Hallo Malte,
diese Frage ist leider alles andere als allgemein zu beantworten. Wie du richtig erkannt hast, steht in der Flight Manual quasi nichts, was dir da weiterhilft. In den Teilekatalogen ist zwar zu erkennen, besonders durch Explosionszeichnungen, wie die Teile miteinander bzw. in die Zelle montiert werden, aber zur Restauration steht dort ebenfalls nichts.
Das liegt einfach daran, dass Bauteile wie Instrumente, Motoren, Stellzylinder, Ventile etc. (sofern es keine der seltenen Wegwerfteile sind), eine eigene Komponenten-Manual haben. Diese besteht wie die des Gesamtluftfahrtzeuges aus mehreren Teilen. Neben einer generellen Funktionsbeschreibung, Fehler-Such-Hilfen, Schaltplänen besteht sie oft auch aus Ersatz-/Einzelteillisten.
Ob auch Hinweise zur Lackierung, Farbgebung, Korrosionsbehandlung etc. drin stehen, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht gibt es auch wieder eine eigene allgemeine Manual dazu. Die Flugzeugzelle ansich hat nämlich immer eine eigene Manual für Metall- und Oberflächenarbeiten wie lackieren und Korrosionsschutz.
Diese Komponenten-Manuals gibt es für viele Teile direkt von der Luftwaffe, aber nicht für alle. Bei einigen Teilen, die die Luftwaffe nicht selbst repaiert sondern gleich nach Ausbau an den Hersteller versendet hat, hat vielleicht nur dieser die Manual.
Selbst wenn es eine Manual gibt, stehst du aber vor zwei Problemen: Erstens herausbekommen wie die Manual heißt. Das ergibt sich nämlich nicht selbsterklärend aus dem Bauteil, auch wenn es ein Schema gibt. So heißt der Einzelteilekatalog der NaBo Borduhr zum Beispiel "GAF T.O. 5N11-2SIN1-4" ....
Zweitens die Manual bekommen. Bei der G.91 war alles noch in Papier und die meisten Exemplare werden wohl mittlerweile im Altpapier sein. Dass sich Sammler sowas organisieren ist auch bedeutend unwahrscheinlicher als z.B. bei Flight Manuals. Aber es gibt ein paar Experten. Dir wird aber niemand sagen, für was er alles Manuals hat. Wenn musst du schon konkret nach der für ein bestimmtes Bauteil fragen und hoffen...
Für viele Dinge gibt es aber auch schlicht und einfach keine Anleitung, sondern nur gesunden Menschenverstand und Erfahrungswerte anderer Sammler, bzw. erlernte handwerkliche Fähigkeiten.
Außerdem sind Schäden, die zum Beispiel durch jahrelanges Liegen auf feuchten Schrottplätzen entstehen, gar nicht im Leben eines Luftfahrtzeugbauteils vorgesehen, ergo wird die Beseitigung dieser auch nicht beschrieben. Ich habe mir vor einigen Jahren auch mal einen riesen Kopf gemacht wie ich aus einer Magnesiumlegierung bestehende Starfighterteile restauriere. Wenn Dinge nicht mehr fliegen, sondern nur erhalten werden sollen, gibt es nochmal mehr sinnvolle Möglichkeiten.
Am besten wäre, du machst mal eine Liste mit Bildern der Teile, die du aufarbeiten möchtest.
LG
Roman