Neue Hubschrauber im Schweizer Rüstungsprogramm 2005

Diskutiere Neue Hubschrauber im Schweizer Rüstungsprogramm 2005 im Schweizer Luftwaffe Forum im Bereich Einsatz bei; hab kürzlich gelesen dass laut pflichtenheft der neue heli ein einziehfahrwerk haben sollte.. trotzdem hat man sich für die ec entschieden..klar...

turbina74

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hab kürzlich gelesen dass laut pflichtenheft der neue heli ein einziehfahrwerk haben sollte.. trotzdem hat man sich für die ec entschieden..klar das fahrwerk ist ja nur ein detail. denkst du sie haben richtig ausgewählt?
 

Cougar

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Ich bin schon wieder soweit, wie bei den Transportflugzeugen:

Mir ist es egal, welcher Hubschrauber kommt, Hauptsache aber, dass einer kommt.

Vorteil EC 635: Besser geeignet als Trainingshubschrauber, da ähnliches Cockpit wie Cougar.

Vorteil A 109 LUH: Besserer Transporter, derzeit grösserer Kundenstamm, deshalb mehr erprobt.

Was einfach auffällt, ist, dass immer dann Diskusionen entstehen, wenn es sich um ein Produkt von EADS handelt. Um diese Diskusionen zu umgehen, würde ich also die Gripen/der Rafale als neues Kampfflugzeug vorschlagen :FFTeufel:

Gruss Cougar
 

Tigerfan

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Neue Fragen um Heli-Kauf

Höchste Schweizerin verschickt Lobbybriefe von Eurocopter

Rund um den geplanten Kauf von 20 Helikoptern tauchen neue Fragen auf. Die Nationalratspräsidentin verschickt unsignierte Lobbybriefe, und Italiens Botschaft interveniert.

In diesem Bericht geht es vorallem darum weil die RUAG kaum vom Ec-135 profitieren könnte.


http://www.nzz.ch/2005/06/26/il/articleCXIDD.html
 

turbina74

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die sache stinkt bis zum himmel.. :FFEEK: :FFEEK:
 

Reto22

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EC635 als Gegengeschäft für die CASA

Die Sache stinkt wie schon in einigen Beiträgen gelesen ein bisschen zu sehr. :?! oder? die Nationaratspräsidentin verschickt Lobbybriefe von EADS, der Entscheid zu Gunsten des EC635 nach dem voraussehbaren Nichtentscheid zum Casa gefällt. Gab es da wohl Absprachen zwischen EADS und dem VBS? Drohen gar Konvetionalstrafe? Na ja auf alle Fälle stand in einem offiziellen Dokument "Seleccion de los prinicpales contratos pendientes de exportaciones de armas espanolas" der spanischen Universität Barcelona schon 2002
Suiza - 2001 - 2 aviones C-295 de EADS-CASA

Waren die dann schon im Bau? Hat jemand dazu Informationen??

Na ja das wäre ja dann der SuperGau für die Luftwaffe und ihren höchsten Chef....



Tigerfan schrieb:
Höchste Schweizerin verschickt Lobbybriefe von Eurocopter

Rund um den geplanten Kauf von 20 Helikoptern tauchen neue Fragen auf. Die Nationalratspräsidentin verschickt unsignierte Lobbybriefe, und Italiens Botschaft interveniert.

In diesem Bericht geht es vorallem darum weil die RUAG kaum vom Ec-135 profitieren könnte.


http://www.nzz.ch/2005/06/26/il/articleCXIDD.html
 

Reto22

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Scheinevaluation durch ARMASUISSE

Die ganze Sache um die vorgegaukelte Evaluation wirft langsam ein schiefes Licht auf die Seriosität der Schweizer Luftwaffe und ARMASUISSE insbesondere. Wurde hier bewusst eine Scheinevaluation für die Parlamentskommission durchgeführt? Wird der onehin schlechte Ruf der Schweiz im internationalen Rüstungsgeschäft noch verschlechtert?

Ein entsprechender Artikel aus der aktuellen Ausgabe der Aviation Week & Space Technology 08/01/2005 lässt diesen Schluss zu. Unter dem Titel: "Battle Rages Over Swiss Helicopter Procurement" steht im dritten Abschnitt "In particular, the EC135/635 should allow Switzerland to move to a single, integrated military helicopter pilot fleet because of cockpit commonality between the new rotorcraft and the Super Pumas it already operates, the Swiss government official says."

Damit wird der Grundverdacht, dass die Auswahl des Typs bereits vor der Evaluation mehr oder weniger feststand, beinahe offiziell bestätigt. Anscheinend war von Anfang an eine "Familien-Erweiterung" geplant und die Agusta-Evaluation wurde nur noch pro forma durchgeführt. Was wohl die Italiener und Amerikaner dazu meinen, wenn sie so vorgeführt werden? bzw. wenn ein gutes Produkt für politische Zwecken schlecht gemacht wird? :FFEEK:
 

makasch

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Ich finde es einfach amüsant, wenn in diesem Forum von Menschen mit nicht einmal halb- oder viertel- oder noch weníger Fachwissen über die Hintergründe von Hubschrauberbeschaffung spekuliert wird.
Die bisher einzig qualifizierten Beiträge in dieser Diskussion betreffen die wirklich hervoragende Leistungsfähigkeit der EC135 (über 350 verkaufte Hubschrauber und weltweit konkurrenzlos in dieser Gewichtsklasse) und die Autorotationseigenschaften im Betrieb durch Flugschüler mit wenig oder keiner Drehflügler-Erfahrung.
Ich kann Euch beruhigen:
Die Vergabe im Zusammenhang mit Armasuisse hat dem Vertriebsteam von Eurocopter wochenlang schlaflose Nächte in Angebotsaufbereitung, Nachbessserungen und Warten auf Entscheid bereitet. Wenn das eine "gemähte Wiese" gewesen wäre, hätten die Kollegen keine solchen Strapazen erfahren.
 

Reto22

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makasch schrieb:
Ich finde es einfach amüsant, wenn in diesem Forum von Menschen mit nicht einmal halb- oder viertel- oder noch weníger Fachwissen über die Hintergründe von Hubschrauberbeschaffung spekuliert wird.
Die bisher einzig qualifizierten Beiträge in dieser Diskussion betreffen die wirklich hervoragende Leistungsfähigkeit der EC135 (über 350 verkaufte Hubschrauber und weltweit konkurrenzlos in dieser Gewichtsklasse) und die Autorotationseigenschaften im Betrieb durch Flugschüler mit wenig oder keiner Drehflügler-Erfahrung.
Ich kann Euch beruhigen:
Die Vergabe im Zusammenhang mit Armasuisse hat dem Vertriebsteam von Eurocopter wochenlang schlaflose Nächte in Angebotsaufbereitung, Nachbessserungen und Warten auf Entscheid bereitet. Wenn das eine "gemähte Wiese" gewesen wäre, hätten die Kollegen keine solchen Strapazen erfahren.
Ja es kann schon sein, dass bis jetzt mehr als 350 EC135 verkauft wurden, davon beschafft die Armee aber nur 2 Stück, gemäss RP05. Gleichzeitig sollen aber 18 EC635 beschafft werden. Dazu steht im RP dass dieser bereits erfolgreich bei anderen Luftwaffen eingeführt wurde, bei welchen denn neben der von Jordanien? Auch hält sich das Gerücht, dass es sich bei den Hubschraubern in Jordanien um die Hubschrauber handelt, welche Portugal abgelehnt hat, da sie nicht den vereinbarten Anforderungen von Portugal entsprachen.
HAt jemand Infos, welche Luftwaffe den EC635 bereits erfolgreich eingeführt hat, und ob die an Jordanien gelieferten EC635 wirklich EC635 sind oder gar nur eingefärbte EC135... :?!
 

beat

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Reto22 schrieb:
Ja es kann schon sein, dass bis jetzt mehr als 350 EC135 verkauft wurden, davon beschafft die Armee aber nur 2 Stück, gemäss RP05. Gleichzeitig sollen aber 18 EC635 beschafft werden.
Meines Erachtens ist es grundsätzlich unwesentlich, ob man EC-135 oder EC-635 getestet hat, dazu unterscheiden sich die Maschinen zu wenig. Und da die EC135 erfolgreich im Einsatz ist, gehe ich auch davon aus, dass die EC635 nicht weniger erfolgreich ist, sofern richtig genutzt.

Die wesentliche Frage stellt sich für mich primär in Bezug auf die Fähigkeiten als Schulungshelikopter (in Deutschland in Frage gestellt) und das Schwergewicht der Nutzung grundsätzlich. Soviel ich weiss, ist der Anteil Schulung der geringere Teil, d.h. der grössere Teil wird Transportaufgaben sein. Und da soll die A-109 besser abgeschnitten haben. Diese beiden Aussagen sind für mich entscheidender, und da sieht es eher nach einem fraglichen Entscheid aus. Nicht beurteilen kann ich die Vorteil inkl. Kosten bezüglich Synergien durch einen Helikopter aus der gleichen "Familie" wie die Cougar/Super Puma.
 

Cougar

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Neue Kritik an Heli-Beschaffung

Neue Kritik an Heli-Beschaffung
Finanzpolitiker finden Preis zu hoch - Eurocopter soll Angebot nachbessern

Der zuständige nationalrätliche Finanzausschuss spricht sich gegen den Kauf von 20 Helikoptern aus. Nun soll die Herstellerfirma die Schweizer Industrie stärker beteiligen.




Markus Häfliger

Zu teuer und schlecht evaluiert: Mit dieser Begründung will der für das Militär zuständige Ausschuss der nationalrätlichen Finanzkommission 20 Helikopter aus dem Rüstungsprogramm 2005 streichen. «Die Mehrheit hat empfohlen, den Kauf der Helikopter zurückzustellen, bis der Bundesrat befriedigende Antworten auf mehrere offene Fragen geben kann», bestätigt Marianne Kleiner (fdp.), Präsidentin der zuständigen Subkommission, eine Meldung des Magazins «L'Hebdo». Bloss Kleiner sprach sich in dem Gremium für die Helikopter aus; dagegen votierten zwei SVP-, zwei SP- und ein CVP-Nationalrat. Das VBS habe in der Subkommission wichtige Fragen nicht beantworten können, sagt SVP-Nationalrat Theophil Pfister. «Wir bekamen den Eindruck, das VBS habe die Helikopter ungenügend evaluiert.» Wie die «NZZ am Sonntag» berichtete, hatte das VBS die Evaluation in bisher unüblichem Tempo abgewickelt: Von den Offertanfragen an die Anbieter Eurocopter und Agusta-Westland bis zum Entscheid vergingen nur zwei Monate. Daneben gab in der Kommission der Preis den Ausschlag: Die 20 Helikopter kosten 310 Millionen Franken; nach Abzug der Logistik und des Flugsimulators macht das 10 Millionen pro Maschine. Das sei im Vergleich mit dem zivilen Eurocopter-Modell unverständlich viel, sagt CVP-Nationalrat Christophe Darbellay. Der zivile EC135 koste inklusive der Instrumentenflug-Ausrüstung gut 6 Millionen Franken, sagt Rolf Schneebeli von der Europavia SA, der Eurocopter-Vertreterin in der Schweiz.

Die Frage, wie sich dieser grosse Preisunterschied erkläre, beantwortet das VBS derzeit nicht. Man werde das in der Sicherheitspolitischen Kommission (SIK) «eingehend erörtern», sagt VBS-Sprecher Philippe Zahno und erklärt: «Preisvergleiche, die aufgrund von unterschiedlichen Konfigurationen, Stückzahlen, Logistikleistungen und Beschaffungszeitpunkten vorgenommen werden, sind als untauglich zurückzuweisen.»

Die SIK wird sich übernächste Woche mit den Helikoptern befassen. Kommissionspräsident Edi Engelberger (fdp.) reagiert mit Unverständnis auf das Vorprellen der Finanzkommission: «Ich bin überrascht, dass sie sich schon äussert, bevor die SIK als kompetente Kommission das Geschäft behandelt hat.» Doch auch in Engelbergers Kommission werden verschiedene Parlamentarier kritische Fragen stellen. So sagt SP-Nationalrat Paul Günter, er wisse «aus zuverlässiger Quelle», dass für die Evaluation gar kein Pflichtenheft vorgelegen sei.

Zu Diskussionen Anlass gibt auch die Frage, wie stark die Schweizer Industrie von dem Geschäft profitieren kann. Eine direkte Beteiligung der Schweizer Industrie ist nicht vorgesehen - im Unterschied zum unterlegenen Konkurrenten Agusta, der dem bundeseigenen Rüstungskonzern Ruag die Endmontage der Helis offeriert hatte. Laut VBS soll der Kauf der 20 Eurocopter zu 100 Prozent durch indirekte Gegengeschäfte kompensiert werden. Welche Geschäfte dies konkret sind, könne das VBS erst nach der Zustimmung des Parlaments sagen, erklärte eine Sprecherin gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung». Aus der Innerschweiz, wo sich viele Ruag-Arbeitsplätze befinden, wird nun mehr Klarheit gefordert. «Ich will konkret wissen, was für Gegengeschäfte in Aussicht stehen», sagt der Luzerner CVP-Nationalrat Josef Leu.

Mittlerweile zeitigt der Druck aus dem Parlament offenbar Wirkung: Hinter den Kulissen finden momentan intensive Verhandlungen statt. «Zurzeit wird abgeklärt», bestätigt Zahno, «ob und mit welchen finanziellen Konsequenzen auch eine direkte Beteiligung der Schweizer Industrie zum Beispiel in der Endmontage möglich ist.»

Quelle: NZZ am Sonntag vom 7. August 2005

Gruss Cougar
 

Tigerfan

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Langsam aber sicher kann ich AMIR's pessimismus nachvollziehen. :rolleyes: :(
Ich habe das Gefühl, es liegt nicht an der Haltung der Politiker gegenüber der Armee sondern alleine am immer unseriöseren VBS.
 
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Kampfhamster

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Tigerfan schrieb:
Langsam aber sicher kann ich AMIR's pessimismus nachvollziehen. :rolleyes: :(
Ich habe das Gefühl, es liegt nicht an der Haltung der Politiker gegenüber der Armee sondern alleine am immer unseriöseren VBS.
Kannst du laut sagen. Das VBS hat in den letzten Jahren einige sehr dämliche Entscheidungen getroffen, die jeglicher Grundlage entbehren.

Ich frag mich, wie das in 10, 20, 30 Jahren aussieht?? :rolleyes:
 

Tigerfan

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Heute ist ein Artikel in der LZ drin. Leider nicht online.

Die Sicherheitspolitische Kommision wird nächste Woche eine EC-135 der Bundeswehr genauer unter die Lupe nehmen dürfen. Die SVP wird eventuell auch diesmal gegen die Helis sein falls nicht alle Fragen geklärt werden. Es steht jedoch sogar positives drin. Der Helikopter sei voll truppentauglich und der Unterschied zwischen Ec-135 und Ec-635 sei minim.
 

Tigerfan

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Schulungs- und Transporthelikopter als Streitobjekt

Auf der Traktandenliste der Sicherheitskommission des Nationalrates steht zu Beginn dieser Woche das Rüstungsprogramm 2005. Umstritten ist vorab der Antrag, 20 leichte Schulungs- und Transporthelikopter zu beschaffen. Der dafür vorgesehene Kredit in der Höhe von 310 Millionen Franken wird als zu hoch beurteilt.

Lz. Am Montag und Dienstag wird sich Bundespräsident Samuel Schmid bohrenden Fragen der Sicherheitspolitischen Kommission (SIK) des Nationalrates zum Rüstungsprogramm 2005 stellen müssen. Im Zentrum der Diskussionen wird zweifellos der Antrag stehen, 20 leichte Schulungs- und Transporthelikopter vom Typ EC 635/135 (inklusive Logistikpaket und Ausbildungsmaterial) zum Preis von 310 Millionen Franken zu beschaffen. Ohne Peripherie beträgt der Stückpreis für einen solchen Helikopter rund 10 Millionen Franken, wie aus der im Rüstungsprogramm enthaltenen Auflistung hervorgeht.

Eine Subkommission der Finanzkommission der grossen Kammer erachtet diese Kosten als viel zu hoch. Denn für die zivile Version des vorgesehenen Helikopters, so wird etwa argumentiert, müssten nur 6 Millionen Franken aufgewendet werden. Erfahrene Rüstungsfachleute sind sich zwar darin einig, dass die militärische Version eines Helikopters mehr als jene für rein zivile Bedürfnisse kostet. Wenig plausibel sei aber, dass der jetzt zum Kauf beantragte Helikopter fast doppelt so teuer wie der zivile Typ sei.

Unter solchen Vorzeichen wird bereits seit einigen Wochen von Politikern und Medien unter anderem der Vorwurf erhoben, das Geschäft sei nicht mit der nötigen Sorgfalt abgewickelt worden; die Evaluation sei zu rasch über die Bühne gegangen. Kritisiert wird zudem, dass eine direkte Beteiligung der Schweizer Industrie bei diesem Rüstungsprojekt nicht in Betracht gezogen wurde. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass verschiedene Angehörige der nationalrätlichen Sicherheitskommission ein Scheitern des Vorhabens nicht ausschliessen wollen.

Die Ablösung der mehr als vier Jahrzehnte alten Alouette-III-Flotte ist unbestritten. Dieser Typ erfüllt die Anforderungen, die gegenwärtig an einen modernen leichten Schulungs- und Transporthelikopter gestellt werden müssen, in mancher Hinsicht nicht mehr. Auch die im Rüstungsprogramm 2005 enthaltene Begründung, der zur Einführung geplante Typ entspreche bezüglich Cockpit-Auslegung, Ausrüstung, Einsatz und Betrieb den bereits verwendeten Transporthelikoptern Super Puma und Cougar am besten, ist stichhaltig. Die deutsche Bundeswehr benützt den EC 135 nicht zuletzt deshalb für Schulungszwecke, weil er die Flugschüler optimal auf den Einsatz mit dem Kampfhelikopter Tiger und dem Transporthelikopter NH-90 vorbereitet. Diese beiden Typen werden wie die Super-Puma- und Cougar-Helikopter ebenfalls von Eurocopter produziert.

Das Management eines Projekts von nur gerade 20 Schulungs- und Transporthelikoptern ist eine relativ einfache Angelegenheit. Umso mehr stellt sich deshalb die Frage, weshalb der Verteidigungsminister erneut vor grösseren Hindernissen steht. Angesichts des raschen technologischen Wandels und der laufenden Transformationsphase, in der die neu organisierte Schweizer Armee steht, sind Bestrebungen im Gange, den Rüstungsablauf zeitlich zu straffen. Mit dem Ziel, auf langwierige Evaluationsverfahren zu verzichten, soll wenn immer möglich erprobtes Kriegsmaterial beschafft werden. Von kostentreibenden Helvetisierungen, wie sie während vieler Jahre üblich waren, will man Abstand nehmen.

Offensichtlich wollte man dieses verkürzte Beschaffungsprozedere an einem scheinbar unproblematischen Objekt «testen». Unter - selbstauferlegtem - zeitlichem Druck legte man sich offenbar zu früh auf den EC 635/135 fest und verpasste es, sich unter Ausnützung der Konkurrenzsituation zwischen Eurocopter und Agusta preisliche Vorteile zu ergattern. Zudem verzichtete man in Abkehr von der geltenden Rüstungspolitik darauf, die Schweizer Industrie direkt zu beteiligen. Solche Direktbeteiligungen sind aber insofern nötig, als es nur so möglich ist, industrielles Know-how zu erhalten und auf neuestem Stand zu halten. Nun will man offenbar im Nachhinein die Schweizer Industrie zumindest beim Unterhalt engagieren.

Bundespräsident Samuel Schmid hat im Juli gegenüber der NZZ erklärt, dass ihm die Armeeführung und die Armasuisse schriftlich versichert hätten, das Helikopterprojekt aufgrund eines entsprechenden Pflichtenhefts bzw. der dafür vorgesehenen Prüfungen ordnungsgemäss bearbeitet zu haben. Sollten nun im Verlauf der parlamentarischen Beratungen gravierende Unstimmigkeiten zutage gefördert werden, stünden nicht nur die Glaubwürdigkeit der betreffenden Chefs, sondern auch der international bekanntermassen gute Ruf der schweizerischen Beschaffungspolitik und nicht zuletzt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Leistungsfähigkeit des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) auf dem Spiel. Wie sich die Sache weiter entwickeln wird, bleibt vorderhand offen. Der Verteidigungsminister wird jedoch nicht darum herumkommen, das Zusammenspiel zwischen dem Planungsstab der Armee, der den militärischen Bedarf festlegt, und der Armasuisse, die für die technisch-kommerzielle Realisierung verantwortlich ist, klar zu regeln. Dies ist augenblicklich noch nicht der Fall.

Quelle: NZZ
 
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Kommission trotz Zweifeln für Helikopterbeschaffung

Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates hat nach einer Anhörung von VBS-Vorsteher Samuel Schmid das neue Rüstungsprogramm ohne Abstriche gutgeheissen. Trotz Zweifeln stimmte sie auch der Beschaffung von 20 Transport- und Schulungshelikoptern im Wert von 310 Millionen Franken zu.

Quelle: NZZ
 

Cougar

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Autorotation EC 635

Im Referat vom Rüstungschef Herrn Markwalder, auf Seite 8, steht:

Auch die Frage der Autorotation wurde im Rahmen der Flugerprobung
geprüft. Der Eurocopter erfüllt die Anforderungen der Schweizer Luftwaffe.

www.gr.admin.ch/internet/armasuisse/de/tools/newslist/rustungsprogramm.Par.0003.DownloadFile.tmp/ref rc d.pdf

Kann mir das mal wer erklären:

1. Übt die Schweizer Luftwaffe die Autorotation nicht bis auf den Boden

oder

2. Sind die Schwachstellen beim EC 635 betreffend Autorotation behoben?

Weiter hat jemand Informationen, was für Zubehör (z.B. NVG etc.) beschafft wird?

Gruss Cougar
(der sich auf den im Jahr 2008 kommenden EC 635 freut)
 

Reto22

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Was wird hier durchgeschleust?

Ice-Man schrieb:
Kommission trotz Zweifeln für Helikopterbeschaffung

Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates hat nach einer Anhörung von VBS-Vorsteher Samuel Schmid das neue Rüstungsprogramm ohne Abstriche gutgeheissen. Trotz Zweifeln stimmte sie auch der Beschaffung von 20 Transport- und Schulungshelikoptern im Wert von 310 Millionen Franken zu.

Quelle: NZZ
Laute Kritik am Rüstungschef
Armasuisse-Chef Markwalder informierte Parlament falsch

Der Chef der Armasuisse, Alfred Markwalder, hat die Sicherheitskommission des Nationalrats in der Debatte um den Kauf neuer Helikopter falsch informiert.



Rüstungschef Alfred Markwalder (Bild key)


Pascal Hollenstein

Alfred Markwalder, der Chef der Armasuisse, die im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) für die Beschaffung von Rüstungsgütern zuständig ist, hat die Mitglieder der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK) des Nationalrats unvollständig und falsch informiert. Dies geht aus Aussagen von SiK-Mitgliedern und Dokumenten hervor, die der «NZZ am Sonntag» vorliegen.

Brief nicht weitergeleitet
Markwalders Falschinformation erfolgte am 16. August, als die SiK über den Kauf von 20 neuen Helikoptern beriet und diesen absegnete. Das 310-Millionen-Franken-Geschäft ist umstritten, weil die Evaluation von der Offertanfrage bis zum Typenentscheid nur zwei Monate gedauert hat; deshalb ist der Verdacht geäussert worden, das VBS habe sich bereits vor der Ausschreibung auf den schliesslich siegreichen Eurocopter festgelegt, die Evaluation sei folglich eine Farce gewesen.

Vermutlich, um derartige Bedenken zu zerstreuen, sagte Markwalder nach übereinstimmender Aussage von sieben Nationalräten an der SiK-Sitzung vom 16. August, er habe nach dem Beschaffungsentscheid ein informelles Treffen mit Vertretern des unterlegenen italienischen Helikopterherstellers Agusta gehabt. Dabei habe Agusta zwar ihr Bedauern geäussert, dass der Auftrag nicht ihr zugesprochen worden sei. Andererseits habe sie gegen die Evaluation in der Rückschau keine Einwände geltend gemacht. Fünf der sieben befragten SiK-Mitglieder erinnern sich, dass Markwalder gesagt hat, Agusta habe von einem «fairen» Verfahren gesprochen.

Dass Agusta eine derartige Aussage gemacht habe, wird von der italienischen Firma selber allerdings bestritten. Mehrere Schreiben von Agusta an die Armasuisse belegen, dass das Unternehmen die Evaluation des VBS konsequent kritisiert und Erklärungen verlangt hat. Zuletzt fünf Tage vor der SiK-Sitzung sandte der für Europa zuständige Verkaufschef von Agusta, Ugo Rossini, ein eigentliches Protestschreiben nach Bern.

Das Papier wurde Bundesrat Schmid, Rüstungschef Markwalder, dem Präsidenten der nationalrätlichen SiK, Edi Engelberger (fdp., Nidwalden), und seinem Kollegen im Ständerat, Theo Maissen (cvp., Graubünden), per Kurier übergeben. Agusta kritisierte im Schreiben unter anderem, dass der Konkurrent Eurocopter nach dem Beschaffungsentscheid mit dem bundeseigenen Rüstungsbetrieb Ruag über eine grössere Beteiligung der Schweizer Industrie nachverhandelt. Man betrachte dies als «Wiedereröffnung des Angebotsverfahrens», heisst es weiter, und erwarte deshalb, ebenfalls ein neues Angebot unterbreiten zu dürfen. Das passt schlecht zu Markwalders Behauptung, Agusta habe davon gesprochen, sie fühle sich «fair» behandelt.
«Man hat uns angelogen»Die Mitglieder der SiK erfuhren vom Schreiben allerdings nichts. Engelberger sagt, er habe vom Rechtsdienst der Armasuisse einen Tag vor der Sitzung eine Stellungnahme erhalten, die die von Agusta geltend gemachten Punkte widerlege. Den Verweis auf dem Brief, diesen an die SiK-Mitglieder weiterzuleiten, habe er übersehen. Zudem könne er sich «nicht vorstellen, dass der Entscheid der Kommission anders herausgekommen wäre, wenn sie vom Brief gewusst hätte». Weder Engelberger noch Bundesrat Samuel Schmid, der das Schreiben ebenfalls erhalten hatte, korrigierten an der Sitzung Markwalders Fehlinformation.

«Hart formuliert, hat man uns in der Sitzung angelogen», sagt SVP-Nationalrat Roland Borer zum Vorgehen Markwalders und Engelbergers. SP- Nationalrat Paul Günter bezeichnet den Vorgang als «unbegreiflich», SVP- Nationalrat Ulrich Schlüer hält ihn für «verheerend»: «Egal, wie man zum Helikopter steht - die Kommission hat ein Recht auf vollständige Information.» Für SP-Nationalrat Boris Banga wäre zudem sehr wohl möglich gewesen, dass der Entscheid anders herausgekommen wäre: «Man hätte das Geschäft doch viel mehr hinterfragt», sagt er. Armasuisse und VBS wollten zu den Vorgängen nicht Stellung nehmen.


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Kaverne

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Unglaublich!! :?!

Würde mich interessieren, wieviel Hr. Schmid und Bande vom Hersteller erhalten!?
 
muermel

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die korruption wandert langsam aber sicher von den sog. "bananenrepubliken" in die reichsten länder dieser welt. an dem spruch "jeder mensch hat seinen preis" scheint ja was wahres dran zu sein... :mad:

vlg
 
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