Mittelstreckenflugzeug RRJ - russisches oder internationales Projekt?

Diskutiere Mittelstreckenflugzeug RRJ - russisches oder internationales Projekt? im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Die Do228 wird Größtenteils in DE gebaut und zukünftig hoffentlich die D328eco in Leipzig. Kann man jetzt nicht mit einem Flieger wie RRJ...

Sens

Alien
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Nicht weltmarkfähig, und eben auch für die russische Wirtschaft nicht wirklich tragbar. Wenn ein 130-Millionen-Land zwanghaft eigenständig Zivilluftfahrzeuge (für sich selbst!) produziert, dann verschlingt das so viele Resourcen, die dann halt anderswo fehlen. Ein bisschen wie mit Kims Raketenprogramm. Nordkorea ist zwar tatsächlich eines der wenigen Länder mit einer eigenständigen Raketenproduktion, allerdings gehen so viele Devisen, Resourcen und Know-How dafür drauf, dass die Bevölkerung dann hungern muss.
Was für die russische Wirtschaft tragbar ist entscheidet die dortige Führung. Nach westlichen Maßstäben nicht tragbar, wenn man außer acht lässt das fast sämtliche Devisen aus den Rohstoffexporten generiert werden. Da ist Russland noch immer eine Supermacht.
 
Olv

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Zum tatsächlichen Thema hier ein aktueller Twitterthread: Almaz-Antey priorisiert auf Kosten der zivilen Produktion gerade massiv den militärischen Sektor. Dabei kämpfen sie mit einem Mangel an Elektronikbauteilen, einheimische Alternativen seien meist inexistent und über unkonventionelle Kanäle aus China kommende Ware sei stark mängelgeplagt. Dass Russland nun unter Kriegsbedingungen die zivile Produktion steigert ist unglaubwürdig, die haben massiv andere Probleme.


Auch in der Zivilflugzeugsproduktion wird wahrscheinlich der Endsieg noch ein wenig auf sich warten lassen
 

Sens

Alien
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Das es bei "gestörten" Lieferketten Probleme gibt, das stelle ich ja nicht infrage und entspricht den Erwartungen. Dafür gibt es zwei Lösungen und die russische Führung will den schwierigeren Weg gehen.
 
Bleiente

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Alien
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Schade das nun auch dieses Thema , wie einige andere , schon wieder abgleitet.
Nein, es gleitet nicht ab. Leider hängt es nämlich schon damit zusammen. Es ist nämlich praktisch unrelevant wozu Russland theoretisch in der Lage wäre und sicherlich auch fähig wäre.
Allein an den Ressourcen für die zivile Fertigung mangelt es, da es nicht einmal für die militärische reicht.

Zum tatsächlichen Thema hier ein aktueller Twitterthread: Almaz-Antey priorisiert auf Kosten der zivilen Produktion gerade massiv den militärischen Sektor.
Und ja, somit kann auf eine zivile Fertigung von Flugzeugen nach lange geträumt werden, sei es für den "Weltmarkt" noch für den eigenen Bedarf. Sie können es zwar keine Frage, aber sie haben es eben nicht auch noch übrig.
 

Sens

Alien
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Von den nun notwendigen Investitionen in die militärische Fertigung profitiert auch die zivile Fertigung. Natürlich mit einer zeitlichen Verzögerung. Auf dem heimischen Markt wird mit Rubel bezahlt. Nach unseren Vorstellungen, dürfte es in Russland längst keinen zivilen Flugverkehr mehr geben. Da ist es durchaus hilfreich auf ein nationale Option zu verweisen, die es ja schon gibt. Da können dann keine Mondpreise von den jeweiligen Unterstützern verlangt werden.
PS Schon 5 Jahre alt und seit 2022 gibt es auf allen Seiten Anstrengungen, wie man sich jeweils unterstützen kann und passt zur Überschrift.
Russischer Flieger: Superjet bekommt neue Chance im Iran - aeroTELEGRAPH
 

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Von den nun notwendigen Investitionen in die militärische Fertigung profitiert auch die zivile Fertigung. [...]
"Notwendige Investitionen" - die aber gar nicht stattfinden und von denen dann auch die "zivile Fertigung" nicht profitieren kann. (Was ich - wenn es sie gäbe - nicht glaube.)
Auch im verlinkten Twitter-Thread ist von keinerlei Investitionen die Rede.
Üblicherweise würde man darunter ja z.B. den Erwerb neuer Werkzeugmaschinen verstehen (musste schon die UdSSR im Westen kaufen). Abgestellte Flugzeuge kannibalisieren, großteils defekte Ware aus China schmuggeln, Chips aus Waschmaschinen ausbauen oder die Mitarbeiter schlechter zu entlohnen gehört üblicherweise nicht dazu.

mfg
 

Sens

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Es wäre ja durchaus Wünschenswert, wenn die berichtete Unfähigkeit in alle Fällen real wäre. Als einer der größten Rüstungsexporteure mit Abnehmern im mittleren Osten, Indien und China gibt es da schon eine Basis.
Tu-95: Russische Raketenträger im Schulterschluss mit China | FLUG REVUE
Da sind jene genannten Staaten gut beraten, sich bedeckt zu halten, um nicht in den Fokus der Medien zu geraten. Unter dem Deckmantel der Unfähigkeit bleiben die inzwischen in Russland gemachten Fortschritte meist verborgen.
Im vergangenen Monat: Chinas Handel mit Russland auf höchsten Stand gestiegen - n-tv.de
Da geht es sicherlich nicht nur um defekte Ware.
größter exporteur für werkzeugmaschinen - Google Suche
 
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Wolfsmond

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Dass sich Russland mangels Alternativen stark in Richtung China orientiert ist ja nun nicht verwunderlich. Aber China interessiert sich nur für China, und nutzt Russlands momentane Lage so gut wie möglich aus, um temporär große Umsätze zu generieren. Man wird jedoch einen Teufel tun, und die Russen an irgendwelchen neuentwickelten Technologien teilhaben lassen. Wenn hier jemand profitiert, dann sicher nicht Russland. Falls hier überhaupt ein Technologietransfer stattfindet, dann wohl nur sehr einseitig.
 

Sens

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Das ist unser Wunschdenken. Die beiden Diktaturen haben mehrere gemeinsame Interessen bis hin zum gemeinsamen Feind. Man schaut halt nicht so genau hin und vermeidet so die Konsequenzen, die dann notwendig werden. Erst jetzt denkt man über die Diversifizierungen nach, die sich aus der Abhängigkeit ergeben. Beim Erdgas waren wir ja auch der Überzeugung, dass ein gemeinsames wirtschaftliches Interesse eine Unterbrechung unmöglich macht.
Um Produktion zu verdoppeln: Airbus errichtet zweite Fertigungsstraße in China - n-tv.de
Der folgende Link ist zwar etwas älter, doch die Größenordnung stimmt immer noch und damit geht immer auch ein Technologietransfer einher.
China (boeing.com)
 
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Wolfsmond

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Das einzige für mich erkennbare gemeinsame Interesse beider Nationen ist die Bildung einer Zweckallianz zur Schwächung der Position des Westens, hier insbesondere der USA. Ich kann allerdings weder den Link bezüglich Airbusproduktion in China noch den über den Besuch des chinesischen Präsidenten bei Boeing mit dem Thema chinesisch-russischer Technologietransfer in Zusammenhang bringen. Was genau soll diesbezüglich die Aussage sein? Dass sich China westliche Flugzeugtechnologie aneignet und an Russland weiterreicht ? Ersteres ist vermutlich korrekt, letzteres bezweifle ich stark.
 

Sens

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Es erklärt, warum die westlichen Muster Russlands weiterhin fliegen oder wo die Werkzeugmaschinen und Avionik für die russische Flugzeugindustrie herkommen. Die Zweifel sind gewollt und verhindern eine ungewollte Reaktion, wie eine Forderung nach dem Verbleib von Teilen in China. In gut einem Jahr sind sie entkräftet oder verifiziert. Es würde mich freuen wenn Deine Zweifel gerechtfertigt sind.
 
Deino

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Jungs ... Schluss jetzt mit jeglichen politischen Kommentaren, Seitenhieben oder sonstigem Off-topic Gedöns!
 

flogger23

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Superjet heißt jetzt SJ-100 und wurde bei neuer OAK-Abteilung Jakowlew, ehemals IRKUT, eingegliedert:
 
Deino

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Der erste bei Jakowlew produzierte Prototyp des "domestizierten" (seltsam unpassend hier, wie würde man es besser umschreiben) Superjets hat seinen Jungfernflug durchgeführt, bei dem "fast" westlichen Komponenten ersetzt worden sind. Fast, da der erste Prototyp noch mit den alten SaM-146-Motoren ausgestattet ist, erst der zweite soll mit PD-8 fliegen.







Mehr auch hier: ПАО «ОАК»
 
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Ach, wenns pressiert kann man den westlichen Sicherheits-Schnickschnack auch mal weglassen.
 
_Michael

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Ging das jetzt nicht seltsam schnell? Die Kiste hatte doch auch Avionik aus dem Westen?
Mindestens die Computerchips kann Russland nicht selbst herstellen. Ist dann einfach eine Definitionsfrage, was ein "westlicher Import" ist und was nicht. Vermutlich hat man in den letzten eineinhalb Jahren nicht das Flugzeug umkonzipiert, sondern sich Quellen aufgebaut, um die Komponenten trotz Sanktionen ins Land zu kriegen.
 

rufumbula

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16 g ist zu viel für diese russischen Sitze
Ende August hatte ein Prototyp des Superjet New seinen ersten Flug absolviert, nachdem zuvor rund 40 ausländische Systeme und Teile durch einheimische ersetzt worden waren. Angetrieben wurde dieser Prototyp allerdings noch vom französisch-russischen Triebwerk Powerjet Sam 146, das künftig aber durch das russische PD-8 ersetzt werden soll.

In einem anderen Bereich gab es jetzt einen Rückschlag. Wie der Luftfahrtkanal Aviatorshina berichtet, wurden neue, russische Sitze für den Superjet getestet. Doch die Sitze des Aerospace Systems Design Bureau hielten dem Härtest, bei dem sie Kräften von 16 g ausgesetzt wurden, nicht stand. Fotos zeigen, wie eine Reihe mit drei Sitzen nach vorne herausgerissen und umgekippt ist. Drei Crashtest Dummies wurden darunter begraben.

100 Prozent russisch ist nicht möglich
Die Sitze des Superjets kamen ursprünglich von der Firma B/E Aerospace aus Florida, die 2017 vom Unternehmen Rockwell Collins übernommen wurde, das dann über mehrere Stationen in Raytheon Technologies aufging. Der Plan, das Flugzeug als Superjet New russischer zu machen, kam allerdings nicht erst mit den Sanktionen auf. Schon 2019 plante die Regierung, den Anteil russischer Komponenten am Jet auf 50 bis 60 Prozent zu erhöhen.

Dass Russland 2022 durch die Sanktionen ganz von westlichen Zulieferern abgeschnitten wurde, spitzte das Projekt zu. Dennoch gestand Vladimir Artyakov, stellvertretender Chef des staatlichen Dachkonzerns Rostec, dass es nicht möglich ist, 100 Prozent russische Teile zu verwenden. Einen kleinen Anteil, den man selber nicht herstellen könnte, werde man weiterhin importieren müssen, sagte der Manager. «Aber unsere Partner werden uns immer helfen in dieser Angelegenheit», so Artyakov. Wen er damit meinte, verriet er nicht.


 
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