Mittelstreckenflugzeug RRJ - russisches oder internationales Projekt?

Diskutiere Mittelstreckenflugzeug RRJ - russisches oder internationales Projekt? im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Also die Maschinen fliegen, soweit sie in Ordnung sind, normal weiter. Es ist ein Teil beim Höhenruder. Hier ein Bild dazu, wo man die Risse gut...

Aeroplan

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Hallo,

die Marterialmängel beim Sukhoi Superjet 100 führen anscheinend zu Absatzschwierigkeiten
der Maschine, obwohl die Probleme überschaubar sind.

Angeblich zeigen jetzt iranische Airlines kein Interesse mehr an dem russischen Jet.
Dabei sah die Situation im Sommer letzten Jahres noch vollkommen anders aus. Da hatte man von Seiten des Iran noch eine Teilefertigung für den Superjet 100 sowie im Gegenzug eine Großbestellung für iranische Airlines ins Auge gefaßt.

Siehe Link:

http://www.aerotelegraph.com/iranische-airlines-wollen-keine-superjets-mehr

Gruß
Aeroplan
 
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Angeblich zeigen jetzt iranische Airlines kein Interesse mehr an dem russischen Jet.
Dabei sah die Situation im Sommer letzten Jahres noch vollkommen anders aus. Da hatte man von Seiten des Iran noch eine Teilefertigung für den Superjet 100 sowie im Gegenzug eine Großbestellung für iranische Airlines ins Auge gefaßt.
Das hat den einfachen Grund, dass man jetzt "richtige" Flugzeuge kaufen kann!
 

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Das mit den Rissen ist sieht in Zahlen so aus: 11 Flieger in Russland und 5 Flieger von Interjet sind von dem Problem betroffen

@Aeroplan: Die Schwierigkeiten gab es schon vorher. Auch hat der Iran schon lange vor diesem Problem Sukhoi eine Absage erteilt
@DM-ZYC: Es sind 87 Flieger aktiv, 18 im Bau, 3 nicht aktiv und 10 "stored", 1 Absturz
 

Aeroplan

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Hallo,

der Sukhoi Superjet 100 wird demnächst auch für den Lufthansa-Konzern fliegen.
Brussels Airlines mietet drei der Jets von der irischen City-Jet im Wet-Lease an.

Dies bedeutet m. E. für den Superjet 100 durchaus auch einen gewissen Imagegewinn.

Siehe Link:

http://www.aerotelegraph.com/wet-lease-durch-brussels-airlines-superjets-fuer-lufthansa-gruppe-unterwegs

Gruß
Aeroplan
Dies ist in der Tat eine gewisser Meilenstein: zum ersten Mal eine etablierte europäische Airline als Betreiber.
Im Wet-Lease natürlich nur teilweise repräsentativ.
Die Eigentümerstruktur von CityJet ist recht undurchsichtig.
 

Philipus II

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Andererseits: Der Lufthansa-Konzern erwartet auch im Wetlease eine konkurrenzfähige Zuverlässigkeit. Ich bin mir sicher, dass sowohl der LH-Konzern als auch die Konkurrenz den Betrieb genau im Auge behalten werden. Machen Sukhoi und Cityjet ihre Arbeit gut und ermöglichen mit anderen Mustern vergleichbaren Flugbetrieb im Alltag, wäre das wirklich ein enormer Schritt. Vermasselt man das hingegen - egal ob Betreiber, Hersteller oder schlicht Pech Schuld sind - wird es verdammt schwierig, überhaupt nochmal auf eine ähnliche Bühne zu dürfen.
 
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Andererseits: Der Lufthansa-Konzern erwartet auch im Wetlease eine konkurrenzfähige Zuverlässigkeit. Ich bin mir sicher, dass sowohl der LH-Konzern als auch die Konkurrenz den Betrieb genau im Auge behalten werden. Machen Sukhoi und Cityjet ihre Arbeit gut und ermöglichen mit anderen Mustern vergleichbaren Flugbetrieb im Alltag, wäre das wirklich ein enormer Schritt. Vermasselt man das hingegen - egal ob Betreiber, Hersteller oder schlicht Pech Schuld sind - wird es verdammt schwierig, überhaupt nochmal auf eine ähnliche Bühne zu dürfen.
Ich bin mir relativ sicher, dass man ein sehr gutes Angebot gemacht hat.
CityJet als Betreiber erscheint ein wenig wie ein Vehikel für solche subventionierten Stunts.
 

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...und dabei gibt sich der "Experte" vom Dienst hier alle Mühe dieses Flugzeug madig zu machen. Tja, "richtige" Flugzeuge waren wohl nicht so gefragt. Interessant wird sein ob es Folge Aufträge geben wird. Und wenn es über den Preis geht ist ganz normal. Jeder wer ein Stück vom Kuchen haben will geht erst mal über den Preis zu Beginn.
 
Del Sönkos

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...und dabei gibt sich der "Experte" vom Dienst hier alle Mühe dieses Flugzeug madig zu machen. Tja, "richtige" Flugzeuge waren wohl nicht so gefragt. Interessant wird sein ob es Folge Aufträge geben wird. Und wenn es über den Preis geht ist ganz normal. Jeder wer ein Stück vom Kuchen haben will geht erst mal über den Preis zu Beginn.
Würde deine "Expertenmeinung" stimmen, müsste sich der Superjet 100 ja wie geschnitten Brot verkaufen. Tut er aber nicht, weil der "Preis" skundär ist.
Schorsch drückt sich manchmal etwas provokant aus - liegt in der Sache aber meist richtig.
Fakt ist nunmal, dass sich der Superjet 100 objektiv meist nur mit Subventionen im Osten oder an "kleine" Airlines verkauft.

Deshalb muss das Flugzeug selbst nicht schlecht sein (Service, politische Sicherheit, Wiederverkaufswert, Marktposition und z.B. Vertrauen sind bereits genannte und diskutierte Punkte)
 

Fliegernase

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Das ist ja der Unterschied. Man kann vielleicht sagen, dass das Flugzeug nicht Konkurrenzfähig ist oder das das Geschäftsmodell mit dem Marktkonzept nicht Konkurrenzfähig ist. Oder man sagt, dass die politische Situation, die fehlenden Geschäftsbeziehungen oder die unzureichende Logistik nicht Konkurrenzfähig ist. Diese zwei Schuhe werden hier gerne mal vermengt, wie es gerade passt.
Der SSJ100 scheint weniger an der Konkurrenzfähigkeit des Flugzeugs oder Geschäftsmodells zu leiden. Es ist wohl eher der andere Themenkomplex. Daran kann man aber zum Teil arbeiten und die Probleme ausbessern, man muss aber nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und das gesammte Projekt einstampfen, wie es hier manchmal angedeutet wird.
 
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"Richtige" Flugzeuge sind A320, B737 (oder auch MS21 wenn es die russophile Seele tröstet), da diese im süßen Punkt des Marktes platziert sind. "Regional-"flugzeuge sind Nischenprodukte für Märkte, welche nicht ausreichend Nachfrage generieren. Solche Märkte hat ein Iran nicht, weswegen sie nur dann Interesse an einer SJ100 hätten, wenn sie keine "richtigen" Flugzeuge kriegen würden. Generell sind solche Flieger eher etwas für saturierte Märkte, ihre Stückkosten liegen nämlich höher als die von A320 & Co.

Der SSJ100 ist kein schlechtes Flugzeug, aber es gibt auch keinen zwingenden Grund ihn einer E195 oder CRJ900 vorzuziehen. Im Gegenteil, minimale Performance-Vorteile werden durch die erschwerte Logistik eines ganz & gar inkompatiblen Systems aufgefressen. Hätte auch für eine B737-400 in der Sowjetunion 1988 gegolten.
Preis ist in der Hinsicht ohne Belang, dass etwas weniger Kaufpreis aufgrund zweifelhafter Wertbeständigkeit am Ende nicht in geringerer Leasing-Rate mündet.

City Jet ist wahrscheinlich ein Vehikel, um eine Marktpräsenz in Westeuropa zu erzwingen. Die Flugzeuge sind vermutlich über geschickte Leasing-Konstrukte indirekt weiterhin Eigentum der russischen Regierung (wie auch sein Hersteller), und der Betreiber zahlt einen symbolischen Euro. Der "Werdegang" der Airline, welche durch das Management übernommen wurde mit Hilfe eines Private Equity Fonds legt das nahe (welcher Depp würde sonst sein Erspartes ausgerechnet in eine Airline investieren?). CityJet bietet den Vorteil, dass sie im Wet & Dry Lease etabliert sind. So kann man dann Angebote machen, welche eine kostenbewusste Airline nicht ausschlagen kann. Die Konkurrenz (also Embraer, BBD) hat keine vergleichbaren Konstrukte, und auch kein großartiges Interesse daran.
 
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"Richtige" Flugzeuge sind A320, B737 (oder auch MS21 wenn es die russophile Seele tröstet), da diese im süßen Punkt des Marktes platziert sind. "Regional-"flugzeuge sind Nischenprodukte für Märkte, welche nicht ausreichend Nachfrage generieren. Solche Märkte hat ein Iran nicht, weswegen sie nur dann Interesse an einer SJ100 hätten, wenn sie keine "richtigen" Flugzeuge kriegen würden. Generell sind solche Flieger eher etwas für saturierte Märkte, ihre Stückkosten liegen nämlich höher als die von A320 & Co.

Der SSJ100 ist kein schlechtes Flugzeug, aber es gibt auch keinen zwingenden Grund ihn einer E195 oder CRJ900 vorzuziehen. Im Gegenteil, minimale Performance-Vorteile werden durch die erschwerte Logistik eines ganz & gar inkompatiblen Systems aufgefressen. Hätte auch für eine B737-400 in der Sowjetunion 1988 gegolten.
Preis ist in der Hinsicht ohne Belang, dass etwas weniger Kaufpreis aufgrund zweifelhafter Wertbeständigkeit am Ende nicht in geringerer Leasing-Rate mündet.

City Jet ist wahrscheinlich ein Vehikel, um eine Marktpräsenz in Westeuropa zu erzwingen. Die Flugzeuge sind vermutlich über geschickte Leasing-Konstrukte indirekt weiterhin Eigentum der russischen Regierung (wie auch sein Hersteller), und der Betreiber zahlt einen symbolischen Euro. Der "Werdegang" der Airline, welche durch das Management übernommen wurde mit Hilfe eines Private Equity Fonds legt das nahe (welcher Depp würde sonst sein Erspartes ausgerechnet in eine Airline investieren?). CityJet bietet den Vorteil, dass sie im Wet & Dry Lease etabliert sind. So kann man dann Angebote machen, welche eine kostenbewusste Airline nicht ausschlagen kann. Die Konkurrenz (also Embraer, BBD) hat keine vergleichbaren Konstrukte, und auch kein großartiges Interesse daran.
Wie so oft scheint dein Fachwissen aus einem "süßen" Punkt in deinem Kopf zu entspringen.
Allein wenn man sich Iran auf der Landkarte ansieht, machen Regionalflugzeuge durchaus einen Sinn. Auch sind die Systeme des SSJ nicht ganz und gar inkompatibel. Hier wurde z.B. schon frühzeitig Boeing ins Boot geholt, um eine Machbarkeitsstudie des Flugzeuges zu und danach Suchoi bei Marketing, verkauf und Service zu unterstützen. Das Triebwerk stammt vom CFM56 ab, viele andere Bauteile z.B. von Thales, Honeywell oder Liebherr, wurden z.T. auch schon woanders verbaut und sind durchaus logistisch zu bewältigen. Zur logistischen Unterstützung und für den Kundenservice wurde außerdem ein Joint Venture mit Finmeccanica gegründet und der Hersteller ist auch nicht pures Eigentum der russischen Regierung. Hier ist Alenia mit 25 Prozent in die Sukhoi Civil Aircraft Company eingestiegen. Bei der SSJ ging man in vielen Belangen Sonderwege, gerade um möglichst kompatibel und wirtschaftlich zu sein und in logistsicher Hinsicht keine Probleme zu verursachen. Für mich ist die SSJ genauso ein richtiges Flugzeug wie Boeings 737 oder ein A 320 oder eine Mitsubishi MRJ als neuer Mitbewerber.
 
Schorsch

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Alien
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Wie so oft scheint dein Fachwissen aus einem "süßen" Punkt in deinem Kopf zu entspringen.
Bevor Du anfängst zu beleidigen würde ich Dir empfehlen meinen Beitrag mal zu verstehen. Dann erübrigt sich der ganze Rest.

Nur weil Hersteller XY Schraube ABC geliefert hat, kann das Flugzeug nicht von den gleichen Leuten gewartet und geflogen werden, welche die allgegenwärtigen westlichen Modelle fliegen. Das würde übrigens auch auf eine CS100 oder Do728 zutreffen.
 

Aeroplan

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Vor drei Tagen schrieb die "Flug Revue", dass Leonardo/Finmeccanica/Alenia ihren restlichen Anteil von 5,53 Prozent an der Sukhoi Civil Aircraft Company verkauft hat.
Leonardo hält aber - zunächst jedenfalls - weiterhin einen Anteil von 51 Prozent an dem Joint Venture "SuperJet International",
das sich u. a. um die Ersatzteilversorgung kümmert.
 
Düsenjäger

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Bevor Du anfängst zu beleidigen würde ich Dir empfehlen meinen Beitrag mal zu verstehen. Dann erübrigt sich der ganze Rest.

Nur weil Hersteller XY Schraube ABC geliefert hat, kann das Flugzeug nicht von den gleichen Leuten gewartet und geflogen werden, welche die allgegenwärtigen westlichen Modelle fliegen. Das würde übrigens auch auf eine CS100 oder Do728 zutreffen.
Ist doch immer das selbe bei dir. Eigentlich haben die Russen nichts oder wenig drauf, kleine Erfolge sind erzwungen und oder durch Verkäufe unter dem Preis erzielt worden. Ist jemand anderer Meinung ist er "russophil".
Aber Schluss jetzt, eigentlich ärgere ich mich, das ich überhaupt was zu deinen Einschätzungen sage. Ist eben eine Meinung...
 
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Mal ne Frage: Vor einigen Tagen war ja diese Meldung dass man bei einem Teil der Jets Materialermüdung festgestellt hat. Ist das etwas ganz Normales in der Produktlebensdauer eines Passagierjets dass nach gewisser Zeit vorher nicht budgetierte Nachbesserungen nötig werden oder ist das in dieser Form ungewöhnlich.
 
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