Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden

Diskutiere Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Ich finde unter Dauerausstellung: "Im Zentrum der Ausstellung stehen der Mensch und die Frage nach den Ursachen und Folgen von Krieg und Gewalt. "

Jubernd

Testpilot
Dabei seit
23.02.2009
Beiträge
921
Zustimmungen
386
Ort
Dessau
Hallo,

verifiziert Ihr irgendwelche Angaben und Behauptungen überhaupt mal??:confused1:

Im Internet finde ich das Museum nur unter der Bezeichnung "Militärhistorisches Museum der Bundeswehr" in Dresden,
auch auf der Homepage des Museum Militärhistorisches Museum der Bundeswehr - START
finde ich auf den ersten und zweiten Blick nichts zu "Museum zur Geschichte der Gewalt".


Kann mir das jemand mal erklären? :mellow:

Grüsse
Ich finde unter Dauerausstellung: "Im Zentrum der Ausstellung stehen der Mensch und die Frage nach den Ursachen und Folgen von Krieg und Gewalt. "
 
Kolbenrückholer

Kolbenrückholer

Astronaut
Dabei seit
04.01.2011
Beiträge
4.109
Zustimmungen
19.737
Ort
EDLX
Zur Jugend: Der Zugang und erste intensivere Kontakt zu Militärgerät für viele Jugendliche sind heutzutage Computerspiele, Spielestreams und youtube-Videos. Und wenn die Museen dann "Hardware" nicht liefern wollen, obwohl sie können, gehen sie dort nicht hin und noch viel weniger aus eigener Initiative. Die findet man dann woanders, denn sie wollen was sehen und erleben. Die bleiben für das Dresdner Museumskonzept nicht zugänglich. Andere Museen haben einen Zuganng zu dieser Klientel. Aber auch diese Jugendlichen sind insgesamt natürlich nur eine Randgruppe.

Auch mancher Modellbauhersteller hat erkannt, dass es da was zu holen gibt. Ich selbst würde diese Jugendlichen und ihr Interesse nicht unbedingt unterschätzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jubernd

Testpilot
Dabei seit
23.02.2009
Beiträge
921
Zustimmungen
386
Ort
Dessau
Die Museen haben natürlich einen Bildungsauftrag. Sie haben zu verhindern, dass sich Besucher, insbesondere Jugendliche, an der Technik des 3. Reiches begeistern. Solche Technik darf nur noch im Kontext vorgestellt werden. Dabei sind folgende Schwerpunkte gesetzt:
-Die Nazi-Technik ist als geringwertig, aus der Not geboren, zu entlarven (siehe die zu diesem Zweck erfolgte Scanner-Untersuchung der Me163).
-Es ist herauszuarbeiten, dass sie ohne den Missbrauch von Häftlingen nicht realisiert werden konnte.
-Die Ingenieure versuchten eigentlich nur, durch ihre Arbeit dem Fronteinsatz zu entgehen
Die praktische Umsetzung dieser Vorgaben kann jm Münchener Museum nachvollzogen werden: (Hier einige Zitate)
"Extrem wichtig im Umgang mit den Daten in der Ausstellung ist dem Kuratorenteam die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. „Das Flugzeug ist als illusorische "Wunderwaffe" der Nationalsozialisten zu betrachten, die nicht ohne mörderische Zwangsarbeit geschaffen werden konnte und die in keiner Weise verehrungswürdig ist“, stellt Felix Wander klar... „Wir möchten in dieser Ausstellung außerdem die bis heute weit verbreiteten Mythen über die Fortschrittlichkeit der meisten deutschen Flugzeuge und Flugkörper aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs widerlegen und vor allem technologische Sackgassen, Überlegenheitsdenken und strategische sowie taktische Unsinnigkeiten in den Mittelpunkt stellen“, sagt Andreas Hempfer.
"Der CT-Scan offenbart die menschenverachtende Technik im Flugzeug: Viele Komponenten sind aus Holz oder billigen Werkstoffen gefertigt. Durch den Raketenantrieb und die rein auf Geschwindigkeit und Steigleistung ausgelegte Konstruktion war die Maschine extrem gefährlich für die eigenen Piloten. Die Flugzeit betrug nur sieben Minuten – „viel zu wenig Zeit, um hochfliegende alliierte Bomber wirksam abfangen zu können“, so Hempfer.
"ihr Einsatz geschah jedoch aus der Verzweiflung über die Überlegenheit der alliierten Luftwaffen heraus und war letztlich nur Ausdruck der Hybris und praktische Verzweiflung von Ingenieuren und NS-Funktionären“, sagt Hempfer. Auch, um das zu untermauern, hat er den „Mythos Me 163“ jetzt mit modernsten Mitteln durchleuchten lassen."
Ob dieses Konzept auf Interesse stößt, muss sich erst zeigen.
 

Jubernd

Testpilot
Dabei seit
23.02.2009
Beiträge
921
Zustimmungen
386
Ort
Dessau
Hallo,



Zitate ohne Quelle sind nichts wert. Das solltest Du eigentlich wissen, da Du ja immer auf renomierte Quellen wert legst.

Grüsse
Die Autoren werden aber von mir genannt. Hier die Quelle:
 

Jubernd

Testpilot
Dabei seit
23.02.2009
Beiträge
921
Zustimmungen
386
Ort
Dessau
Hallo,



Zitate ohne Quelle sind nichts wert. Das solltest Du eigentlich wissen, da Du ja immer auf renomierte Quellen wert legst.

Und: was ist denn an den Aussagen von Herrn Hempfer falsch?
Außer dass er offensichtlich eine Fortschrittlichkeit in gewissen Gebieten nicht anerkennt.

Grüsse
Zunächst einmal: der Zweck des Vorgehens ist grundsätzlich lobenswert. Die Aussage, dass die technische Leistung ohne Ausbeutung von Häftlingen nicht möglich gewesen wäre, ist richtig. Ebenso die Einschätzung der Wissenschaftler und Ingenieure, die, in die Enge gedrängt und aus Angst vor dem Fronteinsatz arbeiteten. Dann kommt dein "außer". Nach dem Krieg wurde von den Alliierten bestätigt, dass die konfiszierten Forschungsergebnisse ca. zehn Jahre eigene Entwicklung erspart hätten. Unter diesem Gesichtspunkt muss man Hempfer lügen strafen. Und ob der Zweck dieses Mittel heiligt, wage ich zu bezweifeln.
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.674
Zustimmungen
8.598
Ort
Potsdam
... Aber was die WWs betrifft- die Raketentechnik war tatsächlich um Jahrzehnte voraus und hätte bei sinnvoller Planung wohl auch Wunder bewirken können. Was die Kernwaffe betrifft, so war man hier in D. aber tatsächlich hinter dem Mond.
Das hatten wir hier schon betrachtet. Bei Treffgenauigeit = Null und ohne Atomsprengkopf - nutzlose Waffen. Da gab es nichts zu planen.
 

jackrabbit

Astronaut
Dabei seit
04.01.2005
Beiträge
3.783
Zustimmungen
3.077
Ort
Hannover
Hallo,

Ich glaube, dass Interessierte und Techniker nicht an den Hanebu-Unsinn glauben und auch die Unsinnigkeit einer Stealth-Fighter-Diskussion bezüglich der damaligen Radartechnik einsehen.
genau, den Intelligenten muss man es nicht erklären.:wink2:
Die Gelegenheitsbesucher und vor allem die Typen, die heute noch an den Endsieg glauben, sind die Zielgruppe.

Grüsse
 
Lockheed

Lockheed

Flieger-Ass
Dabei seit
10.10.2009
Beiträge
377
Zustimmungen
278
Ort
B
Ich muss sagen das ich diese heute üblichen ideologischen Überhöhungen
in jede Richtung unsinnig und fürchterlich finde.
Sie wird letztlich genau das Gegenteil von dem bewirken was man damit
bezwecken wollte.

Früher begnügte man sich in Museen damit die Realität auszustellen und die Besucher
mit soviel Informationen zu versorgen, das sie sich ihr eigenes Bild machen konnten.
Dazu gehörten positive wie negative Aspekte und die geeigneten Schlüsse daraus
zu ziehen traute man einer aufgeklärten Gesellschaft noch zu.

Zu meiner Kinder- und Jugendzeit (Jahrgang 74) war noch nichts Verwerfliches dran
sich für Flugzeuge usw, zu interessieren. Dank Guido Knopp war man informiert was
man damit auch schlimmes machen konnte und Zeitzeugen berichteten ungeschönt.
Dennoch war ein abstrahiertes Technikinteresse möglich und nichts Verwerfliches.


Erstaunlich fand ich dann eine aktuelle Ausstellung im Schloss Cecilienhof in Potsdamm
zur Wannseekonferenz. Die ist wirklich gut gemacht und eben nicht einseitig oder
moralisch überhöht. Vielmehr zeigt sie z.B. das viele Probleme der heutigen arabischen
Welt schon damals aufgrund von Fehlern begründet wurden. oder das andere Nationen
auch grauseme Geschichte haben und hatten.

Sehr sehenswert, es geht also doch noch auch neutral.
 

Jubernd

Testpilot
Dabei seit
23.02.2009
Beiträge
921
Zustimmungen
386
Ort
Dessau
Hallo,



es geht wohl zurzeit eher darum, dass heute keiner mehr an den Endsieg oder eine "Verbesserung" des Kriegsverlaufes in Summe glauben sollte.
Ich habe aber den Eindruck, dass Du persönlich (trotz oder gerade wegen deiner Fachkenntnis) nicht ganz frei davon bist.

Ich selbst bin eher der Meinung, dass eine Verlängerung des Krieges keine Verbesserung für alle Beteiligten bewirkt hätte,
sondern halt nur eine Verlängerung (des Leids aller).

Grüsse
Als Bewohner einer der meistzerstörten Städte in D. mit ergreifenden persönlichen Schicksalen bin ich natürlich nicht frei davon, dass den (o-Ton DDR "angloamerikanischen Kulturbarbaren" alle Mittel hätten entgegen gesetzt werden müssen. Die Terrorangriffe erfolgten, wie auch in Japan, unter gröblichster Verletzung des internationalen Völkerrechts. Wenn schon Politik im Museum, so gehört dies unbedingt dazu.
 
Freund

Freund

Testpilot
Dabei seit
31.05.2007
Beiträge
815
Zustimmungen
1.331
Ort
Berlin
Als Bewohner einer der meistzerstörten Städte in D. mit ergreifenden persönlichen Schicksalen bin ich natürlich nicht frei davon, dass den (o-Ton DDR "angloamerikanischen Kulturbarbaren" alle Mittel hätten entgegen gesetzt werden müssen. Die Terrorangriffe erfolgten, wie auch in Japan, unter gröblichster Verletzung des internationalen Völkerrechts. Wenn schon Politik im Museum, so gehört dies unbedingt dazu.
Diesem Text hier kann ich keines Falls folgen! Ach das arme Hamburg, Dresden, Berlin...
Vergessen sind die unzähligen Schicksale östlich von Memel, Weichsel usw. für die in der Hauptsache Deutschland mit verantwortlich ist. Diesem Benehmen war mit allen Mitteln Einhalt zu gebieten. Eine Nation die derartiges zulässt hat sicher mit einigem zu rechnen.
Und - Japan war bekanntlich auch nicht ohne.
Verhinderung von Krieg ist oberstes Gebot! Auch wenn das wie vor Jahrhunderten bis heute nicht gelingt. Daran darf sich auch ein Museum abarbeiten.
 
Christoph West

Christoph West

Astronaut
Dabei seit
20.08.2004
Beiträge
3.551
Zustimmungen
3.471
Ort
Hamm
Das interessanteste und zugleich objektivste Museum zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges habe ich in Danzig gesehen. Absolut frei von irgendeiner Art von Revanchismus oder Pauschalisierungen, kann ich nur empfehlen:
ABER der Schwerpunkt im MHM in Dresden, um das hier ja eigentlich geht, ist ja eben nicht allein der Zweite Weltkrieg.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jubernd

Testpilot
Dabei seit
23.02.2009
Beiträge
921
Zustimmungen
386
Ort
Dessau
Diesem Text hier kann ich keines Falls folgen! Ach das arme Hamburg, Dresden, Berlin...
Vergessen sind die unzähligen Schicksale östlich von Memel, Weichsel usw. für die in der Hauptsache Deutschland mit verantwortlich ist. Diesem Benehmen war mit allen Mitteln Einhalt zu gebieten. Eine Nation die derartiges zulässt hat sicher mit einigem zu rechnen.
Und - Japan war bekanntlich auch nicht ohne.
Verhinderung von Krieg ist oberstes Gebot! Auch wenn das wie vor Jahrhunderten bis heute nicht gelingt. Daran darf sich auch ein Museum abarbeiten.
Es kommt immer wieder zum Ausdruck, dass sich die Sieger gern als moralisch höherstehend sehen wollen Aber nicht etwa, weil sie zulässig Gleiches mit Gleichem vergalten, sondern ihre haarsträubenden Handlungen gegen geltendes Völkerrecht auch noch zu rechtfertigen versuchen. Nicht ohne Grund galt aber, dass militärische Misserfolge grundsätzlich nicht durch Massenmord an Zivilisten ausgeglichen werden dürfen. Hier zeigt sich bei den Westalliierten keine Spur von Moral. Und was man den Deutschen generell schon einmal vorwarf, wie soll ein Staat Moral praktizieren, dessen gesamte Geschichte durch das Ausrotten seiner Urbevölkerung und der schlimmsten Ausbeutung versklavter Menschen eines anderen Kontinents gekennzeichnet ist? Mancher Zweck rechtfertigt eben nicht automatisch jedes Mittel. Du hast Recht. Kriege müssen mit allen Mitteln verhindert werden. Aber sind sie einmal ausgebrochen, so muss oberstes Gebot die absolute Schonung der Zivilbevölkerung sein.
 
Tracer

Tracer

Alien
Dabei seit
15.05.2005
Beiträge
7.378
Zustimmungen
8.040
Ort
Bayern
Was gehen mir diese ewigen Moraldiskussionen hier mittlerweile auf den Geist. Jetzt gibt es sogar schon "What If-Denkverbote", weil dies unmoralisch ist? Leute, ihr macht euch doch langsam echt lächerlich mit eurem Zeigefinger. Wer Jubernds Äußerungen - auch auf seinen persönlichen Hintergrund bezogen - nicht nachvollziehen kann, der sollte nicht ihn, sondern auch mal sich reflektieren und hinterfragen.
Allein dieses "da ist es wieder, der "Endsieg"... was soll denn das? Die Büchse der Pandora wurde aufgestoßen? Mitnichten! Gar nichts ist passiert. Wir rühmen uns in einem freien Land zu leben mit freier Meinungsäußerung und was erlebe ich tagtäglich? Eine komplett polarisierte Gesellschaft und vor allem gänzlich polarisierte Meinungskultur. Es gibt nur noch schwarz und weiß. Man macht sich ja nicht mal mehr die Mühe Schattierungen anzuhören, geschweige denn darüber zu diskutieren. Da kommt dann lieber dieses "da ist es wieder..." Es oder er, macht das einen Unterschied? Da ist es wieder, der Endsieg, da ist er wieder, der Nazi. Da ist er wieder, der Rassist, da ist er wieder, der Antisemit. Da ist er wieder, der Covidiot. Da ist er wieder, der Gutmensch, der Flüchtlingsapplaudierer, der Klimahysteriker, you name it! Und man kann jedes nur erdenkliche Füllwort einfügen und bringt damit nur seine Verachtung zum Ausdruck. Verachtung dem Gedankengut und vielleicht auch dem anderen gegenüber.
Auch hier in diesem Forum wird jegliche Diskussionskultur sehr oft und sehr schnell - und meines Erachtens nach immer schneller - mit der Nazi- und/oder der Moralkeule niedergeknüppelt. Ja, niedergeknüppelt! Bei niederknüppeln denke ich persönlich immer an das Ende der Weimarer Republik. Als die erste deutsche Demokratie von Paramilitärs in braunen Uniformen förmlich niedergeknüppelt wurde.
Wollt ihr mir allen Erstes jetzt weiß machen, dass jeder technisch interessierte Mensch, der der Überzeugung ist, dass gewisse Waffen aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit den Kriegsverlauf auf taktischer Ebene eventuell verändert hätten, damit dann automatisch ein Befürworter des Holocausts ist, diesen billigend in Kauf genommen hätte, fest an den Endsieg glaubt oder deswegen automatisch die NSDAP wählen würde? Macht euch doch nicht lächerlich! Wer beispielsweise die technische Linie von der V2 zur Mondlandung nicht erkennt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.
Wir können es uns auch gleich ganz leicht machen! Eigentlich sind wir auch schon auf einem ganz guten Weg was das angeht. Wir verknüpfen einfach alles von damals mit dem Nationalsozialismus und sprechen uns von all dem frei, indem wir uns eine moralisch lupenreine Weste anziehen. Aber bitte nicht aus Baumwolle, wer weiß wer diese geerntet und genäht hat! Und in gleichem Atemzug löschen wir aber sofort mindestens die Hälfte dieses Forums. Und gnade euch Gott, hier wird nochmal über Messerschmitt, Focke-Wulf, Volkswagen und Konsorten schwadroniert.
 
Doppelnik

Doppelnik

Space Cadet
Dabei seit
17.11.2019
Beiträge
1.512
Zustimmungen
612
Die Museen haben natürlich einen Bildungsauftrag. Sie haben zu verhindern, dass sich Besucher, insbesondere Jugendliche, an der Technik des 3. Reiches begeistern. Solche Technik darf nur noch im Kontext vorgestellt werden. Dabei sind folgende Schwerpunkte gesetzt:
-Die Nazi-Technik ist als geringwertig, aus der Not geboren, zu entlarven (siehe die zu diesem Zweck erfolgte Scanner-Untersuchung der Me163).
-Es ist herauszuarbeiten, dass sie ohne den Missbrauch von Häftlingen nicht realisiert werden konnte.
-Die Ingenieure versuchten eigentlich nur, durch ihre Arbeit dem Fronteinsatz zu entgehen
Die praktische Umsetzung dieser Vorgaben kann jm Münchener Museum nachvollzogen werden: (Hier einige Zitate)
"Extrem wichtig im Umgang mit den Daten in der Ausstellung ist dem Kuratorenteam die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. „Das Flugzeug ist als illusorische "Wunderwaffe" der Nationalsozialisten zu betrachten, die nicht ohne mörderische Zwangsarbeit geschaffen werden konnte und die in keiner Weise verehrungswürdig ist“, stellt Felix Wander klar... „Wir möchten in dieser Ausstellung außerdem die bis heute weit verbreiteten Mythen über die Fortschrittlichkeit der meisten deutschen Flugzeuge und Flugkörper aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs widerlegen und vor allem technologische Sackgassen, Überlegenheitsdenken und strategische sowie taktische Unsinnigkeiten in den Mittelpunkt stellen“, sagt Andreas Hempfer.
"Der CT-Scan offenbart die menschenverachtende Technik im Flugzeug: Viele Komponenten sind aus Holz oder billigen Werkstoffen gefertigt. Durch den Raketenantrieb und die rein auf Geschwindigkeit und Steigleistung ausgelegte Konstruktion war die Maschine extrem gefährlich für die eigenen Piloten. Die Flugzeit betrug nur sieben Minuten – „viel zu wenig Zeit, um hochfliegende alliierte Bomber wirksam abfangen zu können“, so Hempfer.
"ihr Einsatz geschah jedoch aus der Verzweiflung über die Überlegenheit der alliierten Luftwaffen heraus und war letztlich nur Ausdruck der Hybris und praktische Verzweiflung von Ingenieuren und NS-Funktionären“, sagt Hempfer. Auch, um das zu untermauern, hat er den „Mythos Me 163“ jetzt mit modernsten Mitteln durchleuchten lassen."
Ob dieses Konzept auf Interesse stößt, muss sich erst zeigen.
Es ist völliger Käse wenn alles durch eine ideologische Brille betrachtet wird. Bei der De Haviland Moskito hat der Spiegel z.B. über den genialen Ansatz der Holzbauweise gejubelt um später bei einem Artikel den oben zitierten Quatsch mit der minderwertigen, rückständigen Holzbauweise bei der Me 163 zu übernehmen. Natürlich können wir alle froh sein, dass Deutschland/Nazis nicht den Krieg gewonnen haben, aber das macht den Einsatz von Brandbomben durch die Engländer (die zielten bewusst auf die Innenstädte) nicht zu einer humanitären Großtat und die deutschen Ingenieure nicht zu Volltrotteln. Das Fliegen von Flugzeugen in Kampfeinsätzen war im 2. Weltkrieg generell sehr gefährlich, auch die Allierten haben einen hohen Blutzoll gezahlt (siehe z.B. Battle of Midway, wo eine Staffel nach der anderen verheizt wurde). Die Gefahr für die Soldaten wurde bewusst in Kauf genommen, wenn man dafür einen Gegenwert (z.B. noch mehr Tote auf dergegenseite) in Aussicht hatte, das ist leider die perverse Logik eines Krieges.

Der technische Ansatz der Me 163 war durchaus logisch und vielversprechend, allerdings war die Entwicklungszeit viel zu kurz für eine technisch ausgereifte Version, sind halt nicht alle so klug wie die Kuratoren....
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.674
Zustimmungen
8.598
Ort
Potsdam
Richtig! Man muss die historischen Themen von vielen (am Besten von allen) Seiten betrachten.

Und zum Zweiten Weltkrieg ist eines Fakt: Der Krieg war für das Deutsche Reich verloren, als er begonnen wurde.
Genauso ist es.
Nach nur einem Jahr Krieg hatte man sich an der Westfront nach der Luftschlacht um England das erste Mal strategisch richtig festgefahren.
Da ging nichts mehr.

Ansonsten war man zwar was Hightech betraf vielen Staaten voraus, aber im Verhältnis zu den Alliierten wirtschaftlich ein Zwerg.
Den 120000 produzierten Flugzeugen auf deutscher Seite standen 600000 produzierte Maschinen der Alliierten gegenüber.
Solche krassen Verhältnisse macht man auch mit Hightech nicht wett.

Ansich ist dieses Verhältnis noch viel krasser. In den 600000 Maschinen der Alliierten sind rund 100000 schwere Bomber enthalten.
Da hatte Deutschland so gut wie nichts aufzuweisen, wenn man sich mal die Produktionszahlen der He 177 ansieht.
 
Doppelnik

Doppelnik

Space Cadet
Dabei seit
17.11.2019
Beiträge
1.512
Zustimmungen
612
Es gibt ja diese beiden Kategorien - das Recht ZUM Krieg und das Recht IM Krieg.
Da ist es ja in den meisten Diskussionen so, das die Fakten IM Krieg immer voll in den Fokus gestellt werden. Alles was mit Recht ZUM Krieg zu tun hat, wird ausgeblendet.

So leider auch hier in der Diskussion.

Es werden die Ursachen ausgeblendet, wieso eigentlich deutsche Städte von den Alliierten angegriffen wurden. Es werden also die Folgen beklagt. Die Ursache spielt keine Rolle.
Auch die vielen in Schutt und Asche gelegten Städte in West- und Osteuropa werden ausgeblendet.

Wenn bis Ende März 1945 (!) noch V-2 gestartet werden (also reine Terrorwaffen), braucht man sich über Dresden im Februar 1945 nicht zu wundern.

Darum geht es doch nicht, es ist nur unsinning wenn Forschung und Darstellung nicht ergebnisoffen sondern unter einer festen Premisse durchgeführt werden, Zitat:

"Die Nazi-Technik ist als geringwertig, aus der Not geboren, zu entlarven (siehe die zu diesem Zweck erfolgte Scanner-Untersuchung der Me163).
-Es ist herauszuarbeiten, dass sie ohne den Missbrauch von Häftlingen nicht realisiert werden konnte."

Die Möglichkeit, dass die Nazitechnik nicht geringwertig war ist bei diesem Forschungsansatz von vorne herein ausgeschlossen. Es ist halbwegs unwahrscheinlich, dass die deutsche Rüstungstechnik durchgehend minderwertig war, die Allierten hatten nach dem Krieg jedenfalls ganz anders darüber geurteilt

Als der Krieg begonnen wurde, spielte die Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie noch keine Rolle, damit sind zumindest die anfänglich verwendetet Waffen auch ohne Missbrauch von Häftlingen realisierbar gewesen. Der später hergestelten Waffen wären auch ohne Missbrauch von Häftlingen realisierbar gewesen, ich denke nicht, dass die Produktivität darunter gelitten hätte, wenn die Zwangsarbeiter besser behandelt worden wären. Man hat sie aus ideologischen Gründen missbraucht und gequält, sicher nicht oder nur in Ausnahmefällen aus fertigungstechnischen/betriebswirtschaftlichen Gründen.

Durch die Zwangsarbeit wurde allenfalls die hohen Stückzahlen realisierbar, nicht aber die Technik an sich, da die Konstruktion und Prototypenfertigung sicher nur sehr begrenzt durch Zwangsarbeit erfolgte (aber auch das gab ich, m.W. wurden Zwangsarbeiter auch in der Berechnung eingesetzt). In den meisten Konstruktionsbüros wird man sich sicher "zu fein" gewesen sein, um mit ausgemergelten KZ Insassen zusammenzuarbeiten...
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.674
Zustimmungen
8.598
Ort
Potsdam
.... Der später hergestelten Waffen wären auch ohne Missbrauch von Häftlingen realisierbar gewesen, ...
Eben nicht.
Wer hätte die denn produzieren sollen ?

Ansonsten die allgemeine Lage in der zweiten Kriegshälfte:
  • die Bomberstaffeln der Alliierten konnten jeden beliebigen Ort bombardieren
  • Verlegung der Produktion in unterirdische Höhlen und Stollen
  • Ersatz wichtiger Rohstoffe in der Flugzeugproduktion bis hin zu Holz

Im Gegensatz dazu die Produktion in Amerika:
  • vollkommen ungestört, außer in Pearl Harbour ist keine Fensterscheibe kaputt gegangen
  • alles mit den notwendigen Rohstoffen produziert
  • vollwertige Arbeitskräfte und Facharbeiter
  • ein paar tausend Kilometer Wasser, da kommt keiner so schnell hin
 
Doppelnik

Doppelnik

Space Cadet
Dabei seit
17.11.2019
Beiträge
1.512
Zustimmungen
612
es geht um die Realisierbarkeit, nicht um die Fertigung in hohen Stückzahlen. Realiserbarkeit ist erreicht, wenn der Prototyp fertig ist, nicht wenn die Fertigung auf Hochtouren läuft.
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.674
Zustimmungen
8.598
Ort
Potsdam
es geht um die Realisierbarkeit, nicht um die Fertigung in hohen Stückzahlen. Realiserbarkeit ist erreicht, wenn der Prototyp fertig ist, nicht wenn die Fertigung auf Hochtouren läuft.
Na gut, wenn du das so siehst. Hightech im Labor - aber nichts Verwertbares an die Front.
Aber eigentlich hätten wir siegen müssen. :TD:
 
Thema:

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden - Ähnliche Themen

  • Lufthansa Museum, Frankfurt

    Lufthansa Museum, Frankfurt: Ohne Worte: Lufthansa baut ein Museum für "Tante Ju" und Super Star in FRA | FLUG REVUE Gruß Thomas
  • Zeppelin Museum Meersburg

    Zeppelin Museum Meersburg: Neulich wurde hier ein Beitrag zum Zeppelin Museum in Meersburg eröffnet. Da dieser wohl schon wieder gelöscht worden ist, eröffne ich dieses...
  • British Columbia Aviation Museum, North Saanich (BC) - Kanada

    British Columbia Aviation Museum, North Saanich (BC) - Kanada: Leider scheint der bisherige Thread zum Museum gelöscht worden zu sein - nichtsdestotrotz verdient dieses Museum wieder einen "Landeplatz" (siehe...
  • Vyškov (ö. v. Brünn/Brno): Museum mit Fragmenten über Mähren abgeschossener Flugzeuge:

    Vyškov (ö. v. Brünn/Brno): Museum mit Fragmenten über Mähren abgeschossener Flugzeuge:: Der Besuch lässt sich mit der "SIAF" oder der (Plastik)Modellbauausstellung "Vyškovské Maják 2024" (27.4.2024) verbinden...
  • 9. Modellbau Ausstellung Fliegerhorst Museum Leipheim am 25.05.2024

    9. Modellbau Ausstellung Fliegerhorst Museum Leipheim am 25.05.2024: Hallo an Alle, am 25.05.2024 findet die 9. Modellbauaustellung im Fliegerhorst Museum Leipheim statt...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    armeemuseum dresden mig 21

    ,

    enigma im militärhistorischen Museum in dresden

    ,

    militärhistorisches museum dresden mig 21

    ,
    Militär historische Museum mig 21
    , depot armeemuseum Dresden, brandtaucher 1/72, https://www.flugzeugforum.de/threads/militaerhistorisches-museum-der-bundeswehr-dresden.42689/
    Oben