Voyager schrieb:
Dann sind wohl auch die Veröffentlichungen in den österreichischen Medien falsch, wonach die Gendarmie z.B. keine Ausbildung in Gesprächsführung bei Verhören, Zeugenbefragung, usw. hat, oder keine Fingerabdrücke nehmen kann, etc.? :?!
also mir sind absolut keine derartigen Veröffentlichungen bekannt - und ich lese sehr viele Zeitungen - und das stimmt auch schlichtweg nicht, da kannst du dich in jeder "normalen" Tageszeitung und auch im www klar eines anderen belehren.
wo hast du solche Berichte gesehen, würde mich echt interessieren (vermutlich Krone oder Täglich Blödsinn ;) ?
es gab bis vor einigen Jahren allerdings auch noch einige wenige sehr kleine Posten am Land mit 2-5 Beamten, dass diese vielleicht nicht ganz up to date waren da 20 Jahre oder mehr kein Kriminalfall in ihrem Revier war könnte ich mir schon vorstellen....
hab hier zB einen Artikel:
In 10 Tagen ist es soweit - dann wird da, wo Polizei draufsteht, Gendarmerie drinnen sein. Doch vor allem bei der "alten" Polizei gibt es jetzt immer noch einige Probleme:
Polizeigewerkschafter Bernhard Knoflach hielt am Donnerstag und Freitag Dienststellenversammlungen für die Sicherheitswache Innsbruck ab. Ergebnis: "Ein eindeutiges Votum gegen die geplanten Änderungen der Dienstzeiten bei der Polizei."
Bisher versahen Polizisten und Gendarmen nach unterschiedlichen Dienstzeitsystemen Dienst. Nach der Verschmelzung beider Wachkörper soll nur mehr das flexiblere Gendarmeriemodell (Wechseldienst) Anwendung finden. Am 1. Juli tritt die Polizeireform in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt läuft in Teilbereichen der neuen Polizei ein Probebetrieb. Die Beamten arbeiten dann nach dem Gendarmerie- Dienstzeitsystem, und zwar "gegen ihren Willen", wettert Knoflach.
Der Personalvertreter gibt sich kämpferisch: "Ich bin nicht einer, der gleich mit der Streikkeule droht. Aber ich habe den Auftrag, für unser Dienstzeitsystem zu kämpfen." Er hoffe auf Verhandlungen.
Vor allem mit Oskar Gallop will Knoflach reden. Als Verhandlungsbasis hat er dem Landespolizei-Chef ein Alternativprojekt vorgelegt, das dieser "im Sinne der Kollegenschaft" umsetzen soll.
Er höre jeden an, der "vernünftige Vorschläge" mache, erwidert Gallop. Allerdings entbehre die Dienstzeitdiskussion einer gewissen Absurdität nicht: "Unter Androhung gewerkschaftlicher Kampfmassnahmen lehnt die Sicherheitswache ein System ab, das die Gendarmerie unter Androhung gewerkschaftlicher Kampfmaßnahmen verteidigt." Die Dienststellenversammlungen in Innsbruck wertet er nicht als Revolte: "Der Widerstand gegen das neue Dienstzeitsystem ist in Tirol weit weniger ausgeprägt als etwa in Wien."
Was Knoflachs Alternativvorschlag anbelangt, gibt sich Gallop indes wenig optimistisch: "Er hat nur ganz grob skizziert, was er darunter versteht. Es liegt kein Detailkonzept vor, nichts - damit kann man keine Verhandlungen führen."
Gallop steht den Dienstzeitsystemen zwar objektiv gegenüber, unterm Strich aber müsse "mehr Sicherheit für die Bevölkerung" herauskommen. "Die Polizei muss bei Bedarf reagieren können. Derzeit sind wir bei Spitzeneinsatzzeiten falsch aufgestellt."
Außerdem seien große Teile des neuen Systems bereits fertig ausverhandelt: "Außer Streit steht der Wechseldienst bei den Inspektionsführungen. Außerdem hat Innenministerin Liese Prokop erklärt, dass das bestehende Polizei-System in der Form eines Gruppendienstes aufrecht bleibt. Strittig ist, ob es zu einer Änderung in der Form kommt, dass die Beamten zwei bis drei Mal pro Monat flexibler eingeteilt werden." Diese Verhandlungen würden aber in Wien geführt, erklärt Gallop - und das wisse auch Knoflach ganz genau.
Ein weiteres Problem sei, dass viele der derzeitigen Polizisten - im Gegensatz zu ihren Gendarmeriekollegen - noch zahlreiche Schulungen, vor allem im Bereich des Kriminaldienstes zu absolvieren hätten, was bei der Polizei ebenfalls zu Problemen führt.
Aufgrund der nötigen Neuausschreibung der neuen Polizeiautos, staunen in Tirol derzeit auch noch viele Menschen über Polizeiautos mit Gendarmerie Kennzeichen und Design. Hier wird sich so schnell nichts ändern.
(c) TT