Iran schaltet im Konflikt um die Meerenge von Hormus auf die nächste Eskalationsstufe: Das Regime will Raketen im Persischen Golf testen. Die Zündung sei Teil des Manövers im Seegebiet - kann aber als klare Provokation des Erzfeindes USA verstanden werden.
Der ohnehin schon eisige diplomatische Ton zwischen Iran und den USA dürfte sich durch diese Ankündigung noch einmal abkühlen. Nach der Drohung, Öltransporte im Persischen Golf zu blockieren, hat Teheran nun Manöver mit Raketen in dem strategisch wichtigen Seegebiet angekündigt. "Samstagmorgen wird die iranische Marine einige ihrer Langstreckenraketen im Persischen Golf testen", sagte der stellvertretende Befehlshaber der Marine, Admiral Mahmud Mussawi, der Nachrichtenagentur Fars.
Die Tests gehörten zu dem großangelegten Manöver der iranischen Streitkräfte in dem Seegebiet. Sie hatten am vergangenen Wochenende begonnen. Ziel sei es, die Marine auf eine kriegsähnliche Situation vorzubereiten, sagte Mussawi. Iran spricht von Langstreckenraketen, obwohl deren Reichweite 2000 Kilometer nicht überschreiten soll. Laut Definition sind das aber nur Mittelstreckenraketen. Die Iraner können damit allerdings die wichtigen US-Stützpunkte in der Golf-Region und in Afghanistan bedrohen. Welchen Typs die Flugkörper sein sollen, wurde nicht bekannt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,806359,00.html