Mehr Klimafreundlichkeit durch moderne Turboprops

Diskutiere Mehr Klimafreundlichkeit durch moderne Turboprops im Luftfahrtgrundlagen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; @Schorsch: Diese langjährige "Indoktrination" hatte ja zwei Quellen: (1) Bestimmte Fluglinien, die die hochwertige Dienstleistung Flugpassage...
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@Schorsch: Diese langjährige "Indoktrination" hatte ja zwei Quellen:

(1) Bestimmte Fluglinien, die die hochwertige Dienstleistung Flugpassage durch Krawall-Marketing werbetechnisch in eine spottbillige Ecke rückten, obwohl sie natürlich genau wussten, dass jedes Flugzeugmuster nun einmal ganz bestimmte Sitzkilometerkosten produziert, die letztlich auch im Mittel von allen Reisenden gemeinsam bezahlt werden. Wenn ich mehr Zeit habe, suche ich mal eine DLR-Studie heraus, die vor einigen Jahren das im realen Durchschnitt gezahlte Ticketpreis-Niveau bei LH und FR miteinander verglich. Eines der Ergebnisse bestand darin, dass sich der Preisvorteil des "Billigfliegers" im Europaverkehr gegenüber der traditionellen Liniengesellschaft immer weiter verlor, je mehr sich Buchungs- und Reisezeitpunkt annäherten.

(2) Der politische Ökologismus der Massenmedien, in dessen Alltag solche Befunde kaum Widerhall fanden. Bei vielen sog. Qualitätsmedien hatte man sich aus politischen Gründen darauf festgelegt, die Demokratisierung des Verkehrsmittels Flugzeug an sich zu bekämpfen. Das elitäre Ziel bestand ja darin, die Nutzung des Flugzeugs durch massive Steuererhöhungen für einkommensschwächere Gesellschaftsschichten unerschwinglich zu machen - und dieses Ziel durfte nicht hinterfragt werden. Auch technische Verbesserungen (biogene und synthetische Kraftstoffbeimischungen, Kondensstreifen vermeiden, abgasärmere und sparsamere Antriebe) passten nicht zu dieser Ideologie und wurden entweder nicht thematisiert oder von vornherein schlecht geredet. Dies auch und gerade bei großen Medienhäusern aus der Luftfahrtstadt Hamburg (obwohl diese heute mehr gesellschaftlichen Wohlstand aus der Luftverkehrswirtschaft als aus der gesamten Seehafenwirtschaft bezieht).

Den Kulminationspunkt bildete im vergangenen Jahr der Versuch, Flugreisenden in hochmanipulativer Weise Schamgefühle zu vermitteln, ein autistisches Mädchen zur emotionalen Mobilisierung zu nutzen, quasi-religiöse Motive mit dieser Figur zu verknüpfen (Weltrettung, über das Wasser laufen, Wissenschaft in einer unangreifbaren Priester-Symbolik etc.) - und die elitären Machtinteressen hinter diesen Kampagnen systematisch zu verschweigen.

Bahnsysteme kommen in so einem Kontext ja vor allem in ihrer altertümlichen Form als Verzichtslösung vor, die das Fußvolk gefälligst mit all ihren Nachteilen zu akzeptieren habe. Deshalb ist von einer solchen Politik auch keine hochmoderne, bequeme, schnelle und attraktive Bahn mit der Technologie des 21. Jahrhunderts zu erwarten - die wegen ihrer hochwertigen Infrastruktur genau wie die Luftfahrt natürlich ihren Preis haben muss! Wie im Sozialismus sollen sich die "kleinen Leute" mit bummeligen, anstrengend-nostalgischen Verkehrsmitteln und Zwangskollektiven abfinden, und ihren Lebenssinn in Bescheidenheit sowie im Gehorsam gegenüber den gut versorgten Verzichtspredigern und Klima-Ablasshändlern sehen.

Egal ob man sich als eher luftfahrt- oder bahn-affin versteht oder beides miteinander verbindet - m.E. wäre es an der Zeit, dass sich eine qualifizierte Gegenaufklärung zu der oben beschriebenen Ideologie formiert!
 
Schorsch

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(2) Der politische Ökologismus der Massenmedien, in dessen Alltag solche Befunde kaum Widerhall fanden. Bei vielen sog. Qualitätsmedien hatte man sich aus politischen Gründen darauf festgelegt, die Demokratisierung des Verkehrsmittels Flugzeug an sich zu bekämpfen. Das elitäre Ziel bestand ja darin, die Nutzung des Flugzeugs durch massive Steuererhöhungen für einkommensschwächere Gesellschaftsschichten unerschwinglich zu machen - und dieses Ziel durfte nicht hinterfragt werden.
Bisserl herb ist das aber schon, oder? Das klingt wie das Reichsbürgermanifest zur Verkehrspolitik. Kannst Du das besser begründen?
 
HB-IDF

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Es gibt Tagesschau-Kommentare aus 2019, bei denen es so direkt und unverblümt wie selten zuvor formuliert wurde - suche ich gerne mal heraus, wenn ich mehr Zeit habe. Das Grundprinzip ist ja auch nicht neu, die entsprechenden Feldzüge gegen das Automobil sind seit vielen Jahren Alltag. Um den starken publizistischen Einfluss der Luftfahrtgegner zu erkennen, braucht man keine obskuren rechten Gruppen, da reicht eine Blütenlese bei den Mainstream-Angeboten.
Und wer sich diese Ideologie in ihrer vollen intellektuellen Elaboriertheit anschauen will, kann sich mal mit der sog. Postwachstumsökonomie eines Herrn Paech auseinandersetzen, der eine Flugreise als Verbrechen bezeichnet, die in Zukunft nur noch gewählten politischen Mandatsträgern zugestanden werden soll. Sozialismus ist am schönsten, wenn die Machtelite zu den Reisekadern gehört...
 

Rhönlerche

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Schwer verständlich, was Du jetzt eigentlich meinst?
 
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Es gibt Tagesschau-Kommentare aus 2019, bei denen es so direkt und unverblümt wie selten zuvor formuliert wurde - suche ich gerne mal heraus, wenn ich mehr Zeit habe. Das Grundprinzip ist ja auch nicht neu, die entsprechenden Feldzüge gegen das Automobil sind seit vielen Jahren Alltag. Um den starken publizistischen Einfluss der Luftfahrtgegner zu erkennen, braucht man keine obskuren rechten Gruppen, da reicht eine Blütenlese bei den Mainstream-Angeboten.
Und wer sich diese Ideologie in ihrer vollen intellektuellen Elaboriertheit anschauen will, kann sich mal mit der sog. Postwachstumsökonomie eines Herrn Paech auseinandersetzen, der eine Flugreise als Verbrechen bezeichnet, die in Zukunft nur noch gewählten politischen Mandatsträgern zugestanden werden soll. Sozialismus ist am schönsten, wenn die Machtelite zu den Reisekadern gehört...
Ich gebe Dir schon recht in gewisser Hinsicht. Hier in der Hansestadt nimmt man den Wohlstand gerne an, möchte aber in den Kreisen der interlektuellen Elite ungerne daran erinnert werden, die dieser eigentlich erzeugt wird.
Das lokale Flugzeugwerk mit einem Exportanteil von >95% exportiert genau genommen Dreckschleudern. Jeder A320 verbrennt 150000t (in Worten 150 Tausend Tonnen) Sprit in seinem Flugzeugleben. Also bummelig einen Großtanker.

Man muss aber sagen, dass generell ein Widerspruch besteht: der "Massenkonsum" wird ja abgelehnt, und ist ja auch schädlich. Denn irgendeine Form des Konsums multipliziert mit der Masse der Bevölkerung erzeugt immer ne Menge Dreck/CO2/NOx. Natürlich ist man selbst nie Teil der Masse. Ich sowieso nicht.
 

alois

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Ja, das ist die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität.
 
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