Schächte am Rumpf, in denen die halb versenkt aufgehangen waren, sind nicht vorhanden. Aber im Tiefflug mit unserem damaligen Radar wären sie auch nicht einsetzbar gewesen.

franzl
Hallo !

Kleine Anmerkung/Korrektur am Rande:

Bis in die 80er Jahre flogen deutsche F4`s den 600 Gall. Royal Jet Centreline Tank und folgenden Limitations:

Vmax 600 knots / Ma 1.8 danach den HPC-Tank mit:

Vmax 660 knots / Ma 2.0 der dann auch höhere g-limits ermöglichte.

Die F4F hatte schon immer die Sparrow- Bay`s, nur keine eingebauten Launcher. Die kamen erst mit der KWS.....

Ein weiteres Speed limit existiert durch die Einlauftemperatur :

Duct Temp. high ( 121° ) oder 750 kias Sealevel bis 30000ft
bzw. 710 kias oberhalb 30000 ft

Gruß Klaus
 
northwood

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Bin auch für ne Kennzeichnung von aktiven oder ehemaligen Lfz-Technikern der Luftwaffe/Marine denn da wird zum Teil die gleiche Klugs.... betrieben
Mein Reden,

zumindest können auch die Meinungen der zweifelsfrei vorhanden Profis, Insider und Dabeigewesenen g a n z
w e i t auseinandergehen.
Aber ich bleibe dabei - trotzdem ein herrlicher Thread.

Respektvoller Gruß an alle die sich beteiligen
Maik
 
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Praetorian

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Durch Orden wird niemand kompetenter, erst recht nicht durch selbstverliehene.
 
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Hallo !

Kleine Anmerkung/Korrektur am Rande:

Bis in die 80er Jahre flogen deutsche F4`s den 600 Gall. Royal Jet Centreline Tank und folgenden Limitations:

Vmax 600 knots / Ma 1.8 danach den HPC-Tank mit:

Vmax 660 knots / Ma 2.0 der dann auch höhere g-limits ermöglichte.

Die F4F hatte schon immer die Sparrow- Bay`s, nur keine eingebauten Launcher. Die kamen erst mit der KWS.....

Ein weiteres Speed limit existiert durch die Einlauftemperatur :

Duct Temp. high ( 121° ) oder 750 kias Sealevel bis 30000ft
bzw. 710 kias oberhalb 30000 ft

Gruß Klaus

richtige Ergänzung, absolut korrekte Werte. Und auch zu den Launchern hast Du recht, das habe ich ungenau dargestellt, im wesentlichen das gleiche gemeint.

Nur muss ich jetzt die Frage stellen, diskutieren wir um die Werte die im Flughandbuch (und von Sicherheitsmargen, Haltbarkeit, Überprüfungsintervallen und sonstigen Regelungen stammen) oder war die ursprüngliche Frage nicht dahingehend gerichtet, was möglich war und auch gemacht wurde?

@ quote SDSR vom 12.08.2009
Hi,
da mir das Tema mit den MIG ganz gut gefällt http://www.flugzeugforum.de/forum/sh...ad.php?t=55237,
hier auch mal die Frage:
Sind BW-Maschinen irgendwann mal im Flugbetrieb Mach 2 geflogen oder wurden große höhen erreicht oder sonstige Geschichten. Was war mit der F-104, G91 der F4 und dem Tornado ?? Die Kutscher in Neuburg ereichten immer auf den Werkstattflügen clean so um die Mach 1,5 laut ihrer Aussage....
Ich hab mal gelesen, das die F4 in der BW nicht über 16000+x zugelassen waren. Würde mich einfach mal interessieren wie das auf "unserer" Seite aussah


Oder sollen die Werte des Flughandbuches (Fuelflow-Grafik , von welchem Typ? welche Triebwerke? Welche Konfiguration) beweisen, dass es doch anders gewesen ist als man es persönlich erlebt und erfahren hat? Irgendwo begeben wir uns da in den Bereich der Haarspalterei. Alles über Mach 1 ist supersonic, und ich habe hoffentlich nicht behauptet dass ich Mach 1,3 im Tiefflug geflogen bin.

Wir müssen uns da schon entscheiden, ob wir an "wissenschaftlichen Flughandbuchwerten" interessiert sind, dann laden wir irgendwo eine "Dash-one" = Flughandbuch zum Download hoch, oder ob "Erfahrungswerte" gefragt sind. Schorsch, deshalb hatte ich danach gefragt, wo du deine "Erfahrung" zu diesem Thema hernimmst. Erfahrung kann man sich nicht anlesen , die kann man sich selbst erarbeiten oder man kann sich in Ausnahmefällen noch auf "Erfahrungen" vertrauenswürdiger Dritter beziehen " die diese wiederum selbst "erfahren" haben. Eben nur in Ausnahmefällen, denn spätestens in der dritten Wiederholung wird aus der Erfahrung anderer auch mal schnell eine lustige Fliegerstory.

@ PRAETORIAN
Durch Orden wird niemand kompetenter, erst recht nicht durch selbstverliehene.

Was soll uns dieser Satz sagen?

franzl
 
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sdsr

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Ich glaube , die Mischung macht es. Es ist (zumindest für mich) immer wieder persönliche Erfahrungen von leuten zu lesen, die mit Kampfflugzeugen der Bundeswehr gelogen sind (danke ruf motorsport, bitte bitte mehr davon ) und Schorsch ist immer wieder der Anstoß, dinge in der Luftfahrt zu verstehen , von denen ich vorher nie gehört habe :confused:. Also macht bitte weiter und erzählt einem fröhlichen Laien vom Fliegen und von den Tücken der Aerodynamik. Ich durfte immer wieder nur als Wart unsere F4 in die Luft schicken und unten wieder annehmen.

Kann irgendjemand die Möglichkeiten einer F4F gegen eine neuere Mig21 im Dogfight einschätzen ?? Einer unserer Kutscher erzählten mir , wenn sie gegen Niederländische F5 den Dogfight gegen wendigere Gegner übten und eine F5 am Heck hatten , einfach nur mit vollgas steigen mussten um ihn abzuhängen....

Ich weiß, das dieser klassische Kampf gar nicht das Thema im Luftkampf ist und eine F4 auch eher den Dogfight vermeiden sollte, aber trotzdem, 2 gute Piloten , wer hat die besseren Karten.
 
Scorpion

Scorpion

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Hallo,
interessantes Thema. Noch zum Tornado dessen Spitzengeschwindigkeit auf Meereshöhe wird ja of mit 800 kts oder Mach 1,22 angegeben. Die Mach 2,2 Spezifikation in großer Höhe war eben auch nur das, eine Spezifikation. Ob je ein Tornado jenseits Mach 2 geflogen ist weiß ich nicht. Inzwischen sind aber die Rampen in den Lufteinläufen, welche höhere Machzahlen ermöglichen sollten stillgelegt worden. Wenn mich nicht alles täuscht liegt die Grenze bei Mach 1,4. Und außer bei Werkstattflügen wird die Schallmauer eigentlich nicht mehr durchbrochen.
 

T-38

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Hallo,
Und außer bei Werkstattflügen wird die Schallmauer eigentlich nicht mehr durchbrochen.
Zum Glück gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Die Flüge zur Industrie nach Erding, Manching, oder leider auch Jever. Da haben auch die Besatzungen ohne Werksflugberechtigung mal die Möglichkeit.:D

Gruß T-38
 

LFeldTom

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Ob je ein Tornado jenseits Mach 2 geflogen ist weiß ich nicht. Inzwischen sind aber die Rampen in den Lufteinläufen, welche höhere Machzahlen ermöglichen sollten stillgelegt worden. Wenn mich nicht alles täuscht liegt die Grenze bei Mach 1,4. Und außer bei Werkstattflügen wird die Schallmauer eigentlich nicht mehr durchbrochen.
Ich glaub die ECR durften ihre behalten.

Gruß,
Tom
 
Balu der Bär

Balu der Bär

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Mein Vater erzählte oft von Werkstattflügen mit der 104......

Diese dauerten seltenst über ne halbe Stunde.Eher gegen 20 Minuten....
Zudem gibt es oft Unterschiede von Maschine zu Maschine....
Mal erreichte man 1.9 mal 2.0 usw........
Jeder Karren lief ähnlich aber dennoch irgendwie doch anders, so seine Aussage....
Zudem darf man die verschiedenen atmosphärischen Bedingungen nicht ausser Acht lassen.
In Cold Lake hatte er mal in einer cleanen 104 annähernd 450 KIAS auf der Uhr(über der Schwelle), während hingegen zu Sommerzeiten in Luke oder Deci die Maschine bei weitem nicht solche Sätze machte.
Zudem sind die meisten Spezifikationen bezogen auf ISA-Konditionen.
 
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RetiredF4

RetiredF4

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Kann irgendjemand die Möglichkeiten einer F4F gegen eine neuere Mig21 im Dogfight einschätzen ?? Einer unserer Kutscher erzählten mir , wenn sie gegen Niederländische F5 den Dogfight gegen wendigere Gegner übten und eine F5 am Heck hatten , einfach nur mit vollgas steigen mussten um ihn abzuhängen....

Ich weiß, das dieser klassische Kampf gar nicht das Thema im Luftkampf ist und eine F4 auch eher den Dogfight vermeiden sollte, aber trotzdem, 2 gute Piloten , wer hat die besseren Karten.

MiG 21 Vs F4, das ist glücklicherweise in Europa nicht passiert.
Im Vietnamkrieg und in Israel aber sehr wohl, worüber auch in vielen Büchern geschrieben wurde.

Aus den dortigen Erfahrungen begann man die Crews speziell auf den Luftkampf zu trainieren, und die F5 durfte dabei die Rolle der Mig 21 simulieren, da deren Flightenvelope ziemlich dem der MIG 21 glich.

Ob man daraus heute die richtigen Schlüsse ziehen kann? Die F4 stand damals am Anfang ihrer Karriere, gerade die Ausbildung hat sich im Post-Vietnam Szenario drastisch geändert. Auch die MIG 21 wurde weiter entwickelt, die letzten Versionen hatten nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Vogel gemeinsam.

Meine persönlichen Erfahrungen begrenzen sich auf den Vergleich der Flugleistungen der T-38 und der F4, da ich beide geflogen bin. Und ich hätte in einem Dog-Fight den Höhenbereich von unter 15.000 Fuß und Geschwindigkeiten über 450 KIAS mit der F4 bevorzugt. Die T38 und wohl auch die MiG 21 hatten hier aufgrund der kleineren Flächen im Kurvenflug einen geringen Nachteil und der Schub der F4 war imho auch besser. Das heißt nicht, dass über 15.000 Fuß ein Nachteil bestanden hätte, aber es hat sich immer gezeigt, je weiter man unten war, umso mehr konnte man die Leistung der F4 zur Geltung bringen. (Alles bezogen auf einen Luftkampf auf Sicht im Nahbereich mit dem Ziel die Kanone einzusetzen beziehungsweise zu verhindern, dass man von der des Gegners getroffen wurde). Weiter oben war es überaus schwieriger die Geschwindigkeit zu halten und eng zu kurven, nur ein kleiner Fehler und man war sowieso ein Stockwerk tiefer.

Einen Mitflug hatte ich in einer holländischen F5, aber was kann man in einer Stunde schon viel herausbekommen. Für mich flog die F5 ziemlich ähnlich wie eine T-38.

Ich bin aber richtig gespannt, wie die Kollegen von der damaligen NVA die Situation gesehen haben!:HOT:

franzl
 
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sdsr schrieb:
Kann irgendjemand die Möglichkeiten einer F4F gegen eine neuere Mig21 im Dogfight einschätzen ?? Einer unserer Kutscher erzählten mir , wenn sie gegen Niederländische F5 den Dogfight gegen wendigere Gegner übten und eine F5 am Heck hatten , einfach nur mit vollgas steigen mussten um ihn abzuhängen....

Ich weiß, das dieser klassische Kampf gar nicht das Thema im Luftkampf ist und eine F4 auch eher den Dogfight vermeiden sollte, aber trotzdem, 2 gute Piloten , wer hat die besseren Karten.
In Vietnam waren ja vor allem F-4B/C/D/E (unslatted) unterwegs. Haupgegner waren MiG-21F und MF. Die MiG-21 wurde gegenüber der F eher schlechter was die reinen FLugleistungen angeht (speziell wegen der höheren Flächenbelastung), wobei die Systeme verbessert wurden. Die F-4E und F mit den Manöverklappen machten einen großen Sprung nach vorne.
Insgesamt aber sind MiG-21F und F-4B im Leistungsvermögen sehr ähnlich, mit Vorteilen für die MiG bei niedrigeren Airspeeds.

Im Zweifelsfalle (im beschriebenen Szenario), wenn man zwei gegen zwei oder viele gegen viele betrachtet, würden die meisten Besatzungen ziemlich schnell den Überblick verlieren. Ein Flugzeug mit zwei Leuten an Bord hat dann sehr große Vorteile (wobei die Phantom auch wieder einfacher zu sehen ist, wiegt ein teil des Vorteils auf).
Ab Anfang der 80er hätten all-aspect IR-AAM zur Verfügung gestanden, dann wäre es im Zweifelsfalle böse ausgegangen (siehe Libanon 1982).
Flugleistungen sind dann eher sekundär, Kurvenkampf auf niedrigen Höhen beinhaltet wohl auch immer etwas Glück.

F-5E haben im Kampf 4vs4 gegen F-15A ein ausgeglichenes Abschussverhältnis erzielt (http://en.wikipedia.org/wiki/ACEVAL/AIMVAL).
 
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Hm, wenn mich nicht alles täuscht, sind die Rampen in den IDS stillgelegt, aber installiert. Die ECR hatten von Anfang an gar keine mehr installiert...
Also Rampen mit entsprechenden Markierungen dran gibt es durchaus in den Lufteinläufen der ECR. Da muss ich mich dann schon sehr irren, wenn ich mich da täusche, werde das bei Gelegenheit aber mal eroieren.
 
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