Hallo Henning,
Du schriebst:
offensichtlich hat ein amerikanischer Autor mal den wohl regional bevorzugten Namen "Butcher Bird" für die Familie der Würger ins Spiel gebracht
Ich weiß nicht, ob der ornithologische Ansatz so der Richtige ist. Im Fall der Fw 190 bestreiten auch die Angelsachsen, soweit mir bekannt, nicht, dass das Flugzeug Eindruck gemacht hat. Ob RAF-Piloten das Flugzeug nun wirklich "Butcher Bird" genannt haben, sei dahingestellt. Man müsste nachforschen, wo der Begriff erstmalig aufgetaucht ist. Bzw. von wem dann alle abgeschrieben haben. Davon nehme ich mich selbst nicht aus.
Siehe hier:
Full Documentary – The Focke-Wulf Fw 190: "The Butcher Bird" Of WWII
Im Gegensatz dazu wollten englische Forenteilnehmer im Fall der Savoia-Marchetti SM 79 nicht wahrhaben, dass ihre Mittelmeer-Seeleute die Maschine "damned hunchback" genannt hatten, also "verdammter Buckel", obwohl die Erfolge des Typs als Torpedobomber einen gewissen Respekt durchaus verdient gehabt hätten. Was ich schließlich herausbekam, war, dass die Italiener das Ding selbst "gobbio maledetto" genannt hatten, und das dann übersetzt worden war.
Hallo René,
Du wolltest zunächst nur mal "vorlaut dazwischenplappern". Meine Antwort war ähnlich pauschal. Und grundsätzlich sollte man für ein Thema wie dieses mindestens einen eigenen Thread aufmachen, wobei ich bezweifle, ob so ein Thema innerhalb eines Internetforums erschöpfend diskutiert werden kann.
Bei mir im Schrank findet sich: Manfred Oertel, Die Kriegsfinanzierung, ab S. 682 in: Dietrich Eichholtz, Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939 - 1945, Band III/2. Referieren kann ich den Inhalt nicht, und ich bitte um Verständnis dafür, momentan andere Prioritäten zu haben als diese Thematik.
Was die russischen Arbeiterinnen angeht, erlaube ich mir aus Georg Hentschel, Die Geheimen Konferenzen des Generalluftzeugmeisters angeht, aus der S. 49, Eintrag vom 04.06.1943, Milch, der öfter in der Art schwadronierte, wörtlich zu zitieren:
"Darunter ist auch eine große Zahl von Ukrainerinnen und Russinnen, mit deren Leistung man unerhört zufrieden ist. Ich drücke darum auch darauf, daß für diese Leute die Einrichtungen von Kraft durch Freude, Kino usw. gegeben werden, damit ihnen die Arbeit Spaß macht.
Es ist lächerlich zu sehen, dass wir früher die Ju 52 mit reinen Facharbeitern gemacht haben. Dabei wurden für die einzelnen Teile gewisse Stundenzahlen festgelegt, die sogenannten Vorgaben usw. In diese Produktion sind die Russinnen eingetreten und haben nach drei Wochen die Akkorde gebrochen, die wir mit den Facharbeitern hatten."
Worüber hast Du Dich da gewundert? Dumme Russen? Frauen? Immerhin gab es keine Kaffeeflecken!
Das Buch von Hentschel ist voll mit Beispielen des Chaos in der Arbeitskräfteverwaltung. Und mit was für Quatsch Milch sich sonst noch alles herumschlagen musste.
Grüße, Holger