Nun auch noch mein Senf dazu: Die MiG-31 war, wie hier schon mehrfach erwähnt, nicht in der DDR stationiert gewesen, sondern nur verschiedene Versionen der MiG-25 angefangen von den Abfangjägern, über Aufklärer und Ende der 80er Jahre auch die Variante BM, ein Pendant zu den amerikanischen Wild Weasel´n.
Überliefert ist allerdings auch, daß ab Sommer 1987 MiG-31 der sowjetischen PWO den Flugplatz Zerbst gelegentlich anflogen. Diese Flüge standen in Zusammenhang mit dem Einsatz von A-50 Kommando- und Kontrollflugzeugen. So nachzulesen in Freundt: "Sowjetische Fliegerkräfte Deutschland 1945-1994" Band3 Seite 32). Nebenbei bemerkt, haben auch andere Flugzeugtypen, die nicht in der 16.Luftarmee im Bestand waren, mehr oder weniger regelmäßig Plätze in der DDR angeflogen, bzw auch kurzzeitig genutzt. Ich erinnere hier nur an Tu-22 oder Tu-16, (ich meine sogar von Tu-160 über der DDR gehört zu haben, bin mir da aber jetzt nicht sooo sicher).
Ein anderer Punkt: die Mig-25 hatte in der DDR die Aufgabe, aufzusteigen, wenn sich SR-71 im Anflug befanden, die Aufgabe hat sie auch so, wie sie sollte erfüllt. Sie ist sicher auch schnell und braucht viel Platz zum kurven usw., aus welchem Grund sollte also die DDR für die MiG-31 zu klein gewesen sein. Sicherlich kein Vergleich zu den Weiten Sibiriens aber im Falle des Falles wäre hier nicht nur das Gebiet der DDR abzudecken gewesen, sondern das des gesamten Warschauer Vertrages. Und wer behauptet überhaupt, daß die Missionen der MiG-31 oberhalb von Mach 2+ geflogen werden müßten die Maschine kann mit Sicherheit die Cruise missiles auch in Geschwindigkeiten um 400- 500 km/h abfangen. Ich meine die Hochgeschwindigkeitsplattform für den Waffenkomplex ist gewählt worden, um schnell auch in entfernten Regionen handeln zu können. Und noch etwas, die Geheimniskrämerei hat doch damals wunderbar funktioniert, also warum nicht ein paar von den Dingern in der DDR, wenn der Gegner eh nicht genau weiß, was sie kann und für was sie gut ist (Abschreckung war doch damals das "A und O").