OEF ... was ist in Afghanistan los, ab 1.8.2017

[Sczepanski]

Nach Vietnam hätte man aber wissen müssen, dass man gegen Partisanen nicht gewinnen kann.

aktuell:

Afghanistan: Regierung meldet 422 tote Sicherheitskräfte - in einer Woche

Offiziellen Angaben zufolge sollen in Afghanistan zuletzt in kurzer Zeit Hunderte Sicherheitskräfte verletzt oder ums Leben gekommen sein. Der Nationale Sicherheitsrat macht dafür vor allem die Taliban verantwortlich.

www.spiegel.de

 

[Sczepanski]

Die obige Meldung des SPIEGEL habe ich auch wo anders gefunden:

Nur in einer Woche: Taliban töten über 400 afghanische Soldaten – Medien

Kämpfer der radikalen Taliban-Bewegung haben in der vergangenen Woche mindestens 422 afghanische Militärs bei ihren Angriffen getötet und verwundet, wie der TV-Sender...

de.sputniknews.com

Das als aktueller Hintergrund für folgende Nachricht:

Möglicher Truppenabzug aus Afghanistan?: Nato befürchtet weitere Alleingänge Trumps

 

[Sczepanski]

Inzwischen wird nichts mehr für unmöglich gehalten

Afghanistan: Russisches Kopfgeld auf US-Soldaten?

US-Präsident Trump steht erneut unter Druck, weil er gegenüber Russlands Führung inkonsequent aufgetreten sein soll. Diesmal geht es um ein mögliches Kopfgeld auf US-Soldaten. Was ist bekannt? Von Silvia Stöber.

www.tagesschau.de

Einmal mehr stehen US-Medienberichte, die Geheimdiensterkenntnisse zitieren, gegen das Dementi von Präsident Donald Trump. Erneut ist der Vorwurf heikel: Eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes GRU soll Kämpfern im vergangenen Jahr Kopfgeldprämien für Soldaten der US-Armee und britische Militärs angeboten haben.


Trump und der Nationale Sicherheitsrat sollen bei einem Briefing Ende März darüber unterrichtet worden sein. Ihnen wurden demnach Optionen für Reaktionen wie verschärfte Sanktionen gegen Russland vorgelegt. Trump seinerseits will nichts davon erfahren haben.
...

 

[Sens]

DT scheint ja nicht alles zu schlucken, was ihm so als Fakt serviert wird.

 

[mcnoch]

DT ignoriert vielmehr alles was er nicht versteht oder wo er nicht gelobt wird. Aber auch dann sollte der betreffende Text besser nicht länger als drei Zeilen Text haben, sonst liest er den nämlich nicht. Außerdem kann es wohl passieren, dass er bei den Briefings die ganze Zeit mit seinem Handy rumspielt und man daher nicht weiß, ob er überhaupt zugehört hat oder nicht. Dieses Verhalten als reflektiertes Abwägen, ob eine Information glaubhaft ist oder nicht, zu deuten ist fragwürdig.

 

[Monitor]

Wo ist überhaupt das Problem ?

Dass von den Russen ein Kopfgeld ausgesetzt wurde ?
Oder weil der Präsident das aus irgend einem Grunde unter der Decke hält ?

Alles sehr undurchsichtig.

 

[Sczepanski]

Ich denke, beides ist ein Problem. Dass DT das erste Problem wohl ignoriert hat scheint sich nun für ihn zu einem noch größeren Problem auszuweiten

Handelsblatt

www.handelsblatt.com

 

[Monitor]

Aber vor 12 Wochen gehörte Kopfgeld noch zum täglichen politischen Handwerkszeug:

USA setzen Kopfgeld auf Nicolas Maduro aus – DW – 26.03.2020

Die US-Regierung steht Venezuelas linkem Staatschef Maduro seit langem feindlich gegenüber. Nun bietet sie 15 Millionen Dollar für Hinweise. Das südamerikanische Land gilt als Transitland im internationalen Drogenhandel.

www.dw.com

USA setzen Kopfgeld auf Nicolas Maduro aus
Die US-Regierung steht Venezuelas linkem Staatschef Maduro seit langem feindlich gegenüber. Nun bietet sie 15 Millionen Dollar für Hinweise.

Also mit 15 Millionen Dollar von den Russen hätte man eine ganze Taliban-Division bezahlen können.

 

[Monitor]

Etwas lang der Artikel zum Thema Kopfgeld, aber lesenswert:

Russland und die Taliban: Die Antwort heißt immer Donald Trump

Russland soll in Afghanistan Kopfgelder auf US-Soldaten gezahlt haben. Mittlerweile scheint klar: Der US-Präsident musste davon wissen. Die Frage ist: Was lief schief?

www.zeit.de

 

[GorBO]

Man stelle sich vor, bei den Taliban hätte man auch noch russische Waffen gefunden, die gezielt ins Land geschmuggelt worden wären, um die ausländischen Streitkräfte zu bekämpfen, wie damals in den Achtzigern nur diesmal andersrum. Nicht auszudenken!

 

[Monitor]

Mal ein Beispiel für eine Nicht-Nachricht:

Pentagon erwägt Maßnahmen gegen den Kreml

Es steht nichts drin.

 

[Sczepanski]

Abkommen mit Taliban: US-Armee räumt fünf Stützpunkte in Afghanistan

Die USA schließen im Zuge des Abkommens mit den Taliban mehrere Standorte in Afghanistan. Gleichzeitig kritisiert der US-Sondergesandte die unverändert hohe Gewalt im Land.

www.spiegel.de

 

[Sczepanski]

USA wollen Zahl ihrer Soldaten in Afghanistan bis November auf unter 5000 senken

 

[Monitor]

USA wollen Zahl ihrer Soldaten in Afghanistan bis November auf unter 5000 senken

Wobei der Artikel eine Perle des Scheinoptimismus ist.
Nach 19 Jahren haben die Taliban das Heft fest in der Hand. Genau wie 1989 die Mudschaheddin.

 

[Rhönlerche]

Das war zu erwarten. Gottlob sind wir da nicht noch groß als Nachfolger eingestiegen.

 

[doerrminator]

Die USA können, wie andere Nationen vorher, den Krieg in Afghanistan nicht gewinnen. Meiner Meinung nach ist das
für die USA fast schon ein zweites Vietnam, nur mit weniger Verlusten.

 

[Monitor]

Die USA können, wie andere Nationen vorher, den Krieg in Afghanistan nicht gewinnen. Meiner Meinung nach ist das
für die USA fast schon ein zweites Vietnam, nur mit weniger Verlusten.

Es lohnt sich noch mal #22 durchzulesen, wo Rambo den Freiheitskämpfern geholfen hat und mit einem Flitzebogen eine Mi-24 abgeschossen hat.

 

[Sczepanski]

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen von US-Soldaten in Afghanistan aufgenommen. Wie schon andernorts (vgl. z.B. #93 und #212) reagiert die US-Regierung mit Pressionen:

USA verhängen Sanktionen gegen Chefanklägerin

Fatou Bensouda hatte am Internationalen Strafgerichtshof Ermittlungen zu Kriegsverbrechen des US-Militärs ermöglicht. Jetzt steht sie auf der Sanktionsliste der USA.

2. September 2020, 20:53 Uhr
...
US-Außenminister Mike Pompeo kündigte an, möglichen Besitz der Juristin in den USA einzufrieren. Das gelte auch für Bensoudas Mitarbeiter, den IStGH-Abteilungsleiter Phakiso Mochochoko.
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Auch gegen weitere Personen, die die Chefermittlerin bei ihrer Arbeit unterstützen, könnten noch Strafmaßnahmen verhängt werden, sagte Pompeo. Den Strafgerichtshof bezeichnete er als "durch und durch kaputte und korrupte Institution". Er warf dem IStGH "rechtswidrige Versuche" vor, "Amerikaner seiner Gerichtsbarkeit zu unterwerfen". Pompeo hatte Bensouda und mehreren ihrer Mitarbeiter schon im April 2019 das US-Einreisevisum gestrichen.
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Quelle: ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.

Ich möchte nicht darauf eingehen was ich davon halte, unabhängigen Juristen, die Strafsachverhalte aufklären wollen, unter Druck zu setzen. Allerdings dürfen sich die USA unter diesen Vorzeichen auch nicht wundern, wenn andere "ihr Recht selbst in die Hand nehmen".

 

[Sczepanski]

Afghanistan: Friedensverhandlungen sollen morgen starten

Die Taliban sind bereits in Doha, die afghanische Regierungs-Delegation, unter Führung des Vorsitzenden des Hohen Rates für Nationale Versöhnung, Abdullah Abdullah, werde heute im Laufe des Tages anreisen, hieß es. Auch US-Außenminister Mike Pompeo werde dabei sein, kündigte Präsident Donald Trump gestern Abend in Washington an.
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Doch die Verbindungen zwischen den Taliban und Al-Kaida bestehen weiter, heißt es in einem UN-Bericht, der Ende Mai vorgestellt wurde. Al-Kaida sei weiterhin stark in Afghanistan und operiere unter dem Schutz der Taliban.

 

[Sczepanski]

Friedensgespräche in Doha: Trumps Taliban-Deal

Bei den Friedensgesprächen in Doha wollen die USA Afghanistans Regierung rasch abspeisen - mit nur vagen Zusagen. Dafür hofiert die Trump-Administration die Taliban. Warum?

www.spiegel.de

… In Kabuler Sicherheitskreisen ist die Rede von einem Gentleman's Agreement, einer informellen Vereinbarung zwischen den USA und den Taliban, nicht schriftlich festgehalten im offiziellen Friedensvertrag. Demnach ziehen die USA ihre Kampftruppe zwar sichtbar ab. Das reduziert die Kosten und minimiert die Gefahr für die Soldaten. Doch die CIA unterhält weiterhin ihre Abhöranlagen. Washington fängt damit lückenlos die Kommunikation zwischen Moskau, Teheran, Peking und Karatschi ab.

Auch sollen die hoch entwickelten amerikanischen Waffensysteme und Munition weiter in Afghanistan lagern, in Baghram, Kabul und Kandahar. Im Krisenfall mit Iran oder China ließen sich dann binnen wenigen Tagen zahlreiche Kampftruppen ins Land bringen. ...