Nukleare Teilhabe - Flugzeugtyp und Flugplätze

Diskutiere Nukleare Teilhabe - Flugzeugtyp und Flugplätze im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Über die NATO-Doktrin der nuklearen Teilhabe kann die Luftwaffe bekanntlich theoretisch auf Nukleare Sprengköpfe zurückgreifen. Welcher...
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MX87

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Über die NATO-Doktrin der nuklearen Teilhabe kann die Luftwaffe bekanntlich theoretisch auf Nukleare Sprengköpfe zurückgreifen.

Welcher Flugzeugtyp der Luftwaffe kann denn eine solche Atomwaffe einsetzen? sind Eurofighter oder Tornado für soetwas geeignet?

Mir ist klar dass der Einsatz von Atomwaffen durch die LW undenkbar ist, allerdings würde es mich interessieren welcher Flugzeugtyp der LW die Waffen einsetzen könnte bzw. dafür vorgesehen wäre.
 
Nobbi81

Nobbi81

Testpilot
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Luftwaffe - Teilhabe

Soviel ich weiß wären die Tornados geeignet. In Memmingen waren z.B. beim damaligen JaboG 34 immer zusätzlich US-Soldaten stationiert, die dort eingelagerte A-Waffen der Amerikaner bewachten usw. Aber Memmingen is ja Geschichte - jedenfalls militärisch... :( Die Lechfelder Tornados waren nie für A-Waffen vorgesehen.


Wie es auf anderen Tornado-Basen ist, weiß ich nicht. Könnte mir auch vorstellen dass die F-4 dseinerzeit eingeplant waren...
 
JohnClark

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Die Tonis aus Büchel sind dazu bestimmt. Bei GE sieht man so 1,5 km nördlich von der AB ein umzäuntes Areal wo A- Waffen lagern
 
pok

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Nukleare Teilhabe damals und heute

Theoretisch geeignet gewesen war F-84 F, das Abwurfverfahren wurde geübt, Alarmrotten gab es m.W. keine.
Geeignet waren dann die F-104 G, sobald diverse Avionik 1) eingerüstet war. Diese Maschinen waren in 15 Minuten QRA 2) mit Sonderwaffen 3) beladen.
Der MRCA Panavia 200 Tornado ist grundsätzlich ebenfalls sonderwaffenfähig und es gab bis Anfang der 90 er Jahre auf einigen Stützpunkten eine QRA Rotte.
Soweit ich weiß war die Deutsche F-4 nie sonderwaffenfähig.
Soweit ich weiß ist zur Zeit nur das JaboG 33 in Büchel mit ihren Tornados vom Training und der Infrastruktur her Sonderwaffenfähig.
Der Einsatz ist übrigens nicht "undenkbar", sonst bräuchte man für das Training und die Infrastruktur nicht so viel Geld auszugeben. Zur Zeit und in naher Zukunft ist der Einsatz sehr unwahrscheinlich, die Nukleare Teilhabe hat aber im Kalten Krieg für eine glaubwürdige Abschreckung gesorgt und die damals befürchtete konventionelle Unterlegenheit ausgeglichen.

1) Avionik war ein Bedienteil, um die Waffe vom Cockpit aus mit 2 Codes zu schärfen, sowie ein Dual time "Mergenthalrechner", der einen exakten Schulterwurf der Waffe ermöglichte.

2) QRA = Quick Reaction Alert. Eine betankte und munitionierte Alarmrotte, die innerhalb von 15 Minuten (meist schneller in der Luft sein kann)

3) Sonderwaffe = Deutsches offizielles Synonym fuer Nuklearwaffe
 
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Jeti-Lars

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und wie schauts in der Zukunft aus?
 
fightingirish

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Über Deutschland
und wie schauts in der Zukunft aus?
Zwischen 2012 und 2015 soll beim JaboG 33 auf den Eurofighter Typhoon umgerüstet werden.
Bisher ist nichts bekannt, ob diese EF's mit der Verkabelung, Display etc. für die B-61 ausgestattet werden.
Aber es ist auch eine politische Entscheidung, die nicht nur in Berlin getroffen wird, sondern eher in Brüssel (HQ Nato) und in Washington.
Wahrscheinlich wartet man im BMVG und im Kanzleramt ab, wie sich der neue US-Präsident zu der NATO-Doktrin der nuklearen Teilhabe aüßert. Wir wissen ja auch noch nicht, welchen Einfluss Sarko's Erklärung um die Wiedereintritt Frankreichs in der mil. Teil der NATO für Deutschland bedeuteten könnte.
Ich würde mich nicht wundern, wenn die Sonderwaffen still und heimlich wie in Ramstein (Hauptgrund hier: Umbaumaßnahmen) Anfang 201? verschwinden würden.
Just my 2 cents! :)
 

Reinhard

Guest
1989 gab es etwa folgenden Stand:
QRA für KW-Einsatz:
Kdo OA:nichts
2.ATAF:
JBG-31 Nörvenich 4Tornado(Deutsch)
9.JBS Brüggen 8Tornado(RAF)
15.u.16.JBS Weeze je 4 Tornado(RAF)
10.JBG Kleine Brogel 4F-16 (Belgien)
311.und312.JBS Voelkel je 4F-16(NL)
20.JBG Upper Heyford 6F-111E
Mit der 4.ATAF hatte ich nichts zu tun.

Deutsche F-4 waren eigentlich nicht für den Kernwaffeneinsatz vorgesehen,das wußte man auch im Osten.
 
Showtime 100

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Denke aber schon, dafür gab es eine eigene "DASH 34-1 " ( Flughandbuch / Weapon Delivery.)
Klaus
Ich glaube mal gelesen zu haben, daß über einen bestimmten Zeitraum alle F-4 die bei McDonnel Douglas vom Band liefen sonderwaffenfähig waren. Das lag wohl daran, daß man sich - aufgrund des Verschleißes in Südostasien - bis zur endgültigen Auslieferung die Option offenhalten wollte, die Maschinen für die US-Streitkräfte nutzen zu können. Erst mit der endgültigen Auslieferung wurde die Verkabelung wieder rausgerüstet. Weiß da einer mehr?

1989 gab es etwa folgenden Stand:
QRA für KW-Einsatz:
Kdo OA:nichts
2.ATAF:
JBG-31 Nörvenich 4Tornado(Deutsch)
9.JBS Brüggen 8Tornado(RAF)
15.u.16.JBS Weeze je 4 Tornado(RAF)
10.JBG Kleine Brogel 4F-16 (Belgien)
311.und312.JBS Voelkel je 4F-16(NL)
20.JBG Upper Heyford 6F-111E
Mit der 4.ATAF hatte ich nichts zu tun.
Hatte das JaboG36 in Rheine keine nukleare Rolle?

Bei der 4.ATAF war auf jeden Fall das JaboG34 in Memmingen für die Rolle ausgerüstet (sowohl mit der 104 als auch mit Tornado). Beim JaboG32 aus Lechfeld bin ich mir nicht ganz sicher, ich glaube die F-84F war noch vorgesehen, die F-104 ist dem Verband erst zugelaufen, als die NATO von ihrer "Massive Retaliation"-Strategie zur "Flexible Response" übergegangen ist, ab Starfighter war dieser Verband nur konventionell ausgerichtet.

Wie Pok schon geschrieben hat, ist derzeit nur noch die 2./JaboG33 für die Rolle ausgerüstet und trainiert.

Nicht vergessen werden sollten an dieser Stelle die beiden - zuletzt mit Pershing II ausgerüsteten - Flugkörpergeschwader der Luftwaffe in Landsberg am Lech (FKG 1) und Geilenkirchen (FKG 2).
 
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Reinhard

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Das JBG-36 stellte 1989 2F-4F zur LV,genauso wie das JG-71 und die 19.JS der RAFG(F4M).
 

Ice

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Ich würde mich nicht wundern, wenn die Sonderwaffen still und heimlich wie in Ramstein (Hauptgrund hier: Umbaumaßnahmen) Anfang 201? verschwinden würden.
Letztes Jahr gab es Fotos auf der USAF Website, auf denen man eine mit B-61 beladene C-17 sieht.
 
pok

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n-tv Bericht

Bericht auch hier :
http://www.n-tv.de/Ganz_Europa_gefaehrdet_Atomwaffenlager_unsicher/210620084109/983055.html

"Ganz Europa" ist natürlich nicht gefährdet. Die Wehrpflichtigen stehen ganz sicher unter dem Kommando eines Offiziers und auch eines Uffz, die etwas länger ausgebildet wurden. Ob ein 9 Monate ausgebildeter Wehrpflichtiger (übrigens erstaunlich lange :-) ) hinter einem MG 42 ( Wikipedia sagt sie haben nur noch das G36 ) tatsächlich ungefährlicher für einen Angreifer ist wage ich auch zu bezweifeln. Selbst ein Team der GSG 9 oder der Delta Force hätten schlechte Karten, die verbunkerten Posten einzunehmen, zumal danach noch die US Posten kämen und die Türen recht massiv sind.
Verbesserungswuerdig ist die Bewachung bestimmt, aber die Chance eine US Nuklearwaffe zu erbeuten schätze ich stark gegen null gehend ein. Selbst wenn das passiert, die Täter würden noch nicht einmal das Depotgelände verlassen koenen und zünden oder verwenden könnten sie die Waffe sowieso nicht.
 
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Thone

Thone

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Moin.

"Die Bundeswehr hat keine eigenen Atomwaffen. Im Verteidigungsfall könnten im Rahmen der in der Nato vereinbarten "nuklearen Teilhabe" aber auch deutsche Jets US-Atombomben abwerfen. Das Tornado-Geschwader in Büchel trainiert solche Einsätze. Bis zum Verteidigungsfall bleiben die Bomben allerdings vollständig unter US-Befehlsgewalt."

http://www.tagesschau.de/inland/atomwaffen8.html

Gruss,

Thomas
 

Loneship

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also in der Zeitung "Die Welt" ist heute ein bericht über die Atomsprengköpfe auf deutschengebiet ausgeschrieben. In Büchel sind in einem Bunker der als Amerikanisches teretorium ausgewiesen ist einige Atomsprengköpfe vorhanden, 2 Tornadomaschinen sind in der Lage diese zutragen und es werden durchaus auch übungsflüge dafür absolviert, allerdings handelt es sich bei den sprengköpfen um Amerikanische auf amerikanischem Boden.
 

n/a

Guest
Der Eurofighter darf nicht dafür ausgelegt werden, Atomwaffen zu tragen, weil sich Deutschland in den 2+4-Verträgen dazu verpflichtet hat, weder Atomwaffen noch deren Träger in den neuen Bundesländern zu stationieren. Folglich müsste man erst das JG 73 "S" von Laage sonstwohin verlegen, damit man ihn mit Atomwaffen ausrüsten darf. Deswegen würde auch niemals ein Tornado in Ostdeutschland stationiert und deshalb ist die F-4F in Deutschland auch kein Atomwaffenträger.

2+4-Vertrag bei Wikipedia
 

Grobbuster

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Der Eurofighter darf nicht dafür ausgelegt werden, Atomwaffen zu tragen, weil sich Deutschland in den 2+4-Verträgen dazu verpflichtet hat, weder Atomwaffen noch deren Träger in den neuen Bundesländern zu stationieren. Folglich müsste man erst das JG 73 "S" von Laage sonstwohin verlegen, damit man ihn mit Atomwaffen ausrüsten darf. Deswegen würde auch niemals ein Tornado in Ostdeutschland stationiert und deshalb ist die F-4F in Deutschland auch kein Atomwaffenträger.
Man kann doch die nukleare Aubildung dann in einem "westlichen" Bundesland durchführen. Ist dann halt geschwaderspeziefisch. Man lernt in Holloman ja auch nicht alle Rollen.

Möglich wäre es also, jedoch müsste man den Amis dann alle Daten des EF zur Verfügung stellen, damit der EF zertifiziert werden kann. Denke mal, daran wird es scheitern.
 
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