Die Tage der Phantom sind gezählt
Rund ein Dutzend Zaungäste hatten sich am Flugplatz Neuburg-Zell eingefunden und beobachteten aus sicherer Entfernung die Premiere des Eurofighters in einer Alarmrotte. Die neuen Hightech-Jagdflugzeuge der Bundeswehr starteten damit zum ersten Mal als Teil eines offiziellen Einsatzverbandes.
Begleitet von infernalischem Lärm zündeten die zwei Eurofighter wenige Minuten nach zwölf Uhr ihre Nachbrenner und schossen senkrecht in den blauen Himmel über Neuburg. Etwa zwei Minuten zuvor waren zwei Jagdflugzeuge vom Typ Phantom-F4 aufgestiegen. Deren Tage in Neuburg sind allerdings gezählt. Bis Mitte des Jahres will die Bundeswehr in Neuburg komplett auf den Eurofighter umgestellt haben. Die alten Jets werden bis dahin entweder aussortiert oder nach Wittmund in Niedersachsen verlegt. Dort ist die zweite Alarmrotte stationiert, die für den Norden Deutschlands zuständig ist.
Für die Anwohner des Zeller Flugplatzes wird sich durch den Wechsel auf den Eurofighter zumindest beim Start der Maschinen nur die Tonlage des Lärms ändern. Während die Phantom-Jets zum Starten den Nachbrenner einschalten müssen und mit dumpfem, vibrierendem Dröhnen abheben, geben die Eurofighter ein helleres, pfeifendes Turbinengeräusch von sich. "Die Eurofighter brauchen keinen Nachbrenner und können viel schneller steigen, als die Phantom", sagt Bundeswehrsprecher Pascal May, der selbst unmittelbar neben dem Flughafengelände wohnt. "Wirklich leiser sind die Maschinen zwar nicht, aber sie sind schneller weg."
Als Teil der Alarmrotte werden die Eurofighter zunächst nur für zwei Wochen zum Einsatz kommen. Dann sollen erst einmal die gewonnen Erkenntnisse ausgewertet werden.
Umbauarbeiten laufen weiter
Parallel zum ersten offiziellen Einsatzbetrieb gehen die umfangreichen Umbauarbeiten auf dem Flughafengelände weiter. Wie bereits ausführlich berichtet, werden rund 100 Millionen Euro in die neue Infrastruktur investiert. Kommodore Oberst Uwe Klein hieß die Gäste des gestrigen Premierenstarts folglich auch auf der "größten Baustelle der Bundeswehr" willkommen.
Quelle: Augsburger Allgemeine Stand 09.01.08