LILIUM: Ein Elektrokleinflugzeug für den Alltagseinsatz

[Doppelnik]

Es gibt eine ganze Reihe von Luftfahrt-Startups, die "im geheimen" fliegen und testen. Wenn die Finanzierung gesichert ist, können die sich den üblichen PR-Zirkus sparen, den AGs mindestens jedes Quartal für die Börse veranstalten müssen und auch öffentlich finanzierte Firmen, die "Fortschritte" zeigen müssen. Auch bei autonomen Autos und Raumfahrt wird es oft so gemacht. Man kann mit vollem Risiko rangehen und mal ein eventueller Crash zwischendrin befleckt nicht gleich das Image. Es muss ja viel Versuch und Irrtum sein, wenn es schnell gehen soll. Bei den US-Raumfahrtprojekten sieht man ja, wie schnell man so erfolgreich vorankommen kann.

Ob die hier aber wirklich schon in der fortgeschrittenen Flugerprobung sind, ist mir auch nicht klar? Immerhin haben sie noch mal neue Geldgeber überzeugt.
Irgendwann müssen sie an die Öffentlichkeit gehen, schon um Akzeptanz herzustellen. So weit sind wir offenbar noch nicht.

Für mich sieht das eher so aus, als würde jeder Hüpfer groß abgefeiert und veröffentlicht, daher glaube ich nicht an die Geheimteste. Im dichtbesiedelten Deutschland ließe sich das auch gar nicht durchführen, nachts herumzufliegen würde aufgrund des Lärms zu Polizeianrufen, Ufo-Meldungen und Chemtrailgerüchten führen, außerdem würde es aus sicherheitsgründen niemals eine Genehmigung dafür geben nachts auf 1000 m Höhe mit einem Prototypen Manöver durchzuführen

 

[Rhönlerche]

In Dahlemer Binz wurde gerade ohne großes Aufsehen ein hochmoderner Flugmotor entwickelt. Grob hat ja so einige Projekte ohne großes Tamtam in die Luft gebracht. Es gibt Beispiele.

 

[Doppelnik]

Einen Motor auf einem Prüfstand zu entwickeln ist etwas völlig anderes als FLugversuche mit einem Senkrechtstarter durchzuführen. Motoren werden laufend auf Prüfständen im Geheimen entwickelt, aber wenn man keine Area 51 zur Verfügung hat, ist ziemlich unmöglich Senkrechtstarter im Geheimen zu testen. Die Idee in Deutschland Senkrechtstarter Nachts auf 1000 m steigen zu lassen um dort eine Flugerprobung durchzuführen ist schon reichlich absurd...

 

[_Michael]

Für mich sieht das eher so aus, als würde jeder Hüpfer groß abgefeiert und veröffentlicht, daher glaube ich nicht an die Geheimteste. Im dichtbesiedelten Deutschland ließe sich das auch gar nicht durchführen, nachts herumzufliegen würde aufgrund des Lärms zu Polizeianrufen, Ufo-Meldungen und Chemtrailgerüchten führen, außerdem würde es aus sicherheitsgründen niemals eine Genehmigung dafür geben nachts auf 1000 m Höhe mit einem Prototypen Manöver durchzuführen

Ist die Rechtslage in Deutschland wirklich so, dass man für Testflüge grösserer UAVs keine Genehmigung kriegen kann? Wie machen das die grossen Rüstungs- und Luftfahrtfirmen?

 

[sixmilesout]

Ist die Rechtslage in Deutschland wirklich so, dass man für Testflüge grösserer UAVs keine Genehmigung kriegen kann?

Natürlich bekommt man die. Aber nicht unbedingt für Flugversuche auf einem Geheimen Wald und Wiesen Grundstück. Das sind ja keine Modellflieger im Taschen-Format.

 

[Rhönlerche]

Auf einem Flugplatz und in dessen Platzrunde kann man so ziemlich alles testen, wenn der Flugplatz mitspielt.

 

[Flint]

[...]
Wie machen das die grossen Rüstungs- und Luftfahrtfirmen?

Es wird im Ausland getestet,
z.B. in Schweden --> Vidsel oder in Kanada --> Goose Base

 

[Rhönlerche]

Oder USA, Spanien oder Südafrika.

 

[Intrepid]

Wie machen das die grossen Rüstungs- und Luftfahrtfirmen?

Für Testflüge weiß ich es nicht, aber für Überführungsflüge: die schreiben einfach einen Flugplan für ein Flugzeug mit Pilot. Merkt der Radarlotse ja nicht, dass der Pilot nicht im Flugzeug sitzt sondern irgendwo auf der Erde in einem Container. Und da es die Fernpiloten-Lizenz noch nicht gibt, haben die Drohnenpiloten CPL/IFR. Fällt nicht auf.

 

[gero]

Für Testflüge weiß ich es nicht, aber für Überführungsflüge: die schreiben einfach einen Flugplan für ein Flugzeug mit Pilot. Merkt der Radarlotse ja nicht, dass der Pilot nicht im Flugzeug sitzt sondern irgendwo auf der Erde in einem Container. Und da es die Fernpiloten-Lizenz noch nicht gibt, haben die Drohnenpiloten CPL/IFR. Fällt nicht auf.

Feiner Unterschied: die genannten Fluggeräte haben eine Zulassung, eine Kennung und noch allerlei gestempelten Papierkram in der Hinterhand. Ich kann mich erinnern NOTAMs mit "Erprobung unbemannter Fluggeräte" gelesen zu haben, als es um die großen Drohnen ging.
Für die Erprobung eines noch nicht zugelassenen / noch nicht zulassungsfähigen Fluggeräts sieht das anders aus.

gero

 

[Doppelnik]

Ist die Rechtslage in Deutschland wirklich so, dass man für Testflüge grösserer UAVs keine Genehmigung kriegen kann? Wie machen das die grossen Rüstungs- und Luftfahrtfirmen?

man fängt ganz klein an (niedrige Höhen, beste Wetterverhältnisse, einfache Manöver) und steigert sich dann langsam. Nachtflüge mit Flugmanövern auf 1000 m Höhe stehen mit Sicherheit nicht am Anfang der Entwicklung, bis dahin muss man schon sehr ausgiebig getestet haben. In Deutschland ist sowieso alles ne Nummer komplizierter, beim Eurohawk kam es m.W. nie zu einem Testflug obwohl das Teil auf einem bewährten amerikanischen Baumuster basierte.

 

[Intrepid]

... beste Wetterverhältnisse ...

Heißt morgens in aller Herrgottsfrühe oder abends zum Sonnenuntergang. Dann, wenn keine Thermik ist und sich auch die Ballonfahrer trauen.

 

[Intrepid]

Für die Erprobung eines noch nicht zugelassenen / noch nicht zulassungsfähigen Fluggeräts sieht das anders aus.

Dafür wurde in der CTR Oberpfaffenhofen extra ein Luftraum eingerichtet, wo man das ohne Genehmigung machen kann.

 

[sixmilesout]

Dafür wurde in der CTR Oberpfaffenhofen extra ein Luftraum eingerichtet, wo man das ohne Genehmigung machen kann.

Ja aber Lilium ist nicht die einzige Firma in Obi, die dort UAV / Drohnen starten und landen lässt.

 

[Intrepid]

Ja aber Lilium ist nicht die einzige Firma in Obi, die dort UAV / Drohnen starten und landen lässt.

Nein, natürlich nicht. Es werden in Oberpfaffenhofen auch Dinge erfunden und entwickelt, die jetzt schon wie geplant funktionieren.

 

[klaus06]

Futter für die Skeptiker:

Lilium Jet: Kohlenstofffaser für Flugtaxis

Lilium will Kohlefaser aus Japan beziehen. Trotz Corona und einem abgebrannten Gerät hält das Start-up an seinen Plänen fest.

www.sueddeutsche.de

 

[78587?]

Auszug aus dem obigen Text:

"Wir haben heute schon Batterien auf dem Prüfstand, die 300 Kilometer schaffen."

Erst in der Verknüpfung mit "Geschwindigkeit", würde dieser Satz eine Aussagekraft bekommen !

.

 

[Doppelnik]

offenbar sind die bei Lilium mit der Batterieentwicklung weiter als die gesammte Automobilindustrie, Respekt!

Wenn die Wunderbatterien keine Eigenentwicklung sind, sondern von einem geheimnissvollen Zulieferer stammen, dann würden diese sicher mit Begeisterung auch anderswo getestet werden. Ich erwarte in den nächsten Tagen viele Meldungen hierzu, so etwas bleibt nicht lange geheim!

Dummerweise haben sämtliche E-Fahr- und Flugzeuge mit Wunderbatterien immer die Angewohnheit aus trivialen Gründen (liegt nie an der Batterie) abzubrennen. Das ging dem Audi A2 (Fahrt von München nach Berlin) ebenso wie dem israelischen Flugzeug mit den drei Propellern und jetzt dem Lilium Versuchsträger....

 

[innwolf]

Hallo,
gestern bekam ich eine Fachzeitschrift über moderne KFZ-Elektronik. Da geht man aus daß bis 2040 Batterien von derzeit knapp 700Wh/l auf 1000Wh/l möglich sind, entsprechend auch betreff Masse. Also noch etwa 40% mehr, dann wohl "Ende der Fahnenstange".
Ähnlich wie das Ausreizen der Bleiakkutechnik auch wohl am Ende aller Möglichkeiten ist.

Von daher bleibe ich mißtrauisch betreff 300km Reichweite, ürsprunglich waren sogar für den 2-Sitzer-UL 400km angekündigt.

 

[sixmilesout]

Man kann Vollstromer PKW bauen, die mit einer Ladung 2000 km kommen. Nur ist die Technologie nicht Massenfähig. So ein VW Passat würde um die 1 Million € kosten. Es gibt unzählige Entwicklungen in diesem Bereich.

Wenn sich Lilium einer dieser "Entdeckungen" herauspickt und auf eigene Regie weiter entwickelt, könnte das was werden. Und niemand sagt, das so ein Accu mit den jetzt im Einsatz befindlichen Accus technisch identisch sein wird.

Weder Blei noch Lithium sind in diesem Bereich die Zukunft.

Witzig finde ich die Info, das seit dem Brand keine Testflüge mehr stattfanden. Wie viele Flüge fanden denn vorher statt??!!