Die Entwicklungen von LORAN (USA) und DECCA (GB) begannen nach dem WKII, wobei schon im Krieg selbst Anstrengungen für die Funknavigation unternommen wurden. Aber eben alles Militär. (Edit: Die ersten Stationen der Hyperbelverfahren gingen in den 50ern "online").
Die Verfahren sind bis in die 70er immer weiter vervollkommnet worden, auch zum Ausschluss einer Mehrdeutigkeit der Standortbestimmung, die prinzipiell in diesen Verfahren gegeben ist. Bedeutung haben die Verfahren auch noch in der Schiffahrt, technisch ist alles erheblich weniger kompliziert als ein hochmodernes GPS.
Auch in Deutschland gab es im WKII umfangreiche Anstrengungen zur Standortbestimmung nach Funknavigationsverfahren. Mehrere Systeme hatte man sich ausgedacht, um im Luftkrieg gegen England eine hohe Genauigkeit beim Anflug zu erreichen, zumeist unter Nutzung von Sendern im deutschen / deutsch-besetzten Gebiet. Ausgangspunkt war hier aber unbedingt der militärische Charakter der Fliegerei. In der zivilen Fliegerei spielten sie keine Rolle, zumal die Entwicklung vor dem WKII noch nicht da war.
Edit: Allerdings gab es bereits in den 30ern Entwicklungen für "Blindlandeverfahren". Eines der bekanntesten dürfte das ab '34 eingeführte Lorenz-Verfahren (Morse-Punkte/Striche links bzw. rechts des Einflugpfades, genau auf Pfad Dauerton- der Gleitpfad wurde über eine "konstante Feldstärke" bestimmt) sein, auf dessen Grundlage man in Deutschland später Verfahren für den England-Anflug schuf. Es gab noch weitere Verfahren, in Frankreich z.B. ein sog. "Loth-Verfahren", und andere. Aber vielen ist gemeinsam, dass man im Lexikon nur findet "..setzte sich international nicht durch, ... wurde nicht eingeführt". Denn immerhin gehören neben den entwickelten bodenständigen Techniken auch seinerzeit mit Sicherheit aufwendige/teure Bordsysteme dazu, z.T. mit mehreren Empfängern. Dazu kam noch die erforderliche internationale Zusammenarbeit, um flächendeckend fliegen zu können (zumindest im zivilen Bereich).
Das ILS ist übrigens ab 1942 international eingeführt worden!
Auch in der Sowjetunion hat man in den 30ern eigene Entwicklungen vorgenommen, die eine Standortbestimmung nach ähnlichen Grundlagen ermöglichten. Immerhin gab es eine gewaltig aufstrebende zivile Luftfahrt, nicht zuletzt dank DERULUFT. Dafür muss ich aber wirklich noch mal in den Keller.