Löschflugzeuge in Deutschland und anderswo

[FREDO]

Ursache für alles und nix ist in diesem Kapitalismus eben das Geld bzw. nicht (dafür) vorhandene Geld... Weiter sag ich, auspolitischen Gründen, nix dazu...

 

[Sens]

Kostet nun alles ein Vielfaches. Aus dem kleinen Brand wurden so 15ha. Die Lernkurve ist irgendwie trotz der vielen Brände in den letzten Jahren sehr flach. Statt sofort richtig Druck zu machen läuft man dem Brand zeitlich immer hinterher.

Die M-18 hat wohl erst gegen 10 Uhr mit dem Löschen begonnen, eher später. Da brannte es schon mindestens 15h ohne jeden Löschversuch und das Feuer war viel größer geworden. Die 2-3h Zeitfenster am Vorabend waren für deutsche Verhältnisse sicher sehr knapp, wohl zu knapp. Aber warum da früh um 7 Uhr kein Hubschrauber stand wäre schon mal interessant. Ab 5 Uhr war es ja hell.



Nö, es war von Anfang an klar, daß wegen der Munitionsbelastung Luftfahrzeuge zum Einsatz kommen müssen.

Wirklich?!
Von den CH-53 mit ihren Löschbehältern habe ich bis heute nichts gehört oder gelesen?! Die kommen jedoch nur auf eine Anforderung der Ortskräfte und sind keine Kostenfrage.
12548698_shift-644x0_1A8_NU_gy0fB3.jpg (644×432) (suedkurier.de)
"Die CH-53 kann etwas über fünf Tonnen transportieren. Bei Waldbränden kommt der Löschbehälter „Smokey“ zum Einsatz." aus
Ein halbes Jahrhundert CH-53 – Höchste Zeit für den Ruhestand (bundeswehr.de)

 

[Sens]

Habe ich in der Tat, deshalb meine Einschätzung.
In meinen Augen alles Ausreden.
Wenn der unbedingte Wille der entsprechenden Entscheidungsträgern da wäre, wären Sie auch bereit bestehende Probleme zwecks Föderalismus aus den Weg zu räumen.

Es mangelt ja nicht an Lfz. Sie werden nur nicht zeitnah angefordert. Die dafür notwendigen Steuergelder wecken auch die Begehrlichkeiten der bodengestützten Einsatzkräfte im jeweiligen Kreis.
Drucksache 19/15242 (bundestag.de)

 

[Nomex]

Sie werden nur nicht zeitnah angefordert.

Wie auch? Dazu muss man sich nur mal anschauen wie die Anforderung in den Bundesländern geregelt ist. Idealer Weise wird Luftunterstützung durch die Leitstelle mit alarmiert, so wie das in anderen Ländern Gang und Gäbe ist. Hier muss über irgendwelche Landesministerien angefordert werden.

Die dafür notwendigen Steuergelder wecken auch die Begehrlichkeiten der bodengestützten Einsatzkräfte im jeweiligen Kreis.

Das ist so nicht ganz richtig. Feuerwehr ist immer noch Sache der Gemeinde, da hat der Kreis nur am Rand was mit zu tun.

Die kommen jedoch nur auf eine Anforderung der Ortskräfte und sind keine Kostenfrage.

Das ist auch nicht ganz richtig. Der Anfordernde (unter Katastropheneinsatz die Gemeinde) muss immer noch vorher eine Kostenübernahmeerklärung unterscheiben. Das BW und BPol bisher noch keine Rechnung geschickt haben steht auf einem anderen Blatt.

Von Beiden habe ich aber die Aussage: "Wir kommen wenn wir können, wir garantieren aber nicht das wir können". Grad was die Luftwaffe betrifft kann es sein das man sich hinsichtlich aktueller Aufgabenstellungen da etwas zurück hält. Auch bei der BPol stehen die Helis nicht nicht nur einfach so rum.

Gruß Nomex

 

[klaus06]

Ein kurzes Portrait eines Piloten und die Frage, woher kommen weitere Löschflugzeuge.

Polen, Portugal, Harz: Löschflugzeug-Pilot auf Abruf

Der Landkreis Harz hat als einziger in Deutschland ein Löschflugzeug organisiert, das auf Abruf bereitsteht. Der erfahrene Pilot mit internationaler Erfahrung war nun binnen einer Woche schon in zwei Einsätzen unterwegs.

www.merkur.de

 

[Sens]

Wie auch? Dazu muss man sich nur mal anschauen wie die Anforderung in den Bundesländern geregelt ist. Idealer Weise wird Luftunterstützung durch die Leitstelle mit alarmiert, so wie das in anderen Ländern Gang und Gäbe ist. Hier muss über irgendwelche Landesministerien angefordert werden.

Das ist so nicht ganz richtig. Feuerwehr ist immer noch Sache der Gemeinde, da hat der Kreis nur am Rand was mit zu tun.

Das ist auch nicht ganz richtig. Der Anfordernde (unter Katastropheneinsatz die Gemeinde) muss immer noch vorher eine Kostenübernahmeerklärung unterscheiben. Das BW und BPol bisher noch keine Rechnung geschickt haben steht auf einem anderen Blatt.

Von Beiden habe ich aber die Aussage: "Wir kommen wenn wir können, wir garantieren aber nicht das wir können". Grad was die Luftwaffe betrifft kann es sein das man sich hinsichtlich aktueller Aufgabenstellungen da etwas zurück hält. Auch bei der BPol stehen die Helis nicht nicht nur einfach so rum.

Gruß Nomex

Kurz und knapp, es mangelt nicht an Einsatzmitteln sondern nur um eine gemeinsame Regelung, wie sie jederzeit abrufbar sind.
Die Drucksache 19/15242 zeigt ja an, das anfallende Kosten von der EU getragen werden.

 

[Planespotter_Yann]

Ab 15. Juni werden auch zwei AT 802 der spanischen Firma Titan firefighting company sl in Braunschweig stationiert, so die Meldung des Innenministeriums NDS


C80

Leider ist nicht ganz klar, ob sie nun am 15.06. kommen oder ob sie dann einsatzbereit sind. Da könnte es zu Unterscheidungen kommen.

 

[Kilgore]

Man darf auch nicht vergessen, bezüglich Jüterbog...

Am WE waren ganze 6 Bundespolizei Super Puma und eine EC-155 in Bad Düben gebunden um notfalls in Leipzig eingreifen zu können (tippe mal drauf, dass die mit BFE+ praktisch auf Abruf standen und notfalls diese direkt in der Nähe abgesetzt hätten, wenn das in L.E. noch heißer geworden wäre...) - die hätte man auch nicht einfach so abziehen können. Auch das muss man im Hinterkopf behalten, die Aufrechterhaltung öffentliche Sicherheit geht sicher noch vor der Brandbekämpfung...

Die Bundespolizei hatte damit schon alleine in der Gegend hier ordentlich was zu leisten, zuzüglich zu anderen Szenarien in Deutschland, die es sicher auch gab...

 

[Gast001]

Die Bw löschte mit gleich 3 Hubschraubern bei Rostock Dort hat man nicht so lange rumgefackelt (nettes Wortspiel).

Womit mal wieder klar scheint, daß es in Jüterbog nicht an Kapazitäten sondern an entschlossener Reaktion und Anforderung (ggf. auch Bereitschaft zur Kostenübernahme) mangelte.

In Jüterbog brennt es nun schon auf >650ha und der Brand ist weit zu sehen. ... aber schön reden kann man sich freilich alles.

 

[lagunats]

mittlerweile löscht eine M18 (aus dem Harz) in Jüterborg wieder...
in Schönhagen wird Sprit und Wasser getankt
eine Puma aus Fuhlendorf ist auch dabei

 

[Nomex]

Die Bw löschte mit gleich 3 Hubschraubern bei Rostock Dort hat man nicht so lange rumgefackelt (nettes Wortspiel).

Was aber wohl eher an den Verfahrenswegen in Meck-Pomm und weniger an den Kräften vor Ort liegt.

Womit mal wieder klar scheint, daß es in Jüterbog nicht an Kapazitäten sondern an entschlossener Reaktion und Anforderung

Naja, der Einsatzleiter in Jüterborg hat noch am Nachmittag des Tages des Brandausbruch den Flieger aus dem Harz angefordert, so das der am nächsten Morgen bereit stand, dem mangelnde Entschlossenheit vorzuwerfen ist schon sehr an den Haaren herbei gezogen.

In Jüterbog brennt es nun schon auf >650ha und der Brand ist weit zu sehen. ... aber schön reden kann man sich freilich alles.

Du willst nicht wirklich ein Feuer in der Roten Zone (absolutes Betretungsverbot) einer Munitionsverdachtsfläche, mit einem Feuer in einem ohne große Probleme befahr- und betretbarem Wald vergleichen? Sorry aber der Vergleich hinkt an ganz vielen Stellen. Bei Ersterem besteht die Bemühung darin das Feuer klein zu halten, damit es keine Fahrt aufnehmen kann und so nicht aus der Roten Zone ausbricht. Bei Rostock kannst du mit Bodenmannschaften löschen. Da liegen Welten dazwischen.

Wenn man schon Kritik übt dann eventuell an den Politikern welche die Rahmenbedingungen festlegen. Ganz sicher nicht an den Einsatzkräften vor Ort.

 

[Gast001]

Kritik an den Einsatzkräften hast du in mein posting interpretiert.

Der Ablauf dieses Brandes wurde hier über die Tage verfolgt und beschrieben.

Die einzelne M-18 war mit Löschanflug ab EDAZ und erst 15h nach Brandausbruch von Anfang an überfordert und eben auch weil klar war, daß nur aus der Luft gelöscht werden kann.

 

[Sens]

Wann ist dann die Entscheidung gefallen, das es keinen ernsthaften Löschversuch gibt?! Diese Option mit Löschflugzeugen/Hubschraubern gab es ja nur in den ersten Stunden des Brandes, danach geht es nur noch um die Kontrolle des Brandes. Nach den Bränden über die Jahrzehnte dürfte es längst auch Brandschneisen in der verbotenen Zone geben. Zusätzlich gibt es noch spezielle Einsatzführzeuge die dort operieren können.
600 Hektar Waldbrand bei Jüterbog: Feuerwehr warnt vor Rauch im Westen Berlins (tagesspiegel.de)
Da es keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung gibt sind die "Löschversuche" dem medialen Druck geschuldet.

 

[Nomex]

Wann ist dann die Entscheidung gefallen, das es keinen ernsthaften Löschversuch gibt?!

Überhaupt nicht. Das Feuer war in der Roten Zone. Daraus folgt kein Betreten oder Befahren. Punkt!

Diese Option mit Löschflugzeugen/Hubschraubern gab es ja nur in den ersten Stunden des Brandes, danach geht es nur noch um die Kontrolle des Brandes.

Genau das ist das Problem was die Politik, hier in Potsdam nicht begreift.

Nach den Bränden über die Jahrzehnte dürfte es längst auch Brandschneisen in der verbotenen Zone geben.

Es nutzen dir keine Brandschneisen in der Roten Zone was. Was bringt es die Wege zu befahren wenn 5m neben dem Weg ein Bombe umsetzt?

Zusätzlich gibt es noch spezielle Einsatzführzeuge die dort operieren können.

Du meinst nicht etwa DiBuKa? Die Firma hat es immer halb weniger Jahre geschafft, sich bei den Einsatzkräften einen derart miesen Ruf zu erarbeiten, das man da gern drauf verzichtet.
Außerdem können die Fahrzeuge auch nicht einfach so in die Rote Zone rein. Wenn die dort liegen bleiben, wer holt die raus? Löschen vom Fahrzeug ist ohnehin quasi nicht wirklich sinnvoll. Du kannst von den Wegen eventuelle noch in den Wald spritzen. Ab dem 3 Baum in der Tiefe erreichst du aber kaum noch Löscherfolge.

Dein verlinkter Artikel ist übrigens von 2019, hat mit der gegenwärtigen Lage also nur am Rande noch was zu tun.

Es gibt m.W. derzeit keine Löschversuche, es wird dahingehend gearbeitet, das Feuer unter Kontrolle zu halten, so das es aus dem Bereich nicht mit Macht nach Außen gelangen kann.

 

[Sens]

Dann ist ja die Lage unter Kontrolle. Wurde das in der DDR Zeiten auch so gemacht? Das ist ja noch auf Jahrzehnte ein riesiges Naturschutzgebiet, wo es keine Menschen gibt. Da gibt es weder Forstwirtschaft noch Besucher oder gilt das nur für die Feuerwehr?!
PS
Von Zuschauer #846

https://www.dcb.org/wp-content/uploads/2020/02/frei-belastete-gebiete.jpg

Es ist ja nicht unüblich, dass die Medien zu Übertreibungen neigen und ihre Nutzer nicht mit zu vielen Details belasten.
Waldbrand bei Jüterbog ausgeweitet - Gefahr in Nordsachsen (berliner-zeitung.de)
Die Bilder zeigen die reale Situation, wo auch vom Boden der Waldbrand bekämpft wird. Der Text ist wohltuend sachlich.

 

[Nomex]

Der Text ist wohltuend sachlich.

Auch wieder so eine Sache. Der Einzige dem ich davon wirklich über den Weg traue ist Raimund Engel. Der kennt zumindest die Bedingungen hier in BRB und weis wovon er redet.

Die Leiterin des Ordnungsamtes kann ich nicht einschätzen und die Geoökologen haben schon manchmal komische Ansichten. Da ist Vieles hochwissenschaftlich, aber eher wenig praktisch.

Ein Thema für sich ist der Waldbrandexperte. Okay der hat eine Dissertation zu dem Thema geschrieben, die kenne ich ganz gut. Vieles darin ist auch richtig. Allerdings fehlt auch ihm die praktische Erfahrung. Er ist schon ewig bei der Berufsfeuerwehr Düsseldorf. Seine Erfahrung mit Waldbränden dürfte sich eher im niedrigen Zweistelligen Bereich bewegen. Dafür versucht er aber den Praktikern immer wieder zu erzählen was sie falsch machen. Besser wäre es oft denen mal zu zu hören und ihre Erfahrungen anzunehmen. Sein Ruf bei den Praktikern ist nicht der Beste. Aus Waldbrandseminaren kenne ich hier eine Menge Führungskräfte und weis was die für umfassende Fachkompetenz haben.

Lustig ist die Aussage des DWD Manns aus Sachsen. Ich meine was nutzt eine Aussage zu Sachsen wenn in BRB die Lage eine ganz andere ist:

 

[lagunats]

Die Bw löschte mit gleich 3 Hubschraubern bei Rostock Dort hat man nicht so lange rumgefackelt (nettes Wortspiel).

3 Hubschrauber?? lt. Medien und Spotterbildern löscht(e) eine CH53...

Moorbrand: Löscharbeiten jetzt ohne Hubschrauber

Bei Göldenitz kämpft die Feuerwehr weiter gegen den Wald- und Torfmoorbrand - inzwischen seit fünf Tagen. Die Bundeswehr hat ihre Löschhubschrauber inzwischen abgezogen.

www.ndr.de

 

[Gast001]

Ja das stimmt , 1xCH-53 und 2 NH-90 hatte ich gehört, aber da hatte man wohl die Ankündigung der beiden NH-90 gleich vollmundig als "im Einsatz" verkauft.

Dafür kann ich das neueste Gerücht des Tages verbreiten , daß MV plötzlich die EC-135 der Landespolizei gegen H-145 mit Löschoption austauschen will, weil "eigene Löschkapazitäten unumgänglich sind"

Sicher auch eine schnell gemachte Ankündigung unter dem Druck des Feuers, aber praktisch dürfte das schon aufgrund der Liefersituation bei Airbus und der notwendigen Finanzierung ein mehrjähriges Projekt werden.

 

[FREDO]

Es wäre natürlich absolut zu viel verlangt, innerhalb der letzten 30 Jahre mal an einer Kampfmittelerkundung seitwärts der entsprechenden Brandschneisen in der roten Zone begonnen zu haben. Aber Geld ist doch noch genug da, Zeit haben "wir" offenbar noch mehr, zum Aussitzen...

(Beitrag kann Spuren von Satire enthalten; Allergiker sollten Abstand vom Lesen nehmen!)

 

[lutz_manne]

"Im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns wüten zwei große Waldbrände. Das Dorf Volzrade musste wegen der nahen Flammen evakuiert werden."

Noch nix von Fluggeräten zu lesen...

Waldbrand: Katastrophenfall für Lübtheen ausgerufen – Dorf evakuiert

Im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns wüten zwei große Waldbrände. Das Dorf Volzrade musste evakuiert werden.

www.morgenpost.de