Luftfahrt in Böblingen

Diskutiere Luftfahrt in Böblingen im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo Hal, das Stadtarchiv Oberstdorf konnte nicht helfen, aber das Rätsel ist aufgelöst. Stefan Saile fand was. Die richtige Bezeichnung zum...

Fliegertrio

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Folgendes Foto gibt uns Rätsel auf. Infos dazu "Abtransport nach Bruchlandung Nebelhorn Koblat 1935 ?" . Müßte eine Klemm sein. Gibt es da mehr Info's
Gruß Reinhard

Hallo Hal,

das Stadtarchiv Oberstdorf konnte nicht helfen, aber das Rätsel ist aufgelöst. Stefan Saile fand was. Die richtige Bezeichnung zum Klemm Transport per Nebelhorn-Bahn "Klemm KL25 D-ENYH Oberstdorf Nebelhhorn Koblat Rückseite - xxx der ersten Flugzeuglandung vom Nebelhorngipfel 1936-04" und ein Foto noch dazu

Gruß Reinhard
 
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Fliegertrio

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Klemm Projekte

Durch Zufall erfuhren wir von einem Bericht in Flugzeug-Classic 8/2007 über "die unbekannten Klemm-Flugzeuge", einem Auszug eines Buches von Karl-Heinz Kens "Klemm-Flugzeuge", das aber leider nie erschienen ist, da der Author zwischenzeitlich verstarb. Der Bericht handelte von einem Borderkunder für deutsche Flugzeugträger unter der Projektbezeichnung Klemm E 63 (Hochdecker) und Klemm E 64 (Doppeldecker) Gibt es darüber noch weitere Infos und iIst bekannt, wohin der Nachlass von Karl-Heinz Kens ging.
 
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Hal Oele

Hal Oele

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Hallo Reinhard,

ach ja mein alter Spezi Kens und Klemm...
Da klemmte es immer! Ich habe über 20 Jahre lang versucht ihn zu motivieren den Schinken eeeendlich fertig zu machen.
Das hatte auch seinen Grund: So lieb und nett Karlheinzchen sein konnte, so skrupellos war er wenn es ums Geld ging.
Er lebte immer über seine Verhältnisse, hatte wenig Lust auf Termin zu arbeiten und hörte lieber Jazz und trank einen Whiskey.
Das man mit einem Buch kein Geld verdienen kann, war ihm recht schnell klar. Also versuchte er über einzelne Dokumentationen in der FLUG REVUE, dem Klassiker der Luftfahrt, der MFI und dem Modell-Aviator schneller und mehr Kohle zu machen. Drei von diesen vier regelmäßigen Jobs habe ich ihm im übrigen organisiert!
Das Klemm-Buch existierte nicht einmal als Rohmanuskript. Am Anfang hoffte er durch eine Blanko-Ankündigung in den 80er Jahren, so viele Vorbestellungen reinzuholen, das der Verlag ihm einen groszügigen Vorschuß zahlen konnte. Pustekuchen.
Wieder einmal nahe am Offenbarungseid, verkaufte er bereits zu Lebzeiten sein Klemm-Archiv an einen VW-Ingenieur, der die VW-Firmenbosse durch die Gegend fliegt. Wohlgemerkt: Abholung des Materials erst nach seinem Tod!
Ich habe den Namen leider verbummelt. In dem Klemm-Bestand befinden sich auch mehrere hundert Aufnahmen aus meiner Sammlung, die er aus Geldgier gleich mitverkauft hat. Außerdem befinden sich auch viele Unterlagen darunter, die Kens als Leihgabe von Klemm junior bekommen hat. Diese wurden auch noch Jahrelang wieder zurückgefordert (besonders Klemms 2. Frau war da hinterher), aber darauf hat KhK gepfiffen.

Gruß
Hal
 
H.-J.Fischer

H.-J.Fischer

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Hallo Hal,

hatte er die Zeichnungen für das Klemm Buch fertig? Etwa Klemm 35?

Gruß
Hans-Jürgen
 
Hal Oele

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Hi Hans-Jürgen,

neee!!! Es gab so einiges als Bleistift Rohfassung (vor der Tuschezeichnung).
Aber in denen hat er immer wieder radiert und korrigiert.
Endgültige Zeichnungen hat er nur unter massivem Druck fertig gemacht, wenn eine Veröffentlichung anstand.
KhK glaubte immer das ein Verlag die Druckmaschinen anhält bis er seinen Kram fertig hat.
Unzählige Male habe ich ihn in der Redaktion in Schutz genommen, bis es nicht mehr ging.
Unzählige faule Ausreden für die Verzögerungen zeugen zwar von Kreativität, aber nicht von Einhaltungen von Vereinbarungen.
Meist hat seine Frau dann per Telefon etwas ausrichten lassen, was aber auch meist wieder gelogen war, während ihm (im Sommer) der Schweiß auf die Zeichenplatte tropfte...

Grüßle
Hal
 
H.-J.Fischer

H.-J.Fischer

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Hallo Marton,

er hat trotzdem eine Menge an vorzüglichen Vorbild-Dokumentationen abgeliefert, dies besonders an MFI.
So einen Autor für dieses Fachgebiet - also zeichnen + schreiben, bekommen die nicht mehr.

Die wussten schon was sie an ihm hatten, sonst hätte man ihm nie und nimmer zugestanden auch für die Mitbewerber in
Hamburg zu "arbeiten" (ist doch ein Vergnügen Flugzeuge zu zeichnen).
Zu anderen Autoren hat man da angeblich in den 1980er Jahren gesagt: "...diese herumhurerei Herr ......
muss jetzt aber aufhören".

während ihm (im Sommer) der Schweiß auf die Zeichenplatte tropfte...
...was wohl höchst unangenehm sein soll wenn das Transparentpapier naß wird, da es sich dann vielleicht verzieht oder gar die Tusche
verschmieren kann, da hat Herr Kens sicherlich viel in der kühleren Nacht arbeiten müssen. Ich stell mir das ganz schlimm vor, aber man hat
es ihm wohl finanziell sehr gut vergolten. Wird wohl so sein denke ich mir......

An was "arbeitest" du gerade am Tag oder in der Nacht.....?:confused1::thumbsup:

Gruß
Hans-Jürgen
 

Merlin2017

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Beitrag #55
Kl 31 WNr. 653 D-IRUT, in Südafrika mit ZS-AFI und in Neu-Guinea mit VH-UZM geflogen.

mit Gruß
Gerhard Stemmer
 
FREDO

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Steht bei mir als Kl 31aXIV (NfL1935), und Abgang 4/38

Grüße
 
Hannes64

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Hallo

Ich möchte zum Thema Böblingen noch etwas beisteuern. Hier die Ju 52 D-AMAQ "Max von Mulzer" in Stuttgart-Böblingen, von Foto Wolter. Dieser Beitrag hätte auch Platz im Thema: "Bitte um Klärung: Ju 52". Interessantes Detail am Rande, die Dame, dritte von links, hat sehr unvorteilhafte Brusttaschen mit dunklen Knöpfen auf dem Kleid, ich glaube da hat man später herzlich drüber gelacht.



.
 
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Hannes64

Hannes64

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Im Faden "Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära" wurde gerade ein schönes Foto einer Heinkel HD 21 gepostet, da hätte ich dieses Foto auch bringen können, kommt aber hier rein. Auf dem Fähnchen an der Tragfläche ist das Abzeichen des Böblinger Vereins Süddeutschen Sportflug GmbH zu erkennen.

Schönen Abend, Christian

 
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L1049G

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.... Interessantes Detail am Rande, die Dame, dritte von links, hat sehr unvorteilhafte Brusttaschen mit dunklen Knöpfen auf dem Kleid, ich glaube da hat man später herzlich drüber gelacht.
.
Ist zwar etwas off-topic, aber - wenn ich mich recht erinnere - wurde das Thema mit den unvorteilhaft angebrachten Knöpfen auch im Film "Moderne Zeiten" von/mit Charlie Chaplin thematisiert. Laut Wikipedia entstand der Film in den Jahren 1933 bis 1936 und wurde am 5. Februar 1936 uraufgeführt.

Da die D-AMAQ in den Jahren 1935 bis 1939 unterwegs war, wäre es interessant zu wissen, wer da von wem abgekupfert hatte. Oder war das damals tatsächlich so in Mode? Frei nach Erich Kästner: Und wenn es Mode wird, die Nägel blau zu schlagen, dann tun sie's auch.

Entschuldigung, das war jetzt wirklich off-topic.
Gerhard
 

Fliegertrio

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Folgendes Foto gibt uns Rätsel auf. Infos dazu "Abtransport nach Bruchlandung Nebelhorn Koblat 1935 ?" . Müßte eine Klemm sein. Gibt es da mehr Info's
Gruß Reinhard

Das Rätsel ist gelöst

Nebelhorn 1935


Im Jahr 1935 plante Ernst Klemm, ein Vetter von Hanns Klemm und bei Klemm für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, sein erstes selbständiges großes Flugunternehmen als beisitzender Fotograf- in die deutschen und österreichischen Alpen. Die Flugreise sollte eine Propagandareise für das Klemm-Werk in der Koınbination Fliegen plus Skilaufen werden. Die Flug-Skireise sollte vier Tage dauern. Der erste Programmpunkt war eine Landung im Schnee auf dem Koblat des Nebelhorns bei Oberstdorf - das Koblat ist eine Art ,schiefe Hochebene“ über dem Hintersteiner Tal - mit anschließender Skitour durch den Frühlingsfirn. Übernachtung auf einer Hütte; am nächsten Tag Start und Gebirgsflug über die Alpen auf das Zugspitzplatt, im Gefolge wieder eine Skitour. Und als krönender Abschluss war eine Landung im Großglocknergebiet geplant.

Die erste Probelandung mit den Schneekufen war auf einem Schneefeld bei Kempten im Allgäu. Der Pilot streifte einen verschneiten Steinblock. Dabei brach das rechte Fahrgestell mitsamt der Schneekufe. Ernst Klemm und der Pilot reparierten das Fahrgestell notdürftig und montierten einen von Ernst Klemms Skiern auf die zerbrochene Kufe. Der neuerliche Start ging damit problemlos vonstatten.

Dabei war soviel Zeit verloren gegangen, dass übernachtet werden musste und erst am nächsten Tag der Anflug aufs Nebelhorn stattfand. Dort wurden sie nicht mehr erwartet und das Landekreuz war eingezogen worden. So landeten sie auf dem Koblat in einer mächtigen Schneewehe, und das geflickte Fahrgestell brach erneut und dabei auch der als Sclmeekufe aufmontierte Ski.

Ernst Klemm füllte seinen Rucksack, mit den wertvollsten Instruınenten und fuhr zum Nebelhornhaus auf einem Ski, der Pilot folgte ihm zu Fuß. Vom Nebelhornhaus bei der Bergstation der Seilbahn telefonierten dann ins Tal und bestellten vierzehn Mann herauf mit einem großen Schlitten mit breiten Kufen, die am nächsten Tag auch ankamen. Zuerst wurden die Flügel abmontiert, dann fuhren je zwei Mann mit diesen beladen auf Skiern zur Bergstation. Dann zogen sie den Rumpf auf dem großen Schlitten zur Station.

Und in der Nacht wurde alles mit der Seilbahn ins Tal befördert, wo bereits ein Lastwagen aus Böblingen bereitstand.
 
Thema:

Luftfahrt in Böblingen

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