Lubuskie Muzeum Wojskowe in Drzonow/Polen

[ESPEZ]

Ein Ausstellungsstück hatte es aber fast allen angetan, so daß es davor schon zu regelrechten "Wartegemeinschaften" kam um einmal einen Blick riskieren zu können.
Manche übertrieben es natürlich gleich und ließen sich häuslich nieder.
Aber es war ihnen verziehen, denn wo sonst bekommt man(n) das Schnittmodell einer "KRUG" unmittelbar vor der Nase präsentiert.

 

[ESPEZ]

Aber auch andere "Heckansichten" waren nicht ohne, wie die der IL-28.

 

[DDA]

Richtig spannend war auch eine aufgeschnittene 2K11 "Krug" - Fliegerabwehrrakete. Wobei eigentlich nur die erste Stufe wirklich ein Raketentriebwerk ist, das Marschtriebwerk ist ein Staustrahltriebwerk. Die erste Stufe besteht aus vier Feststoffraketen, hier ist der Kopf und die Zündvorrichtung zu sehen...

 

[DDA]

..und hier die Schubdüse

 

[DDA]

Der Treibstoff für das Marschtriebwerk lagert, wie bei vielen Flugzeugen auch, in Gummibehältern, die sich um den Luftkanal herum anordnen. Dies ist das obere Ende der Rakete, links außerhalb des Bildes ist der Lufteinlass. Innen hinter dem Gummitank ist noch das letzte Stück des Einlaufkonuses (ebenfalls aufgeschnitten) zu erkennen.

 

[DDA]

Hier nu ein Blick auf das eigentliche Triebwerk, bestehend aus Einspritzdüsen und Flammstabilisatoren.

 

[MiGhty29]

Die MiG-17PFU hatte für die RS-1U, nicht verwechseln mit RS-2U, den Träger APU-3.
Die Su-9 hatte für die RS-2 US den Träger APU-19.
Die Schienen sehen alle ähnlich aus, unterscheiden sich aber doch im Detail.
Die Stange für den Abrissdraht des Zünders erscheint mir bei dem Museumsexemplar auch viel zu kurz.
Und letztendlich, ich bin auch noch viel zu jung.

Yefim Gordon

Mikoyan-Gurevich MiG-17
the Soviet Union's Jet Fighter of the Fifties
Verlag Aerofax 2002
Chapter Six The MiG-17 in Detail/Armament S.109:
Zitat:
The MiG-17PFU is armed with four RS-1U air-to-air missiles
with semi-active radar homing carried on four Pylons with APU-4
launch rails and D3-40 shackles.There are no cannons.
Zitat Ende
Die Bilder in dem ganzen Band,der auch die polnischen Lim
abhandelt,zeigen ALLE die Startschienen mit der langen Spitze.



Ob Ihr Y.Gordon nun für kompetent haltet...
entscheidet selbst...

 

[DDA]

In anderen Veröffentlichungen (beispielsweise "Luft-Luft-Raketen" aus dem Eksprint-Verlag, Autor fällt mir gerade nicht ein, reiche ich aber bei Bedarf nach) ist für die MiG-17PFU ein APU-3 - Träger angegeben.
Auch bei airwar.ru (im unteren Drittel) ist für die RS-1U an der MiG-17 vom APU-3 zu lesen.

"Четыре ракеты РС-1У (изделия "М") размещались на пусковых устройствах АПУ-3 ..."
[Vier Raketen RS-1U (Erzeugnis "M") wurden an Abschußeinrichtungen APU-3 platziert...]



Axel

 

[Tester U3L]

Da muß ich Flugi uneingeschränkt recht geben. Insbesondere in der lichttechnisch eher sehr schwierigen Halle lag soviel übereinander gestapelt und hinter anderen Exponaten versteckt, daß man definitiv nicht alles überblicken konnte.

Unter anderem ist auf Flugis letztem Bild ganz vorn ansatzweise ein Behälter für S-8 Geschosse namens ZR-8 zu erkennen. Er faßt 8 Geschosse S-8 und schießt, wie wir bei genauerer Untersuchung feststellten, nach hinten. Anhand der Widerlager und der Lage des Steckers ist zu erkennen, daß die linke Seite nach vorn zeigt und die offene rechte Seite nach hinten.

Kleine Korrektur nach entsprechender Recherche dazu:
Bei diesem Behälter ZR-8 handelt es sich um einen Container zum Ausstoß von Submunition, d.h. Streubomben.
Er fasst in seinen 8 Rohren vom Kaliber 80mm jeweils 13 bis 15 HE Bomblets (z.B. LBOk-1, als Kopie der amerikanischen BLU-3), die nach hinten ausgestoßen werden.
Diese Container konnten/können von Lim-6bis, Su-7, Su-20, Su-22, I-22, Mi-2, Mi-8 und Mi-24 eingesetzt werden.

 

[Flugi]

Was es nicht alles gab? Danke für die Erklärung. Ich glaube, das Muzeum und dessen Exponate wird uns noch eine Weile beschäftigen.

 

[Monitor]

In Der Halle war auch ein Triebwerk RD-500 zu finden, welches aussieht wie ein kleines RD-45. Es ist der Nene- Nachbau und fand unter anderem in der Jak-23 Verwendung.

Kleine Korrektur: das RD-500 (Jak-23) war ein Nachbau des Rolls Royce Derwent. Das RD-45 MiG-15) ein Nachbau des Nene.

 

[DDA]

Danke @Monitor, für die Korrektur, ich wußte doch schon beim Schreiben, daß mir da was quer lag...

@Tester, da war die gestelzte Übersetzung des Schildes gar nicht so daneben, welche von Verteilung von Minibomben sprach..

Axel

 

[ESPEZ]

...Minibomben...

Gar nicht "mini" und genauso interessant das, was rechter Hand an Exponaten zu sehen war.
Leider zeigte sich auch hier die Jak-18 nicht gerade "fotogen"...

 

[ESPEZ]

...ganz im Gegensatz ihre "Schwestern" vor der Haustür.
"Einmal Flieger rot-weiß bitte."

 

[ESPEZ]

Streß mit dem Nachbarn? Hier scheinen die Fronten klar zu sein.

 

[Flugi]

Streß mit dem Nachbarn? Hier scheinen die Fronten klar zu sein.

... wo standen die denn? Die hab ich gar nicht gesehen.

 

[Tester U3L]

Da ja schon interessierte Fragen zum umfangreichen Lenkraketenpark kamen und die RS-2US auch schon Thema war, hier noch einmal das 'Eisenschwein' nebst Derivaten:



Unten kann man hinter dem Heck der R-23 die RS-2US erahnen.

Darüber (Mitte) befindet sich ein RCP (RAKIETOWY CEL POWIETRZNY; gelenktes Luftziel)

Gelenktes Luftziel mit der Radarsignatur eines Jagdflugzeugs (Radar-Rückstrahlfläche: 5 m²). Ab 1996 entwickelte das Instytut techniczny Wojsk Lotniczych (ITWL) (Luftwaffeninstitut für Technologie) in Warschau auf Basis von ausgedienten Luft-Luft-Raketen RS-2US das RCP für das Training von Jagdfliegern hinsichtlich der Zielerfassung und -bekämpfung mit radargelenkten Luft-Luft Raketen. Der Abschuss des RCP erfolgte von MiG-21 in einer Höhe von mehreren tausend Fuß. Die Rakete steigt dann abrupt auf fast 10 km Höhe um dann von dort langsam herabzusinken.


Und ganz oben ist ein SRCP-WR (STEROWANY RAKIETOWY CEL POWIETRZNY; gelenktes Luftziel) zu sehen.

Gelenktes Luftziel mit der Radarsignatur eines Jagdflugzeuges für das Training von Luftabwehrraketen bezüglich Zielerfassung, -begleitung und scharfen Schuss mit Fla-Raketen. Ab 1998 entwickelt vom Instytut techniczny Wojsk Lotniczych (ITWL) (Luftwaffeninstitut für Technologie) in Warschau. Nach der Außerdienststellung der MiG-21 im Dezember 2003 wurden vorhandene RS-2US zu SRCP-Luftzielen umgebaut. Es gibt zwei Kopftypen für diese Raketen (mittel und schwer)

Länge: 2500 mm
Durchmesser: 200 mm
Masse: 75 kg
Geschwindigkeit: 800 - 200 m/s
Einsatzhöhe: 2 - 10 km
Reichweite (in 5 km Höhe): 20 - 23 km
Flugdauer: 50 -70 s
Steuerung: programmierbar
Radar-Rückstrahlfläche: 1 bzw. 5 m²

Trägerflugzeug für den Einsatz ist die Su-22M4. Der Abschuss erfolgt bei einer Geschwindigkeit von 1050+/-50 km/h.

Das SRCP-WR erfüllt aus Sicht der Experten nicht die Trainingsanforderungen hinsichtlich Darstellung realer Gefechtssituationen. Sie benötigt den Einsatz der Su-22M4 als Trägerflugzeug, wodurch die Verfügbarkeit begrenzt ist und hohe Kosten nach sich zieht. Der Einsatz von der Su-22M4 aus bedingt auch umfangreiche Sicherheitssysteme im Schießbetrieb und Begrenzungen bei der Raketensteuerung.

 

[IBF]

Streß mit dem Nachbarn? Hier scheinen die Fronten klar zu sein.

Will ich auch haben, eine Lafette reicht mir !

 

[DM-ZYC]

...ganz im Gegensatz ihre "Schwestern" vor der Haustür.
"Einmal Flieger rot-weiß bitte."

Hallo, die 3069 ist ja eine Dresdner IL-14P, hat da einer das Typenschild fotografiert?

 

[Hagewi]

Euer Thema ist eigentlich überhaupt nicht mein Interessengebiet, ich bin aber ganz fasziniert davon, was ihr hier in kürzester Zeit an Informationen zusammentragt. Danke dafür!!

Hagewi