Medienqualität

Diskutiere Medienqualität im Multimedia Forum im Bereich Literatur u. Medien; Ich fand den Beitrag nicht schlecht. Ja, enthält ein paar fachliche Fehler - das Journalisten beim TV (wie auch bei der Presse) bei technischen...

Onkel Ju

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Ich fand den Beitrag nicht schlecht. Ja, enthält ein paar fachliche Fehler - das Journalisten beim TV (wie auch bei der Presse) bei technischen Details etwas durcheinanderkommen, ist eigentlich normal - generell bei Beiträgen, sofern sie nicht speziell für ein Fachpublikum gemacht werden (für ein Fachmagazin etc). Für 99% der Zuschauer (oder Zeitungsleser) machen solche Abweichungen auch keinen Unterschied. Beim Bericht zum Unfall fehlte der Aspekt, dass diese riskante Auslegung des Flugwegs bei der JuAir kein Einzelfall, sondern eine Gewohnheit war. Man muss dem Beitrag aber zugutehalten, dass sie bei der Darstellung des Unfalls sehr sachlich geblieben sind, und auf Sensationsgehasche oder stumpfes Bashing verzichtet haben. Und sie sind eben, trotz der Detailfehler, auch auf die Junkers-Geschichte eingegangen. Im Vergleich zu dem, was sonst so in Presse, Funk & Fernsehen zu dem Unfall berichtet wurde, war das nicht schlecht gemacht.

Dem Junkers-Museum wird dieser Beitrag sicher einige tausend zusätzliche Besucher bescheren - sobald das wieder geht. Und diese Besucher werden dann auch vor Ort die korrekten Details der Junkers-Geschichte erfahren. Und dort vielleicht sogar die Namensliste der ehrenamtlichen Konstrukteure des J1 Nachbaus würdigen.
 
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WaS

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Das war ein ziemliches "Durchanand", und zudem keines der Themen sauber erklärt. Note 5.
 
FREDO

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Seid nicht so streng, es sind Fernsehmacher, keine Luftfahrtspezialisten.
 
Whisky Foxtrott

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Seid nicht so streng, es sind Fernsehmacher, keine Luftfahrtspezialisten.
Es sind gut bezahlte Journalisten. Da erwarte ich entweder ressortgerecht fachlich korrekte Beiträge oder keine Beiträge, aber nicht dieses immer wieder unsäglich von Unwissen geprägte platte Gerede um des Redens willen!
 
FREDO

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Nun, über das "gutbezahlte" ließe sich trefflich streiten. Meist ist die Herstellung solcher Beiträge an kleine Produktionsfirmen auf Werkvertragsbasis ausgelagert. Da wird nach Zeilen und Sendeminuten abgerechnet; in vielen Fällen sind die Journalisten auch noch Soloselbständige, die wiederum andere gleichfalls Solos für Ton und Bild einkaufen. Über die zu erzielenden Erlöse brauchen wir sicherlich nicht zu orakeln. Auf alle Fälle sind die Ersteller keine Luftfahrthistoriker, Flieger oder sonstwie dem Medium verbundenen Fachleute, sondern eben Journalisten der schreibenden und fotgrafierenden/filmenden Zunft. Die haben das Fachhandwerk erlernt und nicht Geschichte oder Luftfahrtwissenschaft studiert.

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Stovebolt

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Aber vielleicht sorgt ja diese Sendung bei 1 oder 2 Zuschauern für mehr Interesse und sie treffen bei weiterer Recherche auf dieses Forum.
Gruß!
 

gringo

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in vielen Fällen sind die Journalisten auch noch Soloselbständige, die wiederum andere gleichfalls Solos für Ton und Bild einkaufen.
Geht am Thema zwar völlig vorbei, doch da habe ich eine "Gegenmeinung", weil es hier um den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk geht.
Und da machen meist sehr gut bezahlte Redakteure/Moderatoren noch nebenbei eine sog. Mucke ...
D.h., die Journalistenwelt ist zweigeteilt.
Und bei über Rundfunkbeitragszahlungen plus Werbung finanzierten Anstalten erwartet der Zuschauer/Hörer zu recht angemessene Qualität.

Ob etwas viel oder mager ist, hängt vom Auge des Betrachters ab, also urteile jeder selbst:
Jahresgehälter (2019) der Intendanten: 245.000 (SR) bis 395.000 Euro (WDR). Die Direktoren der Landesanstalten verdienen monatlich von 14.202 bis 19.989 Euro, Programmbereichsleiter und Hauptabteilungsleiterinnen 10.315 bis 13.870 Euro.

Auch einzelne tariflich bezahlte Berufsgruppen sind aufgelistet:
  • Redakteur/in: 3.681 bis 10.728 Euro
  • Kameramann/Kamerafrau: 2.886 bis 8.605 Euro
  • Grafiker/in bzw. Grafik-Designer/in: 2.886 bis 8.028 Euro
Intendant, Kameramann & Co.: ARD legt Gehälter offen

Last bad not least und konkret: Der Moderator des betreffenden Beitrages ist Sven Voss, also ein seit langem (!) festangestellter Moderator.
Sven Voss – Wikipedia
 
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Stovebolt

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Ein Freund von mir arbeitet beim öffentlich rechtlichen Fernsehen als Reporter. Gut, mittlerweile arbeitet er dort festangestellt, weil er vor 1,5 jahren übernommen wurde, nachdem er jahrelang vorher als Freier "nur" Beiträge zuarbeiten durfte. Trotzdem hat auch in der Zeit der Sender so getan, als würde er zur großen Senderfamilie gehören und sich mit seinen Leistungen geschmückt. Naja, trotzdem hat man dann nach Jahren wohl doch noch erkannt, das er es wert ist direkt eingestellt zu werden.
Und ja er arbeitet auch noch nebenbei als Moderator von Veranstaltungen. Coronabedingt erstmal ausgesetzt. Aber nicht weil er es so toll findet an den Abenden und Wochenenden an denen er frei hat und nicht für den Sender unterwegs sein muss, nicht die Familie sehen zu müssen, sondern weil er es finanziell muss.
Gruß!
 
AE

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guckt mal was ein Volontär ist, durchaus nicht unüblich unbezahlte Handlanger mit schneller Internetrecherche zu betrauen. Es gab dazu schon Anfragen an das FF.
Wir hatten die Steigerung der Medienkultur doch schon so oft durch ... Autoren der Fliegerrevue (sollte kein Massenmedium sein), kehren dieser den Rücken und veröffentlichen nur noch im englischsprachigen Raum ...
 

gringo

Space Cadet
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guckt mal was ein Volontär ist, durchaus nicht unüblich unbezahlte Handlanger mit schneller Internetrecherche zu betrauen.
mit Blick vor allem auf Printmedien stimme ich dir hier uneingeschränkt zu.

Der Ju-Filmbeitrag kommt aber vom MDR-Wissenschaftsmagezin "Echt", wo eine ganze Redaktion mit hohen Ansprüche dahinter steht:
Sendeplatzbeschreibung der Redaktion Wissen und Bildung | MDR.DE
Zitat:
Die Sendung greift Themen aus allen Wissenschaftsdisziplinen auf, insbesondere aus den Natur-, Wirtschaftswissenschaften, der Technik und der Geographie.
Dabei helfen Wissenschaftler aus dem Sendegebiet. Ihre Kompetenz gibt dem Magazin die notwendige Glaubwürdigkeit.
Echt (Sendung) – Wikipedia

Somit ist Kritik und Unzufriedenheit aus der Mitte des Forums schon verständlich. Der Maßstab für "Echt" vs. "Oliver Geissen Show" sollte deutlich unterschiedlich sein.
 
AE

AE

Alien
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die Smileys machen den Beitrag auch nicht besser
Hier im Forum, sind im Gegensatz zu deinem Fußballplatz, jede Menge Fachleute unterwegs
(Piloten aus den diversen Armee der Welt, Hobbypiloten, zivile Jetpiloten, Flughafenmitarbeiter, Turbinenfachleute, Thermodynamiker, Fachleute aus der Forschung usw.).
Für meine Begriffe zeichnet das ein Fachforum aus, auch wenn Laien hier unterwegs sind und es manchmal lustige Beiträge gibt. In der überwiegenden Masse, gerade im Technikbereich halte ich das Forum für das Beste was ich kenne.
Wenn du den Eindruck hast, das hier ist ein Verein der Ahnungslosen wie auf irgendeinem Fußballplatz, was machst du dann hier?

Flugzeugforum => größtes deutschsprachiges Forum für allgemeine Luft- und Raumfahrt
 
kopinet

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Moin,

die Frage ist für mich:

was sollte in dem Film dargelegt werden ?

  • eine Aufklärung des Unglücksfluges ?
  • eine Firmengeschichte ?
  • ein Besuch des Museums ?

was haben alte Flugkapitäne und eine im 2. Weltkrieg notgelandete Maschine überhaupt damit zu tun ?

Und warum habe ich das Gefühl daß Fragen über Fragen gestellt werden um eine künstliche Dramatik zu erzeugen, obwohl das Ergebnis bekannt und längst veröffentlicht ist ?

Falls der Unfallhergang Mittelpunkt des Beitrags war, dann wurde 5 Minuten Inhalt mit 25 Minuten "irgendwas über Junkers / Ju52" gestreckt.

Falls das Thema "Junkers" war, so wurde der Unfall zur Steigerung des Interesses an diesem Thema mißbraucht.

Mein Fazit:

ein zusammengequirltes Werk ohne Konsequenz und daher ziemlich belanglos. Schade !
 

jackrabbit

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Hallo,

Hier im Forum, sind im Gegensatz zu deinem Fußballplatz, jede Menge Fachleute unterwegs
...
Für meine Begriffe zeichnet das ein Fachforum aus, auch wenn Laien hier unterwegs sind und es manchmal lustige Beiträge gibt.
In der überwiegenden Masse, gerade im Technikbereich halte ich das Forum für das Beste was ich kenne.
genau, mein lieber AE, so ist es. :wink2:
Aber es sind eben auch die echten Fachleute, die sich nicht über Irrtümer oder Fehler von Laien echauffieren,
weil sie oft genug mit Laien zu tun haben und und um deren Defizite wissen.

Wenn der Fernsehbeitrag schlecht stukturiert ist/ keinen roten Faden hat, kann man es dem Reporter/ der Redaktion vorwerfen,
einzelne fachliche Fehler oder Irrtümer m.E. eher nicht.

Viele Grüsse
 
pok

pok

Alien
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Das sehe ich anders, die schlechte Qualität von Presseberichten, inzwischen sogar in der FAZ kann ich als Konsumenten sehr wohl kritisieren, egal warum das so ist.
Ich erwarte schon über Sachverhalte richtig und vollumfänglich informiert zu werden.
 
AE

AE

Alien
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sehr wohl kritisieren, egal warum das so ist.
kritisieren kann man alles was man will
Der Duden hat da zwei Möglichkeiten: Kritisieren 1. bewerten 2. tadeln.
Da darf sich jeder aussuchen was er will.

Ich erwarte schon über Sachverhalte richtig und vollumfänglich informiert zu werden.
und das von der Presse auch noch auf fachlich höchstem Niwo (ich weiß gar nicht wie man das schreibt)
Und ja, die Erde ist eine Scheibe und Politiker lügen nie.

Aber es sind eben auch die echten Fachleute, die sich nicht über Irrtümer oder Fehler von Laien echauffieren,
weil sie oft genug ...
... sich selbst ihrer Fehlbarkeit bewusst sind.

und "Lieber" hat mich hier wohl noch keiner genannt. Das wird ausgedruckt und meiner Gattin überreicht. Dann glaubt Sie mir das endlich.
 
Doppelnik

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Arbeitsplätze beim den ÖR sind bei Journalisten heiß begehrt, die Bezahlung ist für die meisten viel besser als bei den Privaten, es gibt geregelte Arbeitszeiten, einen Betriebsrat und ein weitgehen sorgenfreies Leben bis zur Rente. Angesichts dieser Privilegien kann man schon etwas mehr erwarten, beispielsweise sollte das Leseverständnis für Wikipediaartikel ausreichend sein (siehe fachliche Fehler). Die Formulierungen sind oft sehr unscharf oder falsch ("war das Flugzeug noch fit, oder handelt es sich um einen menschlichen Fehler").

Wir alle müssen dafür zahlen, daher haben wir auch ein Recht darauf deren Beiträge zu kritisieren!
 
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