Neuer Mängelbericht der Bundeswehr

Diskutiere Neuer Mängelbericht der Bundeswehr im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Nein. Das hat weder mit "sozialistisch" noch mit "spät" zu tun. Es beweist vielmehr: Sozialismus gab es auch woanders nicht, und das Stadium muss...
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koehlerbv

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Die Truppe befindet sich im spätsozialistischen Endstadium.[/url]
Nein. Das hat weder mit "sozialistisch" noch mit "spät" zu tun. Es beweist vielmehr: Sozialismus gab es auch woanders nicht, und das Stadium muss eher Deppenwirtschaft genannt werden. Entweder, ich habe Geld für einen Zweck, dann machen wir es - aber richtig. Oder wir haben kein Geld - dann sagen wir das auch richtig und lassen es. Oder wir haben insgesamt keine Ahnung von nix.

Und da schliesst sich irgendwie der Kreis, und man trifft sich auf einer sehr ähnlichen Ebene.

Bernhard
 

Sens

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Der reale Zustand und der kommunizierte Zustand unterscheiden sich. Beim Kampf um die immer zu knappen Gelder wird mit harten Bandagen gekämpft. Da geht es in erster Linie um die Sicherung des eignen Arbeitsplatzes. Die schärfste Waffe im eignen Kampf sind die Vorschriften und nicht die reale Notwendigkeit. Da bleibt halt der Flieger am Boden, weil der zerifizierte Techniker gerade nicht verfügbar ist, die defekte Leuchte zu ersetzen. In Afrika ist z.B. eine Transall-Besatzung nicht bereit die Situation aus zu sitzen und das Problem kann ganz unvorschriftsmäßig auf dem "kleinen Dienstweg" behoben werden, indem ein Besatzungmitglied Hand anlegt. Da wird ein Fliegerhorst stillgelegt, weil die Urlaubsansprüche der Feuerwehrleute deren verfügbare Anzahl unter das als notwendig angesehene Minimum fallen könnte. Bis zum Ende des Kalten Krieges hat eine mögliche Bedrohung die "Beamtenlogik" noch einigermaßen in Schach gehalten.
Jeder Mängelbericht hat nur die Aufgabe, die Notwendigkeit zu zeigen, dass man mehr besser bezahltes Personal und Material benötigt oder verkürzt, mehr Geld für die gleiche Aufgabe. Wehe dem, der die Aufgabe und die bisherige Art der Bewältigung in Frage stellt. Da sind sich die Militärs und die Industrie immer noch einig.
 
Wolfsmond

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"Die Militärs" kann man so nicht stehen lassen. Die Ansichten der Truppe und die deren Führung laufen derzeit wohl um gefühlte 180 Grad auseinander. Unglücklicherweise hat heutzutage nicht nur die Politik ihren Elfenbeinturm, sondern auch die Führungsetage der Streitkräfte. Unbequemes wird ausgeblendet, Kritik untersagt und die Planung reicht bis zum eigenen Ruhestand. Wer ein Rezept hat den gordischen Knoten zu lösen möge sich melden...
 
Toryu

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Dass sich die BW bei der Beschaffung von neuem Material über den Tisch ziehen lässt, ist doch nichts neues.
Der Vergleich zum Starfighter ist wirklich sehr passend - auch damals hat man sich von Lockheed in amerikanischer Gebrauchtwagenverkäufermanier so richtig zuschwatzen lassen. Was dann auf dem Hof stand, musste man erstmal logistisch versorgen und in den Griff kriegen.

Dass die Politik und Führung ein bisschen auf Wolke 7 sitzen, dürfte in Deutschland Tradition sein.

Fehler der Politik ist vor allem die Industriehörigkeit. Mit EADS hat man sich ja einen tollen Flaschengeist geschaffen, den man nun nicht mehr unter Kontrolle bringt. Aus Angst vor Arbeitsplatzeinbrüchen lässt man sich nun reihenweise die Bären aufbinden.
 
gonogo101

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Och, das hat schon vor zwei, drei Jahren richtig Zug aufgenommen....
Hat der Rest auch. Nur jetzt kommt auf einmal alles auf einen Schlag ans Licht der Öffentlichkeit. Kann Zufall sein oder Absicht. Wenn man irgendwie selbst betroffen ist, vermutet man halt eher Absicht. Liegt wahrscheinlich an der Wahrnehmung. Vielleicht ist in ein paar Wochen alles "verflogen".
 
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Na warum soll das beim Militär anders sein, als in den Firmen? Ständige Umstrukturiererei, Einspaarungen, Schrumpfungen bei gleichzeitiger höherer Arbeitsbelastung durch zusätzlicher neuer Aufgaben. Wenn dann darunter das Kerngeschäft leidet, nun, dann wollen wir mal hoffen, dass nicht jemand auf die Idee kommt, mal gegen uns einen konventionellen Krieg zu führen.
... Und da wundern sich die Irakischen Kurden über angebliche veraltete Waffensysteme aus Deutschland. :loyal:
Aber wer weiß, was man uns hier vorspielt. Immerhin will die Deutsche Waffenindustrie ins Ausland gehen, weil die Aufträge fehlen. Vielleicht werden wir auch nur gerade auf eine der größten Militärausgaben in der neueren Deutschen Geschichte vorbereitet. Neue Aufgaben brauchen neue Ausgaben. Die Waffenindustrie ist glücklich, die Politiker können endlich auf der internationalen Bühne nicht nur human, sondern auch mit (richtigen) Waffen rasseln, der Bürger kann sich mit der neuen Armee wieder in Sicherheit wähnen, alle sind glücklich. Finanziert von den Banken, die kräftig mitverdienen, die Europäischen Nachbarn freuts, Deutschland spart nicht mehr und verschuldet sich wieder weiter. Der Haken an der Sache? :headscratch::FFEEK: Vermutlich finanziert man das durch Streichung der Kitas in den Kasernen und erhebt Straßennutzungsgebühren für Panzer (außer in den Grenzregionen). Dann kostet es dem Bürger auch keinen müden Euro.:angel:
 
Deichwart

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Der Chef des Bundeswehr-Beschaffungsamtes Harald Stein soll seines Amtes behoben werden, als Nachfolger ist Generalleutnant Erich Pfeffer vorgesehen (Zeit-Online, siehe Link)

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-09/bundeswehr-beschaffungsamt-wechsel
Als ob das was ändern würde... Es muss eine Reform her, die von oben her aufräumt, den riesigen Wasserkopf verkleinert, Verträge mit der Industrie überprüft und so weiter.

Abgesehen davon sind die Probleme doch nur die Konsequenz der jahrelangen Einsparungen.

Und es muss erlaubt sein, die derzeit noch laufende Reform, die Hr. de Maizière veranlasst hat, kritisch zu hinterfragen (z.B. Fähigkeitstransfer Hubschrauber). Laut Aussage eines Sprechers der CDU ist es allerdings nicht erwünscht, da man damit den Koalitionsfrieden stören würde.
 
Wolfsmond

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Bevor die 27. unterfinanzierte Reform gestartet wird, muß sich die Politik mal klarmachen was sie überhaupt will. Wenn man unbedingt weiter überall auf der Welt mitmischen muss, dann kommt man nicht drumherum endlich Geld in die Hand nehmen. Aber nicht nur für ein paar pressewirksame Prestigeobjekte, sondern für einen soliden Unterbau. Solange Reformen nur darin bestehen Fähigkeiten wegzustreichen um damit auf dem Papier Geld zu sparen, und später der Industrie ein vielfaches für Kapazitäten die man selbst nicht mehr hat zu bezahlen, wird sich an dem Dilemma nichts ändern. Am besten gefallen mir Figuren wie dieser Kujat, die jahrelang selbst am Ruder waren, nichts getan haben um den freien Fall aufzuhalten und nur damit beschäftigt waren an der eigenen Karriere zu feilen, und jetzt in der Presse lautstark ihre Entrüstung über den desolaten Zustand der Streitkräfte verkünden. Generäle und Politiker unterscheiden sich offenbar nur noch im Anzug.
 
vossi79

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Tja wie immer, auch Herr Kujat wollte gern Karriere machen und heute meckern. Das ist das Grundproblem dieser Armee. Keiner ist wirklich ehrlich, weil dann die Karriere geknickt wird. Ich würde auch der Bundeswehr nicht mehr Geld geben, warum auch.
Sie kommt gut mit dem Etat aus, wenn man den Saustall mal ordentlich aufräumt.
Es steht und liegt genug Material völlig ungenutzt rum.
Wozu benötigt die Bundeswehr jeden Schmutz, zB Sportförderung, Panzerarmee noch zu groß, Musikkorps
Gerade Sport und Musik sind Luxus und da noch mehr Geld rein pumpen, nö.
 
vossi79

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Äh ja. Der letzte deutsche Panzerkrieg ist eine kleine Ewigkeit her und wird hoffentlich auch nicht so schnell kommen. Um den Schluss zum Flugzeugforum zu bekommen, womit möchte denn die Luftwaffe die Panzer weiter als 200 km verlegen? Also weg damit bevor noch mehr Geld in den Wehretat fließt.
 

Praetorian

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Äh ja. Der letzte deutsche Panzerkrieg ist eine kleine Ewigkeit her und wird hoffentlich auch nicht so schnell kommen. Um den Schluss zum Flugzeugforum zu bekommen, womit möchte denn die Luftwaffe die Panzer weiter als 200 km verlegen? Also weg damit bevor noch mehr Geld in den Wehretat fließt.
Der letzte deutsche Luftkrieg ist eine kleine Ewigkeit her und wird hoffentlich auch nicht so schnell kommen. Trotzdem gibt es noch eine Luftwaffe. Analog für die Marine.

Um den Schluss zum Flugzeugforum zu bekommen, womit möchte denn die Luftwaffe die Panzer weiter als 200 km verlegen? Also weg damit bevor noch mehr Geld in den Wehretat fließt.
Äh ja. Die Kernkompetenz mechanisierter Kräfte ist natürlich die Fähigkeit, durch die Luftwaffe weiter als 200 Kilometer verlegt zu werden.
Kann die Luftwaffe natürlich nicht, also die mechanisierten Kräfte abschaffen. Die Luftwaffe kann übrigens auch unsere Fregatten keine 200 Kilometer verlegen. Auch abschaffen!
Was da an Mitteln frei wird... :FFEEK:
 
vossi79

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Ein kleiner Unterschied ist da schon. Ein Schiff schafft tatsächlich eine lange Strecke ganz selbstständig. Ach und ein Flugzeug kann das ja auch. Wie sind die Haubitzen gleich noch nach Afghanistan gekommen, war es Hilfe aus dem Ausland? Also wozu dann noch soviele Panzer vorhalten. Mit denen hilfst du jetzt auch nicht jedem NATO-Partner. Mit Marine und Luftwaffe werden aktuell schon einige Missionen begleitet.
Sorry, wenn das doof klingt für jeden Panzerpiloten oder auch ex-Panzerbeweger.
Es kann nicht die Lösung sein, gleich nach mehr Geld für den Wehretat zu schreien, ohne erstmal den Laden gründlich aufzuräumen.
 
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Für die Probleme machen die Bundeswehrinspekteure unter anderem einen Bestellstopp für Ersatzteile aus dem Jahr 2010 verantwortlich, den die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung angeordnet hatte.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/waffensysteme-verteidigungsministerium-taeuschte-abgeordnete-a-994179.html

Haben die verantwortlichen Politiker kein Gehirn :FFEEK:

Uschi will jetzt Transportflugzeuge leasen um die Transall zu entlasten.
Spätestens, wenn der A400M auf dem Hof steht braucht man noch etwas darunter. Alle Transportflüge nur mit A400M auszuführen ist doch etwas to much...
Achja beim A400M wird auch laut Medien bemängelt, dass es immer noch kein Wartungsvertrag gibt. Auch so ein Ding. Dann soll es die Truppe übernehmen, wie früher. Das Outsourcen hat doch bis jetzt keinen Cent gespart. Ganz im Gegenteil, die Industrie schröpft schön den Bund.
Aber ne da wird ja z.B. Erding gerade dicht gemacht...
 
vossi79

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Erding war doch überfällig, schließlich sind mehrere Unternehmen an dem Gelände interessiert und können es kaum abwarten, dass der Bund seinen Schrott wegräumt. Spaß.
Ich verstehe nicht ganz warum jetzt geweint wird, dass es keinen Wartungsvertrag gibt. Äh hat da ein Uniformdödel vergessen einen zu unterschreiben, oder wie muss man das verstehen.
 
Sufa

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kann die Bundeswehr nicht einfach ein paar C-130 Hercules leasen.
 
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Ich verstehe nicht ganz warum jetzt geweint wird, dass es keinen Wartungsvertrag gibt. Äh hat da ein Uniformdödel vergessen einen zu unterschreiben, oder wie muss man das verstehen.
Ich denke eher hat das was mit den Kosten zu tun. Die Industrie will sich das schön bezahlen lassen. Da scheint es noch keinen richtigen Konsens zu geben...
 
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