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Dieser Beitrag wurde von Horst Hopfgarten, einem der Teilnehmer des "Mitteldeutschen Rundflug“ von 1939 erstellt. Da der Verfasser mittlerweile sehr alt ist, bat uns seine Nichte, seinen Artikel hier einzustellen, da er sehr gerne Personen finden würde, die sich gleichfalls für dieses Thema interessieren und ggf. mit ihm in einen Austausch treten möchten.
Für Inhalt, Form und Formulierungen ist ausschließlich der Verfasser Horst Hopfgarten verantwortlich.
Wie bei allen Events dieser Zeit bedingen sich Sport, Militär und Politik gegenseitig. Trotzdem sollte man das Wissen um diese Wettbewerbe nicht völlig in Vergessenheit geraten lassen.
In Deutschland fand 1911 der erste Deutschlandflug statt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde im Jahr 1925 der Deutsche Rundflug veranstaltet. Der größte Deutschlandflug fand 1938 statt. Wie der General der Flieger, Christiansen, mitteilt, fällt der Deutschlandflug 1939 aus. Hierfür sind vier größere regionale Flugwettbewerbe geplant.
Die vier größeren Flugwettbewerbe sind 1939:
1. Nordostdeutscher Rundflug am 10. und 11. Juni 1939
2. Westdeutscher Rundflug am 23. und 25. Juni 1939
3. Mitteldeutscher Rundflug am 15. und 16. Juli 1939
4. Küstenflug an der Nord- u. Ostsee am 12. und 13. August 1939
Diese Flugveranstaltungen wurden auch durchgeführt.
In diesen Beitrag wird nur der „Mitteldeutsche Rundflug“ 1939 aus der Sicht vom Jahr 2019, also genau achtzig Jahre später, behandelt. Es sind keine Zeitzeugen mehr bekannt, und wenige Zeugnisse aus dieser Zeit sind noch vorhanden.
Am 15.07.1939 starteten 46 Flugzeuge mit Piloten und einem Orter auf dem Flugplatz Dresden/Heller. Der erste Punkt, nur zum Überfliegen, war Torgau. Danach wurden die Flughäfen Karlsbad, Nürnberg/Marienberg und Regensburg angeflogen.
In Nürnberg bekamen die Teilnehmer einen Bildband von der Stadt Nürnberg als Geschenk.
Von der Messerschmitt A.G., Augsburg Bayrische Flugzeugwerke Regensburg G.M.B.H. erhielten die Beteiligten zur Erinnerung an ihre Landung in Regensburg eine Zigarettenkiste aus Metall und innen aus Holz.
Zur Erinnerung an ihre Landung in Regensburg die Inschrift in der Zigarettenkiste
Zum Übernachten wurde Marienbad angeflogen. Am ersten Tag wurden ca. 600 km zurückgelegt.
Der zweite Flugtag begann in Marienbad, führte über Bautzen nach Dresden-Heller, wo die Besatzung einen Bildband von der Stadt Dresden bekommen hat.
Weiter ging es zum Flughafen Erfurt und danach in Richtung Hannover zum Steinhuder Meer. Hier war eine fliegerische Aufgabe zu lösen, aus einer Mindesthöhe von 5 m, ein Ziel zu treffen. Zum Abschluss galt es, in einem 200 X 30 m großen Feld zu landen und das mit einem in 300 m gedrosselten Motor. Gewertet wurde der Abstand zum Kreuz beim Stehen der Maschine.
Die Fliegerbesatzung, die bis Braunschweig führte, stellte die Maschine auf den Kopf durch zu starkes Bremsen. Von den 46 in Dresden/Heller gestarteten Maschinen beendeten 44 den Wettbewerb, nur zwei Flugzeuge mussten wegen geringer Schäden am Fahrgestell ausscheiden. In Braunschweig fand die Abschlussveranstaltung in der Burg Heinrich des Löwen mit einem gemeinsamen Essen statt.
Am zweiten Flugtag wurden ca. 650 km zurückgelegt.
Sieger des Rundfluges und damit Gewinner der Goldenen Göring Plakette wurde die Luftwaffenbe- satzung Oberleutnant Schmitz mit Leutnant von Kiesling auf Focke-Wulf „Stieglitz“, 438 Punkte.
2. NSFK –Rottenf. Ferger und NSFK -Truppenf. Schmidt auf Klemm 35b, 418 Punkte.
3. Oberleutnant Lignitz und Oberfeldwebel Schmidt auf Focke- Wulf 44 „Stieglitz“, 411 Punkte.
4. Unteroffizier Kössinger und Leutnant Wagner auf Focke-Wulf 44 „Stieglitz“, 379 Punkte.
5. Unteroffizier Wraage und Leutnant z. See Manke auf Focke-Wulf „Stieglitz“ , 378 Punkte.
6. NSFK- Sturmmann Anders und NSFK- Sturmmann Limbach auf Siebel „Hummel“, 372 Punkte.
Von der Flughafengesellschaft Braunschweig/Waggum wurde zur Erinnerung an ihre Landung eine gusseiserne Tafel aus Lauchhammer gestiftet.
Außer den in der Siegerliste genannten Piloten und den Ortern sind nur noch folgende Flieger bekannt:
Oberleutnant Heinz Nitschke auf Klemm 32geboren 1908; 1934 in Warnemünde fliegen gelernt; von SHELL in Berlin und in der Luftfahrtabteilung verantwortlich für den Tankdienst bei der Sportfliegerei; für diese Tätigkeit stand ihm eine Klemm 32 zur Verfügung; damit nahm er u.a. an den Deutschlandflügen, Küstenflug, Zugspitzenflug und so auch am „Mitteldeutschen Rundflug“ teil; seit 1952 lebte er in Braunschweig und war viele Jahre Präsident des Aero - Club Braunschweigs.
„Mitteldeutschen Rundflug“ teil; als Gruppenfluglehrer war er in Neubiberg, Pilsen, Kletzau und Luckau bei Zagreb tätig; er verunglückte als Oberleutnant 1942 tödlich;
Die mir bekannten Flugzeugtypen, die am Mitteldeutschen Rundflug teilgenommen haben, sind
• Focke -Wulf 44 „Stieglitz“;
• Klemm 25;
• Klemm 32;
• Klemm 35;
• Bücker;
• Siebel „Hummel“
Die Besitzurkunde ------------------------ wird als Teilnehmer am Mitteldeutschen Rundflug, die bronzene Plakette des Korpsführers des NS-Fliegerkorps verliehen.
Die Urkunde liegt unter dem Deckel des Kastens der verliehenen Plakette
Die verliehene Plakette des NSFK für die Teilnahme am Mitteldeutschen Rundflug 1939
Höhe 9 cm; Breite 7,5 cm,
Es ist anzunehmen, dass die Plakette nicht nur den Piloten und Ortern, die am Flug teilgenommen haben, verliehen wurde, sondern auch Personen wie z.B. Theodor Croneiß; oder ist er mitgeflogen? Denn die Plakette von Theodor Croneiß ist in seinem Nachlass in der staatlichen Bibliothek Regensburg vorhanden.
Folgende Literatur wurde benutzt:
„Flugsport“ Zeitschrift Nr.: 8/1939, Bd. 31, Seite 212
„Flugsport“ Zeitschrift Nr.: 16/1939, Bd. 31, Seite 422
„Westdeutscher Beobachter“ vom 18.07.1939
Staatl. Bibliothek Regensburg Nachlass von Croneiß; D, III, 12 Plakette „Mitteldeutscher Rundflug“ 1939;
Brief von Heinz Nitschke vom Nov. 1992, persönlich an Horst Hopfgarten in Weimar;
Wer weiß noch mehr über den „Mitteldeutschen Rundflug“?
Sie erreichen mich über Mail: Mail-Adresse kann hier bei Interesse angefragt werden!
Für Inhalt, Form und Formulierungen ist ausschließlich der Verfasser Horst Hopfgarten verantwortlich.
Wie bei allen Events dieser Zeit bedingen sich Sport, Militär und Politik gegenseitig. Trotzdem sollte man das Wissen um diese Wettbewerbe nicht völlig in Vergessenheit geraten lassen.
„NSFK- Mitteldeutscher Rundflug“ 1939
In Deutschland fand 1911 der erste Deutschlandflug statt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde im Jahr 1925 der Deutsche Rundflug veranstaltet. Der größte Deutschlandflug fand 1938 statt. Wie der General der Flieger, Christiansen, mitteilt, fällt der Deutschlandflug 1939 aus. Hierfür sind vier größere regionale Flugwettbewerbe geplant.
„Flugsport“ Zeitschrift Nr.: 8/1939
Die vier größeren Flugwettbewerbe sind 1939:
1. Nordostdeutscher Rundflug am 10. und 11. Juni 1939
2. Westdeutscher Rundflug am 23. und 25. Juni 1939
3. Mitteldeutscher Rundflug am 15. und 16. Juli 1939
4. Küstenflug an der Nord- u. Ostsee am 12. und 13. August 1939
Diese Flugveranstaltungen wurden auch durchgeführt.
In diesen Beitrag wird nur der „Mitteldeutsche Rundflug“ 1939 aus der Sicht vom Jahr 2019, also genau achtzig Jahre später, behandelt. Es sind keine Zeitzeugen mehr bekannt, und wenige Zeugnisse aus dieser Zeit sind noch vorhanden.
Am 15.07.1939 starteten 46 Flugzeuge mit Piloten und einem Orter auf dem Flugplatz Dresden/Heller. Der erste Punkt, nur zum Überfliegen, war Torgau. Danach wurden die Flughäfen Karlsbad, Nürnberg/Marienberg und Regensburg angeflogen.
In Nürnberg bekamen die Teilnehmer einen Bildband von der Stadt Nürnberg als Geschenk.
Von der Messerschmitt A.G., Augsburg Bayrische Flugzeugwerke Regensburg G.M.B.H. erhielten die Beteiligten zur Erinnerung an ihre Landung in Regensburg eine Zigarettenkiste aus Metall und innen aus Holz.
Zigarettenkiste Größe: L= 15 cm B= 11 cm
Zur Erinnerung an ihre Landung in Regensburg die Inschrift in der Zigarettenkiste
Zum Übernachten wurde Marienbad angeflogen. Am ersten Tag wurden ca. 600 km zurückgelegt.
Der zweite Flugtag begann in Marienbad, führte über Bautzen nach Dresden-Heller, wo die Besatzung einen Bildband von der Stadt Dresden bekommen hat.
Vorwort zum Bildband
Weiter ging es zum Flughafen Erfurt und danach in Richtung Hannover zum Steinhuder Meer. Hier war eine fliegerische Aufgabe zu lösen, aus einer Mindesthöhe von 5 m, ein Ziel zu treffen. Zum Abschluss galt es, in einem 200 X 30 m großen Feld zu landen und das mit einem in 300 m gedrosselten Motor. Gewertet wurde der Abstand zum Kreuz beim Stehen der Maschine.
Die Fliegerbesatzung, die bis Braunschweig führte, stellte die Maschine auf den Kopf durch zu starkes Bremsen. Von den 46 in Dresden/Heller gestarteten Maschinen beendeten 44 den Wettbewerb, nur zwei Flugzeuge mussten wegen geringer Schäden am Fahrgestell ausscheiden. In Braunschweig fand die Abschlussveranstaltung in der Burg Heinrich des Löwen mit einem gemeinsamen Essen statt.
Am zweiten Flugtag wurden ca. 650 km zurückgelegt.
Sieger des Rundfluges und damit Gewinner der Goldenen Göring Plakette wurde die Luftwaffenbe- satzung Oberleutnant Schmitz mit Leutnant von Kiesling auf Focke-Wulf „Stieglitz“, 438 Punkte.
2. NSFK –Rottenf. Ferger und NSFK -Truppenf. Schmidt auf Klemm 35b, 418 Punkte.
3. Oberleutnant Lignitz und Oberfeldwebel Schmidt auf Focke- Wulf 44 „Stieglitz“, 411 Punkte.
4. Unteroffizier Kössinger und Leutnant Wagner auf Focke-Wulf 44 „Stieglitz“, 379 Punkte.
5. Unteroffizier Wraage und Leutnant z. See Manke auf Focke-Wulf „Stieglitz“ , 378 Punkte.
6. NSFK- Sturmmann Anders und NSFK- Sturmmann Limbach auf Siebel „Hummel“, 372 Punkte.
Siegerliste aus der Flugsport Zeitschrift Nr.: 16/1939, Bd. 31 Seite 422
Von der Flughafengesellschaft Braunschweig/Waggum wurde zur Erinnerung an ihre Landung eine gusseiserne Tafel aus Lauchhammer gestiftet.
Tafel
Größe H =15 cm B =10cm
Größe H =15 cm B =10cm
Außer den in der Siegerliste genannten Piloten und den Ortern sind nur noch folgende Flieger bekannt:
Oberleutnant Heinz Nitschke auf Klemm 32
Oberfeldwebel Hans Hopfgarten auf Focke-Wulf 44 „Stieglitz“
geboren 1910; nach der Mittleren Reife lernte er Schlosser beim Waggonbau in Gotha, und war begeisterter Segelflieger; bei der Landespolizei war er beim Luftfahrtaufsichtsamt in Weimar tätig; Motorfliegen lernte er in Schleißheim und wurde von der Wehrmacht übernommen; nahm am„Mitteldeutschen Rundflug“ teil; als Gruppenfluglehrer war er in Neubiberg, Pilsen, Kletzau und Luckau bei Zagreb tätig; er verunglückte als Oberleutnant 1942 tödlich;
Die mir bekannten Flugzeugtypen, die am Mitteldeutschen Rundflug teilgenommen haben, sind
• Focke -Wulf 44 „Stieglitz“;
• Klemm 25;
• Klemm 32;
• Klemm 35;
• Bücker;
• Siebel „Hummel“
Besitz – Urkunde
Die Besitzurkunde ------------------------ wird als Teilnehmer am Mitteldeutschen Rundflug, die bronzene Plakette des Korpsführers des NS-Fliegerkorps verliehen.
Die Urkunde liegt unter dem Deckel des Kastens der verliehenen Plakette
Die verliehene Plakette des NSFK für die Teilnahme am Mitteldeutschen Rundflug 1939
Höhe 9 cm; Breite 7,5 cm,
Es ist anzunehmen, dass die Plakette nicht nur den Piloten und Ortern, die am Flug teilgenommen haben, verliehen wurde, sondern auch Personen wie z.B. Theodor Croneiß; oder ist er mitgeflogen? Denn die Plakette von Theodor Croneiß ist in seinem Nachlass in der staatlichen Bibliothek Regensburg vorhanden.
Anstecknadel
in der Größe von H = 4,5 cm; B = 4 cm; von Hans Hopfgarten viel getragen.
Dieses Foto ist nicht vom „Mitteldeutschen Rundflug“.
Es zeigt Hans Hopfgarten beim Überlandflug.
Es zeigt Hans Hopfgarten beim Überlandflug.
Folgende Literatur wurde benutzt:
„Flugsport“ Zeitschrift Nr.: 8/1939, Bd. 31, Seite 212
„Flugsport“ Zeitschrift Nr.: 16/1939, Bd. 31, Seite 422
„Westdeutscher Beobachter“ vom 18.07.1939
Staatl. Bibliothek Regensburg Nachlass von Croneiß; D, III, 12 Plakette „Mitteldeutscher Rundflug“ 1939;
Brief von Heinz Nitschke vom Nov. 1992, persönlich an Horst Hopfgarten in Weimar;
Wer weiß noch mehr über den „Mitteldeutschen Rundflug“?
Sie erreichen mich über Mail: Mail-Adresse kann hier bei Interesse angefragt werden!
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