OEF ... was ist in Afghanistan los

[Tschaika]

Spanien hat jetzt erste Ergebnisse des Absturzes eines seiner Puma-Hubschrauber (es waren zwei Verluste) in Afghanistan letzten Jahres veröffentlich. Dabei ist der eine, ET-659, wegen menschlichem Versagen abgestürzt. Kurz: zu tief, zu schnell. Entgegen des in den Artikeln suggerierten Eindrucks, war die ET-659 nicht der Hubschrauber, beim dem 17 Spanier ums Leben kamen. Beim Absturz der ET-659 wurden "nur" fünf Soldaten leicht verletzt ...

http://www.spainherald.com/2671.html

http://www.spainherald.com/2662.html

 

[Bleiente]

Niederlande schicken mehr Soldaten nach Afghanistan

Trotz Widerstands in der Bevölkerung schicken die Niederlande weitere Soldaten nach Afghanistan. Das Parlament in Den Haag sprach sich nach wochenlangem Ringen dafür aus, die Internationale Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) mit bis zu 1400 weiteren Soldaten zu unterstützen. "Der Einsatz wird stattfinden", erklärte Regierungschef Jan Peter Balkenende. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lehnt den Militäreinsatz ab, weshalb sich die Entscheidung wochenlang hingezogen hatte.
Ministerpräsident Balkenende sagte bei der Parlamentsdebatte, es gebe bei den Abgeordneten eine "sehr breite Unterstützung" für den Einsatz in Afghanistan. Eine richtige Abstimmung fand nicht statt; stattdessen teilten die Fraktionschefs die Haltung ihrer Abgeordneten mit. Wie die Tageszeitung "De Volkskrant" berichtet, bestand das Parlament auf der Zusage, dass im Einsatzbereich der niederländischen Soldaten "kein Gefangener in einem Häftlingslager der amerikanischen Armee endet".
Die zusätzlichen niederländischen Soldaten sollen ab August nach Afghanistan geschickt werden und dort zwei Jahre bleiben, wie Verteidigungsminister Henk Kamp sagte. Sie werden in der südafghanischen Provinz Urusgan stationiert, die als einer der gefährlichsten Landstriche in Afghanistan gilt.
"Wir begrüßen die Entscheidung des niederländischen Parlaments", sagte ein Sprecher der NATO. Jetzt könne die geplante Ausdehnung des ISAF-Einsatzes umgesetzt werden. Die Niederlande würden auch dringend benötigte Kampfhubschrauber vom Typ Apache mit nach Urusgan bringen.
....
Die NATO-Staaten hatten im Dezember beschlossen, den von ihnen kommandierten ISAF-Einsatz im Süden Afghanistans auszuweiten. Dafür sollen bis zum Sommer bis zu 6000 Soldaten zusätzlich eingesetzt werden. Neben den Niederlanden versprachen vor allem die USA, Kanada und Australien weitere Truppen.

In der südafghanischen Provinz Helmand ging die US-geführte Koalition mit Kampfflugzeugen gegen radikalislamische Taliban vor. Koalitionstruppen würden die Taliban aus der Luft bombardieren, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums.

http://www.soester-anzeiger.de/afp/storydetail.php?rubr=pli&rub=journal--pli&urb=060203142243.xdg78b36

 

[Bleiente]

Iran nimmt Nato-Flieger ins Visier

Der Atomstreit mit Iran wirkt sich negativ auf die Sicherheit der Isaf-Friedenstruppen in Afghanistan aus. Mit der Ausdehnung des Einsatzgebiets nach Westen und Süden erhält die Nato-geführte Schutzmacht dort eine gut 900 Kilometer lange Grenze mit Iran. Um Zwischenfälle zu vermeiden, möchten Nato-Militärs offizielle Kontakte zu den iranischen Streitkräften aufnehmen. Dies wird aber von den USA blockiert, wie aus der Brüsseler Zentrale der Allianz verlautet. Auch Deutschland ist betroffen: Mit knapp 2600 Soldaten stellt es den größten Beitrag zu der derzeit 9000 Mann starken Isaf. Zudem wird die Bundeswehr künftig in Masar-i-Scharif Transportflugzeuge und Hubschrauber stationieren, die den Einheiten in der Grenzregion notfalls Unterstützung bringen sollen. Nachdem einige Flieger dort bereits vom Radar der iranischen Luftabwehr angestrahlt wurden, sorgen sich die Nato-Offiziere, dass Isaf-Maschinen beim Anflug auf grenznahe Flugplätze mit Raketen beschossen werden könnten. Da Deutschland demnächst den für Isaf-Luftoperationen zuständigen General stellen wird, ruhen die Hoffnungen europäischer Alliierter nun auf Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU): Die heikle Lage am Hindukusch steht auf der Tagesordnung des informellen Treffens der Nato-Wehrminister Ende dieser Woche im sizilianischen Taormina. Auch der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow wird dort erwartet. Er soll Auskunft geben über die Zuverlässigkeit Moskauer Energielieferungen und das Angebot, in Russland eine Anlage zur Uran-Anreicherung für Iran zu bauen.
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,399002,00.html

 

[AE]

Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban sind in Kandahar 13 Menschen getötet und 11 verletzt worden. Die meisten der Opfer seien Polizisten gewesen. Augenzeugen sagten, die Bombe sei an einem Motorrad befestigt gewesen. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Die Auseinandersetzungen wegen der umstrittenen Mohammed-Karikaturen eskalieren. Aufgebrachte Demonstranten griffen in der afghanischen Stadt Maymana norwegische Soldaten in deren Lager an. Wie ein Armeesprecher mitteilte, bewarfen sie das Lager mit Steinen und konnten durch das Haupttor ins Innere eindringen. Die 20 Soldaten hätten um Verstärkung zu Land und aus der Luft ersucht. Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan hatten die muslimische Welt wegen der Karikaturen zum Heiligen Krieg aufgefordert.

web.de

Eine dänische Zeitung hat Karikaturen veröffentlicht, die den Profeten als Terroristen darstellen und sich auf die Pressefreiheit berufen; das war im September 2005.
US-Flaggen werden mit den dänischen und schwedischen verbrannt. Diverse Botschaften in syrien und Libanon gestürmt und verwüstet. Tote bei gewalttätigen Demonstrationen. Wer dreht da wieder am Rad, damit sich jetzt die islamische Welt, besonders der "Volkszorn auf der Straße" über ganz Europa aufregt?

 

[bluebird]

Bei dem Angriff auf das norwegische Militärlager ist laut Deutschlandfunk-Nachrichten ein Afghane getötet worden. Mehrere norwegische Soldaten wurden verletzt. Die Norweger hatten auf den Angriff u. a. mit Gummigeschossen geantwortet.

 

[Tschaika]

anbei ein langer selbstgefälliger Artikel mit diese Kernaussage: Großbritanien wird drei CH-47 Chinooks nach Afghanistan verlegen ...

http://www.shephard.co.uk/Rotorhub/Default.aspx?Action=745115149&ID=932c01c8-d5a3-496f-a1cc-b28631aa391a

 

[bluebird]

Die Situation für ausländische Hilfsorganisationen und Truppen hat sich in Afghanistan deutlich verschärft, nachdem von Mullahs in den Moscheen
zur Verfolgung und Tötung von Ausländern aufgerufen wurde. Hierzu ein ausführlicher Bericht im aktuellen "Focus":
.
http://focus.msn.de/hps/fol/newsaus...be.htm?id=24916

 

[AE]

Anschlag auf Bundeswehr

Kabul - Bei einem gegen die Bundeswehr im nordafghanischen Kundus gerichteten Bombenanschlag ist ein deutscher Soldat leicht verletzt und ein 13-jähriger Afghane getötet worden.
Zwölf afghanische Zivilisten seien bei der Explosion verletzt worden, einer davon schwer, sagte der Sicherheitschef der Provinz Kundus, Mutalib Big.

Big sagte, der Sprengsatz sei detoniert, als zwei Bundeswehr- Fahrzeuge am Markt in Kundus gehalten hätten. Die Bombe sei an einem Fahrrad befestigt gewesen. Bislang sei es im Zusammenhang mit dem Anschlag nicht zu Festnahmen gekommen. Die Bundeswehr hat mehr als 2.000 Soldaten in Afghanistan stationiert, die meisten davon in der Hauptstadt Kabul.

web.de

 

[Schweinchen]

Ich weiß, das der Angriff auf "unsere Leude" auch keinen positiven Aspekt hat.

 

[Mystic]

Ich bezweifle, dass weitere Eskalation wirklich einen positiven Effekt hat..

 

[Tschaika]

... habe in den Weiten des Netzes zwei Fotos einer in Afghanistan (Bagram?) havarierten C-130 aus Portugal gefunden. Das Vorkommnis soll sich im September 2004 ereignet haben. Hat jemand weitere Details???

 

[Tschaika]

Kanada hat im Moment nicht so recht Glück in Afghanistan, erst verünglückt ein gepanzertes Fahrzeug (siehe hier: http://canadaeast.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20060303/CPW/63275034 ) und nun ein Selbsmordanschlag:

"Selbstmordanschlag auf kanadische Soldaten in Afghanistan - Opfer durch Autobombe befürchtet

Kandahar (AFP) - Ein Selbstmordattentäter hat am Freitag einen Autobombenanschlag auf einen kanadischen Armeekonvoi im Süden Afghanistans verübt. Nach Angaben von Regierung und Militär wurden dabei Opfer befürchtet. In einem Anruf bei der Nachrichtenagentur AFP übernahm ein Sprecher der islamistischen Taliban-Kämpfer die Verantwortung für das Attentat im Distrikt Daman auf der Straße zwischen Kandahar und der Grenzstadt Spin Boldak."

...

 

[bluebird]

"friendly fire"

Wie CNN berichtet, hat die U.S. Army eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob der Tod des ehemaligen NFL Football-Stars Pat Tillman durch sogenanntes "friendly fire" im Jahre 2004 eine fahrlässige Tötung darstellt.
Zunächst war damals berichtet worden, daß der 27 Jahre alte Tillman am 22. April 2004 von Taliban Truppen erschossen worden war. Später führte eine Untersuchung zu dem Ergebnis, daß eigene Kameraden Tillman erschossen hatten, da sie fälschlich annahmen, er gehöre zu einer feindlichen Gruppe, die auf sie feuerte.

Tillman hatte für seinen Armeedienst seinen milionenschweren Vertrag als Profi-Footballspieler aufgegeben und diente zusammen mit seinem Bruder in derselben Einheit.

zum Originalbericht: http://www.cnn.com/2006/US/03/04/tillman/index.html

 

[Tschaika]

In Afghanistan ist heute ein US-Hubschrauber in der Region um Wardak abgestürzt, nähere Details sind noch nicht bekannt ...

"US helicopter crashes in Afghanistan
2006-03-09 19:49:58 (China-Zeit - Tschaika)

KABUL, March 9 (Xinhuanet) -- A U.S. military chopper crashed in a mountainous area between Wardak and Ghazni provinces some 100 km south of here on Thursday, local officials said.

"The incident occurred around noon and it crashed inside Wardak territory," Ghazni's police chief Abdul Rahman Sarjang told Xinhua.

He did not give more details.

Confirming the incident, police chief of Wardak province Pacha Gul Bakhtiary also told Xinhua that personnel of law enforcing agencies had been sent to the area to locate the chopper's wreckage.

"Police have yet to spot the wreckage or identify the reason behind the incident or if there were any casualties," Bakhtiary asserted.

No U.S. military official was immediately available to make any comment on the issue. Enditem "
http://news.xinhuanet.com/english/2006-03/09/content_4282077.htm

 

[bluebird]

Kabul - In Afghanistan ist angeblich ein Deutscher entführt worden. Ein Sprecher der radikal-islamischen Taliban erklärte am Montag, der Deutsche gehöre zu einer Gruppe von vier Ausländern, die für die US-Regierung gearbeitet hätten, "und sie werden deshalb zum Tode verurteilt".

http://channel1.aolsvc.de/index.jsp?sg=News_Politik&cid=743970190

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,405631,00.html

 

[Tschaika]

zum Crash am 2006-03-09 gibt es folgendes Happy End:

"Missing U.S. helicopter found safe in Afghanistan

KABUL: The missing U.S. helicopter was found safe in Afghan eastern province of Ghazni, an Afghan official said.
"The missing U.S. helicopter came back to the base in Ghazni safely about 17:00 p.m. (1230 GMT)," Haji Allahyar, the deputy provincial governor told Xinhua.
The helicopter, according to the official, went out for some mission and disappeared from the radar for a while.
According to the provincial police chief in the afternoon, the U.S. military chopper crashed in a mountainous area between Wardakand Ghazni provinces.
More than 10 U.S. army aircraft have been crashed in Afghanistan in hostile fire or accident since October 2001.
A U.S. CH-47 Chinook helicopter was crashed last April in Ghazni, which killed at least 16 U.S. soldiers.
In September 2005, another U.S. CH-47 Chinook chopper crashed in southern Zabul province, all the five staff on board were killed."
http://www.onlinenews.com.pk/details.php?id=94295 oder http://www.paktribune.com/news/index.php?id=136925

Versteh das mal einer: erst weg und dann kommt er - nicht, daß es ihm nicht zu wünschen wäre - sicher zur Basis zurück, als ob nichts gewesen wär ...:?! Wohl "Blümchen" pflücken gewesen (natürlich nur für den Eigengebrauch ;) ) ...

 

[bluebird]

Taliban prahlen mit Hinrichtung von vier ausländischen Geiseln

Ein Sprecher der Taliban hat in Afghanistan mitgeteilt, die radikal-islamische Gruppe habe vier ausländische Geiseln getötet. Die Taliban hatten zuvor angegeben, unter den Entführten sei auch ein Deutscher. Die betroffene Düsseldorfer Firma bestreitet dies.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,405716,00.html

 

[Bleiente]

Ex-Muslim droht Todesstrafe wegen Konvertierung

Einem aus Deutschland in seine Heimat zurückgekehrten früheren Muslim droht in Afghanistan wegen seiner Konvertierung zum Christentum die Todesstrafe. Der Fall könnte sogar Präsident Karsai in Bedrängnis bringen.
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Der Fall könnte den vom Westen gestützten afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in Bedrängnis bringen. Sollte Rahman durch alle Instanzen hinweg zum Tode verurteilt werden, müsste Karsai selber die Anordnung zur Hinrichtung unterzeichnen. Religiöse Fundamentalisten in Afghanistan dürften ihn drängen, an Rahman ein Exempel zu statuieren. Der Westen, der das kriegszerstörte Land und Karsais Regierung maßgeblich finanziert, und Menschenrechtsgruppen dürften dagegen Druck auf den Präsidenten ausüben, genau das nicht zu tun.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/nachrichten/62939.asp

Klingt nicht danach, als ob dort Demokratie Einzug gehalten habe.

 

[Hönter]

bleiente postete:

Klingt nicht danach, als ob dort Demokratie Einzug gehalten habe.

Bitte nicht Religionsfreiheit bzw. Menschenrechte mit Demokratie verwechseln. Wenn eine Mehrheit in einem Staat für Konvertierung die Todesstrafe fordert, ist das durchaus ein ordentlicher demokratischer Entscheid. ;)

Aber mal im Ernst: Ich finds auch das Hintervorletzte, wenn jemand wegen religiöser Gesinnung hingerichtet werden soll. :(
Sollte tatsächlich ein Todesurteil für den Mann resultieren, bringt das nicht nur Karzai, sondern auch den Westen an sich in die Zwickmühle. Hier bei uns will doch niemand ein Land aufbauen, in dem solche Rechtsverhältnisse herrschen, und das nach der "Vertreibung" der Taliban.
Solche Ereignisse könnten den Fluss von westlichem Geld nach Afghanistan sehr schnell zum Versiegen bringen...

 

[Deak]

Ich finds auch das Hintervorletzte, wenn jemand wegen religiöser Gesinnung hingerichtet werden soll. :(

Sehe ich genauso! Allerdings haben wir das auch erst nach dem Dreißigjährigen Krieg gelernt und danach war es noch lange keine Selbstverständlichkeit.
Man sollte vorsichtig sein mit der Idee, jeden auf der Welt zu unserer Form von Demokratie missionieren zu wollen.