Und wenn ich mir die Zulassungsvorschriften für Heliports in Innenstadt-Lagen in Erinnerung rufe (Lärm- und Umweltschutz, Hindernisfreiheit, An-/Abflugverfahren, Betriebszeiten, ...), wird das nicht ganz so schnell gehen mit den Ideen von "Vertiport auf dem Bahnhofsdach" oder so ...
Das ist - zumindest für Deutschland - die viel größere Herausforderung: die Genehmigung für Vertiports. Und ich gebe Dir Recht, aktuell sehe ich da für Lilium und Co. keine Chance, solche Vertiports in Deutschland genehmigt zu bekommen.
Das und nicht die technischen Risiken wären für mich als Investor der Grund, der Firma nicht mein Geld zur Verfügung zu stellen.
Was ich nicht beurteilen kann, sind Genehmigungsverfahren für Vertiports in anderen Ländern. Ich nehme an, dass es viele Länder gibt, die eVTOL-Betrieb ermöglichen werden.
Wenn ich jetzt Investor wäre und würde diesen (aus Investoren-Sicht) Nachteil für Deutschland gerne geändert sehen, wie würde ich vorgehen? Könnte es da eine Idee sein, ein Unternehmen mit gut aufgestellter übergroßer Lobbyabteilung finanziell so auszustatten, dass sie diesen Kampf gegen die Verwaltung aufnehmen?
Und wenn Lilium tatsächlich Genehmigungen erhalten könnte (die Genehmigung ist Ländersache; 16 Bundesländer bedeuten 16 "Verhandlungspartner" und vielleicht bekommt man ja den einen oder anderen davon überzeugt), dann wären diese Genehmigungen mehr Wert als ein funktionierendes Fluggerät. Das Fluggerät kauft man dann von einem anderen Hersteller.
Übrigens rechne ich damit, dass still und heimlich zuerst Frachtdrohnen von Speditionsgeländen fliegen werden. Da sind die Landestellen ebenerdig und in weniger Lärmsensiblen Industriegebieten. Aber da sind andere Firmen aktiv, weder Lilium noch Volocopter noch EHang.